Santa Catarina (deutsch „Sankt Katharina“, amtlichportugiesischEstado de Santa Catarina) ist einBundesstaat in derSüdregion vonBrasilien. In Santa Catarina gibt es eine erhebliche AnzahlDeutschstämmiger.[2] Berühmt istBlumenau wegen seinerFachwerkhäuser und seinesOktoberfests. Auch andere Städte wie die HauptstadtFlorianópolis, die HafenstadtItajaí, die KleinstadtPomerode sowie die Textilindustrie haben Santa Catarina bekanntgemacht.[3] Ein Bewohner des Bundesstaates wird alsCatarinenser oderBarriga-Verde (deutsch: „Grünbauch“) bezeichnet.[1]
Der Bundesstaat grenzt im Westen mit einer kurzen Grenze anArgentinien. Im Osten wird Santa Catarina durch denAtlantik begrenzt, im Süden durch den brasilianischen BundesstaatRio Grande do Sul, im Norden durchParaná.
Die Fläche beträgt nur etwa 95.731 km² (2021), die Einwohnerzahl lag nach der Volkszählung 2010 bei 6.248.436. Die Zahl wurde vomIBGE am 1. Juli 2021 auf 7.338.473 Bewohner anwachsend geschätzt.[1] Die Bevölkerungsdichte beträgt 65 Personen pro km². Damit zählt Santa Catarina zu den kleineren BundesstaatenBrasiliens, es nimmt Rang 11 von 27 vergleichbaren Verwaltungsebenen ein.
Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts werden in Aufzeichnungen spanischer Seefahrer verschiedentlich Referenzen genannt, die auf Santa Catarina hindeuten. Sicher ist, dass im Jahr 1515 ein Schiff des EntdeckersJuan Díaz de Solís an der Küste des Bundesstaates Schiffbruch erlitt, was als Beginn der Kolonialisierung durch Spanier aufgefasst werden kann. Später kamen die Portugiesen nach Santa Catarina, insbesondere Auswanderer von denAzoren. Im 19. Jahrhundert ist eine verstärkte Einwanderung von Italienern, Polen, Russen, Belgiern und Deutschen zu verzeichnen.
Bis heute prägen diese Gruppen die Kultur Santa Catarinas mit und geben diesem Bundesstaat einen besonderen, europäisch geprägten Charme. Bekannt auch über die GrenzenBrasiliens hinaus ist u. a. das jährlich inBlumenau stattfindendeOktoberfest Blumenau.
Die erste Verfassung Santa Catarinas datiert aus dem Jahr 1891, die gegenwärtige Fassung wurde im Jahr 1989 angenommen. Die Exekutive wird von einemGouverneur ausgeübt. Bei den Gouverneurswahlen in Santa Catarina 2010 erhielt der KandidatRaimundo Colombo, der für die konservativ-wirtschaftsliberalenDemokraten angetreten war, 52,72 % der Stimmen.[6] Er wechselte 2011 zumPartido Social Democrático (PSD). Colombo wurde bei denGouverneurswahlen in Brasilien 2014 wiedergewählt, trat aber zum 5. April 2018 zurück, da er einen Senatsposten anstrebte. Nachfolger und amtierender Gouverneur ist seit April 2018 bis zu denWahlen in Brasilien 2018 sein ehemaliger VizegouverneurEduardo Pinho Moreira desMovimento Democrático Brasileiro (MDB).[7]
Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Santa Catarina sind die metallverarbeitende und Elektroindustrie um Joinville undJaraguá do Sul, die Textil- und Glasindustrie um Blumenau, Brusque und Rio do Sul, die Holz verarbeitenden Industrien umRio Negrinho,São Bento do Sul undPorto União, der Abbau von Mineralien, Fischerei und Viehzucht, sowie der Tourismus.
↑Colombo entrega carta de renúncia na Alesc para disputar eleições. In:G1. 5. April 2018 (brasilianisches Portugiesisch,globo.com [abgerufen am 3. Oktober 2018]).
↑Todos Deputados. ALESC (brasilianisches Portugiesisch); abgerufen am 26. April 2017.