| Schlacht von Tyndaris | |||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Teil von:Erster Punischer Krieg | |||||||||||||||||
| Datum | 257 v. Chr. | ||||||||||||||||
| Ort | Tyndaris beiSizilien | ||||||||||||||||
| Ausgang | Sieg der Römer, unentschieden | ||||||||||||||||
| |||||||||||||||||
DieSchlacht von Tyndaris war eine Seeschlacht desErsten Punischen Krieges, die im Jahre257 v. Chr. vor Tyndaris, dem heutigenTindari, im Golfo di Patti vor der NordküsteSiziliens zwischen derrömischen und derkarthagischen Flotte ausgetragen wurde.
Da sich nach ersten Erfolgen des römischen Heeres auf Sizilien keine größeren Landerfolge mehr erzielen ließen – die Karthager verschanzten sich in den größeren sizilischen SeehäfenDrepanum,Panormus und Tyndaris, die durch ihre Flotte versorgt wurden –, setzten die Römer zunehmend auf dieStrategie, diese Stützpunkte zu schwächen und nach und nach zu erobern, indem die karthagische Flotte in Seeschlachten geschlagen werden sollte. Zwar war die römische Flotte erst 260 v. Chr. in Dienst gestellt worden, durch die Ausrüstung mit einer Enterbrücke („Corvus“) ergab sich aber schnell ein taktischer Vorteil, der sich etwa in derSeeschlacht von Mylae bezahlt machte.
Im Jahre 257 v. Chr. wurde dierömische Flotte von den KonsulnMarcus Atilius Regulus undGnaeus Cornelius Blasio geführt – soJohannes Zonaras,[1] währendPolybios die Führung ganz dem Atilius Regulus zuschreibt.[2] Als sie im Golfo di Patti vor Anker lag und die karthagische Flotte unter Hamilkar vorbeifuhr, entschieden sich die Römer zur Schlacht.
Die römische Vorhut von zehn Schiffen unter dem Kommando des Atilius Regulus wurde von denPuniern vernichtet, bevor diese vomGros der römischen Flotte in die Flucht geschlagen wurden.Polybios zufolge gelang es dabei den Römern, zehn gegnerische Schiffe zu kapern und acht zu versenken. Einer Reihe karthagischer Schiffe gelang allerdings die Flucht in RichtungLiparische Inseln.[3] Die Schlacht wird meist als römischer Sieg gewertet; es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass Polybios den römischen Erfolg überbewertet und die Schlacht in Wahrheit eher unentschieden ausging.[4] Atilius Regulus wurde in der Folge einTriumphzug für den Seesieg(triumphus navalis) gewährt,[5] obgleich nicht gesichert ist, dass sich dieser Triumph allein auf die Schlacht bezog.[6]
Die Schlacht hatte im Verlauf des Krieges eine eher geringe Bedeutung und steht ganz im Schatten der im Folgejahr ausgetragenenSchlacht am Kap Ecnomus, die mit einem klaren römischen Sieg endete und eine erste Landung inAfrika ermöglichte.