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Schlagwortwolke

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Schlagwortwolke ohne alphabetische Sortierung zum ThemaWeb 2.0

EineSchlagwortwolke (auchWortwolke,Schlagwortmatrix oderStichwortwolke, seltenEtikettenwolke;engl.:tag cloud,word cloud) ist eine Methode zurInformationsvisualisierung, bei der eine Liste ausSchlagwörtern, oftalphabetisch sortiert, flächig angezeigt wird, wobei einzelne unterschiedlich gewichtete Wörter größer oder auf andere Weise hervorgehoben dargestellt werden. Sie kann so zwei Ordnungsdimensionen (die alphabetische Sortierung und die Gewichtung) gleichzeitig darstellen und auf einen Blick erfassbar machen.

Wortwolken werden beimgemeinschaftlichen Indexieren und inWeblogs eingesetzt. Bekannte Anwendungen sind die Darstellung populärer Stichwörter beiFlickr,Technorati undDel.icio.us.

Coverentwurf vonAdelheid (Heidi) Paris für „Tausend Plateaus“, datiert auf den 14. November 1991

Schlagwortwolken wurden vermutlich zuerst 2002 vonJim Flanagan eingesetzt[1] und zunächst alsgewichtete Liste (engl.weighted list) bezeichnet.[2] Um einige Zeit früher – im Jahr 1992 – kam allerdings schon das Buch „Tausend Plateaus.Kapitalismus und Schizophrenie“ vonGilles Deleuze undFélix Guattari heraus[3], auf dessen Einband bereits eine „Begriffswolke“ abgebildet ist.

Erstellung

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Prinzipiell wird die Schriftgröße eines Schlagwortes in einer Schlagwortwolke durch dessen Häufigkeit bestimmt. Für eine Wortwolke der Kategorien eines Weblogs entspricht die Benutzungshäufigkeit beispielsweise der Anzahl von Weblogeinträgen, die einer Kategorie zugeordnet sind. Bei kleinen Häufigkeiten genügt es, für jede Anzahl von eins bis zu einem Maximalwert die Schriftgröße direkt anzugeben.[4] Für größere Werte sollte eineNormierung vorgenommen werden. Bei einer linearen Normierung wird das Gewichtti{\displaystyle t_{i}} eines Deskriptors auf eine Größenskala vonfmin{\displaystyle f_{\mathrm {min} }} bisfmax{\displaystyle f_{\mathrm {max} }} abgebildet, wobeitmin{\displaystyle t_{\mathrm {min} }} undtmax{\displaystyle t_{\mathrm {max} }} den Wertebereich der vorhandenen Gewichte angeben.

si=(fmaxfmin)titmintmaxtmin+fmin{\displaystyle s_{i}=\left\lceil (f_{\mathrm {max} }-f_{\mathrm {min} })\cdot {\frac {t_{i}-t_{\mathrm {min} }}{t_{\mathrm {max} }-t_{\mathrm {min} }}}+f_{\mathrm {min} }\right\rceil }

Da die Anzahl indexierter Objekte pro Schlagwort üblicherweise nach einemPotenzgesetz verteilt ist[5], ist für größere Wertebereiche einelogarithmische Darstellung sinnvoll.[6] Fürflektierende Sprachen wie das Deutsche müssen die Wörter vor dem Zählen zuerstlemmatisiert, also auf ihre Grundform reduziert werden.

Für die Erstellung von Schlagwortwolken verwendet man üblicherweise speziell dafür geeignete Software. So gibt es beispielsweise Software, welche aus Texten oder Webseiten die Schlagworte und deren Häufigkeit automatisch eruieren und die Schlagwortwolke generieren.[7] Andere Programme wiederum benötigen eine Liste an Schlagworten und deren Gewicht, um die Schlagwortwolke generieren zu können.

Wahrnehmung

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In einigenempirischenUsability-Tests wurde die Wahrnehmung und Wirkung von Schlagwortwolken untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Schlagwörter, die die folgenden Eigenschaften besitzen, mehr Beachtung erfahren:[8]

  • Schlagwörter mit einer großen Schriftgröße (Effekt beeinflusst durch weitere Faktoren, wie Anzahl der Buchstaben oder benachbarte Schlagwörter)
  • Schlagwörter in der Mitte der Schlagwortwolke (Effekt beeinflusst durch das jeweilige Layout der Schlagwortwolke)
  • Schlagwörter im linken, oberen Quadranten (Effekt beeinflusst durch westliche Lesegewohnheiten)

Benutzerfreundlichkeit

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Im Rahmen von Tests hinsichtlich derBenutzerfreundlichkeit ist festgestellt worden, dass wenig erfahrene Nutzer häufig Probleme mit Wortwolken haben: User-Tests und die Nachbefragungen haben ergeben, dass sich Schlagwortwolken vielen Usern offenbar nichtintuitiv erschließen und ihnen unklar ist, warum z. B. manche Begriffe größer als andere dargestellt werden.

Als ein weiterer Mangel in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit wird wahrgenommen, dass die Schlagwortwolken gar nicht oder allenfalls alphabetisch geordnet sind. Eine Studie hat gezeigt, dass Nutzer die Wolken nach semantischen Assoziationen ordnen würden. Das heißt, sie würden Begriffe der Wolke, die sich einem gemeinsamen Thema zuordnen lassen, in Untergruppen zusammenstellen.[9]

Internet-erfahrene Nutzer dagegen können Wortwolken in der Regel problemlos handhaben und sehen in ihnen häufig eine Bereicherung des Nutzererlebnisses.

Weblinks

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Wiktionary: Wortwolke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

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  1. Jim Flanagan: Search Engine Referrals. In: Everything Burns. 6. September 2002, archiviert vom Original am 6. September 2002; abgerufen am 17. Mai 2006. 
  2. The Spread of Weighted Lists. In: Signal vs Noise. Matthew Linderman, 2. Dezember 2004, abgerufen am 17. Mai 2006. 
  3. Gilles Deleuze, Felix Guattari:Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. Berlin 1992,ISBN 978-3-88396-094-4. 
  4. Ed Kohler: How to Make a Tag Cloud for Movable Type Blogs. In: technologyevangelist.com. 8. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. April 2006; abgerufen am 14. Mai 2006.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.technologyevangelist.com 
  5. Jakob Voss:Collaborative thesaurus tagging the Wikipedia way. April 2006[1]
  6. kentbye: Tag Cloud Font Distribution Algorithm. In: kentbye's blog. 24. Juni 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2013; abgerufen am 17. Mai 2004.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.echochamberproject.com 
  7. Wordle - Beautiful Word Clouds. Abgerufen am 28. August 2017 (englisch). 
  8. Steffen Lohmann, Jürgen Ziegler, Lena Tetzlaff:Comparison of Tag Cloud Layouts: Task-Related Performance and Visual Exploration (Memento desOriginals vom 7. Oktober 2009 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-due.de (PDF; 521 kB), In: T. Gross et al. (Eds.): INTERACT 2009, Part I, LNCS 5726, S. 392–404, 2009.
  9. Daniela Oelke, Iryna Gurevych:A Study on Human-Generated Tag Structures to Inform Tag Cloud Layout (PDF; 3450 kB), In: Proceedings of the International Working Conference on Advanced Visual Interfaces (AVI 2014), 2014.
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