S-Bahn Basel
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Die trinationaleS-Bahn Basel (früher:Regio-S-BahnBasel) verbindet seit 1997 dietrinationale Agglomeration Basel mit der Kernstadt und damit auch drei Länder (Deutschland,Frankreich und dieSchweiz) miteinander. Sie besteht aus insgesamt acht S-Bahn-Linien und wird von mehr als 40 Mio. Passagieren pro Jahr benutzt.[1] Ausser den Linien S5 (Gartenbahn Lörrach–Weil) und S9 (Läufelfingerli), fahren heute sämtliche Linien die BahnhöfeBasel SBB oderBasel Bad Bf an.[2]
Die S-Bahn Basel wird von denSchweizerischen Bundesbahnen, deren deutschen TochtergesellschaftSBB GmbH, derDeutschen Bahn (DB Regio) sowie derSociété nationale des chemins de fer français (SNCF Voyageurs) betrieben. Besteller der S-Bahn Basel sind die KantoneBasel-Stadt,Basel-Landschaft,Aargau,Solothurn, dasLand Baden-Württemberg und dieRégion Grand Est. DerKanton Jura ist derzeit nicht mehr unter den Bestellern.[3]
Seit 2016 wird das Angebot der trinationalen S-Bahn Basel unter dem Namentrireno weiterentwickelt. Unter dem gleichen Namen führen die Besteller seit 2018 eine gemeinsame Koordinationsplattform für eine grenzüberschreitend abgestimmte Planung des zukünftigen Angebots.[4] Die ehemalige BezeichnungRegio-S-Bahn indes wird nicht mehr verwendet.
Strecken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die S-Bahn Basel verkehrt auf dem bestehenden Eisenbahnnetz der RegionBasel. Das 357 Kilometer lange Streckennetz beinhaltet momentan 108 Bahnhöfe bzw. Haltestellen, wovon 47 in derSchweiz, 54 inDeutschland und 7 inFrankreich liegen. Kürzeste Linie ist die S5 (14 km), längste Linie die S3 (106 km).
Von der S-Bahn Basel mitbenutzt werden folgende Strecken:
- Hauensteinstrecke zwischenBasel undOlten
Dieneue Hauensteinstrecke mit dem rund acht Kilometer langen Basistunnel bildet de facto den gesamten Ostast der S3. InSissach zweigt zudem diealte Hauensteinstrecke ab und führt durch das Läufelfingertal nachOlten. Die Zweigstrecke und ursprüngliche Hauptlinie, im Volksmund oft alsLäufelfingerli bezeichnet, wird heute vollumfänglich als S9 betrieben. - Bözbergstrecke zwischen Basel undZürich
Den ersten Abschnitt zwischenBasel SBB undPratteln teilt sich die Strecke mit der Hauensteinlinie, bevor sie kurz nachPratteln abzweigt. Bis zumBahnhof Stein-Säckingen bildet sie den Hauptstrang und Ostast der S1, bevor diese sich in zwei Äste aufteilt:Frick stellt dabei den Endpunkt der S1 auf der Bözbergstrecke dar. Nachts fahren einzelne Züge weiter bisBrugg. - Bahnstrecke Koblenz–Stein-Säckingen
Ab demBahnhof Stein-Säckingen führt die S1 auf ihrem zweiten Ostast zum EndpunktLaufenburg. - Jurabahn zwischenBasel undBiel/Bienne
Die mehrheitlich einspurige Jurabahn führt durch teils kurviges Gelände. Sie bildet den Westast der S3 zwischenBasel SBB undDelémont, von wo dieBahnstrecke Delémont–Delle abzweigt. - Bahnstrecke Delémont–Delle
Auf dieser Strecke verkehrt ebenfalls die S3, zwischen dem AusgangsbahnhofDelémont und dem jurassischen OrtPorrentruy. - Basler Verbindungsbahn
DieVerbindungsbahn verbindet die beiden BahnhöfeBasel SBB undBasel Bad Bf miteinander. Die Verbindungsbahn wird von der S6 genutzt, zusätzlich verkehren in derHauptverkehrszeit einzelneRE von/nachFreiburg im Breisgau bzw.Offenburg auf dieser Strecke. - Wiesentalbahn zwischenBasel Bad Bf undZell im Wiesental
Diese grösstenteils einspurige und auf deutschem Staatsgebiet verlaufende Strecke bildet den überwiegenden Teil des Verlaufs der S6, die umgangssprachlich alsWiesentalbahn bezeichnet wird. Die Züge fahren mit Fahrtrichtungswechsel über denBasel Bad Bf hinaus weiter bis zumBahnhof Basel SBB. - Weiler Gartenbahn
Diese Bahnstrecke wird im Volksmund oft alsGartenbahn bezeichnet. AlsUmgehungsbahn errichtet, sollte sie eine Verbindung zwischenWeil am Rhein undLörrach herstellen, die nicht über Schweizer Boden führt. Heute wird sie vollumfänglich von der S5 bedient, wobei die meisten Züge bisSteinen, einzelne Züge auch bisSchopfheim oderZell im Wiesental durchgebunden werden.
- Bahnstrecke Strasbourg–Basel
Auf der mehrheitlich auf französischem Staatsgebiet liegenden Strecke verkehrte die S1 von 1997 bis 2008 durchgehend vonMulhouse bisFrick bzw.Laufenburg. Seit der Einführung derFLIRT-Triebzüge im Jahr 2008 ist die Linie inBasel SBB gebrochen. ZwischenMulhouse undBasel SBB verkehren die Züge offiziell alsTER (Transport Express Régional). Eine Wiedereinführung des durchgehenden Betriebes wurde von Schweizer wie Französischer Seite lange forciert, die Bemühungen 2014 jedoch abgebrochen.[5] Mit der neuen BahnanbindungEuroAirport soll ein durchgehender Betrieb wieder möglich werden.[6] - Oberrheinbahn
Der StreckenastFreiburg (Breisgau) Hbf –Basel Bad Bf wurde früher alsOrange Linie der Regio-S-Bahn bezeichnet. Derzeit wird das Angebot auf dieser Linie mit Zügen der KategorieRegional-Express (RE) sichergestellt, da diese nördlich vonMüllheim (Baden) beschleunigt verkehren und nicht alle Haltepunkte bedienen. Einige Züge verkehren nach einem längeren Aufenthalt inFreiburg (Breisgau) Hbf weiter bisOffenburg. InBasel Bad Bf werden in der Hauptverkehrszeit einzelne Züge über die Verbindungsbahn bisBasel SBB verlängert. Ab Mitte 2020 wird das Nahverkehrsangebot auf der Rheintalbahn reorganisiert: ZwischenFreiburg (Breisgau) Hbf undBasel Bad Bf verkehrt dann eine S-Bahn/Regionalbahn mit Bedienung aller Haltepunkte. Zusätzlich fährt ein neuer, beschleunigter Regional-Express einmal in der Stunde zwischen Offenburg undBasel, ab voraussichtlich Dezember 2022 zwischenKarlsruhe und Basel.[7][8] - Hochrheinbahn
Das Angebot auf der Hochrheinbahn wurde früher alsGelbe Linie der Regio-S-Bahn bezeichnet. Derzeit kommen auf der Strecke zwischenBasel Bad Bf undLauchringen (Baden) Regionalbahnen (RB) mit Halt in allen Stationen zum Einsatz.
Linien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Linienführung und Betreiber
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Die acht Linien der trinationalen S-Bahn Basel bestehen aus:
- S 1Basel SBB –Rheinfelden –Stein-Säckingen –Frick /Laufenburg(SBB)
- S 3Porrentruy –Delémont –Laufen –Basel Dreispitz –Basel SBB –Liestal –Sissach –Olten(SBB)
- S 5Weil am Rhein –Lörrach Hbf –Steinen (–Schopfheim –Zell (Wiesental))(SBB GmbH)
- S 6Basel SBB –Basel Bad Bf –Riehen –Lörrach Hbf –Steinen –Schopfheim –Zell (Wiesental)(SBB GmbH)
- S 9Sissach –Läufelfingen –Olten(SBB)
- TERMulhouse –Saint-Louis –Basel St. Johann –Basel SNCF(SNCF Voyageurs)
- RB27Basel Bad Bf –Müllheim (Baden) –Freiburg (Breisgau) Hbf(DB Regio)
- RB30Basel Bad Bf –Rheinfelden (Baden) –Bad Säckingen –Laufenburg (Baden) –Waldshut –Lauchringen(DB Regio)
Zum erweitertenSchienenpersonennahverkehr der Region Basel zählen zudem:
Basel Bad Bf –Bad Säckingen –Waldshut –Schaffhausen –Singen (Hohentwiel) (–Ulm) (RegionalExpress)
7 (Basel SBB –)Basel Bad Bf –Freiburg (Breisgau) –Offenburg (–Karlsruhe) (RegionalExpress)
Basel SNCF –Mulhouse –Colmar –Sélestat –Strasbourg (TER200)
- 19 Liestal –Hölstein –Waldenburg (Waldenburgerbahn)
- Tramnetz Basel: Das dichte Netz der Basler Strassenbahnen erschliesst viele Agglomerationsgemeinden und das Leimental, welches keine andere Bahnanbindung besitzt.
Betriebskonzept
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Linien S1, S3, S5 und S6 verkehren im Halbstundentakt, wobei der Betrieb auf den Aussenästen, sowie abends und amWochenende teilweise auf einen Stundentakt reduziert wird. Die Linie TER verkehrt zwischenBasel SBB undMulhouse in einem lückenhaften Stundentakt, der in derHauptverkehrszeit auf einen Halbstundentakt verdichtet wird. Die RB27 zwischenFreiburg (Breisgau) Hbf undBasel Bad Bf sowie die RB30 zwischenLauchringen (Baden) undBasel Bad Bf verkehren im Stundentakt und werden zur Hauptverkehrszeit durch weitere RB zu einem Halbstundentakt verdichtet. Die S9 verkehrt durchgehend im Stundentakt.
Eine Übersicht über die Strecken und Betriebszeiten findet sich in nachstehender Tabelle:
Linie | Strecke | Takt (in Min) | Bemerkungen |
---|---|---|---|
S 1 | Basel SBB – Stein-Säckingen – Frick / Laufenburg | 30 / 60 | einzelneVerstärker in denHVZ zwischen Stein-Säckingen und Basel ohne Linienbezeichnung; Stein-Säckingen – Frick / Laufenburg nurStundentakt |
S 3 | Porrentruy – Laufen | 60 | einzelneVerstärker in denHVZ zwischen Delémont (bzw. Laufen undAesch) und Basel ohne Linienbezeichnung |
Laufen – Basel SBB – Olten | 30 | ||
S 5 | Weil am Rhein – Lörrach Hbf – Steinen | 30 | abends und am WochenendeStundentakt; ab 20 Uhr (samstags ganztägig) nur zwischenWeil am Rhein undLörrach Hbf; sonntags zwischen Weil am Rhein undZell im Wiesental (abLörrach-Stetten Halbstundentakt gemeinsam mit S6) |
S 6 | Basel SBB – Lörrach Hbf – Zell (Wiesental) | 30 / 60 | an SonntagenStundentakt (Halbstundentakt gemeinsam mit S5 zwischen Lörrach-Stetten undZell im Wiesental) |
S 9 | Sissach –Läufelfingen –Olten | 60 | |
TER | Mulhouse – Basel SBB | 60 / 30 | in denHVZHalbstundentakt, einzelne Taktlücken |
RB27 | Freiburg (Breisgau) Hbf – Basel Bad Bf | 60 / 30 | in denHVZHalbstundentakt zwischen Freiburg und Basel Bad Bf |
RB30 | Basel Bad Bf – Waldshut – Lauchringen | 60 / 30 | in denHVZHalbstundentakt zwischen Basel Bad Bf und Waldshut |
Von Montag bis Freitag in der Hauptverkehrszeit verkehren zwei Zugpaare der Linie S5 über Steinen hinaus bis nachSchopfheim, ohne inMaulburg undSchopfheim West zu halten.
Die sehr wechselhafte Nachfrage auf der Linie S5 führte zeitweise zu einer Umstellung des Betriebes. Einerseits hielten die Züge vorübergehend an einigen Haltepunkten nur noch bei Bedarf. Diese Massnahme wurde nicht fortgeführt. Beibehalten wurde jedoch die Verschiebung der Fahrplanlage der S5 an Wochenenden. Die Züge bieten ebenfalls seit Dezember 2013 samstags und sonntags inWeil am Rhein einen direkten Anschluss vonFreiburg (Breisgau) Hbf nachLörrach Hbf. Samstags besteht inLörrach Hbf ein direkter Anschluss nachZell im Wiesental, sonntags verkehren die Züge der S5 überLörrach Hbf hinaus bis Zell im Wiesental. Auf diese Weise entstand erstmals auch an Sonntagen ein Halbstundentakt zwischenLörrach Hbf und Zell im Wiesental. An Wochenenden verkehrt ein Zugpaar zwischen Weil am Rhein undLörrach Hbf, das ausserLörrach-Stetten keinen weiteren Halt bedient.
Nachtnetz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 19. Dezember 2008 nahm das ausgebauteTNW-Nachtnetz seinen Betrieb auf. Das Nachtnetz, das zuvor bereits in eingeschränkter Form bestand, setzt sich ausNachtbussen und erstmals auch Nacht-Trams und Nacht-S-Bahnen zusammen, die jeweils während der Wochenendnächte im Raum Basel verkehren. Die Nacht-S-Bahn-Linien hatten zur Unterscheidung zum eigentlichen S-Bahn-NetzSN-Liniennummern. Drei S-Bahn-Linien, drei Tramlinien und 28 Buslinien verkehrten im Nachtnetz; die meisten Linien mindestens im Stundentakt.[9] Zum Fahrplanwechsel 2021 wurde dieSN-Liniennummerierung wieder abgeschafft. Die Nacht-S-Bahnen fahren nun, wie die in den Hauptverkehrszeiten auf den gleichen Strecken verkehrenden Verstärkerlinien, ohne Nummerierung. Auch das restliche Nachtnetz soll bis 2023 abgeschafft werden und die normalen Linien an den Wochenendnächten im Stundentakt verkehren.[10]
Basel SBB –Pratteln –Rheinfelden –Möhlin (–Stein-Säckingen –Frick –Brugg AG)
Basel SBB –Dornach-Arlesheim –Laufen (–Delémont)
Basel SBB –Pratteln –Liestal –Gelterkinden (–Olten)
Für die Benutzung des Nachtnetzes ist zum Fahrausweis kein zusätzlicher Nachtzuschlag mehr erforderlich. Dieser wurde zumFahrplanwechsel 2011/2012 im Dezember 2011 abgeschafft.
Tarif- und Verkehrsverbünde
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Netz der S-Bahn Basel verteilt sich auf verschiedeneTarifverbünde. Die meisten Bahnhöfe bzw. Haltestellen in der Schweiz liegen imTarifverbund Nordwestschweiz (TNW). Einige wenige gehören zumTarifverbund Jura (Vagabond) oder zumTarifverbund A-Welle (TVA). In Deutschland liegen die Haltestellen imRegio Verkehrsverbund Lörrach (RVL), imWaldshuter Tarifverbund (WTV) sowie imRegio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF).
In Grenznähe gibt es auch Bahnhöfe und Haltestellen, welche in zwei Tarifverbünden liegen, so unter anderemBasel Bad Bf, der BahnhofRiehen und der HaltepunktRiehen Niederholz (jeweils im TNW und RVL).
Zwischen TNW und RVL besteht zudem eine gegenseitige Anerkennung von Einzelbilletten und Mehrfahrtenkarten. Diese umfasst die Zone 10 desTNW (Kanton Basel-Stadt sowie umliegende Vororte) sowie das gesamteRVL-Gebiet. Für die internationale Vernetzung sorgen weitere Angebote wie grenzüberschreitende Verbundabonnements oder Tageskarten.
Das U-Abo des TNW ist auch im grenznahen Frankreich gültig, allerdings nur auf den Bus- und Tramlinien, nicht auf dem TER und TER200.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach langer Vorbereitungszeit, in der die durch unterschiedliche rechtliche und technische Voraussetzungen sich ergebenden Probleme gelöst werden mussten, konnte ab 1997 der Betrieb unter dem NamenRegio-S-Bahn aufgenommen werden. Dabei wurde auch das grüne R-Logo eingeführt, welches bis 2016 verwendet wurde. Erste Linien waren ab 1. Juni 1997 die S1Mulhouse –Basel SBB –Frick /Laufenburg und die S3Olten – Basel SBB –Laufen. Am 24. Mai 1998 wurde die Zugfolge auf der S1 verdichtet und die S9Sissach –Läufelfingen – Olten in Betrieb genommen.
Die erste Strecke auf deutschem Gebiet, die ursprünglich als S4 bezeichnete Linie vonBasel SBB nachFreiburg (Breisgau) Hbf, ging am 6. Januar 2002 in Betrieb.
Am 12. Dezember 2004 wurde die S3 bis nachPorrentruy verlängert. Ebenfalls zu diesem Termin gingen die S5Weil am Rhein –Lörrach Hbf –Steinen und S6Basel Badischer Bahnhof –Lörrach Hbf –Zell (Wiesental) in Betrieb. AlsEisenbahnverkehrsunternehmen agiert dort seit 15. Juni 2003 dieSBB GmbH, eine Tochtergesellschaft derSchweizerischen Bundesbahnen.
Erste grössere Ausbauten zur Aufwertung der S-Bahn wurden an derWiesentalbahn vorgenommen: neue Stationen inLörrach undWeil am Rhein, Anpassung der Haltekanten an den übrigen Haltestellen, neue Fahrstrassen inBasel Bad Bf, um die Durchbindung der Wiesentalbahn nachBasel SBB zu ermöglichen.
Im September 2005 kamen bei der S-Bahn Basel erstmalsStadler FLIRT zum Einsatz. Als erste S-Bahn-Linie wurde die S5 ab Oktober 2005 integral mitFLIRT bedient. Die mit 14 km kürzeste Linie der S-Bahn Basel wird mit zwei Fahrzeugen bedient. Während der folgenden Monate wurden dieNPZ der S6 schrittweise durch siebenFLIRT ersetzt; der integrale Betrieb erfolgte ab 31. März 2006. Im Verlauf des Fahrplanjahres 2006 fand auch auf der S3 die stufenweise Einführung vonFLIRT statt. Bis zum Fahrplanwechsel 2006/2007 am 10. Dezember 2006 war schliesslich das gesamte Rollmaterial der S3 durch 20 neue Elektrotriebwagen ersetzt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die S6 bis zumBahnhof Basel SBB durchgebunden.
Seit dem Fahrplanwechsel 2008/2009 im Dezember 2008 wird die StreckeBasel SBB –Frick /Laufenburg der S1 integral mitFLIRT bedient. Auf der StreckeBasel SBB –Mulhouse kommen seit Dezember 2008 elektrische Triebwagen derSNCF-BaureiheZ 27500 zum Einsatz.
Neu gebaute Haltestellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit 1997 wurden an den Strecken der S-Bahn Basel zwölf neue Haltestellen gebaut:
- 1997:Basel St. Johann
- 1999:Weil am Rhein-Gartenstadt, Weil am Rhein-Pfädlistraße
- 2004:Lörrach Dammstraße, Lörrach Schillerstraße (heute: Lörrach Museum/Burghof)
- 2006:Basel Dreispitz
- 2007:Lörrach Schwarzwaldstraße,Schopfheim West
- 2008:Pratteln Salina Raurica,RheinfeldenAugarten,Riehen Niederholz
- 2017:Schopfheim-Schlattholz[11]
Planung und Projekte
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Die Planungen zur Weiterentwicklung der S-Bahn Basel laufen zwischen den sieben Bestellern (KantoneAargau,Basel-Stadt,Basel-Landschaft,Jura,Solothurn,Land Baden-Württemberg sowie dieRégion Grand Est) im Rahmen ihrer gemeinsamen Koordinationsplattformtrireno. 2014 haben die betroffenen Kantone beimBundesamt für Verkehr ein zuvor trinational erarbeitetes und abgestimmtes Angebotskonzept für die S-Bahn Basel eingegeben. Das Angebotskonzept wurde 2019 leicht überarbeitet und am 17. Januar 2020 von allen sieben regionalen Bestellbehörden beschlossen.[12] Ziele des Angebotskonzepts sind wie bisher, mindestens einen Halbstundentakt auf den Aussenästen und mindestens einen Viertelstundentakt im inneren Bereich der Agglomeration zu realisieren. Mit neuen Direktverbindungen quer durch die trinationale Agglomeration Basel soll künftig jede Schweizer Talschaft sowohl mit Deutschland als auch mit Frankreich verbunden werden.
Der Ausbau des S-Bahn-Angebots erfolgt schrittweise über die nächsten Jahrzehnten. Im Wesentlichen sind zwei Angebots-Zielzustände (Horizonte) vorgesehen:
Horizont 2030
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Bereits 2025 soll die S-Bahn zwischenBasel SBB undLiestal im Viertelstundentakt verkehren.
Bis 2030 sollen die Verdichtung des S-Bahn-Angebots zwischenBasel SBB undAesch (Viertelstundentakt) folgen, sowie neue S-Bahn-Direktverbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz. Damit soll im Streckennetz auch derEuroAirport mit 6 Zügen pro Stunde und Richtung an denBahnhof Basel SBB angebunden werden.
ZwischenBasel Bad Bf undLörrach Hbf ist ebenfalls eine Taktverdichtung geplant.
Zusammenfassend sind im Horizont 2030 folgende S-Bahn-Linien vorgesehen:[13]
- S 1Basel SBB –Rheinfelden –Stein-Säckingen –Frick /Laufenburg
- S 2Liestal –Basel SBB –EuroAirport –Mulhouse
- S 3Zofingen –Olten –Liestal –Basel SBB –Aesch
- S 4EuroAirport –Basel SBB –Laufen
- S 40Basel SBB –Basel Bad Bf –Müllheim (Baden) –Freiburg (Breisgau) Hbf
- S 5Weil am Rhein –Lörrach Hbf –Steinen (–Schopfheim)
- S 6Basel SBB –Basel Bad Bf –Riehen –Lörrach Hbf –Steinen –Schopfheim –Zell (Wiesental)
- S 61Basel Bad Bf –Lörrach Hbf
- S 7Basel Bad Bf –Rheinfelden (Baden) –Bad Säckingen –Waldshut –Koblenz
- S 9Sissach –Läufelfingen –Olten
- RDelémont –Porrentruy
Die bisher längste S-Bahn-LinieS 3 wird aufgetrennt und die trinationale S-Bahn Basel soll nicht mehr überLaufen hinaus bis in denKanton Jura fahren. Grund dafür ist die geplante Einführung des Fernverkehrs-HalbstundentaktesBasel SBB undBiel/Bienne mit der Einführung der neuenInterRegio-Linie56 derBLS. Diese wird ab Dezember 2025 zwischen Laufen undDelsberg die Leistung derS 3 mit dafür neubeschafftenMIKA-Zügen in Fernverkehrsausführung übernehmen und mit dem bereits verkehrenden
51 einen Halbstundentakt bilden.[14]
Zum erweitertenSchienenpersonennahverkehr der Region Basel zählen zudem schnelle Regionalverbindungen wieRE undTER200. Im Horizont 2030 sind folgende Verbindungen vorgesehen:[15]
Karlsruhe –Offenburg –Freiburg –Basel Badischer Bahnhof –Basel SBB
Strassburg –Sélestat –Colmar –Mulhouse –EuroAirport –Basel SBB
Bregenz –Lindau –Friedrichshafen –Singen –Schaffhausen –Waldshut –Bad Säckingen –Rheinfelden (Baden) –Basel Bad Bf
St. Gallen –Romanshorn –Konstanz –Singen –Schaffhausen –Waldshut –Bad Säckingen –Rheinfelden (Baden) –Basel Bad Bf (Hochrhein-Bodensee-Express)
Für die hier genannten RE-Linien ist ein Stundentakt vorgesehen. So entsteht zusätzlich zum S-Bahn-Verkehr zwischen Basel Bad Bf und Singen ein RE-Halbstundentakt.[16]
Horizont mit Herzstück
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Dank demHerzstück-Basel können im Endausbau der trinationalen S-Bahn Basel sämtliche S-Bahn-Linien durch das Zentrum von Basel durchgebunden werden. Für den Angebots-Zielzustand im Horizont mit Herzstück wurden noch keine Liniennummern vergeben:[17]
- SFrick /Laufenburg –Stein-Säckingen –Rheinfelden –Basel SBB – Basel Mitte –EuroAirport
- SLiestal –Basel SBB – Basel Mitte –EuroAirport –Mulhouse
- SZofingen –Olten –Liestal –Basel SBB – Basel Mitte –Basel Bad Bf –Lörrach Hbf
- SEuroAirport –Basel SBB –Basel Bad Bf –Weil am Rhein –Müllheim –Freiburg (Breisgau) Hbf
- SWeil am Rhein –Lörrach Hbf –Steinen (–Schopfheim)
- SRheinfelden –Basel SBB – Basel Mitte –Basel Bad Bf –Lörrach Hbf –Zell im Wiesental
- SLaufen –Basel SBB – Basel Mitte –Basel Bad Bf –Rheinfelden (D) –Bad Säckingen –Waldshut –Koblenz
- SEuroAirport –Basel SBB –Aesch
- SSissach –Läufelfingen –Olten
- RDelémont –Porrentruy
Um jedoch diese geplanten Angebotsverbesserungen schrittweise einführen zu können, sind grosse Infrastrukturmassnahmen nötig. Die fehlende Trennung vomFern- undGüterverkehr stellt in der Region Basel eine der grossen betrieblichen Herausforderungen dar, da das Netz je länger je mehr an seine Kapazitätsgrenzen stösst. Durch milliardenschwere Investitionen soll in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine Erhöhung der Kapazitäten geschaffen werden, was für die Erreichung der Angebotsziele der trinationalen S-Bahn Basel unabdingbar ist. Mehrere grosse Infrastrukturprojekte befinden sich bereits im Bau.
Infrastrukturmassnahmen im Bau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Vierspurausbau desBahnhofs Liestal
- Neues Wendegleis inLiestal
- Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe – Basel
- Entflechtung inMuttenz
- Ausbau der Gleisanlagen (Entflechtungsbauwerke) inPratteln
- Neue Doppelspur zwischenDuggingen undGrellingen (Chessiloch) im Laufental
Geplante Infrastrukturmassnahmen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Neues Wendegleis inAesch
- Massnahmen zur Leistungssteigerung in den BahnhöfenBasel SBB,Basel Bad Bf undOlten
- Neue BahnanbindungEuroAirport
- Ausbau und Elektrifizierung derHochrheinbahnBasel –Erzingen
- Ausbau derWiesentalbahn zwischenBasel Bad Bf undSchopfheim
- Ausbau der Strecke zwischenPratteln undRheinfelden (CH)
- Herzstück Basel: Unterirdische Neubaustrecke zwischenBasel SBB undBasel Bad Bf mit einem Abzweiger RichtungBasel St. Johann
Geplante neue Haltestellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Basel Solitude
- Basel Morgartenring
- Basel Mitte und Basel Klybeck (sieheHerzstück Basel)
- Dornach Apfelsee
- EuroAirport
- Lörrach Zentralklinikum
- Rheinfelden (Baden)-Warmbach
- Bad Säckingen-Wallbach
- Waldshut West
Projekt Herzstück Basel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ein grosser Nachteil im heutigen Angebot der S-Bahn Basel ist die fehlende Verknüpfung der einzelnen Linien (Bildung vonDurchmesserlinien) sowie die mangelnde Erschliessung der Basler Innenstadt mit der S-Bahn. Dies führt zu einem unattraktiven Umsteigezwang in den heutigen EndbahnhöfenBasel SBB undBasel Bad Bf und damit auch zu einer Überlastung von Bahnhofsanlagen und innenstädtischen Tramlinien. Diese Unzulänglichkeiten sollen durch den Bau des so genanntenHerzstücks, einer unterirdischen Verbindung vonBasel SBB nachBasel Bad Bf undBasel St. Johann mit zwei neuen unterirdischen Haltestellen im Zentrum, behoben werden. DasBundesamt für Verkehr, dieSBB und die Kantone arbeiten gemeinsam an der Umsetzung dieses Schlüsselprojektes für die S-Bahn Basel.[18]
Eingesetzte Züge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Elektrotriebzüge RABe 521 / RABe 522
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Auf den meisten S-Bahn-Linien verkehren Niederflur-TriebzügeStadler FLIRT in den Baureihen RABe 521, RABe 522 und/oder RABe 523. Im Gegensatz zur Grundvariante desFLIRT (RABe 523), dessen Einsetzbarkeit sich auf die Schweiz beschränkt, sind die Varianten 521 und 522 für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Deutschland bzw. Frankreich konzipiert. Die beiden Schwesterbaureihen unterscheiden sich prinzipiell nur hinsichtlich Traktionsausrüstung undZugsicherungssystemen für die Nachbarländer. Für den Betrieb der S9 werden Züge der Baureihe RABe 526 (Stadler GTW) inThurbo-Lackierung eingesetzt.
Baureihe | Einsatz |
---|---|
SBB RABe 521 | S1, S3, S5, S6 |
SBB RABe 522 | S1, S3 |
THURBO RABe 526 | S9 |
Anmerkungen
- Von 30 Fahrzeugen der Baureihe RABe 521 sind rechnerisch zehn für dieSBB GmbH zum Einsatz auf der S5/S6 bestimmt, die weiteren zwanzig für die S3. Technisch sind die Zweisystemfahrzeuge identisch und werden freizügig zwischen den Linien getauscht; Einsätze auf der S1 sind ebenfalls möglich.
- Die für 2008 vorgesehene Ablieferung von 12 Zweistrom-Fahrzeugen der Baureihe RABe 522 für die S1 wurde mittlerweile sistiert. Aufgrund des aktuell geltenden Zulassungsverfahrens in Frankreich war eine Konstruktionsänderung notwendig, die RABe 522 wurden daher zu RABe 523 rückgebaut.[19] Für den Einsatz nach Frankreich wurden 2008 insgesamt 14 konstruktiv überarbeiteteFLIRT bestellt, die ab 2011 abgeliefert wurden.[20][21] Sie wurden im Dezember 2012 für Frankreich zugelassen. Der grenzüberschreitende Betrieb der Züge scheitert aber seither an der Erstellung eines durchgehenden Fahrplanes. Im Jahr 2014 wurden die Bestrebungen vorübergehend eingestellt.[5] Mit der Inbetriebnahme der neuenBahnanbindung EuroAirport soll ein grenzüberschreitender Einsatz erneut möglich werden.[22]
Elektrotriebwagen RBDe 560 / RBDe 562
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Bis im September 2005 verkehrten auf den meisten Linien der damaligen Regio-S-Bahn Basel Elektrotriebwagen des TypsRBDe 560 oder RBDe 562. Diese wurden seither in mehreren Schritten durch neue NiederflurtriebzügeStadler FLIRT ersetzt. Der integrale Einsatz der neuen Züge erfolgt seit 7. Oktober 2005 auf der S5, seit 31. März 2006 auf der S6, seit 10. Dezember 2006 auf der S3 und seit 14. Dezember 2008 auf der S1.
Die umgebauten ElektrotriebwagenRBDe 560 (des TypsDomino) kommen in den Hauptverkehrszeiten auf den Strecken der S1 und S3 zum Einsatz.
Diese Verstärkerzüge verkehren im Jahr 2021 folgendermassen:
Morgens:
- 2×Stein-Säckingen – Basel
- 1× Basel –Laufen
- 2× Laufen – Basel
- 1×Olten – Basel
- 2×Sissach – Basel,
Abends:
Nach wie vor sind auf diesen Strecken auch noch NPZ-Kompositionen anzutreffen.
Baureihe | Einsatz |
---|---|
SBBRBDe 560 | Regulärer Einsatz: S1 und S3 zuHauptverkehrszeiten morgens und abends |
Elektrotriebwagen SNCF Z 27500
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Auf der LinieTERMulhouse –Basel kommen moderne Elektrotriebwagen derSNCF-BaureiheZ 27500 zum Einsatz. Diese können nur unter dem französischen Stromsystem mit 25 kV 50 Hz~ fahren und daher in Basel auch nur die Gleise 30 bis 35 desBahnhofs Basel SBB (ehemalsBahnhof Basel SNCF) nutzen. Obwohl die Elektrotriebzüge RABe 522 derSBB mittlerweile in Frankreich zugelassen sind, werden sie nicht auf der StreckeMulhouse – Basel eingesetzt. InBasel SBB muss weiterhin umgestiegen werden.
Baureihe | Einsatz |
---|---|
SNCFZ 27500 | TERMulhouse Ville –Basel SBB |
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jürgen Burmeister:Grenzenlos mobil. In:Eisenbahn-Magazin. 4/2007, S. 26–28.
- Germann Dreier:Die Regio-S-Bahn Basel – ein grenzüberschreitendes ÖV-System für die Nordwestschweiz. In:Schweizer Eisenbahn-Revue. 5/2007, S. 245–250.
- Martin Haag:S-Bahn TriRhena – Stand und Visionen. In:Regio Basiliensis. Jg. 48, H. 1 (2007), S. 37–47.
- Emanuel Barth:Ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr als Rückgrat der Mobilität in der trinationalen Agglomeration Basel – Die Planung und Umsetzung eines attraktiven Angebots jenseits administrativer und territorialer Grenzen. In:Regio Basiliensis. Jg. 58, H. 2 (2017), S. 129–126.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Trinationale S-Bahn Basel (trireno)
- Liniennetzplan trireno (Stand: 12. Dezember 2021; PDF; 75 kB)
- Netzgraphik trireno (Stand: 14. Juli 2020; PDF; 885 kB)
- Zielzustand Angebot 2030 (Stand: 9. April 2020; PDF; 281 kB)
- Zielzustand Angebot mit Herzstück (Stand: 17. Januar 2020; PDF; 267 kB)
- Entwicklungsplan trireno (Stand: 9. April 2020; PDF; 243 kB)
- Herzstück Basel
- Chronik der S-Bahn Basel (Stand: August 2010; PDF; 266 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Homepage – trireno – Die trinationale S-Bahn Basel bringt Sie ans Ziel. trireno.org, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑Organisation der trinationalen S-Bahn Basel. trireno.org, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑Angebot heute – trireno – Trinationale S-Bahn Basel. trireno.org, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑Zukünftiges Angebot – trireno – Trinationale S-Bahn Basel. trieno.org, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑abSchweiz am Sonntag – Flirt mit Frankreich scheitert. Abgerufen am 2. August 2016.
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