| Saarbrücker Zeitung | |
|---|---|
| Beschreibung | regionaleTageszeitung |
| Sprache | deutsch |
| Verlag | Saarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH |
| Erstausgabe | 1761 |
| Erscheinungsweise | täglich außer sonn- und feiertags |
| Verkaufte Auflage | 81.175 Exemplare |
| (IVW 3/2025, Mo–Sa) | |
| Reichweite | 0,48[1] Mio. Leser |
| (MA 2009) | |
| Chefredakteur | Peter Stefan Herbst |
| Geschäftsführer | Thomas Deicke (Sprecher), Thomas Marx, Christian Erhorn |
| Weblink | www.saarbruecker-zeitung.de |
| ZDB | 200773-3 |
DieSaarbrücker Zeitung (kurz:SZ) ist die einzigeTageszeitung der StadtSaarbrücken und des gesamtenSaarlandes. Das herausgebende Unternehmen ist dieSaarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH, die seit 2013 zu 56 Prozent derRheinischen Post Mediengruppe gehört. Sie ist nicht zu verwechseln mit der ehemaligenSaarbrücker Landeszeitung.[2]
DieSaarbrücker Zeitung unterhält im Saarland siebenLokalredaktionen. Als alleiniger Anbieter hat sie im Tageszeitungsmarkt des Saarlandesein Monopol inne. Dieverkaufte Auflage beträgt 81.175 Exemplare, ein Minus von 56,2 Prozent seit 1998.[3] Gedruckt wird dieSZ in der verlagseigenenDruckerei in Saarbrücken.
Nachdem die fürstlich-nassauische Regierung, geführt vonWilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken, am 24. Januar 1761 einen Auftrag an den Hofbuchdrucker Gottfried Hofer erteilt hatte, einAllgemeines Wochenblatt zu drucken, erschien die Zeitung 1761 in der ersten Nummer unter der AufschriftNassau-Saarbrückisches Wochenblatt, wie bei Wagner, imHandbuch der Deutschen Tagespresse von 1937 und in anderen Quellen angegeben wurde. In dem Blatt wurden einmal in der Woche Bekanntmachungen der Regierung, Preise des Marktes und ähnliche Informationen gedruckt. Politische Nachrichten fehlten in dem Blatt.
Offensichtlich setzte sich der NameAllgemeines Wochenblatt im Titel des Blattes später durch. Eine ernste Krise der Zeitung bedeuteten die Auswirkungen derFranzösischen Revolution von 1793, die auchSaarbrücken betrafen. Das Erscheinen des Blattes wurde eingestellt. Im Jahre 1794 erfolgte eine Umbenennung des Blattes inSaarbrücker Wochenblatt anlässlich der Wiederaufnahme des Vertriebs. Die Anwesenheit der Franzosen führte dazu, dass alle Anzeigen und Akten in französischer Sprache gedruckt wurden. Diese Maßnahmen hatte der französischePräfekt angeordnet. Das Blatt musste dadurch Verluste hinnehmen und wurde auch nicht mehr regelmäßig herausgegeben.
Im Jahre 1808 nannte sich die PublikationSaarbrücker Offizielles Intelligenzblatt, um dann 1816 nach dem Anschluss anPreußen den TitelSaarbrücker Intelligenzblatt zu tragen. Nachdem die politische Ordnung verändert wurde, hieß die Zeitung nunAmtsblatt von Saarbrücken. Ab dem 22. Mai 1818 trug die Titelseite denpreußischen Adler und die AufschriftIntelligenzblatt von Saarbrücken, womit eine vollkommene Umstellung des Blattes abgeschlossen wurde. Ab dem 23. September 1836 wurde das BlattIntelligenzblatt des Kreises Saarbrücken genannt, wobei die Auflage jetzt zweimal wöchentlich erschien. In den Jahren 1837 bis 1848 wurde die Zeitung dreimal in der Woche vertrieben.
Ab 1838 erfolgte die Umbenennung inSaarbrücker Anzeiger. Das Revolutionsjahr 1848 brachte auch eine erhebliche Politisierung der Bürgerschaft, so dass die Zeitung vom 1. Juli bis zum 22. September 1848 täglich gedruckt wurde. Jetzt wurden auch politische Deklarationen wie einePetition an den König gedruckt. Ab dem 22. September 1848 führte die Zeitung den TitelSaarzeitung, um dann 1861 den TitelSaarbrücker Zeitung anzunehmen. Damit begann die Phase, in der sich diese Zeitung zur bedeutendsten im Saargebiet entwickelte.
Nach demErsten Weltkrieg geriet auch dieSaarbrücker Zeitung im Jahre 1920 in große Schwierigkeiten, weil die französische Besatzungsmacht die Zeitung in französisches Eigentum überführen wollte.Max Winkler leitete die finanziellen und unternehmerischen Maßnahmen ein, so dass die Zeitung im deutschen Besitz blieb. Im Jahre 1928 hatte die Zeitung eine Auflage von 70.000 Exemplaren.
Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich wurde die Redaktionsleitung ausgewechselt und dieSaarbrücker Zeitung unterstützte das neue Regime vorbehaltlos.[4] Nach derRückgliederung des Saargebiets wurde das Blatt auch formell mit dernationalsozialistischen Presse gleichgeschaltet.[5]
Nach demZweiten Weltkrieg wurde die Zeitung ab dem 27. August 1945 wieder alsNeue Saarbrücker Zeitung herausgegeben, um dann ab dem 5. September 1946 den TraditionsnamenSaarbrücker Zeitung von 1861 wieder aufzunehmen. Verleger und Herausgeber der überparteilichen Zeitung war Josef Maria Felten, Direktor desPresse-Verlag Saarbrücker Zeitung; die Auflage erreichte 1947 (bei dreimal wöchentlichem Erscheinen) 236.000 Exemplare.[6]
Nach dem Beitritt des Saarlands zur Bundesrepublik Deutschland in der Folge derVolksabstimmung vom 23. Oktober 1955 kaufte das neu geschaffene Bundesland 1956 für 1,3 Millionen Mark alle Anteile derPresseverlag Saarbrücker Zeitung GmbH.[7]
Seit der Einstellung der sozialdemokratischenSaarbrücker Allgemeinen Zeitung am 27. April 1967 übt die Saarbrücker Zeitung auf dem saarländischen Zeitungsmarkt ein Monopol aus.[8]
Am 5. November 1969 beschloss der Saarländische Landtag diePrivatisierung derSaarbrücker Zeitung. Dazu wurde als privatwirtschaftliches Trägerunternehmen dieSaarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH in der Gutenbergstraße gegründet. Geschäftsführer waren Peter Neumann (* 1926) und Uwe Jacobsen (* 1936; zugleich Verlagsdirektor).[9] 49 Prozent der Eigentumsanteile wurden an den VerlegerGeorg von Holtzbrinck verkauft und 26 Prozent unentgeltlich an die GemeinnützigeFörderergesellschaft Saarbrücker Zeitung übertragen. Die Förderergesellschaft ging im Jahr 2000 in dieGesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH (GSB) über, deren Anteilseigner die den ParteienCDU,SPD undFDP nahestehenden StiftungenUnion Stiftung,Stiftung Demokratie Saar undLiberale Stiftung Villa Lessing sind.[10]
Im Mai 2012 gab dieVerlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ihr Regionalzeitungsgeschäft auf und verkaufte ihren Anteil von 52,33 Prozent am Saarbrücker Zeitungsverlag an dieGSB.[11] DieGSB wollte dabei nur vorübergehend als Mehrheitsgesellschafter fungieren. Sie bekundete, sie suche einen neuen Gesellschafter, der den Willen mitbringe, „die regionalspezifischen Ausprägungen der einzelnen Zeitungstitel zu erhalten und weiterzuentwickeln“.[12] Bereits zum 1. Januar 2013 verkaufte dieGSB 56 Prozent des Unternehmens an dieRheinische Post Mediengruppe weiter, die die unternehmerische Leitung übernahm und dieSaarbrücker Zeitung wie die anderen Tageszeitungen der Gruppe in ihren Konzern eingliederte. 28 Prozent des Saarbrücker Verlags blieben weiterhin im Eigentum der GSB, 16 Prozent gehören einer Beteiligungsgesellschaft der Mitarbeiter.[13]
DieSaarbrücker Zeitung hat in den vergangenen Jahren erheblich anAuflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 4,7 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 6,8 % abgenommen.[14] Sie beträgt gegenwärtig 81.175 Exemplare.[15] Der Anteil derAbonnements an der verkauften Auflage liegt bei 89,6 Prozent.
| 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 185.445 | 184.237 | 183.229 | 182.507 | 177.700 | 171.292 | 167.184 | 163.057 | 158.707 | 156.557 | 154.508 | 151.932 | 148.984 | 147.327 | 144.572 | 138.890 | 139.367 | 138.039 | 132.073 | 128.174 | 120.011 | 115.795 | 109.821 | 103.444 | 97.678 | 92.293 | 86.004 |
DieSaarbrücker Zeitung wird von rund 460.000 Menschen (Mediaanalyse 2019, mitPfälzischer Merkur) gelesen und von 480.000 Unique Usern (AGOF III/2013) im Internet genutzt.
DieSaarbrücker Zeitung war ab 1993 mit dem AngebotSZ-Newsline als eine der ersten deutschen Tageszeitungen im Internet präsent. Das SZ-Angebot ging 2002 in dem PortalSol.de auf. 2007 wurde erneut ein Online-Angebot unter dem NamenSaarbrücker Zeitung eingerichtet. Die beiden Online-Angebote sollen unterschiedliche Zielgruppen ansprechen:Saarbruecker-Zeitung.de die ältere, nachrichteninteressierte Leserschaft,Sol.de mit einer nach eigenen Angaben von der Zeitung unabhängigen Redaktion die jüngeren Internet-Nutzer, die an Entertainment, Terminen und Communitys interessiert sind.