Schlacht am Nedao
Schlacht am Nedao | |||||||||
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Datum | 454 | ||||||||
Ort | Pannonien | ||||||||
Ausgang | Sieg der Gepiden | ||||||||
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In derSchlacht am Nedao, einem Fluss inPannonien, besiegten im Jahre454 (bisweilen wird auch für das Jahr 455 plädiert) dieGepiden und ihre Verbündeten dieHunnen entscheidend. Die Niederlage bedeutete das Ende des Hunnenreichs.
Ausgangslage und Ablauf der Schlacht
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Attilas Tod im Jahre 453 nahmen die Gepiden unter ihrem AnführerArdarich zum Anlass für einen Aufstand gegen Attilas Söhne. DieSkiren unterEdekon,Rugier,Heruler,Donausueben,Sarmaten und wohl auch Teile derOstgoten schlossen sich ihnen an. Allerdings ist die Zusammensetzung dieser anti-hunnischen Koalition für die moderne historische Forschung ein nicht geringes Problem. Besonders bezüglich der Goten sind die Quellenaussagen nicht ganz stimmig, zumal Goten auch auf der Seite der Hunnen kämpften.[1]
Jedenfalls sahen die aufständischen Verbände mit dem Tod Attilas ihr Treueverhältnis, das sie als ein nur an die Person Attilas gebundenes interpretierten, offenbar als gelöst an. Diesem Aufgebot hatten die Hunnen, die von Attilas SohnEllac geführt wurden, nichts mehr entgegenzusetzen. An die 30.000 Hunnen sollen bei der Schlacht ums Leben gekommen sein, darunter auch Ellac selbst (Jordanes,Getica 262). Die überlebenden Hunnen flohen ostwärts über die Karpaten und in die südrussische Ebene, andere traten beispielsweise in den römischen Militärdienst ein. Der AttilasohnDengizich versuchte später noch einmal vergeblich, eine hunnische Reichsbildung zu betreiben.
Durch ihren Sieg in derSchlacht an der Bolia im Jahr 469 sollten die Ostgoten wieder eine führende Rolle auf dem Balkan spielen, bevor sie 488 nach Italien zogen.
Ort der Schlacht
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die genaue Lage bzw. der heutige Name des Flusses Nedao ist unbekannt. Da die Gepiden aber inSiebenbürgen siedelten und die ResidenzAttilas und seiner Nachfolger an derTheiß zu suchen ist, dürfte es einer der Flüsse im Gebiet zwischenDonau undKarpatenbogen sein. Herwig Wolfram hält den Nedao für einen Nebenfluss derSave.[2]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Helmut Castritius: Nedao. In:Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 21, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002,ISBN 3-11-017272-0, S. 49–51.
- Otto J. Maenchen-Helfen:Die Welt der Hunnen. Eine Analyse ihrer historischen Dimension. Deutschsprachige Ausgabe besorgt vonRobert Göbl. Böhlau, Wien u. a. 1978,ISBN 3-205-07119-0, S. 110 ff. (Nachdruck als:Die Welt der Hunnen. Herkunft, Geschichte, Religion, Gesellschaft, Kriegführung, Kunst, Sprache. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997,ISBN 3-928127-43-8).
- Roland Steinacher:Rom und die Barbaren. Völker im Alpen- und Donauraum (300–600). Stuttgart 2017, S. 97–121,ISBN 978-3-17-025168-7.
Anmerkungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Die Behauptung desJordanes, die Ostgoten hätten am Nedao gegen die Hunnen gekämpft, wurde vonFranz Altheim unterstützt, vonOtto Maenchen-Helfen,Herwig Wolfram undHyun Jin Kim jedoch bezweifelt. Vgl. auch Herwig Wolfram:Die Goten. 4. Auflage. München 2001, S. 259 f.
- ↑Herwig Wolfram:Die Goten. 4. Auflage. München 2001, S. 259.