Sakrosankt

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Dieser Artikel erläutert das Rechtsprinzip zur Zeit der Römischen Republik. Zur Metal-Band sieheSacrosanct.

Sakrosankt (vomlateinischen Adjektivsacrosanctus, einemKompositum aussacer undsanctus, deutsch „unverletzlich, hochheilig“) bezeichnet in der Zeit derrömischen Republik und desPrinzipats die Unverletzlichkeit einer Person, die durch einen Eid gesichert werden sollte.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Entwicklung

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Ursprünglich waren nur dieVolkstribune sakrosankt. Sie wurden durch einen Eid geschützt, mit dem sich diePlebejer verpflichteten, einen Angriff zu ahnden. Die Maßnahme richtete sich zunächst gegen diePatrizier. Wer einen Volkstribunen körperlich angriff, konnte getötet werden, ohne dass der Tötende Rache befürchten musste. In späterer Zeit konnte ein Angreifer alsHochverräter hingerichtet werden. Praktisch hing die Bedeutung dieses Unverletzlichkeitsprinzips jedoch davon ab, ob die Plebs ihren Eid erfüllte.

Seit der mittleren Republik entwickelte sich dieses Prinzip zurLegitimationsgrundlage bestimmter politischer Maßnahmen. Als Folge des Ausgleichs am Ende derStändekämpfe und der Anerkennung des Amtes durch die Patrizier verloren Schutzfunktion und Verpflichtung zur Rache in der Praxis an Bedeutung. Die Unverletzlichkeit konnte nun als defensives (zum Beispiel durch dasEinspruchsrecht) oder aber auch als offensives Mittel (zum Beispiel als physisches Mittel, Widerstand zu brechen) eingesetzt werden. Die radikale Auslegung durch den Tribunen Publius Popillius Laenas, der auf Veranlassung desMarius im Jahre 86 v. Chr. die Kapitalstrafe des Sturzes vomTarpejischen Felsen am Tribunen des Vorjahrs, Sextus Lucilius, vollziehen ließ, blieb eine Ausnahme.

Bereits unterGaius Iulius Caesar wurde diese Unverletzlichkeit von der Person des Tribunen gelöst und konnte daher auf den Herrscher übertragen werden.[1] NachdemAugustus im Jahr 36 v. Chr. alssacrosanctus erklärt worden war, war dies Bestandteil des Amtes und der Macht desPrinceps. Bis zum Ende des Römischen Reiches machte diese quasireligiöse sakrosankte Stellung einen Wandel durch. Im Zuge der Christianisierung der Bevölkerung wurde der Begriff zunehmend für christliche Einrichtungen und Vorstellungen benutzt. Das Wort nahm die Bedeutunghochheilig an.

Moderne Bedeutung

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Im Deutschen hat das Wortsakrosankt heute noch eine ähnliche Bedeutung wie in der römischen Kaiserzeit. Es bezeichnet eine unantastbare oder unverletzliche Sache. Benutzt wird es im Kontext besonders wichtiger und nicht anzweifelbarer Angelegenheiten, wobei der religiöse Gehalt nicht mehr im Vordergrund steht.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: sakrosankt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

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Quellen

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Einzelnachweise

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  1. Cassius Dio 44,5,3. Vgl. R. A. Bauman:Tribunician Sacrosanctity in 44, 36 and 35 B. C. In:Rheinisches Museum für Philologie. Neue Folge, Band 124, 1981, S. 166–183.
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