DieSchirwanschahs (persisch شروانشاه,DMGŠirwānšāh, ‚König von Schirwan‘) waren einemuslimischeDynastie, die in der RegionSchirwan (im Gebiet des heutigenAserbaidschans) regierte.
Der Titel Schirwanschah bezeichnete lautIbn Chordadhbeh undAl-Balādhurī schon zur Zeit derSassaniden den Lokalherrscher von Schirwan.
Nach der islamischen Eroberung stand das Gebiet jahrhundertelang unter der Regierung einer arabischen Familie, denYazididen, die sich auf den lokalen Gouverneur Yazid b. Mazyad Schaybani (gest. 801) zurückführten und im Laufe der Zeit benachbarte arabische und persische Familien und Fürstentümer (Layzanschahs,Khursanschahs) durch Heiratsverbindungen absorbierten.
Im 9. Jahrhundert spaltete sich Schirwan langsam vomAbbasiden-Kalifat ab, wobei sich seine Machthaber wieder Schirwanschah nannten. Das Zentrum der Unabhängigkeitsbemühungen war die gebirgige Region um die FestungSchamacha, die zur Hauptstadt wurde. Die Herrscher errichteten im ganzen Land Festungen, da häufig fremde Armeen einfielen. So konnte die Unabhängigkeit lange erhalten bleiben.
Im 12. Jahrhundert hatte das Land unter den SchirwanschahsManuchehr undAhsitan einen ersten Höhepunkt seiner Macht erreicht. In dieser Zeit wurde die FestungBaku angelegt und vorübergehend zur Hauptstadt gemacht, und eine Reihe von Dichtern (z. B.Chaqani,Nizami) gefördert. Schirwan stand damals allerdings im Vasallenverhältnis zuGeorgien.
Nach dem Einfall derMongolen wurde es um 1235 ein mongolischer Vasall und erholte sich nur langsam von den Verwüstungen durch die mongolischen Armeen. Im 14. Jahrhundert fielTimur Lenk ein, so dass SchirwanschahIbrahim I. seine Unabhängigkeit verlor und an Timurs Feldzügen teilnehmen musste. Ibrahim hatte auch einen schlechten Stand gegen dieQara-Qoyunlu-Turkmenen und geriet 1412 vorübergehend in deren Gefangenschaft.
UnterKhalilullah I. und Farrukh Yassar erreichte der Staat im 15. Jahrhundert erneut eine gewisse Machtposition, wobei u. a. der Palast der Schirwanschahs gebaut wurde. So konnten 1460 und 1488 die Armeen des militantenSafi-Ordens geschlagen werden, wenn auch beim zweiten Mal nur mit Hilfe derAq-Qoyunlu-Turkmenen. 1500 wurde Farrukh Yassar vonIsmail I. besiegt und fiel. Aber der Schah musste den Feldzug abbrechen, so dass Schirwan dem neuenpersischen Staat derSafawiden tributpflichtig wurde. Im Jahre 1538 wurde es zu einer persischen Provinz.
DerPalast der Schirwanschahs (aserb.:Şirvanşahlar sarayı), der als eines der größten Werke der persischen Baukunst gilt, liegt in derInnenstadt vonBaku. Der Palast umfasst neben dem Hauptpalastgebäude dasMausoleum, denJungfrauenturm, dieSchah-Moschee, dasGrabmal des Seyid Yahya Bakuvi, dasMurad-Tor, dieDiwanchana, dieKey-Gubad-Moschee und das Badehaus.
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