Saugmotor

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Viertaktzyklus eines ideal-typisch langsam laufendenOttomotors:
In Takt 1saugt der Kolben durch das geöffneteEinlassventil (links) Gemisch in denBrennraum

AlsSaugmotor oderfrei saugender Motor wird heute einVerbrennungsmotor bezeichnet, bei dem die Verbrennungsluft nicht zusätzlich durch einenKompressor oder einenTurbolader (Motoraufladung) vorverdichtet wird. Bis in die 2000er Jahre wurde der Begriff davon abweichend speziell fürVergasermotoren benutzt, um sie gegenüber Motoren mitSaugrohreinspritzung abzugrenzen.

Inhaltsverzeichnis

Frühere Verwendung und Bedeutungswandel

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Bis in die 1980er Jahre war beiOttomotoren dieGemischaufbereitung mitVergaser die Regel, die aufwendigere Einspritzung kam nur bei größeren oder leistungsfähigeren Motoren zum Einsatz. Turbolader waren wenig verbreitet. Der Begriff„Saugen“ bezog sich hier auf den Kraftstoff[1], der beimVergasermotor durch die vorbeiströmende Luft aus einer Düse angesaugt, hingegen beimEinspritzmotor aktiv eingespritzt wird. Mit dem Aussterben der Vergasermotoren ab den 1990er Jahren wurde diese Unterscheidung überflüssig. Gleichzeitig verbreitete sich dieTurboaufladung immer mehr, weshalb der Begriff einenBedeutungswandel erfuhr und sich fortan auf die Ansaugluft bezog.

Heutige Verwendung und Funktion

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BeiViertaktmotoren ist der erste Arbeitstakt der Ansaugtakt, bei dem die Bewegung desKolbens in Richtung derKurbelwelle einenUnterdruck imBrennraum erzeugt.Dabei wird durch das geöffneteEinlassventil beiOttomotoren mitäußerer Gemischbildung einKraftstoff-Luft-Gemisch angesaugt, beiDieselmotoren unddirekteinspritzenden Ottomotoren hingegen reine Luft, da hier der Kraftstoff erst im Brennraum zugeführt wird (innere Gemischbildung).

Zu den Saugmotoren zählen auchZweitaktmotoren mit Kurbelkastenspülung, bei denen das Gemisch zunächst in dasKurbelgehäuse gesaugt wird.

Vor- und Nachteile (gegenüber Motoren mit Aufladung)

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Vorteile:

  • promptere Gasannahme stattTurboloch
  • geringere Produktions- und Entwicklungskosten
  • höhere Zuverlässigkeit, da weniger Einzelteile
  • einfachere Wartung

Nachteile:

Kleine Verbrennungsmotoren sind oft Saugmotoren; der Trend geht jedoch auch hier zur Aufladung, da sie effizienter sind. Bei manchen Sportwagen werden bewusst Saugmotoren eingesetzt, weil sie keinTurboloch haben.

Klangbild

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Saugmotoren unterscheiden sich klanglich von Turbomotoren, da Ansaug- und Abgasmündungsgeräusche nicht durch Turboverdichter und Abgasturbine gedämpft werden. Bei Motoren mit mechanischer Aufladung wird nur das Ansauggeräusch bedämpft, es kommen zusätzlich je nach Bauart weitere tonale Komponenten hinzu (Heulen). Turbomotoren erzeugen durch die hohe Drehzahl in Abhängigkeit von der Anzahl der Turbinenschaufeln sehr hochfrequente Geräuschanteile (Turbopfeifen). Bei Lastwechseln von hoher zu niedriger Last wird der überschüssige Ladedruck über dasBlow-Off-Ventil entlassen, was bei einigen Fahrzeugen als Zischen zu hören ist.

Literatur

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  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer:Handbuch Verbrennungsmotor; Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Vieweg, Wiesbaden 2005,ISBN 3-528-23933-6.

Einzelnachweise

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  1. H. R. Etzold - So wird's gemacht, Band 40, S. 42ff (und andere)
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