Scherben

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für Bruchstücke von Keramik sieheScherbe, für weitere Bedeutungen beider SchreibweisenScherbe (Begriffsklärung). Siehe auch:Zscherben.
Fragment einerniederrheinischen Festtagsschüssel, deutlich erkennbar der hellrote Scherben

Als denScherben bezeichnet man in der Keramiker-Fachsprache das gebrannte Gemisch verschiedener Mineralien und Beimischungen bei der Herstellungkeramischer Erzeugnisse oder keramischer Massen. Die chemische Umwandlung desGrünkörpers (auch Rohling) zum Scherben kann in einem Brand oder mehreren Bränden erfolgen und beginnt bei etwa 650 °C.

Inhaltsverzeichnis

Porosität und Glasur

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Der Scherben wird klassifiziert nach den visuellen Merkmalen

sowie nach den nach dem Brennen erreichten physikalischen und chemischen Merkmalen derForm und desWerkstoffs.

Schrühbrand

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Der erste Brand (Vor-, Glüh-, Biskuit- oderSchrühbrand) erfolgt je nachKlassifikation der betreffenden Keramik zwischen 800 und 1000 °C. Nach dem Schrühbrand kann der Scherben nicht mehr durch Wasser oder flüssigenGlasurschlicker aufgeweicht werden.

Glattbrand

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Der glasierte Scherben wird beim Zweitbrand (Glatt- oder Glasurbrand) bei 960 bis 1480 °C, wiederum abhängig von der betreffenden Keramik, gebrannt und erhält die endgültige Form und Materialstruktur.

Allgemeines Wort für Tonware

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Imoberdeutschen Sprachraum wird das WortScherben (dialektalScherbn bisScheam gesprochen) noch für einfache Tonware, etwaBlumentöpfe ausTerrakotta, verwendet.

Dieser Gebrauch erscheint mit „Die Scherben vor meinem Fenster / Bethaut’ ich mit Thränen, ach!“ auch im Klagegebet Gretchens inGoethes Faust, Verse 3608f.

Ebenfalls imsüddeutschen Sprachraum und imösterreichischen Deutsch wird damit, abwertend oder veraltet, derNachttopf bezeichnet. Hieraus leitet sich umgangssprachlich bzw. salopp auch die Redewendungden Scherben aufhaben ab. Das bedeutet, dass jemand sich in einer peinlichen Lage befindet, einen Schaden hat oder großen Ärger bekommt.[1] Das Wort Scherben wurde weiter z. B. insSlowakische alsšerbeľ – verniedlicht bzw. verkleinert alsšerblík – übernommen.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zuScherbe undScherben. In:Österreichisches Wörterbuch. 41. Auflage. ÖBV, Wien 2009.
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