Ruth Fischer

Ruth Fischer (*11. Dezember1895 inLeipzig alsElfriede Fischer; †13. März1961 inParis) war eine deutsch-österreichischePublizistin und Politikerin. Sie war Mitbegründerin derKommunistischen Partei Deutschösterreichs (KPDÖ) inÖsterreich und 1924 bis zu ihrem Parteiausschluss 1926 Vorsitzende derKommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in derWeimarer Republik.
Sie gehörte zur antistalinistischen („ultralinken“) Opposition innerhalb der kommunistischen Bewegung, war nach ihrem KPD-Ausschluss Mitglied der GruppeLinke Kommunisten und 1928 Mitbegründerin desLeninbundes. Im amerikanischen Exil befasste sie sich wissenschaftlich und publizistisch weiter kritisch mit dem Stalinismus.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fischer wurde 1895 als Elfriede Fischer geboren. Ihre Eltern waren der österreichischePhilosoph undPrivatgelehrteRudolf Eisler und die Leipziger Fleischerstochter Ida Maria Fischer. Als die Eltern ein Jahr nach ihrer Geburt heirateten, übernahmen auch ihre Töchter den FamiliennamenEisler. Jüngere Geschwister waren der KomponistHanns Eisler und der JournalistGerhart Eisler.
Bedingt durch die wissenschaftliche Laufbahn des Vaters zog die Familie Eisler 1901 von Leipzig nachWien. Fischer wuchs in einem bildungsbürgerlich geprägten Umfeld auf, in welchem Musik und Literatur zum Alltäglichen gehörten. Als Gymnasiastin betätigte sie sich bereits politisch und schloss sich der bürgerlich-jüdischen OrganisationFreideutsche Jugendbewegung an, die nationalkommunistische Ideen vertrat.[1] An derUniversität Wien studierte sie ab 1914Philosophie,Nationalökonomie,Pädagogik,Psychologie undPolitik, nach Kriegsausbruch 1914 rief sie einelinksradikale Studentengruppe mit ins Leben.
Am 10. Juli 1915 heiratete sie den JournalistenPaul Friedländer, mit dem sie am 24. Dezember 1917 den Sohn Friedrich Gerhart bekam, später alsF. G. Friedlander (1917–2001) Mathematikprofessor in Großbritannien.
Politische Laufbahn
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anfänge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fischer trat mit Beginn des Studiums 1914 derSozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAPÖ) vonVictor Adler bei. Drei Jahre später wurde sie Mitglied der Freien Vereinigung Österreichischer Studenten. Im Frühjahr 1918 initiierte sie mit ihrem Mann die ZeitschriftWeckruf, deren verantwortliche Redakteurin sie wurde. Diese Zeitung sollte zum 1. Mai erstmals erscheinen. Die Zeitschrift wurde jedoch bereits vor dem ersten Erscheinen verboten und die bereits gedruckte erste Ausgabe beschlagnahmt.
In Wien wurde am 3. November 1918 unter ihrer führenden Beteiligung dieKPDÖ, die spätere KPÖ, gegründet. Fischer hatte das Mitgliedsbuch mit der Nummer 1. Wegen der Teilnahme an der bewaffneten Besetzung der Redaktion der WienerNeuen Freien Presse verbrachte sie kurze Zeit später drei Wochen im Gefängnis.
Am 9. Februar 1919 hielt sie vor 42 Delegierten das Hauptreferat auf dem ersten Parteitag der KPDÖ, die zu diesem Zeitpunkt bereits 3000 Mitglieder hatte. In dieser Zeit war sie auch Herausgeberin des KPDÖ-OrgansDer Weckruf/Die Rote Fahne sowie Redakteurin der ZeitschriftDie revolutionäre Proletarierin.
Im August 1919 ging die Familie Friedländer auf Einladung vonWilli Münzenberg und nach innerparteilichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Kriegsheimkehrern und Arbeitern einerseits und den jungen bürgerlichen Intellektuellen andererseits nachBerlin. Zu diesem Zeitpunkt nahm sie den RufnamenRuth Fischer an.
Linker KPD-Flügel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ab 1920 arbeitete Fischer am theoretischen KPD-OrganDie Internationale mit. 1921 gelangten Ruth Fischer, die in diesem Jahr von Friedländer geschieden wurde, und derukrainische KommunistArkadi Maslow in den Zentralausschuss derKPD und übernahmen die Leitung der Berliner KPD. In den folgenden Jahren entwickelte sich Ruth Fischer zu einer der wichtigsten Figuren des linken Parteiflügels, welcher die Parteiführung umAugust Thalheimer,Heinrich Brandler undErnst Meyer, vor allem nach dem gescheitertenAufstandsversuch in Hamburg 1923, kritisierte.
Um diedeutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, ging sie 1922[2] formal eine Ehe mit dem Kommunisten und KominternmitarbeiterGustav Golke ein, welche 1928 geschieden wurde; sie lebte allerdings bis 1941 mit Maslow zusammen.
Bereits im März 1923 zeigte sie sich als besonders radikale Vertreterin deslinken Flügels. Auf dem Bezirksparteitag Rheinland-Nord (Essen) brachte sie eine Resolution ein, nach der „die Arbeiterschaft“ im Rhein-Ruhr-Gebiet dendeutsch-französischen Konflikt ausnutzen und eine Arbeiterrepublik gründen solle; diese Republik sollte dann eine Armee nach Mitteldeutschland entsenden und dort die Macht ergreifen. Die Resolution wurde mit 68 zu 55 Stimmen abgelehnt. Damals meinte Fischer: „Es kommt der Tag, wo alle Genossen hinter uns stehen und die hinauswerfen, die auf dem Boden der Demokratie stehen und mit der Weimarer Verfassung liebäugeln.“[3]
Laut einem Bericht des RätekommunistenFranz Pfemfert in der ZeitschriftDie Aktion hielt Fischer im Sommer 1923, obwohl ihr Vater Jude war, eineantisemitische Rede, welche nationalsozialistische Parolen gegen jüdische Kapitalisten als unbewusstenKlassenkampf darstellte und zum Mord an jüdischen Kapitalisten aufrief, dem dann nur noch der Kampf gegen nichtjüdische Kapitalisten folgen müsse:„Wer gegen dasJudenkapital aufruft, meine Herren, ist schon Klassenkämpfer, auch wenn er es nicht weiß. Sie sind gegen das Judenkapital und wollen die Börsenjobber niederkämpfen. Recht so. Tretet die Judenkapitalisten nieder, hängt sie an die Laterne, zertrampelt sie. Aber meine Herren, wie stehen Sie zu den Großkapitalisten, den Stinnes, Klöckner …?“[4][5][6][7] Der Auftritt wird als „Schlüsselzitat eines ‚Antisemitismus von links‘“ gelesen und als Teil des sogenannten „Schlageter-Kurses“ vonKarl Radek als Vertreter derKomintern in der Weimarer Republik gedeutet.[8] Dieser in der KPD umstrittene, jedoch vom ParteivorsitzendenHeinrich Brandler und Mitgliedern der KPD-Zentrale wieHermann Remmele mitgetragene,[9] Kurs versuchte, im nationalistisch aufgeladenen Klima desRuhrkampfs, durch Diskussionen mit völkischen nationalsozialistischen Kräften deren Ideologie als tatsächlich nicht antikapitalistisch aufzuzeigen. Dabei distanzierte man sich vom Judenhass der Nationalsozialisten und ermunterte sie gleichzeitig zu Gewalt gegen das "Juden-Kapital".[9] Das Vorgehen ist von der Parteilinken, zunächst sogar von Fischer selbst, heftig kritisiert und nach wenigen Wochen im September 1923 aufgegeben worden.
Vorsitzende der KPD
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Scheitern des Hamburger Aufstands im Oktober 1923 wurde Ruth Fischer 1924 in die oberste Führungsriege der Partei gewählt. Als Vorsitzende des Politischen Büros des Zentralkomitees der KPD stand sie als „Frontfrau der KPD“[10] an der Spitze der Partei und bestimmte den ultralinken Kurs dieser Zeit als deren Hauptgegner die SPD galt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Fischer Kandidatin des Exekutivkomitees derKommunistischen Internationale (EKKI). Fischer wandte sich ebenso gegen die ermordete KPD-Mitbegründerin und VordenkerinRosa Luxemburg und kennzeichnete ihre Werke mit demKampfbegriffLuxemburgismus alsAbweichung vomLeninismus bzw.Marxismus-Leninismus.[11] Sie begründete diese Abkehr von Luxemburg, dass sich der Zustand der Partei als „Tripperkranken“ nicht mit den Ideen Luxemburgs als „Syphilisbazillen“ bessern werde.[12] Der HistorikerJörn Schütrumpf dokumentierte als Sinnbild der politischen Gegnerschaft zu Luxemburg dieKolportage, dass Fischer 1925 am Todestag von dieser in Begleitung zu deren Grab amRevolutionsdenkmal zog und auf dieses urinierte.[13]
Fischer setzte als Parteivorsitzende ebenso dieBolschewisierung der KPD um, die die innerparteiliche Demokratie der Partei zerstörte, an der späterErnst Thälmann als ihr Nachfolger anknüpfen sollte.[14]
Ab Mitte 1924 war sie für die KPD Reichstagsabgeordnete (Listenplatz 3) und Abgeordnete im Preußischen Landtag (Listenplatz 1). Die„Locarno“-Politik von ReichskanzlerGustav Stresemann kritisierte sie im Reichstag als „Preisgabe deutschen Bodens und deutscher Arbeiter für einen künftigen Krieg gegen Russland“ für ein „Entgegenkommen England[s] und Frankreich[s]“. Fischer warf der Außenpolitik desKabinetts Stresemann vor, die Weimarer Republik zu einemVasallen zu machen, der „Anschluss sucht an den englischen Räuber, um in seinem Schatten mitzurauben.“ In diesem Zusammenhang benannte sie denVölkerbund als ein „Konsortium der Räuber, mit der Aufgabe, die Kriege idealistisch zu überzuckern.“[15]
Ausschluss aus der KPD 1926
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bereits im August 1924 geriet dieGruppe Maslow-Fischer wegen „ultralinker Abweichungen“ in die Kritik der Moskauer Parteiführung unterStalin sowie derKomintern unterNikolaj Bucharin. In diesem Zusammenhang traf Fischer im September 1925 inMoskau mitStalin zusammen und wurde in den folgenden zehn Monaten an einer Rückkehr nach Deutschland gehindert. In dieser Zeit war sie im MoskauerHotel Lux untergebracht. Zeitgleich wurde Arkadi Maslow in Berlin wegen Hochverrats in Untersuchungshaft festgehalten. Während sie zuerst noch an Thälmanns Seite war,[16] nahm dieser nach ihrer Rückkehr nach Deutschland Abstand zu ihr und übernahm am 1. September die Führung der KPD.
Im Juni 1926 konnte Fischer aus Moskau fliehen und kehrte nach Deutschland zurück, im gleichen Jahr wurde Maslow aus der Haft entlassen. Im August 1926 wurden beide aus der Partei ausgeschlossen. Als Mitglieder der ReichstagsgruppeLinke Kommunisten versuchten sie in der Folgezeit gemeinsam v. a. mitGrigori Sinowjew dieLinksopposition gegen den Kominternkurs unter Stalin und Bucharin um sich zu sammeln. Kurzzeitig waren sie 1928 Mitglieder der KPD-LinksabspaltungLeninbund, verließen diesen jedoch wieder, weil sie eine gegen die KPD gerichtete, eigenständige Wahlkandidatur für falsch hielten und nach der Kapitulation von Sinowjew undKamenew gegenüber Stalin die Hoffnung hegten, wieder in die KPD aufgenommen zu werden. Nachdem ihnen die Wiederaufnahme 1929 verwehrt worden war, zog Fischer sich zunächst aus der unmittelbaren Politik zurück und arbeitete bis 1933 als Pädagogin und Sozialfürsorgerin im BerlinerBezirk Wedding.
Nationalsozialismus und Exil
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Nach derMachtübernahme derNSDAP flüchtete sie am 9. März 1933 gemeinsam mit Maslow aus Deutschland. Sie stand im August 1933, unter dem NamenElfriede Gohlke und als einzige Frau, auf derErsten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs.[17] Fischer und Maslow gingen überPrag nachFrankreich insExil, wo sie gemeinsam mit einigen anderen Genossen dieGruppe Internationale ins Leben riefen und bis 1936 mitTrotzki zusammenarbeiteten.
In den Wirren des Krieges, verfolgt vom Deutschen Reich und der Sowjetunion, erreichte Ruth Fischer über Südfrankreich, Spanien und Portugal im Frühjahr 1941 New York. Maslow, der Fischer auf der Flucht von Paris bisLissabon begleitet hatte, bekam kein amerikanisches Visum und gelangte von Lissabon aus, getrennt von seiner Frau, im Mai 1941 nachHavanna auf Kuba. Am 21. November 1941 wurde Maslow in Havanna bewusstlos auf der Straße nahe seinem Hotel gefunden und verstarb kurz darauf.[18]
Ruth Fischer ging von einer Ermordung Maslows durch den sowjetischen Geheimdienst aus und begann nun ihren Feldzug gegen dieStalinisten. Ab 1944 gab sie das NachrichtenbulletinThe Network heraus, in dem sie über stalinistische Aktivitäten verschiedener Art berichtete. 1945 erhielt sie an derUniversität Cambridge einen Forschungsauftrag zur Geschichte desKommunismus. 1948 erschien ihr BuchStalin and German Communism. Unter dem Decknamen Alice Miller war sie eine der Schlüsselfiguren der Geheimdienstorganisation „The Pond“.[19] DemKomitee für unamerikanische Aktivitäten (HUAC), einem Ausschuss des Repräsentantenhauses, gegenüber bestätigte Ruth Fischer die Tätigkeit ihres BrudersGerhart für KPD, Komintern undGPU und bezeichnete ihn als mitschuldig am Tode vonHugo Eberlein undNikolai Bucharin. Ihren BruderHanns bezeichnete sie als „Kommunist im philosophischen Sinn“.[20] Bei der Verhandlung gegen Gerhart war sie Hauptzeugin der Anklage. In der Folge kam Gerhart Eisler in Haft, Hanns Eisler wurde ausgewiesen.
1948 ermöglichte sieFranz Jung die Einwanderung in die USA und unterstützte ihn nicht nur finanziell. Mit ihm blieb sie auch in ihrer Pariser Zeit eng verbunden.
Nach 1955 lebte sie als politische Publizistin in Paris und veröffentlichte ihre WerkeVon Lenin zu Mao undDie Umformung der Sowjetgesellschaft und publizierte in verschiedenen Zeitschriften wie denFrankfurter Heften.
Sie starb 1961 in Paris und wurde auf demFriedhof Montparnasse beigesetzt.
Am 18. Februar 2022 wurde vor ihrem ehemaligen Wohnort,Berlin-Britz, Andreasberger Straße 9, einStolperstein verlegt.
Ruth Fischers Namen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ruth Fischer nutzte in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens, ihrer politischen und publizistischen Tätigkeit sowie bei Grenzübertritten verschiedenePseudonyme. In Folge sind einige von ihnen aufgeführt:
- Geboren als Elfriede Fischer
- Elfriede Eisler nach der Heirat der Eltern und derEhelichkeitserklärung für beide Töchter
- Elfriede Friedländer durch Heirat mit dem Publizisten Paul Friedländer (1891–1943)
- Ruth Fischer; beim Umzug nach Berlin 1919 eingeführter Rufname
- Elfriede Golke nach Scheinheirat 1923 mitGustav Golke, um die deutsche Staatsbürgerschaft und das passive Wahlrecht zu bekommen, daher auch offizieller Name als Mitglied des Reichstags
- Ruth Kämpfer, Maria Ida Schmidt oderGenossin Müller als kommunistische Publizistin
- Helene Stein, Helene Geiringer oder Liane Bosshardt bei illegalen Grenzübertritten[21]
- Elfriede Eisler-Pleuchot, nach dem Krieg in New York, Pleuchot war ihr Familienname nach einer erneuten Scheinheirat im Exil zur Erlangung der französischen Staatsbürgerschaft
Publikationen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Sexualethik des Kommunismus. Wien 1920 (erschienen unter dem Namen Elfriede Friedländer).
- Deutsche Kinderfibel. Rowohlt, Berlin 1933 (zusammen mit Franz Heimann).
- Stalin und der deutsche Kommunismus. Der Übergang zur Konterrevolution. Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt am Main 1948.
- Stalin and German Communism. Cambridge/MA, 1948.
- Von Lenin zu Mao. Kommunismus in der Bandung-Ära. Diederichs, Köln, Düsseldorf 1956.
- Die Umformung der Sowjet-Gesellschaft. Chronik der Reformen 1953–1958. Diederichs, Düsseldorf 1958.
- Stalin und der deutsche Kommunismus. Mit einer Vorbemerkung vonKlaus Kinner. Bd. I:Von der Entstehung des deutschen Kommunismus bis 1924. Bd. II:Die Bolschewisierung des deutschen Kommunismus ab 1925. 2 Bde. [1948], Berlin 1991,ISBN 3-320-01635-0.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Mario Keßler:Ruth Fischer (1895–1961). Ein Leben mit und gegen Kommunisten. Böhlau Verlag, Köln 2013,ISBN 978-3-412-21014-4. Onlinetext auf demDokumentenserver von Zeitgeschichte Digital.
- Ruth Fischer,Arkadij Maslow:Abtrünnig wider Willen. Aus Briefen und Manuskripten des Exils. Herausgegeben von Peter Lübbe. Oldenbourg, München 1990,ISBN 3-486-55331-3.
- Sabine Hering,Kurt Schilde:Kampfname Ruth Fischer. Wandlungen einer deutschen Kommunistin. dipa, Frankfurt am Main 1995,ISBN 3-7638-0358-0.
- Mario Keßler:Antistalinismus oder Antikommunismus? Ruth Fischer als „Kronzeugin“ gegen die „Kommunistische Verschwörung“ in den USA. In:Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung. 2011, S. 205–222,ISSN 0944-629X.
- Fischer, Ruth. In:Hermann Weber,Andreas Herbst:Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008,ISBN 978-3-320-02130-6.
- Annelie Schalm:Ruth Fischer – eine Frau im Umbruch des internationalen Kommunismus 1920–1927. In:Biographisches Handbuch zur Geschichte der kommunistischen Internationale: Ein deutsch-russisches Forschungsprojekt. Berlin 2007 (Herausgeber:Klaus Meschkat,Michael Buckmiller), Seite 129–147.
- Felix Pankonin:Profil einer Renegatin. Ruth Fischers exemplarische Biografie. In:Dan Diner (Hrsg.):Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts, XIII. 2014, S. 491–521,ISBN 978-3-525-36943-2.
zur Familie:
- Jürgen Schebera:Hanns Eisler. Eine Biographie in Texten, Bildern und Dokumenten. =Eisler. Schott, Mainz u. a. 1998,ISBN 3-7957-2383-3 (Biographie über Hanns Eisler).
- Ronald Friedmann:Ulbrichts Rundfunkmann. Eine Gerhart-Eisler-Biographie. 2007,ISBN 3-360-01083-3 (Biographie über Gerhart Eisler).
zum politischen Umfeld:
- Rüdiger Zimmermann:Der Leninbund. Linke Kommunisten in der Weimarer Republik. Düsseldorf 1978,ISBN 3-7700-5096-7.
- Marcel Bois:Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik. Essen 2014,ISBN 978-3-8375-1282-3.
- Ralf Hoffrogge:Der Sommer des Nationalbolschewismus? Die Stellung der KPD-Linken zum Ruhrkampf und ihre Kritik am „Schlageter-Kurs“ von 1923. In:Sozial.Geschichte Online.Nr. 20/2017, 20. März 2017,S. 99–146 (uni-due.de).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ruth Fischer im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Ruth Fischer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Mario Keßler:Fischer, Ruth inNDB-online
- Ruth Fischer papers in derHoughton Library derHarvard University
- Eintrag zu Ruth Fischer bei litkult1920er.aau.at, ein Projekt der Universität Klagenfurt
- Biographie und Bibliographie bei „Frauen in Bewegung: 1918–1938“ (Österreichische Nationalbibliothek)
- Die Frau, die Stalin verärgerte. „Extra-Lexikon“ derWiener Zeitung; Kurzbiografie
- Das System Pieck-Ulbricht (1925–1927). In: Ruth Fischer:Stalin und der deutsche Kommunismus. Band II
- Kommunismus: Eine verpaßte Revolution. In:Der Spiegel 14/1950, 6. April 1950.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Eine Erinnerung an die Kommunistin Ruth Fischer. In:Wiener Zeitung, 25. Mai 2001; abgerufen am 18. November 2013
- ↑Heiratsregister Standesamt Berlin 13b, Nr. 1427/1922
- ↑Hermann Weber:Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 1. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1968, S. 47 f.
- ↑Franz Pfemfert: Die schwarzweiszrote Pest im ehemaligen Spartakusbund. In: Die Aktion 13.14, 1923 [Der Weg der KPD], Sp. 373f., hier Sp. 374. Abgerufen am 21. Januar 2024.
- ↑„Hängt die Judenkapitalisten.“ Ruth Fischer als Antisemitin. In:Vorwärts, 22. August 1923, Abendausgabe, S. 2 f., abgerufen am 21. Juli 2019.
- ↑Mario Keßler:Die KPD und der Antisemitismus in der Weimarer Republik. In: UTOPIE kreativ, H. 173 (März 2005), S. 223–232 (PDF; 94 kB), S. 4
- ↑Olaf Kistenmacher: From ‘Judas’ to ‘Jewish Capital’: Antisemitic Forms of Thought in the German Communist Party (KPD) in the Weimar Republic, 1918-1933. In: Engage Online. 4. November 2015, abgerufen am 12. Dezember 2020 (englisch).
auf Deutsch: Olaf Kistenmacher:Vom „Judas“ zum „Judenkapital“. Antisemitische Denkformen in der KPD der Weimarer Republik, 1918–1933, in: Matthias Brosch u. a. (Hrsg.):Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland. Vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung, Berlin, Metropol 2007, S. 69–86 - ↑Ralf Hoffrogge:Der Sommer des Nationalbolschewismus? In:Sozial.Geschichte Online.Nr. 20/2017,S. 99–146.
- ↑abOlaf Kistenmacher:"Gegen den Geist des Sozialismus". Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik, ça ira-Verlag, Freiburg/Wien, 2023, S. 30ff.
- ↑Mario Keßler:Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895-1961), Zeithistorische Studien Nr. 51, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien, 2013, S. 132.
- ↑Manfred Grieger, Holger Politt:Historisch-Kritisches Wörterbuch, Band 8/II, abgerufen am 22. Mai 2024.
- ↑Angelika Voss, Ursula Büttner, Hermann Weber:Vom Hamburger Aufstand zur politischen Isolierung. Kommunistische Politik 1923-1933 in Hamburg und im Deutschen Reich, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, 1983, S. 187.
- ↑Deutschlandfunk:„Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“. Eine Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vom 27./28. Januar 2021.
- ↑Henry Bernhard:Bolschewistin und skrupellose Antikommunistin vom 17. Juni 2013.
- ↑Erich Eyck:Geschichte der Weimarer Republik, Band 2, S. 26 f.
- ↑Der Mann, den sie "Teddy" nannten. mdr.de, 21. August 2021, abgerufen am 19. April 2022.
- ↑Michael Hepp (Hrsg.):Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen.Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München 1985,ISBN 978-3-11-095062-5,S. 3 (Nachdruck von 2010).
- ↑Peter Lübbe (Hrsg.):Ruth Fischer/Arkadij Maslow: Abtrünnig wider Willen. Aus Briefen und Manuskripten des Exils. R. Oldenbourg, München 1990, S. 16–20 („Einführung“ des Herausgebers).
- ↑newsmax.com
- ↑Mario Keßler: Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895–1961) Böhlau, Köln Weimar Wien 2013, S. 630–648,ISBN 978-3-412-21014-4.
- ↑Mario Keßler:Ruth Fischer: Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895-1961), Zeithistorische Studien, Band 51, Böhlau, 2013, S. 7f.
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Ruth |
ALTERNATIVNAMEN | Fischer, Elfriede (Geburtsname); Eisler, Elfriede; Dubois, E. (Pseudonym); Eisler Pleuchot, Elfriede; Pleuchot, Maria Elfriede (Ehename); Eisler-Friedländer, Elfriede; Friedländer, Elfriede; Geiringer, Helene (Pseudonym); Golke (Pseudonym); Kämpfer, Ruth (Pseudonym); Genossin Müller (Pseudonym); Schmidt, Maria Ida (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (KPD), MdR und Publizistin |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1895 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 13. März 1961 |
STERBEORT | Paris |
- Publizist
- Politische Literatur
- Vorsitzender der KPD
- Mitglied der Zentrale der KPD
- Mitglied des Zentralkomitees der KPD
- EKKI-Mitglied
- KPÖ-Mitglied
- Leninbund-Mitglied
- Betroffener eines Parteiausschlussverfahrens (KPD)
- Mitglied des Preußischen Landtags (Freistaat Preußen)
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Person, für die im Bezirk Neukölln ein Stolperstein verlegt wurde
- Hanns Eisler
- Deutscher
- Geboren 1895
- Gestorben 1961
- Frau
- Deutscher Emigrant in Frankreich
- SPÖ-Mitglied