Schelklingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 23′ N,9° 44′ O48.3755555555569.7325540Koordinaten:48° 23′ N,9° 44′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Höhe: | 540 m ü. NHN | |
Fläche: | 75,87 km2 | |
Einwohner: | 6621 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89601 | |
Vorwahlen: | 07394, 07384 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 108 | |
LOCODE: | DE SCI | |
Stadtgliederung: | 8Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktstraße 15 89601 Schelklingen | |
Website: | www.schelklingen.de | |
Bürgermeister: | Ulrich Ruckh | |
Lage der Stadt Schelklingen im Alb-Donau-Kreis | ||
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Schelklingen ist eine Stadt imAlb-Donau-Kreis inBaden-Württemberg, etwa 20 Kilometer westlich vonUlm. Schelklingen ist mit einem Großteil seinerGemarkung (82,2 %) Teil desBiosphärengebiets Schwäbische Alb.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
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DieKernstadt Schelklingen liegt auf547 m ü. NN imUrdonautal, durch das dieSchmiech fließt, am Fuße derSchwäbischen Alb, etwa 20 Kilometer westlich vonUlm. Die StadtteileHausen ob Urspring,Justingen undIngstetten befinden sich auf der Albhochfläche. Im Schmiechtal liegen die StadtteileSchmiechen,Hütten,Gundershofen,Sondernach sowie die WohnplätzeTeuringshofen,Talsteußlingen und Springen.
Beidseits des Tales und etwa 200 Meter höher liegen wellige Hochflächen – im Südwesten Ehinger Alb undLutherische Berge, im Nordosten dieBlaubeurer Alb und im Osten (Richtung Ulm) das locker besiedelteHochsträß. Westlich der Stadt beimKloster Urspring entspringt in einem bläulichenQuelltopf (ähnlich wie die Blau im nahenBlaubeuren) dieSchelklinger Ach, die dem Urdonautal nach Norden folgt, wo sie sich bei Blaubeuren mit derBlau vereinigt.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt grenzt im Norden anHeroldstatt, im Osten an die StadtBlaubeuren, im Südosten an die StadtErbach (Donau), im Süden anAltheim undAllmendingen, im Westen anMehrstetten und die StadtMünsingen (Landkreis Reutlingen), sowie im Nordwesten an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Münsingen (Landkreis Reutlingen).
Stadtgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zur Stadt gehören die StadtteileSchmiechen,Hausen ob Urspring,Justingen,Ingstetten,Hütten,Gundershofen undSondernach. Es existieren noch weitere Einzelhöfe, Mühlen, kleinere Weiler, Schlösser und ein ehemaliges Kloster, die zu den Stadtteilen gehören: HofMuschenwang (zu Hausen ob Urspring), Hof Oberschelklingen (zu Schelklingen), Weiler Sotzenhausen (frühere Zementfabrik, zu Schelklingen; ist nicht zu verwechseln mit dem WeilerSotzenhausen, welcher 1835 nachPappelau, StadtBlaubeuren, eingemeindet wurde), Mühlenweiler Springen (zu Gundershofen), Riedmühle (zu Sondernach), WeilerTalsteußlingen undSchloss Neusteußlingen (zu Hütten), WeilerTeuringshofen (zu Hütten) undUrspring (zu Schelklingen).
Fließgewässer
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- DieUrspring entspringt in Urspring und fließt nach ca. 500 m in dieAch
- DieAch entspringt zwischen Urspring und Schelklingen und fließt inBlaubeuren in dieBlau
- DieSchmiech entspringt bei Springen und fließt inEhingen in dieDonau
- DieSondernach entspringt im Sondernacher Tal und fließt bei derRiedmühle in dieSchmiech
Schutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Schelklingen liegt dasNaturschutzgebietOberes Schmiechtal und das NaturschutzgebietSchmiechener See. Zudem hat die Stadt Anteil amBannwaldRabensteig. Einige Landschaftsteile auf dem Stadtgebiet wurden alsLandschaftsschutzgebiet Schelklingen ausgewiesen. Die Stadt hat überdies Anteile an denFFH-GebietenTiefental und Schmiechtal undMünsinger Alb sowie an den VogelschutzgebietenTäler der Mittleren Flächenalb,Schmiechener See undMittlere Schwäbische Alb. Schelklingen liegt zudem imBiosphärengebiet Schwäbische Alb, als Kernzonen sind Teile südexponierten Hängen des Schmiechtals und der Bannwald Rabensteig ausgewiesen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Urgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der KarsthöhleHohler Fels, ungefähr einen Kilometer vom Stadtkern entfernt, wurden bedeutendearchäologische Funde gemacht, die eine menschliche Besiedlung bis zurück in dieAltsteinzeit belegen. Darunter befinden sich 65.000 Jahre alte Pfeilspitzen; die zu den ältesten erhaltenen Musikinstrumenten zählendeGänsegeierflöte vom Hohlefels; sowie dieVenus vom Hohlefels, eine der ältesten erhaltenen Darstellungen eines Menschen.
Mittelalter mit den Edlen von Schelklingen und den Grafen von Berg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schalklingen war um 854 Teil derSwerzenhuntare. Die ursprünglichen Inhaber des Dorfes und der Burg Schelklingen waren freie Herren von Schelklingen, vermutlich verwandt mit den Herren von Steußlingen,Justingen etc.
1127 schenkten drei Brüder, genannt von Schelklingen, Güter dem Kloster Urspring. Durch Kauf, Heirat oder Erbschaft kam die Herrschaft Schelklingen um 1200 an dieGrafen von Berg, aus denen die späterenGrafen von Berg-Schelklingen hervorgingen. MarkgrafHeinrich I. von Burgau und dessen Ehefrau Adelheid, wahrscheinlich Tochter des letzten Edlen von Schelklingen zeugten als Erstgeborenen Ulrich, der nach seines Vaters Tod im Jahr 1242 das Erbe mit seinem Bruder teilen musste. Ulrich erhielt dieHerrschaft des Hauses Berg im Westen der Iller und die kleineHerrschaft Holzheim nahe Neu-Ulm, zwischen Iller und Roth und nannte sich künftig Graf von Berg(-Schelklingen). Sein Bruder warHeinrich II. von Burgau und herrschte als Markgraf über das Gebiet östlich der Roth und mit Burgau, sodass er Wappen und Siegel der Grafen von Berg wegen der abgegrenzten Markgrafschaft Burgau eine Lilie hinzufügte.

Schelklingen wurde erstmals 1234Stadt (civitas,Stadtrecht) genannt. Der letzte Graf von Berg-Schelklingen verkaufte die Herrschaft 1343 an das Haus Österreich und erhielt sie als Lehen zurück. Als der letzte Graf von Berg-Schelklingen 1346 verstarb, fiel die Herrschaft Schelklingen an Österreich.
Schelklingen wurde verwaltungsmäßig späterVorderösterreich zugeteilt und blieb bis 1806 österreichisch.
Geldnot der Herzöge von Österreich und das mit dem Besitz einer eigenen Herrschaft verbundene Prestige auf Seiten des Adels führte zur häufigen Verpfändung und Verleihung der Herrschaft Schelklingen (zusammen mit Berg und Ehingen).
Pfandherren
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- 1438–1458: Hans der Reiche vonStadion († 1458 kinderlos)
- 1459–1503: dessen Neffe Burkhard von Stadion († 1493), Sohn von Ludwig von Stadion († 1449)
- 1507–1530: Ludwig vonFreyberg zu Öpfingen (* Schloss Württemberg 1468, † Öpfingen 21. Mai 1545)
- 1530–1568:Konrad von Boyneburg
1568 konnte sich die Stadt Ehingen von einer neuen Verpfändung loskaufen und gleichzeitig die Pfandherrschaft über Schelklingen erwerben. Von 1568 bis 1680 wurden Stadt und Herrschaft durch österreichischeGubernatoren verwaltet.
Lehnsherrschaft der Schenk von Castell
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1680 brachte Reichsgraf und Bischof von EichstättMarquard Schenk von Castell seine Verdienste für den Kaiser in Erinnerung. Zum Dank wurden ihm die Herrschaften Berg und Schelklingen zunächst verpfändet und 1732 als vorderösterreichischesMannlehen überlassen. Die Lehensherrschaft der Schenk von Castell währte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine bedeutende Rolle für Schelklingen am Ende des Ancien Régime spielteFranz Ludwig Schenk von Castell. Durch denPressburger Frieden 1805 fiel Schelklingen an das KurfürstentumWürttemberg, als Dank für dieNapoleon geleistete württembergische Waffenhilfe. Der Übergang der Landesherrschaft von Vorderösterreich an Württemberg im Zuge derMediatisierung beendete auch allmählich die Adelsherrschaft über Schelklingen. Die Grafen Schenk von Castell veräußerten sukzessive ihren Besitz in Schelklingen.
Württembergische Zeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schelklingen kam 1808 bei der Umsetzung der neuenVerwaltungsgliederung imKönigreich Württemberg zumOberamt Blaubeuren.
1879/80 wurde durch Stadtpfarrer Wilhelm Hummel in Schelklingen in dem Gebäude der bankrotten Malzfabrik und dem dazugehörigenGasthaus zum Hecht des Joseph Baumeister eineKatholische Rettungsanstalt für Knaben gegründet, dasSt.-Konradi-Haus (Konradihaus).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Schelklingen von einer Handwerker- und Ackerbürgerstadt zur Industriestadt. Die Aufhebung desKlosters Urspring 1806 machte die Anlage frei für eine anderweitige Nutzung. 1832 verkaufte der württembergische Staat die ehemalige Klosteranlage an den FabrikantenGeorg Reichenbach, mit der Auflage, dort eine Baumwollmanufaktur einzurichten. Die spätereMechanische Weberei Urspring (MWU) wurde 1906/07 in einen Neubau an der Ehinger Straße in Schelklingen verlegt. Die meisten Fabrikgebäude in Urspring wurden abgebrochen. Die MWU ging 1953 in Konkurs und wurde geschlossen.
Ein zweiter Industriezweig, der in den 1830er-Jahren entstand, war dieZündholzherstellung. Grundlage war die Erfindung des Phosphor-Zündhölzchens. Es entwickelten sich drei Fabriken, die auch viele Frauen und Kinder in Heimarbeit beschäftigten. Die meisten dieser Fabriken wurden Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossen.
1912 wurde in Urspring, nachdem dieDreikönigsmühle amAchtopf zum städtischen Elektrizitäts- und Wasserwerk umgewandelt worden war, eine neue Getreidemühle errichtet, die jetzt als Schulgebäude genutzt wird. Von 1907 bis 1930 standen die Gebäude Ursprings bis auf ein Gasthaus im Wesentlichen leer. Erst 1930 fand die ehemalige Klosteranlage eine neue Nutzung durch die Gründung derUrspringschule, eines evangelischen Landerziehungsheims und Gymnasiums.
Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich im Blau-, Ach- und Schmiechtal, nachdem derPortland-Zement erfunden worden war, der neue Industriezweig der Zementindustrie. 1889 wurde die erste Barbey’sche, später Hammerstein’sche Zementfabrik in Schelklingen errichtet, und 1902 die große Anlage desStuttgarter Immobilien- und Baugeschäfts, die das Hammerstein’sche Zementwerk stilllegte und dort Zementarbeiterwohnungen einrichtete. Die neue Fabrik zog viele auswärtige Arbeitskräfte an, insbesondere auch viele italienische Arbeiter, von denen einige ansässig wurden. Später wurde das Zementwerk von derPortland-Cement-Fabrik AG Heidelberg und Mannheim AG, heuteHeidelbergCement, aufgekauft.
NS-Zeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei der Kreisreform während derNS-Zeit in Württemberg gelangte Schelklingen 1938 zumLandkreis Ehingen.
1941 wurde das St.-Konradi-Haus von Regierungsstellen beschlagnahmt und darin bis 1945 einUmsiedlungslager (SS-Lager) eingerichtet. Es sollte zur gewaltsamen Umerziehung von als „rasserein“ geltenden Internierten aus demElsass und der Prüfung der „Eindeutschungsfähigkeit“ weiterer Zwangsdeportierter dienen.[3]
Nachkriegszeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schelklingen war nach dem Ende desZweiten Weltkriegs Teil derfranzösischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten LandWürttemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Räumliche Entwicklung des Stadtgebietes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Zuge derGemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden nach Schelklingen eingemeindet bzw. mit Schelklingen vereinigt[4]:
- 1. März 1972: Hausen ob Urspring und Justingen
- 1. April 1972: Ingstetten und Hütten
- 1. Juli 1974: Schmiechen (Vereinigung mit Schelklingen zur neuen Stadt Schelklingen)
- 1. Januar 1975: Gundershofen und Sondernach
Schelklingen, Hausen ob Urspring und Schmiechen gehörten vor der Kreisreform zumLandkreis Ehingen, die übrigen Gemeinden zumLandkreis Münsingen. Bei derKreisreform Baden-Württemberg 1973 kamen alle Orte Schelklingens zumAlb-Donau-Kreis.
![]() Gundershofen | ![]() Hausen ob Urspring | ![]() Hütten | ![]() Ingstetten | ![]() Justingen | ![]() Schmiechen | ![]() Sondernach |
Im Zuge der Rekommunalisierung des gemeindefreienGutsbezirks Münsingen (Landkreis Reutlingen) wurde das 56,3 Hektar große und unbewohnte ehemalige Munitionsdepot Ingstetten zum 1. Januar 2011 der Stadt Schelklingen zugeschlagen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen desStatistischen Landesamtes Baden-Württemberg[5] (nurHauptwohnsitze).

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Religionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schelklingen war wegen der Zugehörigkeit der ehemaligen Herrschaft Schelklingen (Stadt Schelklingen, Hausen ob Urspring und Schmiechen) und der Klosterherrschaft Urspring zuVorderösterreich bis 1806 überwiegend katholisch geprägt. Die Orte der ehemaligen Reichsherrschaft Justingen (Justingen, Ingstetten, Gundershofen und Hütten) waren von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis nach dem Ende desDreißigjährigen Kriegs unter den Freiherren von Freyberg reformiert nach der LehreSchwenckfelds, wurden aber nach dem Rückkauf der Herrschaft durch den Fürstbischof von AugsburgJohann Christoph von Freyberg (1665–1690) rekatholisiert. Sondernach als Teil der Herrschaft Neusteußlingen war unter den Freiherren von Freyberg zu Neusteußlingen katholisch; nach dem Heimfall der Herrschaft an das Herzogtum Württemberg im späten 16. Jahrhundert wurde dort aber dieReformation eingeführt.
Heute bestehen in Schelklingen je einerömisch-katholische,evangelische undneuapostolische Kirchengemeinde.
Daneben gibt es einenmuslimischen Bevölkerungsanteil. Die meisten Muslime sind Anhänger dessunnitischenIslam. Die islamischen Mitbürger haben sich seit Anfang der 1960er Jahre durchEinwanderung vor allem aus derTürkei angesiedelt. Seit einigen Jahren gibt es am Schelklinger Ortsrand auch eine kleine Gebetsstätte für die muslimische Bevölkerung.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. In Schelklingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren derunechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durchÜberhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Schelklingen hat nach der letzten Wahl 25 Mitglieder (vorher: 24). DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis (mit Vergleichszahlen der beiden vorigen Wahlen):[6]
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Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der österreichischen Zeit lag die Stadtverwaltung in den Händen desregierenden Amtsbürgermeisters und seines Vorgängers, desUnterbürgermeisters. Sie wurden unterstützt vominneren und äußeren Rat mit jeweils vier Mitgliedern (Ratsherren, Deputierten). Die Stadtämter (wie Stadtrechner, Kirchenpfleger, Spitalpfleger usw.) wurden unter den Ratsherren aufgeteilt. Die Amtsdauer scheint ein Jahr gewesen zu sein; doch waren Wiederwahlen möglich, wie die teilweise langen Amtszeiten der Bürgermeister beweisen. Nach 1806 wurde durch Württemberg das Amt des lebenslang gewählten Schultheißen eingeführt und später in den TitelStadtschultheiß geändert. Im Jahre 1930 führte man in Württemberg die AmtsbezeichnungBürgermeister ein, die bis heute verwendet wird. Der Bürgermeister wird derzeit für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.
Liste der Schelklinger Bürgermeister (vor 1800 unvollständig)
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Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „Von Rot und Silber (Weiß) fünfmal schräglinks geteilt.“[8] |
Wappenbegründung: Dieses Wappen ist ein Derivat dessen der Grafen von Berg-Schelklingen, jedoch mit Schräglinks- statt der Schrägrechtsbalken. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2022 erzielte Schelklingen Einnahmen aus derGewerbesteuer in Höhe von 1,73 Millionen Euro. Mit einemGewerbesteuerhebesatz von 370 % liegt die Gemeinde unter dem durchschnittlichen Hebesatz Deutschlands. Dieser beträgt 403 % (Stand: 2022).[9]

Unternehmen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der SchelklingerGewerbeverein wurde 1914 gegründet.
In der Stadt befinden sich größere Werke vonHeidelbergCement AG undCooper Standard Automotive.
Handwerk
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das dominante Schelklinger Gewerbe in vorindustrieller Zeit bis etwa 1820 war dasHafnergewerbe. 1803 hatte die Hafnerei mit 19 Meistern ihren Höchststand erreicht. Wegen der historischen Bedeutung der Hafner für Schelklingen widmet sich eine Abteilung des SchelklingerStadtmuseums der Geschichte der Schelklinger Hafnerei.[10]
Feuerwehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieFreiwillige Feuerwehr Schelklingen wurde 1871 gegründet.

Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Schelklingen ist einAbzweigbahnhof. Hier trennt sich dieBahnstrecke Reutlingen–Schelklingen von derBahnstrecke Ulm–Sigmaringen. Während auf Ersterer nur einzelne Züge verkehren, besteht auf Zweiterer ein jeweils stündliches Angebot mitRegional-Express- und Zügen derRegio-S-Bahn Donau-Iller. Dadurch verkehren mindestens zwei Züge pro Stunde nach Ulm. NachSigmaringen sowieMunderkingen herrscht ein Stunden-Takt, nachDonaueschingen besteht mit Regional-Express-Zügen ein Zwei-Stunden-Takt.Neben dem Bahnhof Schelklingen verfügt die Stadt über je eine Station im Stadtteil Schmiechen an der Reutlinger und der Sigmaringer Strecke sowie zwei Haltepunkte in Hütten beziehungsweise Sondernach an der Albbahn. Schelklingen gehört demDonau-Iller-Nahverkehrsverbund an.Die Stadt ist über dieBundesstraße 492 (Blaubeuren–Ehingen) an das überregionale Straßennetz angebunden und über die AusfahrtenMerklingen undUlm-West derA 8 zu erreichen.
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Schelklingen gibt es mit der Heinrich-Kaim-Schule eineGrund- undHauptschule mitWerkrealschule sowie vier weitere Grundschulen in den Teilorten in städtischer Trägerschaft.
Außerdem verfügt Schelklingen mit derUrspringschule über einGymnasium mitInternat in evangelischer Trägerschaft. Zusätzlich zum Abitur kann man auch eine Ausbildung absolvieren.
DasSt. Konradihaus ist eine Jugendhilfeeinrichtung mitInternat, in der Jugendliche ab 12 Jahren eine schulische und berufliche Ausbildung erhalten können.
Dazu bestehen vierrömisch-katholische, zwei städtische und einevangelischerKindergärten im gesamten Stadtgebiet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bücherei
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadtbibliothek ist imalten Rathaus untergebracht. Sie hat einen Bestand von ca. 15.000 Medien.
Theater
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Es gibt einen Theaterverein, der volkstümliche Stücke aufführt. Ein Theater gibt es nicht mehr.
Museen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das SchelklingerStadtmuseum ist zusammen mit demStadtarchiv in einem repräsentativen Fachwerkbau, dem ehemaligenSpital zum Heiligen Geist, vorherWernauer Schlößle bei der Herz-Jesu-Kirche untergebracht. Es präsentiert die Geschichte des ehemals wichtigsten Gewerbes der Stadt, derHafnerei; weitere Schwerpunkte sind eine geologische Sammlung und die allgemeine Stadtgeschichte.[11]
Musik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zu den ältesten Musikvereinen und -Gruppen zählen derLiederkranz Schelklingen (gegründet 1826), derKatholische Kirchenchor (gegründet 1894), derMusikverein Stadtkapelle Schelklingen (gegründet 1923) und derMusikverein Schmiechen (gegründet 1927).
Vereine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerTurn- und Sportverein Schelklingen (TSV) wurde 1891 gegründet.Die Ortsgruppe Schelklingen desSchwäbischen Albvereins besteht seit ca. 1890.
Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Burgen und Schlösser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Auf dem Stadtgebiet befinden sich die Ruinen der BurgHohenschelklingen, der BurgenMuschenwang undStudach, desSchlosses Justingen, derBurg und desSchlosses Neusteußlingen; die Turmburg derFleck von Schmiechen ist nur noch archivalisch und archäologisch nachweisbar.
Kirchliche Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- Kloster Urspring mit derKlosterkirche St. Ulrich, gegründet 1127, Baubestand teils aus der Zeit um 1500 (zwei Gastgebäude und Ostflügel der Klausur sowie Narthex und unterer Teil des Glockenturms der Klosterkirche), sonst meist 17. Jahrhundert
- Stadtpfarrkirche Herz-Jesu, Neubau von 1934, wobei die spätgotische ehemalige Sakristei, heute Seitenkapelle, und der Kirchturm, in seinen unteren Geschossen romanisch mit Buckelquadern, erhalten blieben; der obere Teil des Kirchturms und die Zwiebelhaube wurden 1905 vonJoseph Cades errichtet (Maximilian-Kottmann-Platz)
- St.-Afra-Kapelle auf dem Friedhof: erbaut im 14. Jahrhundert
- Herz-Jesu-Kapelle auf dem Herz-Jesu-/Litzelberg: 1708–1709 errichtet
- St.-Wendelins-Kapelle: 1848 durch Schelklinger Bürger und die Stadt Schelklingen als Schutzkapelle für die Landleute errichtet
- Maria-Hilf-Kapelle: 1882 durch die Sprachlehrerin Ida Götz gestiftet und 1904 durch dieselbe Stifterin um ein Querhaus erweitert (Münsingerstraße 12)
- Lourdesgrotte: 1885 durch den Stadtpfarrer Türk angelegt (Münsingerstraße am Schloßberg)
Pfarr- und Kaplaneihäuser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- AltesPfarrhaus, prächtigesFachwerkhaus von um 1600 (Maximilian-Kottmann-Platz 6)
- NeuesPfarrhaus, ehemalsWesternach’sches Kaplaneihaus desKlosters Urspring, späterStadtkanzlei, erbaut 1599 (Kanzleigasse 1)
- Wernausches Kaplaneihaus, Wohnsitz desWernauer Kaplans; Barockbau im französischen Stil, erbaut 1758 (Kanzleigasse 3)
- Rothsches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Kaplans der AdelsfamilieRodt vonBußmannshausen; Barockbau von ca. 1750 mit Madonnennische und ehemals Walmdach, heute stark verändert (Stadtschreibereistraße 1)
- Steinsches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Kaplans der Adelsfamilievon Stein (Färbergasse 25)
- Ellerbachsches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Kaplans der Adelsfamilievon Ellerbach; von 1788 bis 1806 Rothsches Kaplaneihaus (Mohrengasse 4 und 6)
- Stein- und Westernachsches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Kaplans der vereinigten Stein- und Westernachschen Kaplanei (Münsingerstraße 96)
Adelssitze
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Spital zum Heiligen Geist oderWernauer Schlößle, ehemals Wohnsitz der Herren von Wernau (erbaut im 14. Jahrhundert) mit demSpitalbrunnen (Spitalgasse 6)
- Bemelberger Schlössle, Wohnsitz desKonrad von Boyneburg (erbaut um 1550) (Bemmelbergergasse 1/3)
- Gasthaus zum Rößle, ehemals Wohnhaus des Hanß Reuß von Reußenstein (erbaut zweite Hälfte 16. Jahrhundert) (Färbergasse 2)
- Stauffenberg’sches Schloss, Wohnsitz der Schenk vonStauffenberg (erbaut um 1600) (Schloßgasse 9/11/13/15/17)
- Rennhof, Wohnsitz des Geschlechts der Renner vonAllmendingen (erbaut 2. Hälfte 16. Jahrhundert) (Schloßgasse 5)
Städtische Gebäude
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- Das alteRathaus (erbaut um 1450)[12] (Marktstraße 8)
- DieStadtmauer: originale Teile in Außenwänden von Häusern; bis zur vollen Höhe erhalten beimBemelberger Schlössle; ein Stück rekonstruiert beim Spital zum Heiligen Geist[13]
- DerHintere Brunnen: öffentlicher Stadtbrunnen
Bürgerhäuser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bürgerhaus mit schön restauriertem Fachwerk (mit unaufgelöster Inschrift am südöstlichen Ständerbalken „R.C.I.R. 1544“).[14] (Maximilian-Kottmann-Platz 9 und 11)
- Ackerbürgerhaus samt Stadel am ehemaligenHinteren Tor, an die Stadtmauer angelehnt mit restauriertem Fachwerk (Stadtschreibereistraße 5)
- Neues Haus, Barockwohnhaus des Franz Xaver Schalch, Hofmeister desKlosters Urspring (erbaut 1717) (Bemmelbergergasse 2)
- Gasthaus zur Sonne, ehemalsGasthaus zur Güldenen Sonne, ältesteTaverne undHerberge (stark umgebaut oder neu erbaut 1724) (Marktstraße 9)
- EhemaligesBadehaus (Färbergasse 20, 22 und Schloßgasse 1)
- Bürgerhaus an der Stelle des ersten Schelklinger Spitals (ehemals Marktstraße 20) (gestiftet 1550, amVorderen Tor angesiedelt bis 1698, danach Umzug insWernauer Schlöße), errichtet im Jahre 1794–1795. Beim Neubau wurden von dem Vorgängerbau aus den Jahren 1345–1346 Bauhölzer im Bereich des Fachwerkinnengerüstes und des Dachwerkes wiederverwendet. Der Bau von 1345–1346, welcher 1794–1795 abgebrochen wurde, muss das Gebäude des ersten Spitals gewesen sein. Der Neubau von 1794–1795 beherbergte in den 1820er und 1830er Jahren dieWirtschaft zum Lamm. Das Gebäude musste um 2010 dem neuenBürgerheim St. Ulrich weichen.[15]
Sonstige Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- Wärmetauscherturm des Zementwerks, 2016/2017 errichtet, 140 Meter hoch, höchstes Gebäude im Alb-Donau-Kreis[1]
- Windpark Ingstetten[2]
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Freischwimmbad
- Skate-Anlage
- Fußballplatz und Sportanlagen im Längental
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Umzug schwäbisch-alemannischerFasnetsgruppen
- Nikolausmarkt am ersten Samstag im Dezember
- Bauern- undWochenmarkt mittwochs vormittags
Kulinarische Spezialitäten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Typische schwäbische Gerichte (wie Maultaschen, Saure Kutteln, Sauerbraten etc.) werden von verschiedenen Schelklinger Gastwirtschaften angeboten.
Naturdenkmale (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- derHohle Fels, ein Kalksteinstotzen mit einer in der Steinzeit bewohnten großen Höhle (Besichtigung möglich)
- der blaueQuelltopf (runde Karstquelle) derUrspring westlich der Stadt.
Der Achtopf ist Ursprung der zehn Kilometer langen Schelklinger Ach, die in Blaubeuren in die Blau mündet. - eine weitere Karstquelle bildet derAchtopf, bei der Dreikönigsmühle und südlich des Quelltopfs derUrspring gelegen. In der Nähe der Achquelle, am Zusammenfluss von Urspring und Ach, befand sich ehemals eine Sägemühle des Klosters Urspring, „Felbenmühle“ genannt, welche aber bereits vor 1806 abging. 1845 wurde direkt am Achtopf dieDreikönigsmühle errichtet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Schelklingen hat folgenden Personen dasEhrenbürgerrecht verliehen:
- 23. Juni 1879: Albert Rall (1827–1881), Textilfabrikant, Onkel des Robert Friedrich Rall (1839–1935); Begründung: dass er in Verbindung mit seinem Neffen Robert Rall „die Fabrik Urspring in der Weise emporgebracht habe, daß den Arbeitern viel bessere, schonendere und gerechtere Behandlung und Bezahlung zu theil wird als früher“[16]
- 9. März 1923:Heinrich Günter (1870–1951), Historiker
- 22. November 1946:Max Kottmann (1867–1948), Prälat und Generalvikar
- 11. April 1956:Anton Fischer (1876–1956), Stadtschultheiß und Bürgermeister
- 14. Januar 2000: Rudolf Stützle, Bürgermeister
- Dezember 2001:Erich Karl (1924–2009), Geschäftsführer und Kommunalpolitiker
- 4. April 2014:Reiner Blumentritt (1943–2019), Vorsitzender der Museumsgesellschaft Schelklingen und Kommunalpolitiker
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Schelklingen geborene Persönlichkeiten, aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Für die Nennung ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Schelklingen hatten oder nicht.
- Salome von Berg-Schelklingen (* um 1099 im Donaukreis, Württemberg; † 27. Juli 1144), Mutter berühmt gewordener Kinder
- Christoph von Stadion (* März 1478; † 15. April 1543 in Nürnberg),Bischof von Augsburg 1517–1543[17][18]
- Johann Michael Wolcker (getauft in Schelklingen 12. Mai 1702; † 16. Oktober 1784 in Schelklingen), Maler
- Matthias Wolcker (geboren in Schelklingen, getauft am 22. Februar 1704; † 10. Oktober 1742 in Dillingen an der Donau), Maler
- Gabriel Wolcker (getauft 8. Juni 1715), Maler
- Maria Sybilla Josepha Zais geb. Schalch (* 3. Mai 1770; † 13. Juni 1844 in Wiesbaden), Hotelierin
- Johannes Bumüller (* 29. Dezember 1811; † 13. September 1890 in Ravensburg), Gymnasial-Professor, Redakteur und katholischer Schriftsteller
- Ludwig Lutz (* 27. August 1820; † 1889 in Ellwangen/Jagst), Flaschnermeister, Fabrikant von Blechspielwaren in Ellwangen/Jagst
- Adolf Kaim (* 15. Juni 1825; † 4. August 1887 in Biberach an der Riß), Lehrer und Musiker
- Wilhelm Traub (* 13. Dezember 1828; † 19. März 1874), Kunstmaler
- Franz Sales Günter (* 9. November 1830; † 1. September 1901 in Oberndorf am Neckar), Verwaltungsaktuar und Stadtschultheiß
- Sebastian Luz (* 7. März 1836; † 2. Mai 1898 in Freiburg/Breisgau), Maler religiöser Themen, Historien-, Porträt- und Landschaftsmaler
- Ludwig Traub (* 27. Mai 1844; † 21. April 1898 in Göppingen), Maler, Zeichner und Illustrator
- Franz Josef Werner (* 2. Februar 1847; † 5. Juni 1908) war Redakteur und Verleger der Lauchert-Zeitung und Direktor der Ulmer Zeitung
- Magnus Mohn (* 23. Juni 1865, † nach 1954), Kirchen- und Kunstmaler inBruck bei München, Kapellenstraße Nr. 13
- Josef Mohn (* 20. Oktober 1866; † 25. Dezember 1931), Flaschnermeister und Erfinder
- Max Kottmann (* 16. Juni 1867 in Sotzenhausen bei Schelklingen; † 22. März 1948 in Rottenburg am Neckar), Generalvikar der Diözese Rottenburg, Ehrenbürger
- Max Gauß (* 24. Februar 1868; † 5. Februar 1931); geboren in Justingen, katholischer Priester und Landtagsabgeordneter
- Heinrich Günter (* 15. Februar 1870; † 13. Mai 1951 in München), Historiker, Ehrenbürger[19]
- Emil Kaim (* 23. Januar 1871; † 9. Mai 1949 in Untermarchtal), Priester und Landtagsabgeordneter
- Heribert Jone (* 30. Januar 1885; † 25. Dezember 1967 in Stühlingen/Baden), katholischer Priester, Kirchenrechtler und Moraltheologe
- Hans Beckers (* 27. Dezember 1902; † 22. Januar 1984 in Donaustauf), Architekt, Kirchenbaumeister
- Franz Rothenbacher (* 14. Dezember 1954), Soziologe
Weitere Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Schelklingen einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Schelklingen verstorben sind.
- Johann Georg Wolcker der Ältere (* Burgau?, ⚭ 1700 od. früher; † Augsburg?), Barockmaler in Schelklingen
- Johann Georg Wolcker der Jüngere (* 1700, † 27. Oktober 1766 inAugsburg) wuchs spätestens ab 1702 in Schelklingen auf
- Friedrich List (* spätestens 6. August 1789 inReutlingen; † 30. November 1846 in Kufstein), 1809–1810 württembergischer Steuerrenovator in Schelklingen, Verfasser des Schelklinger Steuerbuchs von 1810 (2 Bände)[20]
- Johann Georg Friedrich Reichenbach (* 22. Juni 1791 inMömpelgard als Sohn des KammerchirurgusWilhelm Heinrich Reichenbach; † 1873 in Stuttgart), Gründer und Inhaber derBaumwollweberei Urspring von 1832–1852
- Heinrich Kaim (* 2. Oktober 1792 inSteinbach bei Esslingen/Neckar; † 31. März 1874 in Schelklingen), Musterlehrer in Schelklingen, Gründer des Schelklinger Liederkranzes
- Christian August Blezinger (* 25. Januar 1811 inErnsbach; † 8. April 1894 in Stuttgart), Kaufmann, Eisenwerksbesitzer inErnsbach und später Baumwollfabrikant in Urspring
- Louis Adam Gans (* 24. Mai 1819 inKassel), Kaufmann, Textilfabrikant in St. Gallen und später Baumwollfabrikant in Urspring
- Jakob Friedrich Sprandel (* 24. Januar 1828 inUlm/Donau; † 2. Januar 1895 in Schelklingen), Wundarzt und Geburtshelfer
- Robert Friedrich Rall (* 3. Juni 1849 inEningen unter Achalm; † 2. März 1935 in Ulm/Donau), Inhaber und Leiter der Mechanischen Weberei Urspring (MWU) von 1870/1878–1930
- Otto Merz (* 12. Juni 1889 inEsslingen am Neckar, † 18. Mai 1933 in Berlin), Chauffeur, Rennfahrer, Testfahrer und Mechaniker
- Ernst Hofmann (1904–1999), katholischer Pfarrer und Lieddichter, von 1944 bis 1949 Pfarrer in Schelklingen
- Joseph Klarl (* 1. Oktober 1909 inStraubing; † 16. Januar 1987 in Schelklingen), Maler und Künstler, lebte seit 1945 in Schelklingen
- Franz Beyer (* 26. Februar 1922 inWeingarten als Sohn des OttoPaul Beyer, Musikleiters in Weingarten (* 12. September 1885; † 22. November 1973 in Weingarten) und der Anna Günter (* 16. Juli 1895 in Schelklingen; † 7. Januar 1992 in Weingarten)), Bratschist an der Hochschule für Musik und Theater München; verbrachte seine Jugendjahre in Schelklingen bei seinen Verwandten
- Erich Karl (* 1924 in Ulm; † 2009 in Schelklingen), Geschäftsführer und Kommunalpolitiker
- Marie-Louise Roth-Zimmermann (* 1. August 1926 inHaguenau, Elsass; † 25. Mai 2014), Literaturwissenschaftlerin
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Immo Eberl, Jörg Martin:Urkunden aus Blaubeuren und Schelklingen: Regesten aus den Stadtarchiven Blaubeuren und Schelklingen sowie dem Pfarrarchiv Schelklingen. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 2000,ISBN 3-9806664-2-5 (Alb und Donau: Kunst und Kultur, 23).
- Immo Eberl, unter Mitarbeit von Irmgard Simon und Franz Rothenbacher (Bearb.):Die Familien- und Personenstandsfälle in den Pfarreien Stadt Schelklingen und Kloster Urspring (1602–1621, 1657–) 1692–1875. 2. Auflage. Franz Rothenbacher, Mannheim 2012Volltext (PDF; 7,0 MB).
- Heinrich Günter:Geschichte der Stadt Schelklingen bis 1806. W. Kohlhammer, Stuttgart und Berlin 1939.
- Winfried Hanold, Emi Rade, Hans Rade, Franz Rade und Rosemarie Schuh:Schelklingen: Aufbruch und Wandel einer schwäbischen Kleinstadt. Die ersten Jahre nach 1945. Nach einer Idee von Winfried Hanold. Museumsgesellschaft Schelklingen, Schelklingen 2023.
- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.):Der Alb-Donau-Kreis. 2 Bde. Thorbecke, Sigmaringen 1992, hier Bd. 2, S. 843–929,ISBN 3-7995-1351-5.
- Jörg Martin:Freiheit, Gleichheit und Gewinn: Gestaltung wirtschaftlichen Handelns in Kleinstädten des Ulmer Raums 1650-1850 (Blaubeuren, Ehingen, Schelklingen). FernUniversität in Hagen, Hagen 2022Volltext (PDF).
- Jörg Martin und Stadtarchiv Schelklingen:Blick auf Schelklingen: Fotografien aus 120 Jahren Stadtgeschichte. Stadtarchiv Schelklingen, 1999.
- Marie-Louise Roth-Zimmermann:Denk’ ich an Schelklingen … Erinnerungen einer Elsässerin an die Zeit im SS-Umsiedlungslager (1942–1945). 2. Auflage. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2001,ISBN 978-3-86110-275-5.
- Franz Rothenbacher (Bearb.):Häuserbuch der Stadt Schelklingen. Band 2: Häusertabellen. Rothenbacher, Mannheim; Stadt Schelklingen, Stadtarchiv 1995 (2. Auflage 2015)Volltext (PDF; 16 MB).
- Franz Rothenbacher:Schelklingen: Ein Führer durch Stadt, Kloster Urspring, Burgen und Teilgemeinden. Selbstverlag, Mannheim 2005Volltext (PDF; 0,4 MB).
- Stadt Schelklingen (Hrsg.):Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Hrsg. von der Stadt Schelklingen zum 750jährigen Stadtjubiläum 1234–1984. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1984,ISBN 3-88294-062-X.
- Schelklingen, mit Ober-Schelklingen, Sotzenhausen und Urspring. In:Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Blaubeuren (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band 7). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1830,S. 194–210 (Volltext [Wikisource]).
- Martin Zeiller:Schelklingen. In:Matthäus Merian (Hrsg.):Topographia Sueviae (= Topographia Germaniae.Band 2). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1643,S. 167 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Schelklingen von Süden, gezeichnet vonLudwig Kolb 1829. In der Bildmitte der letzte Turm der Stadtbefestigung, der „Bürgerturm“ (=Gefängnis), links von dem Lindenbaum das „Vordere Tor“. Die Stadtmauer ist noch weitgehend erhalten. Im Hintergrund die Ruine der Burg Schelklingen.wlb-stuttgart.de
- Schelklingen beiLEO-BW
- Internetpräsenz der Stadt
- Eisenbahngeschichte von Schelklingen und Umgebung
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑Silvester Lechner:Rezension von „Roman Sobkowiak: Eindeutschungsfähig“. In:Gedenkstättenrundbrief, 147, S. 14–20, des ProjektesTopographie des Terrors
- ↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 527 und 543 (und 543 Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 – Stadt Schelklingen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.
- ↑Zu ihm siehe die Anekdote der Zimmerischen Chronik:Zimmerische Chronik, Band 3, S. 352.
- ↑Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Bd. 4:Regierungsbezirk Tübingen. S. 95.
- ↑Gewerbesteuer.net: Gewerbesteuer-Hebesatz Schelklingen (Stadt) - Gewerbesteuer 2024. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑Siehe Franz Rothenbacher:Das Schelkinger Hafnergewerbe und seine Familien. Begleitheft zur Hafnerausstellung im Stadtmuseum Schelklingen. Stadtarchiv und Museumsgesellschaft Schelklingen, Schelklingen 2000.
- ↑Stadtmuseum Schelklingen. Abgerufen am 2. Juli 2018 (deutsch).
- ↑Siehe dieBaudokumentation in der Datenbank Bauforschung/Restaurierung
- ↑Abbildung der Stadtmauer 1780 in Franz Rothenbacher:Die projektierte Umwandlung des Schelklinger Spitals in ein Zuchthaus 1780–1781. Selbstverlag, Mannheim 2007;Volltext (PDF; 0,5 MB).
- ↑Siehe dieBaudokumentation in der Datenbank Bauforschung/Restaurierung
- ↑Siehe dieBaudokumentation in der Datenbank Bauforschung/Restaurierung
- ↑Stadtarchiv Schelklingen: Ratsprotokoll vom 23. Juni 1879 B 12 Bd. 21 S. 270–271 und vom 28. August 1879 S. 282–283; Lesefehler bei Wilhelm Lederer:Schelklinger Persönlichkeiten und Ehrenbürger. In: Stadt Schelklingen (Hrsg.):Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Süddt. Verlagsges., Ulm 1984, S. 433; Übernahme des Lesefehlers bei Klaus Brügelmann:Urspring als Fabrik. In:Urspring-Nachrichten, 1987, S. 24. Schelklingen, Stiftung Urspringschule
- ↑Manfred Hörner: Stadion, Christoph von. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995,ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1087–1090 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- ↑Steichele: Christoph von Stadion. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 224–227.
- ↑Kathrin Brüggenthies: Günter, Heinrich. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 30, Bautz, Nordhausen 2009,ISBN 978-3-88309-478-6, Sp. 531–536 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- ↑Volker Schäfer:Neue Funde zu Friedrich List. Folge VI:Schelklingen 1809–1810: Friedrich List als württembergischer Steuerrenovator. In:Reutlinger Geschichtsblätter, Jg. 1996, NF Nr. 35, 1996, S. 183–220.