Salbaum

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Salbaum

Salbaum (Shorea robusta), Illustration

Systematik
Eurosiden II
Ordnung:Malvenartige (Malvales)
Familie:Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae)
Unterfamilie:Dipterocarpoideae
Gattung:Shorea
Art:Salbaum
Wissenschaftlicher Name
Shorea robusta
C.F.Gaertn.
Salbaum im Royal Botanic Garden, Calcutta; Indian Botanic Garden -Howrah
Blütenstände vonShorea robusta
Älteres Blatt
Flügelfrüchte vonShorea robusta

DerSalbaum (Shorea robusta) ist eine Pflanzenart in derFamilie derFlügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae). LokaleTrivialnamen in Indien sind unter anderem Ral, Salwa, Sakhu, Sakher, Shal, Sal, Kandar und Sakwa. Der Gattungsname ehrt den britischen GouverneurJohn Shore, 1. Baron Teignmouth (1751–1834).[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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Vegetative Merkmale

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Der Salbaum wächst als aufrechterBaum und erreicht Wuchshöhen bis 35 m. Er gilt als langsam bis mittelschnell wachsend (wird etwa 100 Jahre alt) und besitzt ein hartesHolz. Der Stamm erreicht einen Durchmesser von bis zu 2 m. Das frischgeschlageneKernholz ist hell, dunkelt später jedoch nach. Es ist reich anHarz und langlebig. DasSplintholz ist weißlich und verrottet recht schnell. DieRinde der jungen Bäume ist 2 bis 5 cm dick, weich und mit wenigen tiefen Furchen durchsetzt. Die Rinde älterer Bäume ist rötlich-braun oder grau. Junge Zweige sind kurz behaart.

In feuchten Gebieten ist der Salbaum immergrün, in trockeneren Gebieten verliert er zwischen Februar und April einen Großteil seines Laubs. Im April/Mai kommen dann neue eiförmig bis längliche, elliptische und leicht ledrigeBlätter, die 5 bis 24 cm breit und 10 bis 40 cm lang werden und 2 bis 2,5 cm lange, behaarte Stiele besitzen. Die zweizeilig angeordneten Blätter sind ledrig und glänzen auf der Oberseite, wenn sie älter sind, die Blattunterseite ist hingegen blassgrün. Dort treten die hellere Mittelrippe und je circa 12 Seitennerven hervor. Die Spreitenspitze ist spitz zulaufend bis abgerundet, der Spreitengrund ist herzförmig bis abgerundet.
DieNebenblätter sind länglich und fallen sehr früh ab.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit ist von Februar bis Mai. DieBlüten stehen in bis zu 25 cm langenracemösen, kurzhaarigenRispen. Die feinnervigenKronblätter sind cremefarben bis gelblich und können manchmal einen pinkfarbenen Mittelstreifen besitzen. Sie sind circa 0,5 × 1 bis 1,5 cm lang und verdreht (contort). DieKelchblätter sind jung eiförmig und kurz, dicht behaart. Bei der Fruchtreife wachsen die Kelchblätter zu feinnervigen, grünlich-rötlichen Flügeln aus, drei sind bis etwa 1,5 × 8 cm lang und länger, zwei sind bis etwa 0,5 × 4 cm lang und kürzer. Die Blüte besitzt vieleStaubblätter die denFruchtknoten in mehreren Kreisen kissenartig umringen, die Konnektive der kurzhaarigenAntheren bilden kleine Fortsätze aus. Der oberständige Fruchtknoten hat nur einen, konischenGriffel.

DieFrucht (Flügelfrucht) ist eine bis 1,2 cm langeNuss und hat einen bis 1,2 cm langen Griffelrest an der Spitze. Sie ist umgeben von den fünf ungleich langen Kelchblättern die der Windausbreitung (Anemochorie) dienen. Ende Mai bis Juli sind die 0,5 bis 1,2 cm großen Früchte reif. Die Samen keimen oftmals schon an der Mutterpflanze (Viviparie) und wachsen auf dem durch den Frühjahrs-Monsun gewässertenBoden sehr schnell an.

DieChromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]

Verbreitung

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Es ist eine bedeutendeBaumart im Norden desindischen Subkontinents. Dort ist er waldbildend (Salwald) und somit eine Form derMonsunwälder.

Der Salbaum wächst südlich vomHimalaya, vonMyanmar im Osten überArunachal Pradesh,Assam,Bangladesch,Sikkim bisNepal. In Zentral-Indien findet man ihn in den nördlichen Bundesstaaten bis in dieShivalik Hills östlich des FlussesYamuna im StaatHaryana. Die Verbreitung geht nach Süden weiter bis in das östlicheVindhyagebirge, dasSatpuragebirge und in dieOstghats.

Ökologie und Gefährdung

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Salbäume wachsen vor allem auf sandigen Lehmböden (50 %Sand, 30 %Schluff, 20 %Ton). Sie bevorzugen eher trockenere Standorte, längere Überschwemmungen schaden ihnen. Dennoch unterscheidet man die feuchten Küsten-Salwälder von den trockeneren Sal-Binnenwäldern.

Der Salbaum benötigt viel Licht und verträgt keine Beschattung. Er bildet ein lockeres Kronendach, sodass der Unterwuchs gut belichtet wird.

In Salwäldern kommt es (wahrscheinlich durch den Menschen) des Öfteren zu Bränden, gegen die ausgewachsene Bäume widerstandsfähig sind. Jüngere Bäume können je nach Brandstärke Schäden davontragen, vor allem durch Wundinfektionen durchPilze. Insofern ist fraglich, ob Feuer eher nutzt oder schadet, da Feuer in anderen Ökosystemen, wie den südafrikanischenFynbos, bedeutend für die Nährstofffreisetzung ist. Das verstärkte Wachstum der Krautschicht nach Bränden scheint indes den Verbiss an Jungpflanzen durch höhere Pflanzenfresserdichten zu fördern.

Neben Bränden ist einKäfer, der Sal-Kernholzbohrer (Hoplocerambyx spinicornis), eine bedeutende Gefährdung des Salbaums. Da die Art vegetationsbestimmend ist (allerdings nicht alsMonokultur), ist das Gefährdungspotential durch Schädlinge sehr groß.

Da der Salbaum viele Anwendungsmöglichkeiten für den Menschen hat (siehe Abschnitt unten), besteht auch die Gefahr der Übernutzung, sodass ein Waldmanagement vonnöten ist. Zwischen 1990 und 2010 ist der Holzvorrat des Salbaumes in Indien auf das 1,7fache gestiegen[3].

Nutzung

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Das Holz des Salbaumes ist durch das Harz und die faserige Struktur schwierig zu bearbeiten und wird vor allem für den Hausbau, für Brücken, Paletten, Waggons, Telefon- und Strommasten und als Gleisunterlage verwendet. Von daher besitzt es einen bedeutenden wirtschaftlichen Wert. Das weißliche, opalisierende Harz wird zum Abdichten vonPlanken benutzt und beihinduistischen Zeremonien alsRäucherwerk verbrannt.

Die Blätter dienen als Teller oder Körbe für Speisen. Die gefalteten Blätter mit etwasKurkuma oder einigen Reiskörnern gelten auch als Einladung zu einer Hochzeit. Das aus derDestillation gewonnene Öl der Blätter wird für dieParfümherstellung benutzt oder um Kau- oder Rauchtabak zu parfümieren.

Auch die ölreichen Samen werden vielfältig verwertet. Das Öl, oderSalbutter, enthält vor allemStearinsäure undÖlsäure und wird unter anderem für die Seifen- undKosmetikproduktion verwendet und dient als Lampenöl. Es ist auch als Zusatz bei derSchokoladeherstellung alsKakaobutteräquivalent erlaubt. Salbutter wirdgehärtet als pflanzlichesVanapastighee verkauft oder illegal zum Strecken von echtemGhee (geklärte Butter) verwendet.[4] Der wirtschaftliche Wert der Salbaum-Samen betrug in Indien 2010 114 Mio.Rupien (FAO, [1]). Ferner dient die Salbutter in der Lebensmittelindustrie (Nougatcreme) als Alternative zumPalmöl.[5]

DerÖlkuchen der ausgepressten Samen ist reich anTanninen (6–8 %) und wirdRindern mit bis zu 20%igem Anteil ins Viehfutter gemischt, bei Schweinen und Geflügel sind 10 % Zumischung problemlos möglich.

Im Himalayaraum dient das Harz des Salbaums den Heilern undSchamanen der dort ansässigen Völkerschaften seit langer Zeit als rituelles Räuchermittel. Deshalb wird das Harz auch als „tibetischer Weihrauch“ bezeichnet.[6]

KöniginMaya gebiert den späteren Buddha unter einem Salbaum

Salbaum in der indischen Mythologie

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Die weite Verbreitung des Salbaums und seine Bedeutung haben sich auch in der indischen Kultur niedergeschlagen. So gebar der Legende nach die KöniginMaya ihren SohnSiddhartha Gautama, der später durch seine Erleuchtung zumBuddha wurde, unter einem Salbaum. Eine andere Sage besagt, sie hätte unter einem Salbaum von einemElefanten mit sechs Stoßzähnen geträumt, der in ihren Körper eindringt. Dieser,Airavata genannte, Elefant wird von vielen Hindus alsReinkarnation des GottesVishnu angesehen. Auch wird erzählt, Buddha sei unter einem Salbaum gestorben. Viele mittelalterliche Skulpturen stellen Baumnymphen (Salabhanjikas) dar, die sich an einem Zweig eines Salbaums festhalten bzw. diesen abbrechen.

Literatur

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  • D. N. Tewari:A Monograph on Sal (Shorea robusta Gaertn.f). International Book Distributors, 1995,ISBN 81-7089-217-1.
  • Shorea robusta in der Flora of China, Vol. 13.

Weblinks

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Commons: Salbaum (Shorea robusta) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lotte Burkhardt:Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II.Botanic Garden and Botanical Museum Berlin,Freie Universität Berlin, Berlin 2018,ISBN 978-3-946292-26-5doi:10.3372/epolist2018.
  2. Shorea robusta bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  3. FAO: India - Global Forest Resources Assessment 2015 – Country Report zuletzt abgerufen am 1. Januar 2017,online.
  4. Sanjoy Patnaik:Sal seed. Center for People′s Forestry, 2008,ISBN 978-81-906691-7-7 (Set),online (PDF; 167 kB).
  5. Zukunft aufs Brot. In: ZEIT Nr. 37/2017. Abgerufen am 5. Februar 2018. 
  6. Sal-Harz (Shorea robusta). Abgerufen am 9. Dezember 2015. 
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