Safi

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSafi (Begriffsklärung) aufgeführt.
Safi
أسفي
ⴰⵙⴼⵉ

Hilfe zu Wappen
Safi (Marokko)
Safi (Marokko)
Safi
Basisdaten
Staat:Marokko Marokko
Region:Marrakesch-Safi
Provinz:Provinz Safi
Koordinaten32° 17′ N,9° 14′ W32.283333333333-9.233333333333320Koordinaten:32° 17′ N,9° 14′ W
Einwohner:323.888(2024)
Fläche:72,7 km²
Bevölkerungsdichte:4.455 Einwohner je km²
Höhe:20 m
Postleitzahl:46000
Safi – Blick über Strand, Hafen und Stadt
Safi – Blick über Strand, Hafen und Stadt
Safi – Blick über Strand, Hafen und Stadt

Safi (marokkanisches TamazightⴰⵙⴼⵉAsfi, deutsch‚Flut‘;arabisch أسفي,DMGAsfī oderآسفي /Āsfī) ist eine etwa 350.000 Einwohner zählende Großstadt in derRegionMarrakesch-Safi inMarokko.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Klima

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Safi liegt unmittelbar amAtlantischen Ozean in einer Entfernung von etwa 250 km (Fahrtstrecke) bis nachCasablanca im Norden, ca. 150 km bis nachEssaouira und ca. 300 km bis nachAgadir im Süden. Bis zum östlich gelegenenMarrakesch sind es etwa 150 km. Das Klima ist in hohem Maße vom Atlantik beeinflusst; Regen (ca. 400–500 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den Wintermonaten.[1]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr1994200420142024
Einwohner262.276284.750308.508323.888[2]

Die Bevölkerung der Stadt besteht nahezu ausschließlich aus zugewanderten Angehörigen verschiedenerBerberstämme der Umgebung.

Wirtschaft

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Safi ist – nach Casablanca und Tanger – wichtigster Hafen und Industriestandort des Landes. Das Hinterland von Safi – vor allem die Region umYoussoufia undKhouribga – ist sehrphosphatreich; die felsigen und staubtrockenen Böden werden großflächig gesprengt, abgebaggert, zerkleinert, chemisch zu Granulat weiterverarbeitet und als Düngemittel exportiert. Die gesamtePhosphatproduktion Marokkos sowie die Weiterverarbeitung und der Export liegen in der Hand des staatlichenOffice Chérifien des Phosphates (OCP). In den letzten Jahren ist verstärkt von Gesundheits- und Umweltproblemen durch Industriestaub und die chemische Weiterverarbeitung die Rede. Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahrzehnten auch andere Industriezweige (Chemie, Textil) in und um Safi angesiedelt.

Auch als Fischereihafen ist Safi von Bedeutung; die Fänge (hauptsächlichSardinen) werden zu einem erheblichen Teil in den Konservenfabriken des Hafengeländes weiterverarbeitet. Die Konservierung von Obst, Gemüse, Tomaten etc. spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt.

Safi ist auch bekannt für seineKeramik-Märkte und seine Keramik-Industrie. Neben Dekor- und Gebrauchskeramik stellt man hier auch – aus längsgeteilten, leicht konischen Röhren, die auf derTöpferscheibe gedreht werden – die grün glasierten Dachziegel her, mit denen in MarokkoMoscheen,Mausoleen,Medersen und Königspaläste gedeckt sind.

Geschichte

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Phantasievolle Zeichnung vonTzaffin aus dem Jahr 1572

Bereits der GeographIdrisi (12. Jahrhundert) und der GelehrteIbn Chaldūn (14. Jahrhundert) berichteten von Asfi/Safi als einer wichtigen Hafenstadt; anscheinend hatten dieAlmohaden ein bereits existierendes Fischerdorf zu einer Stadt erweitert und eineMoschee gebaut. Nachdem bereits im Jahre 1253 die Genuesen einen Stützpunkt in Safi errichtet hatten, dessen weitere Geschichte jedoch im Dunkeln liegt, gründeten 1488 die Portugiesen eine Handelsniederlassung für Sklaven, Gold und Elfenbein als Zwischenstation auf ihrem Weg an dieGoldküste und Indien. Von 1508 bis 1541 war die Stadt fest in portugiesischer Hand und wurde von einer ca. 3 km langen geböschten Mauer umgeben. Aufgrund wiederholter Angriffe derBerber in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mussten die Portugiesen den Ort jedoch wieder aufgeben. Als Handelsstadt war Safi jedoch weiterhin von Bedeutung; im 17. und 18. Jahrhundert bestanden rege Kontakte nach Europa. 1751 versuchte KönigFriedrich V. von Dänemark – letztlich erfolglos –, durch den Abschluss eines Freundschafts- und Handelsvertrags mitMulai Muhammad, dem Statthalter von Marrakesch,dänische Stützpunkte in Safi undSanta Cruz do Cabo de Gué oderCabo de Aguer (heuteAgadir) zu errichten.

Im Jahr 1942 war Safi einer der Landeplätze der Alliierten im Rahmen derOperation Torch.

Safi – Meeresschloss (Dar-el-Bahr)
Safi – Blick über die Altstadt (Medina) mit dem almohadischen Minarett der Großen Moschee auf dieKechla

Sehenswürdigkeiten

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  • Die Neustadt, die über 90 % der Gesamtfläche von Safi einnimmt, wirkt weitläufig und modern, aber auch stereotyp. Die Altstadt (Medina) innerhalb der portugiesischen Stadtmauern mit ihrem Gewirr von Gassen erscheint dagegen lebendig und urtümlich; hier verbinden sich Wohnen, Handwerk und Kleinhandel zu einem mittelalterlich wirkenden Gesamteindruck.
  • Außerhalb der Altstadtmauern, westlich derPlace de l'Indépendance, entstand im 16. Jahrhundert die portugiesische FestungDar el-Bahr („Meeresschloss“) mit – in späterer Zeit hinzugefügten – interessanten Bronzekanonen. Vom südlichen Turm der Festungsanlage bietet sich ein schöner Altstadtblick.
  • Sehenswert sind die Große Moschee(Jemaa el Kebir) mit ihrem mächtigen, unverputztenMinarett aus almohadischer Zeit; sie erhebt sich an der Stelle einer – möglicherweise unvollendet gebliebenen – portugiesischenKathedrale aus dem 16. Jahrhundert.[3]
  • Im Süden der Moschee blieb der immanuelinischen Stil errichteteChor des christlichen Sakralbaus(Chapelle Portugaise) erhalten.
  • Am östlichen Rand der Altstadt liegt die ebenfalls aus portugiesischer Zeit stammende, imposante FestungBorj ed-Dar („Festung der Residenz“), die auchKechla (abgeleitet vom portugiesischencastelejo) genannt wird. Innerhalb der starken Mauern befinden sich eine kleineMoschee und der Palast(Dar el-Makhzen), in dem ein Keramikmuseum untergebracht ist.

Persönlichkeiten

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Sonstiges

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  • Nach der Stadt Safi (in EuropaTzaffin genannt) ist dasSaffianleder benannt, ein in Europa seit der Barockzeit sehr beliebtes Leder aus Ziegen- und Schafhäuten.
  • Am 25. Mai 1969 und am 17. Mai 1970 war Safi Ausgangspunkt der beiden VersucheThor Heyerdahls, den Atlantik mit denPapyrusbootenRa und Ra II zu überqueren und so die Möglichkeit eines frühen Kulturkontaktes von Nordafrika (Ägypten) nach Mittel- und Südamerika nachzuweisen.
  • Am 6. März 2004 wurde einAsteroid nach der Stadt benannt:(68718) Safi.

Partnerstädte

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Safi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Safi – Klimatabellen
  2. Safi – Karte + Fakten
  3. Safi – Minarett
Genueser Kolonien
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