Rutschhang
AlsRutschhang wird in denGeowissenschaften und imBauwesen ein mehr oder weniger steilerBerghang bezeichnet, dessen Oberfläche oder bodennaher Untergrund sich in langsamer Abwärtsbewegung befindet. In den Alpenländern herrschen Geschwindigkeiten im Bereich von Zentimetern pro Jahr vor, können sich aber episodisch (z. B. beiStarkregen) auf das Mehrfache beschleunigen.
In dünn besiedelten Gebieten werden im Regelfall keine technischen Maßnahmen ergriffen, sondern gefährdete Bereiche imBaurecht als gelbe oder rote Zone ausgewiesen, ähnlich wie bei derLawinen- undWildbachverbauung. In stärker besiedelten Regionen, wo einErdrutsch oder eineMure die Bewohner gefährden könnte, wird dieGeodynamik möglicher Rutschhänge mindestens einmal jährlich durch sicherheitstechnische Vermessungen festgestellt. Bei noch größerer Gefährdung werden heutzutage automatischeÜberwachungs-Anlagen installiert, die auch mitVorwarnsystemen kombiniert werden können. Für Kontrollmessungen kommen bei kleinräumigen Stellen Methoden derGeotechnik in Frage (z. B. Ankermessungen oderDehnmessstreifen), bei größeren Abschnitten Methoden derGeodäsie (automatischeTachymeter am Gegenhang, oderGPS-Netze).
Für Straßenverbindungen entlang rutschgefährdeterSteilhänge wird seit einigen Jahrzehnten die Technik derHangbrücke verwendet, wo tiefgründendeTragpfeiler durch spezielle Kästen vor Beschädigung durch oberflächennaheRutschungen geschützt werden. RutschgefährdeteDämme oder Einschnitte lassen sich u. a. durch speziell gezüchtetenBewuchs oder mitGeotextilien stabilisieren.