Sachsenbrunn StadtEisfeld | |
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Koordinaten: | 50° 27′ N,10° 58′ O50.4510.966666666667480Koordinaten:50° 27′ 0″ N,10° 58′ 0″ O |
Höhe: | 480 m |
Fläche: | 33,86 km² |
Einwohner: | 2050 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 98673 |
Vorwahl: | 03686 |
Sachsenbrunn ist ein Stadtteil vonEisfeld imLandkreis Hildburghausen imfränkisch geprägten Süden des FreistaatsThüringen.
Sachsenbrunn liegt am Oberlauf derWerra, deren Quellläufe Werra undSaar sich unmittelbar oberhalb, in dem früheren Ortsteil Schwarzenbrunn, auf 491 m über NN vereinigen. Die zur ehemaligen Gemeinde Sachsenbrunn gehörige SiedlungSophienau liegt am Werra-Quelllauf, der Ortsteil Saargrund und der Ortsteil Schirnrod liegen an der Saar.
Gegenüber liegenStelzen,Tossenthal undWeitesfeld jenseits derRhein-Weser-Wasserscheide am Oberlauf der zumMain entwässerndenItz, deren Quelle unweit von Stelzen liegt.
Naturräumlich gehören die Quellläufe zumThüringer Schiefergebirge und die eigentlichen Ortsteile zumSchalkauer Plateau, wobei Stelzen und Schirnrod unmittelbar an der Nahtstelle liegen. Auf der Gemarkung der ehemaligen Gemeinde liegt insbesondere der Südwesthang des 867 m hohenBleßbergs, der Südhang der 839 m hohenPechleite sowie der 789 m hoheGrendel mit seinem 2 m höheren Ausläufer Frohnberg.[1]
DerJahresniederschlag liegt bei 1071 mm und ist damit vergleichsweise hoch und gehört zum oberen Zehntel der in Deutschland erfassten Werte. An 88 % der Messstationen desDeutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Oktober, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Oktober. Die Niederschläge variieren sehr stark. An nur 21 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Ortsteile der Gemeinde waren:[2]
Sachsenbrunn entstand am 1. Juli 1950 aus dem Zusammenschluss vonSachsendorf undSchwarzenbrunn. 1967 kamen die Ortsteile Tossenthal und Weitesfeld dazu. Die Einheitsgemeinde wurde am 14. April 1994 im Rahmen derGemeindegebietsreform gebildet.
Sachsendorf war 1583 vonHexenverfolgung betroffen. Lorenz Kriebel geriet in einenHexenprozess. Er wurde mit Ruten geschlagen und ihm wurden zwei Finger abgeschlagen.[3]
Am 1. Januar 2019 wurde die selbständige Gemeinde Sachsenbrunn in die Stadt Eisfeld eingegliedert. Seit dem 1. Januar 2012 war Eisfelderfüllende Gemeinde für Sachsenbrunn.
56 % der Bevölkerung sind evangelisch, 2 % katholisch.[4] Es besteht eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die über diePfarrkirche in Sachsenbrunn, dieMarienkirche in Stelzen und einKirchgemeindehaus in Schirnrod verfügt; die Gemeinde gehört zumKirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld derEvangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die wenigen Katholiken gehören der PfarreiSt. Leopold (Hildburghausen) imDekanat Meiningen desBistums Erfurt an; die nächste Filialkirche istSt. Elisabeth inEisfeld.
DerOrtsteilrat in Sachsenbrunn bestand zuletzt aus 10 Ratsmitgliedern und dem Ortsteilbürgermeister Mike Hartung:
(Stand:Kommunalwahl am 26. Mai 2019[5])
Blasonierung: „In Silber eine überhöhte, eingebogene, aufsteigende grüne Spitze, die mit einer goldenen Linde belegt ist, oben vorn ein schwarzes Mühlrad, oben hinten eine rote Rose mit goldenen Butzen.“
Auf der Anhöhe des Burgbergs liegt eine prähistorische Wallanlage.
Die Itz entspringt nördlich derStelzener Kirche. Letztere war im Mittelalter eine Wallfahrtskirche, die neben der als wundertätig geltenden Quelle der Itz gebaut wurde. Die Quelle galt als Quellheiligtum.[6]
Der Ort besitzt das einzigeMurmelmuseum Deutschlands. Es entstand auf Initiative des SteinbildhauersAxel Trümper in einer mit Wasserkraft betriebenen, ehemaligenMärbelmühle an der Werra. Die kleinen Ton- oder Steinkugeln dienten unterschiedlichsten Zwecken, beispielsweise in Pulvermühlen oder als Spielzeug. Die reiche Schausammlung informiert auch über die gebräuchlichsten Herstellungstechniken.
In Sachsenbrunn wird einmainfränkischerOrtsdialekt gesprochen, der demItzgründischen eng verwandt ist, aber aufgrund einer etwas modernerenOrtsgrammatik außerhalb dessen Dialektgebietes steht.
DieTanzlinde in Sachsenbrunn im Ortsteil Sachsendorf gehört zu den am besten erhaltenen Tanzlinden Deutschlands mit eingezogenem Tanzpodium, das die Linde selbst trägt.[7]