Saison

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Zeitbegriff, für den Fluss in Frankreich sieheSaison (Fluss), zur Folge der Reihe Stahlnetz sieheStahlnetz: Saison. Zur Zeitschrift sieheSaison (Moderevue).

AlsSaison ([sɛzɔ̃];französischsaison, „Jahreszeit, Zeitraum“; zulateinischsatio, „das Säen, Pflanzen“[1]) wird in derWirtschaft derjenigeZeitabschnitt innerhalb eines Jahres verstanden, in welchem eine hauptsächlicheAktivität stattfindet, die im restlichen Jahr nicht oder kaum in Erscheinung tritt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

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Diese Aktivitäten erfolgen entweder wegen einer bestimmtenJahreszeit (Wintersaison) oder aus anderen Gründen (Theatersaison) und sind mit überdurchschnittlich hoherNachfrage (Arbeitsnachfrage,Güternachfrage) oderArbeitsintensität verbunden. Da ein beachtlicher Teil derWirtschaftssubjekte (Privatpersonen,Unternehmen,Staat) undWirtschaftsobjekte (Produkte undDienstleistungen) von der Saisonabhängig ist, wirkt sie sich erkennbar auf dasBruttoinlandsprodukt eines Staates aus.[2]

Arten

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Nach der Intensität der Saison wird insbesondere imTourismus unterschieden zwischenHauptsaison (oderHochsaison;englischpeak season),Nebensaison (englischlow season) undaußerhalb der Saison (englischoff-season). Bei der Nebensaison kann zwischen Vor- und Nachsaison unterschieden werden[3], wobei dieVorsaison vor der Hauptsaison und dieNachsaison danach liegt.

Saisonabhänge Wirtschaftszweige

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EinigeWirtschaftszweige sind besonders von saisonalen Schwankungen (positiv oder negativ) betroffen:

SaisonWirtschaftszweigeBeispiele
WinterBauwirtschaft
Pharmaindustrie
Sport
Textilindustrie
Einzelhandel
Wintergeld
Erkältungs- undGrippesaison
Wintersport
Winterkleidung,Winterkollektion
Weihnachtsgeschäft
SommerGetränkeindustrie
Sport
Textilindustrie
Tourismus
Einzelhandel
Erfrischungsgetränke
Sommersport
Sommerkleidung,Bademoden,Sommerkollektion
Sommerferien
Sommerschlussverkauf

Die Saison beeinflusst vielfältige gesellschaftlich-kommerzielle Bereiche. Weitere Beispiele sind

Nicht in feste Jahreszeiten einzuordnen sind dieFischerei (Fangsaison),Jagd (Jagdsaison),Landwirtschaft (Sommerweizen,Wintergerste) oder derTourismus, wo dieTendenz besteht, die ursprünglicheMonostruktur der Sommersaison mit einer Stärkung der Wintersaison zu verringern.

Saisonbegriffe

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Unternehmen, derenBetriebszweck und/oderKerngeschäft überwiegend oder vollständig nur in einer Saison realisiert werden kann, heißenSaisonbetriebe. IhreArbeitnehmer sind meist in derSaisonarbeit tätig, ihre Produkte heißenSaisonartikel. In derLandwirtschaft gehören hierzu unter anderem folgendeAgrarprodukte:

AgrarproduktName der KampagneErntezeit
KirschenKirschenernteJuni und Juli (Weiterverarbeitung zuSaft undLikör)
MarillenMarillenernte in derWachauab Juli
SpargelSpargelsaisonMai und Juni
WeinWeinleseSpätsommer mit gleichzeitigemKeltern
ZuckerrübeZuckerkampagneim Herbst

In der Landwirtschaft wird dieErntesaison auch alsKampagne bezeichnet. In anderenKlimazonen liegt der Saisonschwerpunkt der Erntezeit unterschiedlich. So wird dieAnanas in denTropenSüdamerikas zwischen März und Juli geerntet, dieMango im April inKerala (Indien), inPakistan zwischen Juli und August und inMittelamerika zwischen Dezember und Januar. Entsprechend wird in diesen Regionen der Saisonbegriff verwendet.

Bei Betrieben, die nicht ganzjährig vollausgelastet arbeiten können (Saisonbetriebe), werden für die jeweiligen Zeiträume erhöhterArbeitsbelastung traditionell zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt (Saisonarbeiter). Bei Saisonartikeln ist zu unterscheiden zwischeneinmaligen undzyklischen Saisonartikeln. Erstere sind vor allem imTextilhandel anzutreffen, weil dort ausschließlich für eine Saison beschafft, produziert und verkauft wird.[4] Als zyklische Saisonartikel bezeichnet man Artikel, die lediglich zu bestimmtenZeitfenstern des Jahres verkauft werden können (Süßwaren:Osterhasen undWeihnachtsgebäck).

Saisonwanderung

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AlsSaisonwanderung wird eineArbeitsmigration vonArbeitskräften aus demAusland (Wanderarbeiter) verstanden, die zum Ausgleich jahreszeitlich bedingter temporärerÜberbeschäftigung in bestimmte Wirtschaftszweige stattfindet.[5] Sie erfordert eine hoheFaktormobilität (Arbeitsmobilität) und setzt voraus, dass der heimischeArbeitsmarkt kurzfristig nicht imstande ist, die saisonal erforderlichen Arbeitskräfte aus demInland bereitzustellen, so dass die Arbeitsnachfrage nur aus dem Ausland befriedigt werden kann. Typisches Beispiel sind in der Landwirtschaft dieErntehelfer ausPolen bei der Spargelernte.

Auswirkungen

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Tritt in der Wirtschaft bei Saisonbetrieben oder anderen Unternehmen außerhalb der Saison temporäre saisonaleArbeitslosigkeit auf, begegnet der Staat dieser mit einemSaison-Kurzarbeitergeld. DerEinzelhandel versucht, saisonal bedingte Umsatzschwankungen durchSaisonschlussverkauf zu kompensieren.

Einenachrichtenarme Phase im Sommer wird imJournalismus alsSommerloch bezeichnet. Sie wird oft ausgeglichen durchBerichterstattung überEreignisse undPersonen, für die sonst keine Sendezeit und kein Platz in den Zeitungen wäre, oder es werden vermeintliche Sensationsmeldungen ohneNachrichtenwert verbreitet.

Wirtschaftliche Aspekte

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In derVolkswirtschaftslehre spielen Saisoneinflüsse eine große Rolle. Beispielsweise wird dieBauleistung imBaugewerbe im ersten Quartal eines Jahres aufgrund der winterlichenWitterungsbedingungen typischerweise deutlich niedriger ausfallen als in den Frühlings- und Sommermonaten.[6] AuchGaststätten,Hotels undTourismus sind saisonal stark beeinflusst, so dass das Bruttoinlandsprodukt auch aus saisonalen Gründen im Jahresverlauf schwankt.[7] Derartige Saisoneinflüsse können zusaisonaler Arbeitslosigkeit führen. Diese Einflüsse wirken sich im Regelfall nicht auf die allgemeineKonjunktur aus und werden – zwecks Vergleichbarkeit derWirtschaftsstatistiken – durchSaisonbereinigung eliminiert.

Natürliche Saisonschwankungen ergeben sich ausmeteorologisch bedingten Witterungseinflüssen wie derErntezeit in der Landwirtschaft oder derFrostperiode in der Bauwirtschaft,künstliche Saisonschwankungen entstehen durchKultur oderZivilisation wie dasWeihnachtsgeschäft vor und nach Weihnachten.[8]

In derBetriebswirtschaftslehre weisen Saisonbetriebe während der Saison tendenziellVoll- oder sogarÜberbeschäftigung auf, beispielsweise im Tourismus entsteht in der Saison derMassentourismus, der sich auch auf Gaststätten und Hotellerie auswirkt und zurEinstellung von Saisonkräften führt. Nach der Saison entstehtUnterbeschäftigung, die durchEntlassung der Saisonarbeiter verringert wird. DiePreispolitik dieser Saisonbetriebe nutzt die Arten der Saison zurPreisdifferenzierung. Das geschieht im Rahmen derzeitlichen Preisdifferenzierung[9] durchHochpreisstrategie während der Hauptsaison undNiedrigpreisstrategie außerhalb der Hauptsaison. Diese Strategien nutzen die unterschiedlichenZahlungsbereitschaften derKonsumenten aus.

Weblinks

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Wiktionary: Saison – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Fangsaison – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Ursula Hermann,Knaurs etymologisches Lexikon, 1983, S. 427;ISBN 3-426-26074-3
  2. Gertrud Moosmüller,Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung, 2004, S. 47 f.
  3. PONS GmbH (Hrsg.):PONS Kompaktwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, 2019, S. 654
  4. Jörg Becker/Reinhard Schütte,Handelsinformationssysteme, 2004, S. 402
  5. Verlag Th. Gabler (Hrsg.),Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 5, 1984, Sp. 1102;ISBN 3-409-30383-9
  6. Matthias Premer,Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2011, S. 107
  7. Karl Mosler/Friedrich Schmid,Beschreibende Statistik und Wirtschaftsstatistik, 2005, S. 225
  8. Verlag Th. Gabler (Hrsg.),Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 5, 1984, Sp. 1102
  9. Natascha Langhein,Preispolitik in der Touristik am Beispiel von Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern, 2014, S. 24 f.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4746504-9(lobid,OGND,AKS)
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