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Südamerika

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Südamerika
Lage Südamerikas auf einer Weltkarte
Lage Südamerikas auf einer Weltkarte
Fläche17.843.000 km²
Bevölkerung441 Millionen
Bevölkerungsdichte25 Einwohner/km²
Länder13
ZeitzonenUTC−6 (Ecuador) bisUTC−2 (Brasilien)
Satellitenbild von Südamerika

Südamerika ist der südliche Teil desamerikanischen Doppelkontinentes, hat eine Bevölkerungszahl von über 441 Millionen Menschen[1] und ist mit einer Fläche von 17.843.000 km² dieviertgrößte kontinentale Landfläche derErde.

Südamerika ist im Osten vomAtlantischen Ozean und im Westen vomPazifischen Ozean umgeben. Die InselFeuerland an der Südspitze Südamerikas wird durch dieDrakestraße vom NachbarkontinentAntarktika getrennt. Etwas südlich Feuerlands liegtKap Hoorn, bei welchem Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen. Nach Norden hin besteht eine Verbindung über dieLandenge von Panama nachNordamerika.

Geographie

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Der südamerikanische Teilkontinent lässt sich in drei wesentliche Großräume einteilen:

An der Westküste liegt mit denAnden die längste überseeische Gebirgskette der Erde. Das Hochgebirge zieht sich entlang des Pazifiks über 7500 km vonVenezuela bis zur SüdspitzePatagoniens entlang. Der höchste Berg der Anden, zugleich höchster Berg Südamerikas und höchster Berg außerhalb Asiens, ist mit 6961 m Höhe derAconcagua. Er liegt an der Grenze zwischenArgentinien undChile. DieLaguna del Carbón, mit 105 Meter unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Südamerikas, befindet sich imSan-Julián-Becken in Patagonien.[2] Als südlichster Punkt Südamerikas wird in der RegelKap Hoorn auf derIsla Hornos bezeichnet, der südlichste Festlandspunkt istKap Froward an derMagellanstraße. Beide Punkte gehören zu Chile.

Die größte Stromebene bildet dasAmazonasbecken (Amazonien), eineÄquatoriale-Regenwald-Tiefebene, die vomAmazonas mit seinen etwa 10.000 Zuflüssen entwässert wird. Der aus den Anden quer über den gesamten Kontinent nach Osten fließende Amazonas ist mit etwa 6448 km der längste Fluss Südamerikas und der wasserreichste Fluss der Erde. Nördlich liegt dieOrinoco-Ebene, die zum Amazonasbecken nach Süden hin durch die Bergländer Guayanas und nach Norden durch das venezolanische Küstenbergland begrenzt wird. Eine weitere Stromebene liegt im Süden des Kontinents, wo das Flusssystem ausRío Paraguay undRío Paraná aus demPantanal im Norden kommend im Süden in eine subtropische Schwemmlandschaft übergeht.

Die Bergländer sind dasBergland von Guayana, dasBrasilianische Bergland und dasOstpatagonische Bergland. Das Bergland von Guayana unterteilt sich in das Regenwaldbergland Südvenezuelas, das Zentrale Hochland von Guayana und das Östliche Bergland von Guayana, erstreckt sich zwischen der Stromebene des Orinoco und des Amazonas mit einer maximalen Erhebung von bis zu 2800 m.Das Zentralbrasilianische Bergland dominiert Zentralsüdamerika und zieht sich bis an die Küste Brasiliens bzw. die Pampa Argentiniens im Süden. Das Ostpatagonische Bergland erhebt sich im Osten der Anden an der Südspitze Südamerikas.

Zu Einzelheiten siehePhysische Geographie Südamerikas

Siehe auch:Liste südamerikanischer Inseln
Topographie

Geologie und Geomorphologie

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Die pazifische Seite Südamerikas ist durch einen aktiven Kontinentalrand in Form einerSubduktionszone geprägt, die atlantische Kontinentalseite istplattentektonisch passiv. Die östlichen Bergländer Südamerikas weisen einen großenpräkambrischen Sockel auf, welcher vonSandsteinen überlagert sein kann. Die Beckenstrukturen der Stromebenen sind durchtertiäre undquartäreSedimente dominiert. Im Süden bildet die patagonische Plattform den Grundstock für das patagonische Bergland. Das Anden-Orogen besteht zum Großteil aus vulkanisch-sedimentären Deckenschichten, nachpräkambrischen Sedimentbecken und mittel- und jungpräkambrischen Grundgebirgen. (nach ZEIL 1986) Die Andenregionen sind durch ihre Lage am aktiven Kontinentalrand durchVulkanismus undErdbeben geprägt.

Südamerika war einst ein Teil des UrkontinentsGondwana. Hinweise darauf sind die exakte Passform an Afrika, erhebliche Basaltvorkommen, die sich beim Aufreißen an der heutigen Ostküste gebildet haben, die Strichrichtungen von Sandsteinen und Anzeichen derPerm-karbonen Vereisung. Der Süden Südamerikas ist durchglaziale Serien quartärer Vereisungen geprägt. Geomorphologische Erscheinungen sindGletscherseen,Moränen und glaziale Abflussformen.

Südamerika weist weltwirtschaftlich bedeutende Vorkommen an Rohstoffen und Mineralen auf, es werdenErze,Salpeter,Erdöl,Kohle undGold abgebaut.

Klima

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DasKlima Südamerikas ist ausgesprochen komplex. Ganzjährige klimatische Einflüsse sind der kalteHumboldtstrom an der Westküste Perus, dieinnertropische Konvergenzzone (ITCZ), die Entstehungtropischer Wirbelstürme am Rand des subtropischen Hochdruckgebietes und diePassatwinde. Der kalte Humboldt-Meeresstrom bewirkt ein Abkühlen der Meeresoberfläche vor der Küste Perus und Nordchiles, was zu der Ausbildung vonKüstenwüsten führt. Dieses Phänomen beruht auf der Tatsache, dass die abgekühlte Luft zu einer konstantenInversion, somit zu einem stabilenHochdruckgebiet führt, das keineKonvektion und somit keinen Niederschlag zulässt. Die Auswirkung sind ausgedehnte Wüstenregionen an den Küsten.Die äquatoriale Tropenlage bewirkt im Südwinter eine Ausbildung einer innertropischenKonvektionszone über der Zentralen Amazonasregion und führt zu starken Niederschlägen. Im Sommer verlagert sie sich weiter nach Süden, somit sind die inneren Tropen durch ganzjährigen Niederschlag gekennzeichnet. Ebenfalls im Sommer bildet sich ein kontinentalesHitzetief aus, welches sehr niederschlagsreich ist. Die südlichen Randtropen sind somit durch (Süd-)Sommerniederschlag geprägt.Die nördlichen Randtropen sind durch Passatstau im Osten (ganzjährig hoher Niederschlag) und durch kühle Meereswasser an der Küste im Norden (sehr geringer Niederschlag) gekennzeichnet.

Die Südpassatwinde an der Ostküste führen zu erhöhten Niederschlägen in den Küstenregionen, im Südsommer geprägt durch die Ausbildungmonsunaler Ostwinde und im Südwinter durch Stauniederschläge an den Küstenregionen.Das stabile Hochdrucksystem am Westrand Südamerikas im Zusammenspiel mit den kalten Luftmassen der südlichen polaren Regionen führt zur Ausbildung von außertropischenZyklonen vor der Küste Westpatagoniens. Diezyklonalen Fronten variieren in ihrer Lage im Südsommer und Südwinter. Die Verlagerung nach Norden im Südwinter führt zu periodischen Winterniederschlägen imGroßen Süden Chiles (Urwaldchile) sowie zu sporadischen Winterniederschlägen imKleinen Süden Chiles. Im Gegenzug führt die Verlagerung der zyklonalen Fronten im Südsommer (beeinflusst durch die veränderte Lage der ITCZ) zu einer ausgeprägten Sommertrockenheit in ganz Südchile, ausgenommen Patagonien.Die Zyklonalen Fronten bilden an der Anden-Luvseite des patagonischen Gebirges heftige Stauniederschläge, welche alshypermaritim bezeichnet werden können. Diese Stauniederschläge auf der Westseite führen dazu, dass die Anden-Leeseite Patagoniens durch Trockenheit gekennzeichnet ist.

Die Anden selbst haben eine weitere klimatische Unterteilung in dervertikalen Dimension. Allgemeinhin lassen sich fünf Höhenstufen unterscheiden: DieTierra Caliente (Warme Erde, bis 1000 m), dieTierra Templada (Gemäßigte Erde, bis 2000 m), dieTierra Fria (Kalte Erde, bis 3500 m,Anbaugrenze und Frostgrenze), dieTierra Helada (Eisige Erde, bis 4500 m, Schneegrenze) und dieTierra Glacial (glaziale Erde, bis 6000 m,Anökumene).

Des Weiteren sind in den AndenVergletscherungen vorhanden. In Peru sind die größten innertropischen Vergletscherungen der Welt zu finden. In Patagonien gibt es eine ausgedehnteInlandsvereisung und bis auf Meeresniveau hinunterreichende Zungengletscher.

Ein für die südamerikanische Westküste bedeutendes Klimaphänomen istEl Niño, denn obwohl es von seinem Ursprung her ein rein ozeanisches Phänomen ist, werden vor allem seine klimatischen Folgen wahrgenommen. Die Kaltwasserströme vor Südamerika reißen ab und es sammelt sich Warmwasser vor der südamerikanischen Küste. Als klimatische Folge hebt sich somit die normal vorherrschende stabile Hochdrucksituation auf und es kommt zu einer Umkehrung derWalker-Zirkulation mit schwerwiegenden Auswirkungen durch Starkniederschläge.

Flora und Fauna

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Hoffmann-Zweifingerfaultier
Südamerikanischer Dschungel im Grenzbereich zwischen Peru und Bolivien

Zoogeographisch gesehen gehört Südamerika zurNeotropischen Region, die auch Mittelamerika undWestindien umfasst. Der südamerikanische Kontinent war während des größten Teils der Erdneuzeit von den anderen Kontinenten isoliert. Damals bildeten sich einmalige Säugetierformen heraus, die zum Teil noch heute für Südamerika charakteristisch sind. Dazu zählen verschiedene Beuteltiere, dieGürteltiere,Ameisenbären undFaultiere. DieNeuweltaffen undMeerschweinchenverwandten gelangten ebenfalls sehr früh (vermutlich von Afrika aus) als Inselspringer auf den Kontinent. Die heutige Säugetierfauna der Neotropischen Region besteht allerdings zum größten Teil aus Gruppen, die im Zuge desgroßen Amerikanischen Faunenaustauschs vor etwa 3 Millionen Jahren aus Nordamerika einwanderten. Damals wanderten Paarhufer (Hirsche,Kamele,Nabelschweine), Unpaarhufer (Tapire), Hasen, Raubtiere (Katzen, Hunde, Marder, Bären,Kleinbären), Spitzmäuse und die Nagerfamilien derNeuweltmäuse undHörnchen aus Nordamerika nach Südamerika ein. Darüber hinaus gelangten damals auch die Rüsseltiere und Pferde nach Südamerika, die jedoch im Zuge derQuartären Aussterbewelle am Ende des Pleistozän wieder verschwanden. Mit ihnen verschwanden auch zahlreiche andere Großtiere, wie die Riesenfaultiere,Glyptodonten,Toxodonten,Macrauchenia und die SäbelzahnkatzeSmilodon.[3] War Südamerika bis vor 12.000 Jahren ein Kontinent der Giganten, so ist heute derMittelamerikanische Tapir das größte Landsäugetier des Kontinents, er kommt allerdings nur noch inKolumbien vor.Jaguar undBrillenbär stellen die größten Landraubtiere dar. Aus der Vogelwelt sind die zahlreichenKolibris bekannt.

DasAmazonasbecken zeichnet sich durch seine reichhaltige Pflanzenwelt aus, doch gibt es dort auch natürliche Monokulturen, die so genanntenTeufelsgärten, in denen überwiegendRötegewächse zu finden sind. Wissenschaftler haben errechnet, dass es in Amazonien etwa 16.000 Baumarten gibt, wobei die Hälfte aller Einzelbäume in der Region nur zu 227 Arten gehören.[4]Brasilien ist dasartenreichste Land der Erde. Entdeckt wurden bislang unter anderem rund 55.000 Blütenpflanzen-, über 3000 Süßwasserfisch-,[5] 921 Amphibien-,[6] 749 Reptilien-[7] und 51 Primaten-Arten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Teakbaum – vor allem inArgentinien, undEcuador – eingeführt und in Plantagen angebaut, was auf Kosten der natürlichen Vegetation erfolgte und diese verdrängte. Deratlantische Küstenregenwald ist bereits zu mehr als 90 % zerstört, was unter anderem auch auf die Landwirtschaft zurückzuführen ist.

Geschichte

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Hauptartikel:Geschichte Südamerikas

Vor der Konquista

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Nach herrschender Meinung zurBesiedlung Amerikas wurde der nördliche Kontinent um ca. 15.000 v. Chr. über dieBeringstraße vonasiatischen Stämmen bevölkert. In Südamerika tauchen die ersten menschlichen Spuren zwischen 20.000 und 10.000 v. Chr. auf. Als älteste amerikanische Kultur gilt dieValdivia-Kultur inEcuador im4. Jahrtausend v. Chr. Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich einzelne lokale Kulturen in ganz Südamerika. Die früheste heute noch erkennbare Hochkultur war die derChavín de Huántar, die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Weiterhin gab es unter anderem dieTiahuanaco-,Paracas-,Nazca-,Moche-,Chimú undChachapoya-Kultur.

Ab etwa 1200 bis 1532 herrschten dieInka, die wohl bekannteste Hochkultur Südamerikas, über große Teile des Kontinentes und schufen ein riesiges Reich mit Zentrum im heutigen Peru. Durch die Ankunft der spanischen Eroberer wurde das Inkareich zerschlagen.

Konquista

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Bereits 1494 wurde Südamerika imVertrag von Tordesillas von PapstAlexander VI. zwischenSpanien undPortugal aufgeteilt. Der östliche Teil, das heutige Brasilien, wurde Portugal zugesprochen.Panama und der Rest des Kontinents fielen an Spanien. Zahlreiche spanische und portugiesische Missionare kamen im 15. und 16. Jahrhundert nach Südamerika und führten das Christentum ein. Aus diesem Grund bekennen sich heute noch etwa 80 bis 90 % der Südamerikaner zumkatholischen Christentum.

Im Jahr 1543 wurden die VizekönigreicheNeuspanien (Mexiko und Venezuela) undPeru (spanischer Teil von Südamerika mit Panama, ohneVenezuela) gegründet.

Staatsgebiete in Südamerika von 1700 bis heute

1717 lösten sichEcuador undKolumbien aus dem Vizekönigreich Peru und bildeten mit Venezuela dasVizekönigreich Neugranada.Bolivien, Chile,Argentinien undParaguay folgten 1776 diesem Beispiel und schufen das neueVizekönigreich Río de la Plata.

Unabhängigkeit

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Südamerika (1899)

Der Drang nach Unabhängigkeit nahm seitdem stetig zu. 1813 siegten zum ersten Mal Aufständische inCaracas unter dem AnführerSimón Bolívar.

Im Süden erkämpfte sich 1816 Argentinien die Unabhängigkeit. In den Jahren 1817/1818 folgte die Unabhängigkeit Chiles. 1819 besiegte die Armee unter Simón Bolívar die Spanier in derSchlacht von Boyacá und befreite damit Kolumbien. Die Unabhängigkeit Ecuadors wurde 1822 in derSchlacht am Pichincha durchgesetzt. Die Heere vonJosé de San Martín und Simón Bolívar vereinigten sich und gewannen dieEntscheidungsschlacht bei Ayacucho in Peru am 9. Dezember 1824. Mit dieser Schlacht zogen sich die Spanier als politische Macht endgültig aus Südamerika zurück. In Brasilien nahm die Unabhängigkeitsbewegung einen etwas anderen Lauf. Da das portugiesische Königshaus mit Hofstaat auf der Flucht vor Napoleon 1808 nach Brasilien flüchtete und damit die eigentliche Hauptstadt des portugiesischen Weltreiches vonLissabon nachRio de Janeiro verlegt wurde, war Brasilien ab diesem Jahr faktisch und ab 1815 offiziell mit Portugal gleichgestellt. Die Unabhängigkeit wurde endgültig 1822 vom portugiesischen Thronfolger Pedro ausgerufen und Brasilien wurde zu einer Monarchie.

Nach der Unabhängigkeit von Spanien entstandGroßkolumbien, bestehend aus den Staaten Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Kurzzeitig schlossen sich Peru und Bolivien dem Bündnis an. Aber bereits 1832 zerfiel dieKonföderation endgültig und es bildeten sich die heutigen Nationalstaaten.

Bevölkerung

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Indigene Kulturareale Südamerikas nach Münzel

Entwicklung der Bevölkerung Südamerikas (in Millionen)[8]

Am 1. Januar 2010 lebten in Südamerika etwa 390 Millionen Menschen. Die Bevölkerung Südamerikas ist durch Vermischung der Völker gekennzeichnet, die alsindigene Bewohner dort heimisch waren und den Volksgruppen, die sich später hier angesiedelt haben. Letztere waren meist europäische Zuwanderer oder aus Afrika hierher verschleppte Sklaven. Somit überwiegt der Anteil derMestizo, derMulatten undZambos. In Brasilien bilden dieAfrolateinamerikaner als Nachfahren der aus Afrika verschleppten Sklaven einen größeren Bevölkerungsanteil. Reste der Urbevölkerung leben fast nur noch im Andenhochland und im Amazonasgebiet. Nur in einigen Ländern stellen dieindigenen Völker einen wesentlichen Anteil der Bevölkerung, so in Ecuador, Perú und Bolivien.

Siehe auch:Südamerikanische Kulturareale

Sprachen

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Die meistverwendete Sprache in jedem Land

Da Südamerika 1494 imVertrag von Tordesillas zwischenSpanien undPortugal aufgeteilt wurde, wird in Brasilien heutePortugiesisch in seiner brasilianischen Variante gesprochen, während in fast allen anderen südamerikanischen Staaten die LandesspracheSpanisch ist. Lediglich inSuriname und auf den InselnAruba,Bonaire undCuraçao wirdNiederländisch als offizielle Landessprache gesprochen. In Suriname wird neben Niederländisch auchSranantongo alsLingua franca gesprochen. InGuyana undTrinidad und Tobago spricht manEnglisch und inFranzösisch-Guayana, das jedoch kein selbständiger Staat, sondern ein französischesÜbersee-Département ist,Französisch.

Andere europäische Sprachen, die in Südamerika verbreitet sind, sindEnglisch (zum Teil in Argentinien),Deutsch (im Süden Brasiliens und Chiles, in Argentinien, Paraguay und in deutschsprachigen Orten Venezuelas) und dasniederdeutschePlautdietsch,Italienisch (in Brasilien, Argentinien, Uruguay und Venezuela) sowieWalisisch (im Süden Argentiniens).

InBolivien werden indigene Sprachen – teilweise neben dem Spanischen – von mehr als der Hälfte der Bevölkerung gesprochen.Quechua undAymara werden mit Abstand am meisten gesprochen, gefolgt von dem im östlichen Tiefland gesprochenenGuaraní. Seit 2009 sind alle indigenen Sprachen Boliviens durch die Verfassung neben dem Spanischen als Amtssprachen anerkannt. InPeru sind Quechua undAymara neben Spanisch regional anerkannte Amtssprachen. Das im HochlandEcuadors verbreitete, mit Quechua verwandteKichwa (oderQuichua) ist dort zwar nicht Amtssprache, jedoch verfassungsmäßig anerkannt. Guaraní ist neben Spanisch eine der offiziellen SprachenParaguays, wo es von einer zweisprachigen Mehrheit verwendet wird.Kolumbien erkennt alle indigenen Sprachen, die im Land gesprochen werden, als offizielle Sprachen an, doch es handelt sich dabei um weniger als ein Prozent Muttersprachler. Die am meisten gesprochene indigene Sprache inChile istMapudungun („Araukanisch“) derMapuche in Südchile, daneben sind in Nordchile Aymara und auf derOsterinselRapanui verbreitet.

Religionen

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Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zumrömisch-katholischen Glauben. Seit etwa 1960 entwickelte sich vor allem hier dieBefreiungstheologie, die jedoch von PapstJohannes Paul II. und dem damaligen Leiter derKongregation für die Glaubenslehre und späteren PapstBenedikt XVI. bekämpft wurde. Der Anteil der Katholiken hat (Stand 2007) beständig abgenommen;Freikirchen und religiöse Sondergemeinschaften wuchsen (Stand 2007).[9] Der 2013 bis 2025 amtierendePapst Franziskus war Argentinier.

siehe auch

Sklaverei

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Bis in das späte 19. Jahrhundert wurden afrikanische Sklaven vor allem auf den exportorientierten Plantagen im Karibischen Becken, an der Pazifikküste und in Brasilien eingesetzt. Die Sklaverei wurde in Brasilien erst 1888 und damit später als in fast allen anderen Ländern abgeschafft.

Typische Haciendas im Hochland sicherten sich die Abhängigkeit derIndígenas, indem die Landarbeiter eine kleine Parzelle zugeteilt erhielten und als Gegenleistung für denpatrón Arbeitsleistungen erbringen mussten. Die systematische Haltung von Abhängigen im sozial relativ geschlossenenHazienda-System dauerte bis weit in das 20. Jahrhundert hinein an.

Wirtschaft

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Bodenschätze

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Der Bergbau spielte schon in vielen vorkolonialen Kulturen Südamerikas eine bedeutende Rolle. Einer der wesentlichen Gründe für dieKonquista war die Unterwerfung indianischerGold- undSilberreiche, wobei die Sage vonEldorado eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte.

Die südamerikanischen Anden sind besonders reich an metallischen Bodenschätzen. Im zentralen Andengürtel sind einige der weltweit größtenKupfer-,Zinn-,Gold- undSilberlagerstätten zu finden. Das bedeutendstekupfererzfördernde Land im Jahre 2006 war mit großem Abstand Chile und unter den fünfgrößten Zinnförderländern liegen drei (Peru, Bolivien und Brasilien) in Südamerika. In den Salzseen vor allem von Chile (z. B.Salar de Atacama) und Bolivien (z. B.Salar de Uyuni) befinden sich die größten Vorkommen anLithiumsalzen, die zum Teil noch nicht abgebaut werden.

Auch die Vorkommen an fossilen Energieträgern sind bedeutend. Die Länder imOrinoco-Delta im Nordwesten des Kontinents haben großen Anteil an denErdölreserven: Venezuela zählt bereits heute zu den weltweit größten Förderländern und in Brasilien wurde 2007 ein Vorkommen entdeckt, das zu den größten Ölreserven der Welt zu rechnen ist.[10]

Entsprechend stellt der Export der Bodenschätze für die Staaten Südamerikas die wichtigste Devisenquelle dar. Die Erschließung und Ausbeutung der Lagerstätten führt stets zu territorialen und kulturellen Konflikten zwischen den Interessen der Unternehmen und der indigenen Bevölkerung. Insbesondere mit der Erdölförderung sind massive Umweltprobleme zu beobachten: Waldrodung, Straßenbau, Boden- und Gewässerkontamination führen vor allem im Amazonastiefland, wo noch viele indigene Bevölkerungsgruppen in einem sensiblen Ökosystem naturverbunden leben, zu einer Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts.

Landwirtschaft

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Die landwirtschaftlichen Strukturen wurden bis ins 20. Jahrhundert vonkolonialen Einflüssen geprägt. Bis heute wird der Landbesitz entweder in riesigen Landgütern derGroßgrundbesitzer oder vonSubsistenzwirtschaft betreibendenKleinbauern gehalten.

Im Zuge der spanischen Eroberung entstand zunächst das System derEncomienda (spanisch für „Auftrag“). Ziel war ein profitables landwirtschaftliches Kolonialwesen ohne die Herausbildung eines autonomen Erbadel. Zu diesem Zweck erhielten die spanischenConquistadoren umfangreichen Landbesitztreuhänderisch übertragen. Lehnsherr blieb der spanische König, der demEncomendero („Auftragnehmer“) die Aufgabe übertrug, das Land zu bewirtschaften und für den Schutz und die Missionierung der dort lebenden indigenen Bevölkerung zu sorgen. In seiner praktischen Umsetzung wird diese Fremdverwaltung allerdings als eine besonders menschenverachtende Form derSklaverei betrachtet, denn die indigene Bevölkerung stellte für die Gutsherren keinerlei finanziellen Wert dar und wurde oftmals dementsprechend leichtfertig zu Tode geschunden.

Zwar bestand die Institution der Encomienda formal bis 1791, doch wurde es seit 1549 sukzessive durch dieRepartimiento (zu deutsch „Zuteilung“) abgelöst. Im Repartimiento-System wurden indianische Gemeinschaften verpflichtet, dem Staat aus ihren Reihen Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit wurden die „treuhänderischen“ Großgrundbesitzungen in private Eigentumsverhältnisse umgewandelt, und obwohl dieHacienda (spanisch) bzw.Fazenda (portugiesisch) genannten Landwirtschaftsbetriebe deutlich kleiner waren, so umfassten sie oftmals mehrere zehntausend Hektar Land. Für diese Großgrundbesitze ist bis heute der Begriff derLatifundien gebräuchlich.

In vielen Ländern Südamerikas gibt es heute Bestrebungen, inLandreformen den Besitz gerechter zu verteilen. Einigermaßen wirksam umgesetzt wurden diese aber bisher erst inVenezuela undPeru. Die inNicaragua von denSandinisten durchgeführt Reform ist mittlerweile zu bedeutenden Teilen wieder rückgängig gemacht worden. In Brasilien kämpft dieMovimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra für eine umfangreiche Landreform.

Organisationen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

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Rafael Correa,Evo Morales,Néstor Kirchner,Cristina Fernández,Luiz Inácio Lula da Silva,Nicanor Duarte,Hugo Chávez anlässlich der Unterzeichnung des Gründungsvertrages derBank des Südens in Argentinien

Bis heute (Stand 2016) hat sich ein Geflecht aus internationalen Organisationen mit zum Teil wechselnden Mitgliedschaften gebildet:

  • Rund um Peru wurde 1969 dieAndengemeinschaft alsInternationale Organisation (span.Comunidad Andina de Naciones, Abkürzung: CAN) zurwirtschaftlichen, politischen und sozialenIntegration gegründet.
  • Rund um Argentinien entstand 1991 derMercado Común del Sur (kurz: Mercosur;span.: Gemeinsamer Markt des Südens), in dem die relativ stark industrialisierten Südländer die Errichtung einesBinnenmarkts anstreben.
  • Rund um das Venezuela vonHugo Chávez wurde von Ländern mit linksgerichteten Regierungen dieBolivarianische Allianz für Amerika, kurz ALBA, initiiert. Diese Organisation hatte zunächst viel Einfluss auf den Emanzipierungsprozess der Staaten Südamerikas ausgeübt, ist aber aktuell klar die schwächste der Organisationen, zumindest was die wirtschaftliche Bedeutung angeht.
  • Rund um Brasilien wurde 1978 derAmazonaspakt, heute OCTA (port.:Organização do Tratado de Cooperação Amazônica), ins Leben gerufen mit dem heutigen Ziel der nachhaltigen Entwicklung Amazoniens.
  • Ein mehr politisches als wirtschaftliches Projekt ist die 2004 ins Leben gerufeneUnion Südamerikanischer Nationen, kurz UNASUR, die nach dem Vorbild der Europäischen Union die kontinentale Integration vorantreiben möchte. Der Fokus liegt auf dem Kampf gegen „Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit“. Die Initiative ging von den beiden großen Organisationen Mercosur und CAN aus, aber auch Chile, Venezuela und die anderen Länder Südamerikas, die dort nicht Vollmitglieder sind, traten bei.

Bolivien, als geographisch zentrales Land mit signifikantem Anteil sowohl in der Amazonas- als auch der Andenregion, ist das einzige Land, das in allen Organisationen Vollmitglied ist.

Siehe auch:Liste der Mitgliedstaaten amerikanischer Organisationen

Verkehr

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Allgemeines

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Aufgrund der Bevölkerungskonzentration an den Küsten Südamerikas verlaufen hier auch die wichtigsten Verkehrsverbindungen. Problematisch ist das Fehlen leistungsfähiger landgebundener Direktverbindungen zwischen den Staaten Südamerikas, da das Innere des Kontinents nur schlecht erschlossen ist. Insbesondere fehlt es an leistungsfähigen Verbindungen über die Anden und über den Amazonas mit seinen Nebenflüssen.

Flugverkehr

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Von Bedeutung sowohl für den Verkehr innerhalb der Staaten Südamerikas als auch zwischen den Staaten ist der Flugverkehr. Dieser bildet insbesondere in großflächigen Staaten wie Brasilien oft die einzige Verbindung zwischen entlegenen Landesteilen. Ebenso bildet er oft die einzige Verbindung zwischen den Staaten Südamerikas.

Siehe auch:Liste der Verkehrsflughäfen in Südamerika

Schiffsverkehr

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Von essentieller Verkehrsbedeutung ist in Südamerika die Schifffahrt, sowohl im Bereich der Küsten als auch auf einigen Flüssen wie dem Amazonas, dem Rio de la Plata, dem Orinoco und seinen Zuflüssen sowie auf Binnenseen. Wichtige Häfen befinden sich inBuenos Aires und inRosario in Argentinien,Montevideo in Uruguay,Belém,Fortaleza,Ilhéus,Imbituba,Manaus,Paranaguá,Porto Alegre,Recife,Rio de Janeiro,Rio Grande,Salvador,Santos undVitória in Brasilien,Cayenne in Französisch-Guayana,Paramaribo in Surinam,Georgetown in Guyana,La Guaira undPuerto Cabello in Venezuela,Barranquilla,Buenaventura undCartagena in Kolumbien,Machala in Ecuador,Lima in Peru undArica,Iquique,Antofagasta,Chañaral,Coquimbo,Valparaíso,San Antonio,Talcahuano,Puerto Montt undPunta Arenas in Chile. Bis zur Eröffnung desPanamakanals war die am häufigsten genutzte Verbindung vomAtlantischen zumPazifischen Ozean die gefährliche Umrundung desKap Hoorn an der Südspitze des Kontinents. Die Magellanstraße bietet Chile einen direkten Zugang zum Atlantik, was von Bedeutung war, da die Wirtschaft des Landes lange in Richtung Europa orientiert war.

Straßen- und Fernbusnetz

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Es gibt kein zusammenhängendes Straßennetz. Beispielsweise ist die nordbrasilianische MillionenstadtManaus nicht an das übrige Straßennetz angebunden. Aktuell sind, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen, Straßenbauprojekte zur Erschließung des Inneren Südamerikas und damit zur Schaffung von Direktverbindungen zwischen den Atlantik- und den Pazifikstaaten in Planung oder im Bau, so dieTransoceánica und dieTransamazônica. Der Kontinent wird von Nord nach Süd von derPanamericana durchquert. In den meisten Ländern bestehtRechtsverkehr, in Guyana und Surinam besteht Linksverkehr.

Trotz der teilweise schlechten Straßenverbindungen und großen Distanzen ist der Fernbusverkehr in den meisten südamerikanischen Staaten von sehr großer Bedeutung, da Fahrkarten in der Regel wesentlich preiswerter sind als Flugtickets. Üblich sind vielerorts Übernachtfahrten, die nicht selten länger als 12 Stunden dauern. Zum Teil werden auch internationale Linien angeboten, aber in der Regel muss an der Grenze das Fahrzeug gewechselt werden. Neben großen Bussen werden Überlandreisen auch vielfach mit Kleinbussen und Linientaxis angeboten.

Siehe auch:Liste von Straßentunneln in Südamerika

Schienenverkehr

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Ein zusammenhängendes Schienennetz besteht nicht. Ein dichtes Schienennetz existiert insbesondere im Bereich der Metropolen an den Küsten, beispielsweise im Raum Rio de Janeiro, São Paulo, Buenos Aires, Caracas oder im Raum Santiago de Chile. Verbindungen bestehen zwischen den Schienennetzen Brasiliens, Boliviens, Argentiniens, Chiles, Paraguays und Uruguays. Die Eisenbahnnetze Perus, Ecuadors, Kolumbiens, Venezuelas und Guyanas sind hingegen isoliert. In Surinam und in Französisch-Guayana existiert derzeit kein Schienenverkehr. Die Schienennetze im Hinterland Brasiliens, Argentiniens und Chiles sind in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgedünnt worden, Paraguay besitzt nur noch eine grenzüberschreitende Verbindung nach Argentinien ohne weitere Inlandsverbindungen. Problematisch sind die sehr unterschiedlichen gebräuchlichen Spurweiten von 600 mm, 760 mm, 1000 mm, 1435 mm, 1600 mm und 1676 mm, die eine Vereinheitlichung des Schienenverkehrs in Südamerika behindern. Für den Personenverkehr besitzt der Schienenverkehr nur eine untergeordnete Bedeutung, häufig im Vorortverkehr. Wichtiger ist hier der Güterverkehr. In einigen Großstädten übernehmenSeilbahnen eine wichtige Funktion im öffentlichen Personennahverkehr.

Siehe auch:Schienenverkehr in Brasilien,Schienenverkehr in Ecuador,Schienenverkehr in Peru,Schienenverkehr in Uruguay,Liste südamerikanischer Eisenbahngesellschaften

Pipelines

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Bauprojekte fürPipelines sind ebenfalls in Planung. Dazu zählt beispielsweise die Bolivien-Argentinien-Trasse der geplantenGaspipeline des Südens. In Brasilien bestehen circa 5000 km Erdölpipelines. Dazu kommen Erdgasleitungen von etwa 4250 km.

Politische Geografie

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Politische Karte von Südamerika

Die Staaten Südamerikas werden geopolitisch wie folgt unterteilt:

  • Andenländer: Kolumbien, Peru, Ecuador, Bolivien und Chile. Diese Länder weisen spezielle ethnische, sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeiten auf, etwa die Verwendung desQuechua sowie dieAdobe-Bauweise. Resultierend aus der Geschichte desInka-Reichs, das sich in dieser Region etwa zwischen 800 und 1500 erstreckte, wird die Bezeichnung „Andenländer“ bis heute als Begriff für den gemeinsamenKulturraum verwendet.
  • Amazonasbecken-Staaten (Amazonien): umfasst Gebiete in den Staaten Brasilien, Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Brasilien wird aufgrund seiner Größe auch oft als eigenständige Einheit gesehen.
  • La-Plata-Staaten: eng gefasst Argentinien und Uruguay. Beiden Ländern gemein ist die direkte Lage amRío de la Plata, dem 290 km langen und bis zu 220 km breiten Mündungstrichter der großen südamerikanischen Ströme Paraná und Uruguay. Über den Río Paraguay und dessen Zuflüsse haben auch Paraguay und Bolivien Anteil an diesem Einzugsgebiet.
  • Cono Sur (dt.Südkegel): Argentinien, Chile und Uruguay, bedingt auch Paraguay.
  • Karibikstaaten: Venezuela, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana. Diese Länder werden aufgrund ihrerKolonialgeschichte sowie ihrer Wirtschafts- und Verkehrsbeziehungen zu den Karibischen Inseln häufig mit zur Karibik gerechnet.
  • Trinidad und Tobago werden traditionell zu den Karibischen Inseln und damit zu Mittelamerika gerechnet. Die Hauptinsel Trinidad liegt jedoch auf dem südamerikanischen Festlandssockel.
  • Aruba,Bonaire undCuraçao (ABC-Inseln) gehören zu denInseln unter dem Winde, einem Archipel vor der Küste Venezuelas, der traditionell als Teil der Kleinen Antillen gilt und daher ebenfalls oft zu Mittelamerika gezählt wird.

Staaten und abhängige Gebiete in Südamerika

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Staat /
abhängiges Gebiet
Haupt­stadtFlächeBevöl­kerungBevölkerungs­dichte
(Einwohner pro km²)
Landes­sprache
km²AnteilAbsolutAnteil
Argentinien ArgentinienBuenos Aires2.766.89015,5 %43.416.755[1]10,3 %15,7Spanisch
Aruba Aruba (NL)2Oranjestad1800 %106.0500 %589Niederländisch,Papiamentu
Bolivien BolivienSucre1.098.5816,2 %10.426.154[11]2,7 %8,4Spanisch,Quechua,Aymara
Bonaire Bonaire (NL)2Kralendijk2880 %13.3890 %46Niederländisch,Papiamentu
Brasilien BrasilienBrasília8.514.21547,8 %193.252.604[12]49,2 %23,1Portugiesisch
Chile ChileSantiago de Chile756.9504,2 %17.948.141[1]4,4 %23,7Spanisch
Curaçao Curaçao (NL)2Willemstad4440 %142.1800 %320Niederländisch,Papiamentu,Englisch
Ecuador EcuadorQuito283.5601,6 %16.144.363[1]3,6 %56,9Spanisch,Quechua
Falklandinseln Falklandinseln (UK)1Stanley12.1730,1 %3.0000 %0,2Englisch
Franzosisch-Guayana Französisch-Guayana (F)Cayenne86.5040,5 %216.0000,1 %2,5Französisch
Guyana GuyanaGeorgetown214.9701,2 %770.0000,2 %3,6Englisch
Kolumbien KolumbienBogotá1.138.9106,4 %45.528.082[13]11,6 %39,5Spanisch
Paraguay ParaguayAsunción406.7522,3 %6.831.0001,7 %16,8Spanisch,Guaraní
Peru PeruLima1.285.2207,2 %29.461.933[14]7,5 %23,0Spanisch,Quechua,Aymara
Sudgeorgien Sandwichinseln Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln (UK)1King Edward Point4.0660 %300 %0,0Englisch
Suriname SurinameParamaribo163.8200,9 %542.975[1]0,1 %3,3Niederländisch
Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago2Port of Spain5.1280 %1.360.088[1]0,3 %265,2Englisch
Uruguay UruguayMontevideo176.2201,0 %3.431.555[1]0,9 %19,5Spanisch
Venezuela VenezuelaCaracas916.4455,1 %28.833.845[15]7,3 %28,8Spanisch
Summe/Durchschnitt17.831.312100 %392.612.062100 %21,9

1 Beansprucht von Argentinien
2 Wird kulturgeografisch meist Nordamerika zugerechnet

Politische Bündnisse und Organisationen

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Mitgliedschaft in (Süd-)Amerikanischen Organisationen (2013)
Flagge der UNASUR
Mitgliedsstaaten derUNASUR

DieUnion Südamerikanischer Nationen (UNASUR) ist die 2008 gegründete Gemeinschaft der zwölf südamerikanischen Staaten. In der Gründungsurkunde wird als Ziel der Union der Kampf gegen „Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit“ definiert. Bis zum Jahre 2025 soll mitgemeinsamer Währung, einem Südamerika-Parlament und einheitlichenReisepässen eine derEuropäischen Union vergleichbareIntegration erreicht werden.Mit Französisch-Guayana, einemÜbersee-DépartementFrankreichs, erstreckt sich die Europäische Union selbst bis nach Südamerika und hat mit Suriname und Brasilien eine Außengrenze.

Trotz aller Fortschritte erscheint derzeit (Stand 2016) fraglich, ob die Ziele bereits 2025 erreicht werden können. Die verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Bündnisse verfolgen zum Teil unterschiedliche Ziele, vor allem was den Freihandel und die Kooperation mit den USA und anderen Weltmächten angeht. Häufig mangelt es auch an der Bereitschaft ihrer Mitglieder, umfangreiche Kompetenzen an diesupranationalen Bündnisse abzutreten. Auch die seit einigen Jahren bestehende Schwäche der führenden Staaten Brasilien, Argentinien und Venezuela ist ein großes Hindernis für weitere Integrationsschritte.

Im Zuge der Emanzipationsbewegungen von wachsender Bedeutung für die Staaten Südamerikas ist auch dieGemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (kurz:CELAC), während die von den USA dominierteOrganisation Amerikanischer Staaten oder gar der von Spanien dominierteIberoamerika-Gipfel immer mehr in den Hintergrund treten.

Siehe auch

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Portal: Südamerika – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Südamerika

Literatur

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  • Thomas Fischer:Der Linksruck in Südamerika. In:Politorbis. Zeitschrift zur Außenpolitik. Nr. 41, H. 2, 2006, S. 6–19.
  • Hans-J. Aubert, Ulf-E. Müller:Südamerika. Mit Bibliografie, Namens-, Orts- und Sachregister. 2., durchgesehene Auflage. Bruckmann, München 1981,ISBN 3-7654-1732-7.
  • Walther L. Bernecker,Horst Pietschmann, Rüdiger Zoller:Eine kleine Geschichte Brasiliens. Suhrkamp, Frankfurt am Main,ISBN 3-518-12150-2.
  • König, Hans-Joachim:Kleine Geschichte Lateinamerikas. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006,ISBN 3-89331-723-6.
  • Thomas Bauer:Die Gesichter Südamerikas. 6. Auflage. Wiesenburg Verlag, 2013,ISBN 978-3-940756-45-9.
  • Stefan Rinke:Geschichte Lateinamerikas: Von den frühesten Kulturen bis zur Gegenwart. Beck-Wissen. 2., aktualisierte Auflage. Beck, München 2014,ISBN 978-3-406-60693-9.

Weblinks

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Commons: Südamerika – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Südamerika – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikinews: Südamerika – in den Nachrichten
Wikivoyage: Südamerika – Reiseführer
Wikibooks: Wikijunior Südamerika – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. abcdefgOverview of the world's nations and their population. In: GeoHive. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2015; abgerufen am 10. Dezember 2015 (Stand 2015). 
  2. geology.com: Land Below Sea Level
  3. Erich Thenius:Grundzüge der Faunen- und Verbreitungsgeschichte der Säugetiere. Eine historische Tiergeographie. 2., völlig neubearbeitete Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1980.ISBN 3-437-30312-0 (erste Auflage unter dem Titel:Grundzüge der Verbreitungsgeschichte der Säugetiere. Gustav Fischer Verlag, Jena 1972, ohneISBN).
  4. H. ter Steege et al.:Hyperdominance in the Amazonian Tree Flora. In:Science, 2013; 342 (6156): 1243092doi:10.1126/science.1243092
  5. FishBase:List of Freshwater Fishes for Brazil. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  6. Artenliste der Amphibien Brasiliens bei Amphibiaweb. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  7. Artenliste der Reptilien Brasiliens bei Reptile Database. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  8. World Population Prospects. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, 2022, abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch). 
  9. Martin Gehlen:Reise zum katholischen Kontinent. In:Tagesspiegel. 8. Mai 2007 (Online). 
  10. Vor Brasiliens Küste liegt ein riesiges Ölfeld. In: Die Welt. 15. April 2008, abgerufen am 10. Dezember 2015. 
  11. Instituto Nacional de Estadística (INE) Einwohnerzahl Bolivien 2010
  12. Instituto Brasileiro de Geografia e Gestão (IBGE) (Memento vom 27. Juni 2012 imInternet Archive) (PDF; 851 kB) Einwohnerzahl Brasilien 2010
  13. Departamento Administrativo Nacional de Estadística (DANE) (Memento vom 5. September 2015 imInternet Archive) Einwohnerzahl Kolumbien 2010
  14. Instituto Nacional de Estadística e Informática (INEI) Einwohnerzahl 2010
  15. Instituto Nacional de Estadística (INE) (Memento vom 29. Oktober 2012 imInternet Archive) (PDF; 394 kB) Einwohnerzahl Venezuela 2010
DieKontinente
Kontinente einzeln:

Afrika |Antarktika |Asien |Australien |Europa |Nordamerika |Südamerika

Kontinentenkomplexe:

Afrika-Eurasien |Amerika |Eurasien |Australien und Ozeanien

Landmassen:

Ostfeste |Westfeste |Südfeste

-13-59.4Koordinaten:13° S,59° W

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