Schönbergturm | |||||||||
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Basisdaten | |||||||||
Ort: | Pfullingen | ||||||||
Land: | Baden-Württemberg | ||||||||
Staat: | Deutschland | ||||||||
Höhenlage: | 793 m | ||||||||
48.441319.22798Koordinaten:48° 26′ 28,7″ N,9° 13′ 40,7″ O | |||||||||
Verwendung: | Aussichtsturm | ||||||||
Zugänglichkeit: | Aussichtsturm öffentlich zugänglich | ||||||||
Turmdaten | |||||||||
Bauzeit: | 1905 | ||||||||
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Gesamthöhe: | 26,4 m | ||||||||
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Positionskarte | |||||||||
DerSchönbergturm ist ein 26,4 Meter hoherAussichtsturm, der 1905 von dem seinerzeit an der TH Stuttgart tätigen ProfessorTheodor Fischer auf derSchwäbischen Alb inBaden-Württemberg erbaut wurde. Er gilt als Wahrzeichen vonPfullingen. Der Turm steht auf demSchönberg (ursprünglich Schemberg), einem 793 Meter hohen Berg amAlbtrauf, der zwei Kilometer südlich von Pfullingen den Ausgang desEchaztals überragt. Wegen seiner Form und Farbe wird der Turm im Volksmund auchPfullinger Unterhose, „Onderhos“ genannt. Der Schönberg bildet auf seinem Gipfel ein fast ebenes Plateau, an dessen Ostspitze der Turm steht.
Bauherr des Schönbergturms war derSchwäbische Albverein. 1893 gab es erste Bestrebungen, auf dem Schönberg einen Turm zu bauen, zur Ausführung kam dann 1905 der Entwurf vonTheodor Fischer, der auch diePfullinger Hallen geplant hat. Die Baugenehmigung wurde am 28. Juni 1905 durch dasOberamt Reutlingen erteilt, der Bau von August bis November desselben Jahres durch die Stuttgarter Baufirma Luipold und Schneider durchgeführt. Am 25. März 1906 fand die Einweihungsfeier statt. Die Errichtung des Turms hatte 17.000 Mark (nach heutigen Maßstäben etwa 200.000 Euro) gekostet und wurde hauptsächlich durch den Pfullinger MäzenLouis Laiblin finanziert.[1]
Der inEisenbeton ausgeführte Turm ist inklusiveFundament 28 Meter hoch und besteht aus zwei achteckigenTurmschäften mit je einer Treppe für Auf- und Abstieg, die oben durch die 8,5 Meter breite Galerie sowie unten durch den Eingangsbereich verbunden sind. Die Dächer über der Aussichtsplattform und über dem Eingangsbereich wurden ursprünglich mit Holzschindeln ausgeführt. Erst im November 1949 wurden sie durchKupferdächer ersetzt, die mittlerweile nicht mehr kupferrot, sondern mit grünerPatina überzogen sind.
2006 wurde der Schönbergturm anlässlich seines 100. Geburtstages in eine riesige „Unterhose“ gehüllt. Vom 2. bis zum 29. Juli trug der Turm das riesige „Kleidungsstück“ und wurde nachts beleuchtet.[2] Für den erhofften Eintrag in dasGuinnessbuch der Rekorde reichte es trotzdem nicht: 2005 wurde inBolton,Vereinigtes Königreich, eine noch größere Unterhose erfasst.[3] Aus dem Stoff der „Unterhose“ wurden nach dem Ende der Aktion 340 Umhängetaschen genäht, die dann käuflich erworben werden konnten.
Die eigenwillige Konstruktion als Doppelturm ist selten. Am Albtrauf weit sichtbar über dem Albvorland thronend, stellt sie sinngemäß das Tor zur Schwäbischen Alb dar.
Der Schönbergturm ist nur zu Fuß erreichbar; das Waldgebiet um den Schönberggipfel ist lediglich durch schmale, teils steile Waldpfade erschlossen. Eine asphaltierte Straße führt bis 500 Meter an den Gipfel heran zu einem Parkplatz auf der „Wanne“. Der HauptwanderwegSchwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg (HW 5) desSchwäbischen Albvereins führt ebenfalls über den Berg.
Eigentümer des Turms ist noch immer der Schwäbische Albverein, der ihn an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet. Dies ist weithin durch eine gehisste Fahne am Westturm ersichtlich. Unterhalb des Turms befinden sich Bänke und Tische für Picknicks, zwei Feuerstellen und ein Kiosk.
Der Turm ist ständig geöffnet[4]. Von der Aussichtsplattform, die über 108 Stufen erreicht werden kann, hat man einen sehr guten Ausblick über das Albvorland undSchönbuch. Bei klarem Wetter kann man auch denStuttgarter Fernsehturm am Horizont erkennen, ebenso denSchurwald und dasHeizkraftwerk Altbach/Deizisau. Von Nordwest nach Südost blickt man auf den Albtrauf zwischenJusi undRoßberg.