Scheich Haidar

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Das Grabmal des Scheich Haidar in Meschginschahr
Ein safawidischer Kizilbasch-Soldat mit der typischen roten Kopfbedeckung

Scheich Haidar, auchHaidar Safawi (persisch حيدر صفوى,DMGḤaidar-e Ṣafawī; *1459[1] oder1460[2] inDiyarbakır in Ostanatolien; † Juli1488 beiDerbent imNordkaukasus), war seit 1460 der fünfte Führer desschiitischenSafawidenordens. Sein Vater und Vorgänger warScheich Dschunaid und seine Mutter Chadidscha Begum, die Schwester desAq-Qoyunlu-HerrschersUzun Hasan. Scheich Haidar selber war mit Halime Alamschah Begom, einer Tochter Uzun Hasans verheiratet. Aus dieser Ehe gingen die drei SöhneAli Mirza, Ibrahim undIsmail hervor. Diese Heiraten zwischen den Safawiyyaführern und den Aq Qoyunlu hatten eine Tradition und führten zu einer Allianz beider Familien. Als die Gegner der Aq Qoyunlu, dieQara Qoyunlu, 1467 endgültig besiegt wurden, fing die Allianz langsam an zu bröckeln. Aber Scheich Haidar vermied eine offene Konfrontation mit Uzun Hasan und wandte seine Kräfte gegen dieTscherkessen undAlanen imKaukasus. Scheich Haidar führte in den Jahren 1483, 1487 und 1488 jeweils einen Feldzug gegen sie, wobei er das Territorium derSchirwanschahs durchqueren musste. Als aber Haidar beim dritten Feldzug das Reich der Schirwanschahs selbst angriff und deren HauptstadtŞamaxı plünderte, wandte sich der Schirwanschah Farrukh Yassar an seinen Schwiegersohn Yaqub, den amtierenden Aq Qoyunlu-Herrscher, der als Sohn Uzun Hasans auch Schwager Haidars war. Zusammen besiegten sie am 9. Juli 1488 Haidar südwestlich der Stadt Derbent, wo sie ihn töteten und seine Leiche enthaupteten. Sein Kopf wurde später inTäbris bestattet. Haidars Vater Dschunaid war wenige Jahre zuvor am selben Ort gestorben.

Die Nachfolge ging auf seinen Sohn Ali Mirza über, der 1494 ebenfalls während eines Konflikts mit den Aq Qoyunlu ums Leben kam. Dessen jüngerer Bruder Ismail führte den Orden zur Macht, gründete dasSafawidenreich und besiegte die Aq Qoyunlu. Er ließ 1509 den Leichnam seines Vaters bergen und nachArdabil überführen, wo Haidar in einem Mausoleum seine letzte Ruhe fand.

Es wird gesagt, dass die typische Kopfbedeckung derKizilbasch – Anhänger der Safawiyya – auf Haidar zurückgeht. Er entwarf die rote Kopfbedeckung mit den zwölf Zwickeln, die stellvertretend für die zwölfImame derZwölferschiiten stehen. Daher wird die Bedeckung auchpersisch ترك حيدرى,DMGTark-e Ḥaidarī, ‚Haidar'scher Helm‘ genannt.

Einzelnachweise

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  1. Encyclopædia Iranica
  2. Encyclopaedia of Islam

Literatur

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Personendaten
NAMEScheich Haidar
KURZBESCHREIBUNGSohn des Sektenführers Scheich Dschunaid
GEBURTSDATUM1459 oder 1460
GEBURTSORTDiyarbakır, Ostanatolien
STERBEDATUMJuli 1488
STERBEORTbei Derbent, Nordkaukasus
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