Saastal
Saastal | ||
---|---|---|
![]() Saastal mit Saas-Fee (links) und Saas-Grund (Bildmitte). Im Hintergrund die schneebedecktenBerner Alpen. | ||
Lage | Kanton Wallis | |
Gewässer | Saaservispa | |
Gebirge | Walliser Alpen,Mischabel undWeissmiesgruppe | |
Geographische Lage | 638243 / 10735946.1166527.9333234545Koordinaten:46° 7′ 0″ N,7° 56′ 0″ O; CH1903: 638243 / 107359 | |
Topo-Karte | Landeskarte der Schweiz 1:25.000 (LK25), Blatt 1329, Saas | |
Typ | Vorderes Saastal:V-Tal; hinteres Saastal:U-Tal | |
Höhe | 723.5 bis 4545 m ü. M. | |
Nutzung | Winter- und Sommertourismus,Land- undAlpwirtschaft,Wasserkraft | |
Besonderheiten | Grösste Konzentration von Viertausendern in den Alpen |

Als Kugelpanorama anzeigen
DasSaastal (französischVallée de Saas) ist das Tal derSaaservispa. Es ist ein Seitental imOberwallis in derSchweiz.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Saastal ist in erster Linie bekannt durch die Skiorte Saas-Fee und Saas-Grund, die Nähe zum Mattertal mitZermatt und den Zugang zu denalpinistisch anziehenden Gebieten derMischabelkette mit dem höchsten grenzfernen Gipfel der Schweiz, demDom.
Das Saastal ist der östliche Zweig desVispertals, in dem es sich mit dem westlich gelegenenMattertal beim OrtStalden vereint. VomRhonetal her kommend gelangt man überVisp und Stalden zuerst nachEisten undSaas-Balen, dann nachSaas-Grund. Von Saas-Grund erreicht man weiter südlich dem Tal folgendSaas-Almagell und später den StaudammMattmark oder nach rechts abzweigend das gut 200 Meter höhergelegeneSaas-Fee.
Südlich und südöstlich grenzt das Saastal an das italienischeValle Anzasca mit dem HauptortMacugnaga. DerMonte-Moro-,Ofental- und derAntrona-Pass im Saastal dienten früher als Schmugglerwege. Nach der Eröffnung desSimplonpasses verloren die schwer zugänglichen und hohen Pässe im Saastal ihre Bedeutung.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1851 verfasste DomherrPeter Joseph RuppenDie Chronik des Thales Saas, welche noch heute als das Standardwerk über das Saastal gilt. Als Grundlage dienten ihm die Aufzeichnungen von DekanPeter Joseph Zurbriggen (Familienstatistik Saas Nr. 553). NotarAlois Zurbriggen undPfarrer Imseng ergänzten diese Chronik mit wissenschaftlichen Beilagen. Das Manuskript ist bis heute erhalten geblieben.
Bis zum Jahre 1893 bildeten die Gemeinden Almagell, Balen, Fee und Grund eine einzige Pfarrei desDekanats Visp. Die Talkirche war in Saas-Grund. Die Bewohner der drei Gemeinden Almagell, Balen und Fee mussten somit für alle kirchlichen Angelegenheiten, wie Taufe, Firmung, Eheschliessung, Beerdigung usw. nach Saas-Grund gehen.
Die vom Aussterben bedrohte SchafrasseSaaser Mutte hat ihren Ursprung im Saastal.[1][2]
Grösste Konzentration von Viertausendern in den Alpen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zusammen durchziehen das Saas- und das Mattertal, die bis zumMatterhorn und dem südlich der von ihnen umfasstenMischabelkette gelegenenMonte Rosa (mächtigstes und zweithöchstes Bergmassiv in den Alpen)[3] aufsteigen, 38Viertausender[4], was die grösste Konzentration von Hauptgipfeln der Viertausender in den Alpen ist. Auf der rechten Seite des Saastals finden sich die zwei Viertausender derWeissmiesgruppe mitWeissmies undLagginhorn,36 Viertausender umgeben das Mattertal.
- Dom (4545 m ü. M.)
- DasAllalinhorn, ein einfach zu ersteigenderViertausender
- Landschaft im hinteren Saastal mitStellihorn
Munizipalgemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Saastal bilden insgesamt achtGemeinden, wobei sich die fünf Gemeinden Eisten, Saas-Balen, Saas-Grund, Saas-Fee und Saas-Almagell 100 % im Saastal befinden. Die acht Gemeinden des Tales (von oben abwärts – also Süd nach Nord) sind
- und an der Vereinigung der Vispertäler:
Saas-Grund ist der ehemalige Hauptort des Saastals[5] und zweitgrösster Ort des Saastals nachSaas-Fee. Die Ortschaften Saas-Almagell (1672 m), Saas-Grund (1559 m), Saas-Balen (1483 m) und Eisten (1086 m) liegen am Talboden an der Saaservispa, die Ortschaften Saas-Fee (1798 m) und Staldenried (1052 m) am Talhang des Saastals.
Saas-Almagell
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Saas-Almagell ist die südlichste der Gemeinden im Saastal und hat 379 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023). Unmittelbar im Anschluss an Saas-Almagell befindet sich derMattmark-Staudamm, der höchstgelegene Erdstaudamm Europas (2197 m). Für Wintersportler gibt es im Winter ein Skigebiet und Langlaufloipen, für Wanderer steht ganzjährig ein grosses Wegenetz an Wanderwegen zur Verfügung.
Saas-Fee
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Saas-Fee ist mit 1592 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) die grösste Ortschaft im Saastal. Die Gemeinde verfügt über das grösste Skigebiet der Gemeinden. Saas-Fee ist autofrei.
Saas-Grund
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Saas-Grund hat 1067 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023) und ist der zentral gelegene Teilort des Saastales. In Saas-Grund teilt sich die Autostrasse nach Saas-Fee bzw. Saas-Almagell. Der Ort verfügt über ein sonniges Ski- und Wandergebiet (Hohsaas, Kreuzboden) und ist – wie auch das restliche Saastal – auf den Tourismus ausgerichtet.
Saas-Balen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Saas-Balen zählt 362 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023) und ist vor allem bekannt für ihreRundkirche und den Fellbach. Es gibt im Ort nur einen Skilift, weshalb Wintertouristen oft auf die benachbarten Ortschaften ausweichen.
Bilder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Das Saastal auf einerKarte imBaedeker-Reiseführer aus dem Jahr 1905.
- Das Saastal vom StaudammMattmark aus gesehen.
- Saaservispa mit Saas-Almagell im Hintergrund
- Almagell mit Kirche 1914–1918
- Saas-Grund, St. Bartholomäus
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Kulturobjekte im Saastal
- Paul Martone: Saastal. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
- Saastal auf der Plattform ETHorama
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Eintrag zuSaaser Mutten auf der Website von pro specie rara
- ↑«Saaser Mutte» akut vom Aussterben bedroht auf der Website vonSRF
- ↑Christian Imboden:Berge: Beruf, Berufung, Schicksal. Rotten Verlag, Visp 2013, S. 50.
- ↑Christian Imboden:Berge: Beruf, Berufung, Schicksal. Rotten Verlag, Visp 2013, S. 12.
- ↑Paul Martone: Saas-Grund. In:Historisches Lexikon der Schweiz.