Sarawak

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Dieser Artikel behandelt den Bundesstaat von Malaysia. Zur singapurischen Entertainerin sieheAnita Sarawak.
Sarawak
Flagge von SarawakWappen von Sarawak
FlaggeWappen
Bersatu, Berusaha, Berbakti
(Malaiisch: Vereinigt, Fleißig, Engagiert)
Karte
Karte
HauptstadtKuching
GouverneurAbdul Taib Mahmud
MinisterpräsidentAbang Johari Tun Openg, GPS-PBB
Fläche124.450 km²
Bevölkerung2.453.677 Einwohner (2020)[1]
SprachenIban,Malaiisch und weitere
Höchste ErhebungGunung Murud (2423 m)
Längster FlussRajang (563 km)
Die früheren 5 Verwaltungsdivisionen Sarawaks
Die heutigen 11 Verwaltungsdivisionen Sarawaks

Sarawak (Jawi:سراوق, Aussprache:[saˈrawaʔ]) ist einBundesstaat vonMalaysia. Es liegt im Nordwesten der InselBorneo und grenzt an dasSultanat Brunei, anIndonesien sowie an den benachbarten BundesstaatSabah, mit dem zusammen es den östlichen Teil von Malaysia bildet. Sarawak ist der flächenmäßig größte Bundesstaat Malaysias. Er ist die Heimat zahlreicher unterschiedlicher Volksgruppen, die anders als dieMalaien, die im Rest des Landes politisch und kulturell dominieren, weder demIslam angehören noch diemalaysische Sprache als Erstsprache sprechen. Bekannt ist Sarawak alsBumi Kenyalang („Land derNashornvögel“), derRhinozerosvogel ist auch das Wappentier des Staates. Er spielt in denethnischen Religionen einiger Volksgruppen Sarawaks eine große Rolle.

Benannt ist Sarawak nach dem durch die HauptstadtKuching fließenden FlussSarawak.[2][3][4][5][6]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Sarawak befindet sich amSüdchinesischen Meer auf der Insel Borneo und bildet zusammen mit Sabah, an das es im Nordosten grenzt, den Osten von Malaysia. Die Hauptstadt ist Kuching. Im Norden umschließt Sarawak das kleine Sultanat Brunei vollständig, während es im Süden und Osten eine lange Grenze mit Indonesien hat.

Topografisch kann Sarawak in drei Regionen unterteilt werden: die Küstenregion, das bergige Landesinnere und ein hügeliges Gebiet zwischen Küste und Bergen. Sarawak besteht zum Großteil aus bis zu knapp 2500 m aufsteigenden Regenwaldbergen, die an der Küste in Sumpfland übergehen. Um den zweithöchsten Berg von Sarawak, den im Norden liegenden, 2377 m hohenGunung Mulu mit seinem bedeutenden Höhlensystem, wurde derGunung Mulu National Park eingerichtet. DerNationalpark Loagan Bunut besteht seit 1991.

Das tropisch feuchtheiße Klima hat im Jahresmittel Temperaturen von 27 °C.

Bevölkerung

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Die Einwohnerzahl beträgt 3.248.128 (Stand: 2021). 2006 hatte Sarawak etwa 2.357.000 Einwohner. Es zeichnet sich durch eine sehr starke ethnische Heterogenität aus. Die zahlenmäßig größte Ethnie ist die indigene Volksgruppe derIban, die mit 1.280.154 Angehörigen etwa 39 % der Bevölkerung Sarawaks ausmachen. Weitere größere Gruppen sindChinesen (23 %),Malaien (23 %) und zwei weitere indigene Völker, dieBidayuh (8 %) und dieMelanau (5 %). Anders als in Westmalaysia machenInder nur einen sehr geringen Teil der Bevölkerung aus. Der Rest der Bevölkerung in Sarawak wird abgesehen von ausländischen Einwanderern von kleineren indigenen Völkern (6 %) gebildet.[7] Insgesamt werden im Artikel 161A 3(7) der malaysischen Verfassung 21 Volksgruppen genannt, teilweise noch mit mehreren Untergruppen, die als Einheimische Sarawaks (malay.:anak negeri, wörtl. „Kinder des Landes“) gelten. Viele dieser Gruppen haben nur wenige Tausend oder sogar nur einige Hundert Mitglieder.[8] Insgesamt werden genannt:

Bukitan ·Bisayah ·Dusun ·Dayak ·Iban ·Bidayuh ·Kedayan ·Kelabit ·Kayan ·Kenyah (inkl.Sabup &Sipeng) ·Kajang (inkl.Sekapan,Kejaman,Lahanan,Punan,Tanjong &Kanowit) ·Lugat ·Lisum ·Malaien ·Melanau ·Lun Bawang ·Penan ·Sihan ·Tagal ·Tabun ·Ukit

Die am stärksten praktizierte Religion ist dasChristentum mit einem Anteil von 42,6 % an der Gesamtbevölkerung. Allerdings sind durch Konversionen, Zuwanderung und dieBumiputra-Politik mittlerweile 32,2 % der EinwohnerMuslime. Ferner sind 13,5 % der EinwohnerBuddhisten sowie zusammen 6,0 % Anhänger desDaoismus,Konfuzianismus undchinesischer Volksreligionen. Nur noch 1,0 % sind offiziell Anhänger einer einheimischenethnischen Religion. 0,2 % sindHinduisten und 2,6 % sind konfessionslos.[9]

Geschichte

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Sarawak 1 Cent von 1885, Porträt C. Brookes
Wertseite, Sarawak 1 Cent von 1885
Flagge desKönigreiches Sarawak (um 1870)
Flagge der Kronkolonie Sarawak (1946–1963)

Im 15. Jahrhundert erreichte der Islam überSumatra,Java und die Malaiische Halbinsel auch die Küsten Borneos. Das Sultanat Brunei entstand, welches das heutige Gebiet von Sarawak zuvor beanspruchte.

1838 bereiste der englische AbenteurerJames Brooke die Nordküste von Borneo, in einer Zeit, in der derSultan von Brunei erhebliche Probleme mit demDayakvolk derBidayuh hatte. Brooke half dem Sultan, die Streitigkeiten zu befrieden. Der Sultan machte ihn 1841 zum Lehnsmann, und drei Generationen der Brookes verwalteten ein Jahrhundert lang eigenständig das riesige Gebiet des heutigen Sarawak erst als persönliches Lehen, dann alsKönigreich Sarawak, auch nachdem es seit 1888 formal ein britischesProtektorat war.[10] Die Brookes wurdendie Weißen Rajas von Borneo genannt.Charles Vyner Brooke, der dritte weiße Raja, wurde durch dieJapanische Invasion Borneos im Zweiten Weltkrieg 1942 vertrieben. Er kehrte 1945 nach Sarawak zurück, übergab aber 1946 die Herrschaft offiziell an die Briten, wodurch SarawakKronkolonie desVereinigten Königreichs wurde.

Die Kronkolonie Sarawak nahm an denAsienspielen 1962 inJakarta (Indonesien) teil.

Im Jahre 1963 wurde Sarawak zum Bundesstaat des neu entstandenen Malaysias. Das flächenmäßig kleine Sultanat Brunei blieb selbständig. Heute umschließt Sarawak die zwei kleinen, durch ein Flusstal getrennten Gebiete des Sultanates Brunei vollständig.

Wirtschaft und Umweltzerstörung

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Sarawak hat Vorkommen anErdöl undErdgas, die hauptsächlich im Umfeld der StadtMiri im Norden des Landes gefördert werden. Darüber hinaus werdenPfeffer undKautschuk angebaut sowieTropenholz exportiert. Zudem spielen in der Wirtschaft der Fischfang sowie Bauxitvorkommen eine Rolle. Dertropische Regenwald wird für Plantagen, auf denenPalmöl hergestellt wird, zerstört. Der Regenwald ist der Lebensraum bedrohter Tiere, darunter derBorneo-Zwergelefant, derNasenaffe, derBorneo-Orang-Utan und derSunda-Koboldmaki.[11][12][13][14][15]

Der Staat Malaysia plant, ein riesiges Wasserkraftwerk (Bakun-Projekt) in Sarawak zu errichten. Weil der Strom auf der gesamten Insel Borneo nicht genügend Abnahme fände, ist geplant, den Strom über ca. 600 km Seekabel mitKryotechnik auf dieMalaiische Halbinsel zu bringen. Wegen verschiedener Finanzierungsprobleme der privaten Generalunternehmen sind zwei getätigte Anläufe auf Eis gelegt worden. Der erste Projektanlauf hatte um 1995 ein Volumen von zehn Milliardenmalaysischen Ringgit, nach damaligem Wert ca. vier Milliarden US-Dollar. Allein ein Drittel dieser Summe hätte sich gemäß den Planungen aus dem Holzeinschlag des zu flutenden Tales finanzieren lassen. Dieser Plan ist niemals gänzlich fallengelassen worden: das Tal soll, nach dem chinesischenDreischluchtendamm, die zweitergiebigste Stromgewinnungschance der Erde bieten. Jedoch widersetzt sich die indigene Bevölkerung einer Umsiedlung; die Diskussionen um Vor- und Nachteile dieses Dammes sind phasenweise heftig in der malaysischen Öffentlichkeit (StichwortTechnikethik). Auch international wurde dieses Projekt kritisiert.

Im Rahmen des industriellen Entwicklungsprogramms SCORE (Sarawak Corridor of Renewable Energy) laufen seit 2008 erneute Planungen zum Bau von mehreren Wasserkrafttalsperren mit einer Gesamtleistung von 28.000 Megawatt.[16] Verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen warnen vor den Folgen für Umwelt und Bevölkerung, wie der Überflutung von Wald- und Ackerflächen oder Zwangsumsiedlungen.

Der Holzeinschlag der Äquatorialregenwälder in Sarawak steht ebenso im Fokus der Öffentlichkeit: Wenn auch die malaysische Gesetzgebung heute ein abgestimmtes Vorgehen zur Holzerschließung vorsieht, so ist doch erkennbar, dass die von chinesischstämmigen Firmenpatronen dominierten Holzfirmen einen erheblichen ökologischen Schaden anrichten, weil oftmals die staatliche Überwachung gezielt beeinflusst und ausmanövriert wird, und die Methoden der Unternehmen allgemein als fragwürdig angesehen werden. Abdul Taib Mahmud, von 1981 bis zum Februar 2014 Ministerpräsident von Sarawak und seither dessen Gouverneur, und seine Familie häuften durch das Einschlagen von Edelhölzern ein Milliardenvermögen an.[17] Als der Basler UmweltaktivistBruno Manser die Abholzung des Regenwaldes und die Zerstörung des Lebensraumes derPenan öffentlich machte, setzte die Regierung von Sarawak unter Abdul Taib Mahmud ein Kopfgeld auf ihn aus. Im Jahre 2000 verschwand Bruno Manser spurlos in den Wäldern von Sarawak. Die Familie des Gouverneurs kämpft seitdem mit Hilfe der Basler AnwaltskanzleiVischer, eine der größten Wirtschaftsanwaltskanzleien der Schweiz, mit Hilfe von Strafanzeigen und Zivilklagen gegen den Bruno-Manser-Fonds und seine Aufklärungskampagne über die Machenschaften der Familie.

Der Tourismus stellt in Sarawak einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der größte Flughafen ist derKuching International Airport in der Hauptstadt Kuching.Sehenswert sind dieHöhlen von Niah, in denen von den hohen Decken in gefährlicher Turnerei auf Leitern und an Stricken die Nester derSalangane geerntet werden, wichtigste Zutat für die berühmteSchwalbennestersuppe.

Weblinks

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Commons: Sarawak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sarawak – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Jadual 2-6 - Penduduk, IR dan TK mengikut Negeri 2020. In: Jadual 2-6 - Penduduk, IR dan TK mengikut Negeri 2020. Department of Statistics Malaysia, 2020, abgerufen am 18. März 2022 (englisch, malaiisch). 
  2. Agreement relating to Malaysia between United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, Federation of Malaya, North Borneo, Sarawak and Singapore. (Memento vom 28. Juli 2011 imInternet Archive; PDF) United Nations Treaty Registered No. 10760.
  3. Manila Accord between Philippines, Federation of Malaya and Indonesia (31 July 1963). (Memento vom 11. Januar 2012 imInternet Archive; PDF) United Nations Treaty No. 8029.
  4. Agreement relating to the implementation of the Manila Accord. (Memento vom 14. August 2011 imInternet Archive; PDF) United Nations Treaty Series No. 8809
  5. North Borneo and Sarawak. United Nations list of Non-Self-Governing Territories
  6. United Nations Member States
  7. Negeri: Sarawak: Total population by ethnic group, sub-district and state, Malaysia, 2010. (PDF; 400 kB) Statistics.gov.my, abgerufen am 14. November 2012. 
  8. Gemäß Volkszählung aus dem Jahr 2006, vergleichehier (Memento desOriginals vom 1. Juli 2008 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sarawakeyecare.com, 27. November 2008.
  9. 2010 Population and Housing Census of Malaysia. (PDF; 7,1 MB) Department of Statistics, Malaysia, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2014; abgerufen am 17. Juni 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.my  S. 13.
  10. Sir James Brooke. In: Hansard’sParliamentary Debates. Band CXVIII, Spalte 498, 10. Juli 1851. London 1851 (englisch);Textarchiv – Internet Archive.
  11. telegraph.co.uk
  12. telegraph.co.uk
  13. telegraph.co.uk
  14. theborneopost.com
  15. Nasalislarvatus in derRoten Liste gefährdeter Arten derIUCN 2008. Eingestellt von: E. Meijaard, V. Nijman, J. Supriatna. Abgerufen am 4. Januar 2009.
  16. What is SCORE? Sarawak SCORE@1@2Vorlage:Toter Link/www.sarawakscore.com.my (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Wolfgang Koydl:Moderne Schurken. Lukas Straumann schildert die malaysische Edelholzmafia: Ihre Verbrechen an den Wäldern der Erde übertreffen die schlimmsten Annahmen. In:Süddeutsche Zeitung. 11. März 2014, Literatur-Beilage, S. 13. (Rezension von: Lukas Straumann:Raubzug auf den Regenwald. Salis Verlag, Zürich 2014.)

2112Koordinaten:2° 0′ N,112° 0′ O

Normdaten (Geografikum):GND:4051682-9(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n83165495 |VIAF:155354442
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