Saarwein

AlsSaarwein bezeichnet man inDeutschland den am Unterlauf derSaar erzeugtenQualitätswein, der zumWeinanbaugebietMosel inRheinland-Pfalz gehört. Bis zum Frühjahr 2007 hieß das Weinbaugebiet „Mosel-Saar-Ruwer“, seither nur noch „Mosel“.
Der im einzigen Weinanbaugebiet desSaarlandes erzeugte Wein ist dagegen einMoselwein; er wächst an derObermosel auf dem Gebiet der GroßgemeindePerl.
Der Saarwein wird flussabwärts in den WeinbaugemeindenSerrig,Saarburg,Irsch,Ockfen,Ayl,Schoden,Wiltingen,Kanzem undWawern, ferner im Bereich der an derMündung der Saar in dieMosel gelegenen StadtKonz angebaut, zu der die WeinorteFilzen undKönen sowie das zwischen Konz und Wiltingen parallel zur Saar verlaufende Trockental – ein ehemaligerAltarm der Urmosel –, das so genannteKonzer Tälchen, mit den WeinbaugemeindenNiedermennig,Obermennig,Krettnach undOberemmel gehören.
Der Saarwein, überwiegend sind esRieslingweine, wird auf insgesamt 800 ha,[1] vielfach auch inSteillagen mit bis zu 55 Grad Neigung, angebaut. Nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Anbaufläche wird heute noch bewirtschaftet. Dennoch gehört der hier erzeugte eher blassfarbige Rieslingwein zu den qualitativ bedeutendstenWeißweinen Deutschlands. Verantwortlich hierfür sind die außergewöhnlichen klimatischen- und Bodenverhältnisse im unteren Saartal. Neben den klimatischen Bedingungen verleiht vor allem der blaueDevon-Schiefer, auf dem dieReben wachsen, dem Saarwein seine unverwechselbare Eigenart. Fachleute zählen die hier erzeugten Rieslingweine zu den größten Weißweinen der Welt. Daneben werden u. a. die RebsortenBlauer Spätburgunder,Dornfelder,Grauer Burgunder,Kerner,Rivaner undWeißer Burgunder angebaut.
Das vergleichsweise kühle Klima verzögert den Reifeprozess, sodass die Rieslingrebe ihren vollen Reifegrad noch bis in den Monat November hinein mit einem relativ hohen Anteil von natürlichenFruchtsäuren auch ohne Bildung eines hohenZuckeranteils erreichen kann. Die Riesling-Saarweine sind daher besonders lange lagerfähig und besitzen nur selten einenAlkoholgehalt von mehr als 12 Vol.-%.
An der Saar wird schon seit 2000 Jahren Wein angebaut. Etwa bis 1800 befanden sich hier die meisten guten Weinlagen im kirchlichen Besitz. Im Zuge derSäkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts sind viele Besitzungen in private Hände übergegangen. Aber auch heute noch bewirtschaften kirchlicheWeingüter, etwa dieBischöflichen Weingüter Trier der nahe gelegenen StadtTrier, einige der bekanntesten Weinlagen an der Saar.
Großlage Scharzberg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ZurGroßlage Scharzberg im Weinbaubereich Saar gehören die Einzellagen in den jeweiligen Gemeinden/Ortsteilen:
- Ayl: Herrenberger, Kupp, Scheidterberg
- Biebelhausen: Kupp, Scheidterberg
- Filzen: Herrenberg, Pulchen, Steinberger, Unterberg, Urbelt, Altenberg
- Irsch: Sonnenberg
- Kanzem: Hörecker, Sonnenberg,Altenberg, Ritterpfad
- Kastel-Staadt: Maximiner Prälat
- Kommlingen: Auf der Wiltinger Kupp
- Könen: Fels
- Konz: Auf der Wiltinger Kupp, Euchariusberg, Hofberg, Karthäuser Klosterberg
- Krettnach: Altenberg, Euchariusberg
- Niedermennig: Euchariusberg, Herrenberg, Sonnenberg
- Oberemmel: Agritiusberg, Altenberg, Hütte, Karlsberg, Raul, Rosenberg
- Ockfen:Bockstein
- Pellingen: Herrgottsrock
- Saarburg: Schloßberg, Fuchs, Klosterberg, Kupp,Rausch, Laurentiusberg, Stirn
- Schoden: Geisberg, Herrenberg, Saarfeilser Marienberg
- Serrig: Antoniusberg, Heiligenborn, Herrenberg, König-Johann-Berg, Kupp,Schloss Saarsteiner,Schloss Saarfelser Schlossberg, Vogelsang, Würtzberg
- Wawern: Goldberg, Herrenberger, Jesuitenberg, Ritterpfad
- Wiltingen: Braune Kupp, Braunfels, Gottesfuß, Hölle, Klosterberg, Kupp, Rosenberg, Schlangengraben, Schloßberg
Daneben gibt es noch ein einzellagenfreies Gebiet in Wiltingen.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Paß:Die Saar und ihre Weine. In:WEINfaßliches; 186 Seiten, Oktober 2008 (PDF; 32 kB)
- Michael H. Schmitt:Wo König Riesling Hof hält – Ein Wegbegleiter zu den schönsten Weinlagen an der Saar; 294 Seiten, Conte Verlag, Oktober 2012,ISBN 978-3-941657-67-0 (Mit einem Vorwort von Kurt Beck)
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand "Ernte 2024". (PDF) In: www.lwk-rlp.de. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, 15. Oktober 2024, abgerufen am 20. Januar 2025.