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Rupperswil

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Rupperswil
Wappen von Rupperswil
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton AargauAargau (AG)
Bezirk:Lenzburg
BFS-Nr.:4206i1f3f4
Postleitzahl:5102
UN/LOCODE:CH RPP
Koordinaten:652015 / 25045747.402888.1277374Koordinaten:47° 24′ 10″ N,8° 7′ 40″ O; CH1903: 652015 / 250457
Höhe:374 m ü. M.
Höhenbereich:346–404m ü. M.[1]
Fläche:6,22 km²[2]
Einwohner:6229(31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte:1001 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,9 %
(31. Dezember 2024)[4]
Gemeindeammann:Daniel Marti[5]
Website:www.rupperswil.ch
Lage der Gemeinde
Karte von Rupperswil
Karte von Rupperswil
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Rupperswil (in der lokalen MundartRùbischwiil [ˌrʊbiʃˈʋiːl][6], früher auchRupperswyl) ist eineEinwohnergemeinde imSchweizerKanton Aargau. Sie gehört zumBezirk Lenzburg und liegt südlich derAare zwischenLenzburg und dem KantonshauptortAarau.

Geographie

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Die Aare an der nördlichen Gemeindegrenze

DasHaufendorf befindet sich in einer grossenLichtung zwischen dem Suretwald im Westen und dem Länzertwald im Osten. Rupperswil ist also eine typischeRodungssiedlung. Die Landschaft ist in Richtung Norden leicht geneigt und weist keinerlei grössere Erhebungen auf. Die ostwärts fliessendeAare bildet die nördliche Gemeindegrenze. Südlich des Flusses verläuft der drei Kilometer lange Kanal der ehemaligenSpinnerei Steiner, der auf einen früheren Seitenarm der Aare zurückgeht. Das zwischen der Aare und demSteinerkanal liegende Waldgebiet Geissenschachen ist zweieinhalb Kilometer lang und bis zu 350 Meter breit.[7]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 622Hektaren, davon sind 220 Hektaren bewaldet und 194 Hektaren überbaut.[8] Der höchste Punkt befindet sich auf 401 Metern im Südosten des Gemeindegebiets, der tiefste auf 350 Metern an der Aare. Nachbargemeinden sindAuenstein im Norden,Möriken-Wildegg im Nordosten,Niederlenz undLenzburg im Osten,Staufen im Südosten,Schafisheim undHunzenschwil im Süden,Suhr im Südwesten sowieBuchs undAarau im Westen.

Geschichte

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Luftansicht (1958)

1911 wurde in den Zozeläckern einrömischer Ziegelbrennofen gefunden. Verschiedene Ziegelfragmente weisen auf eine Benutzung im frühen 2. Jahrhundert hin. Die Anlage steht mit einer grösseren beiHunzenschwil in Zusammenhang.[9] Die ersten Siedlungsspuren stammen aus der Mitte des 8. Jahrhunderts, alsalamannische Bauern ein grosses Gebiet im Länzertwald und im Suretwald rodeten und urbar machten. Die erste urkundliche Erwähnung vonRubiswile erfolgte im Jahr 1173, als die Landesherrschaft und dieBlutgerichtsbarkeit von denGrafen von Lenzburg an dieGrafen von Kyburg übergingen. Der Ortsname stammt vomalthochdeutschenRubineswīlari und bedeutet «Hofsiedlung des Rubin».[6]

Auf die Kyburger folgten 1273 dieHabsburger. Dieniedere Gerichtsbarkeit war im Besitz der Herren von Rupperswil. Auf dieses im 14. Jahrhundert erloschene Geschlecht folgten dieHallwyler. 1415 eroberten dieEidgenossen den Aargau. Rupperswil gehörte nun zum Untertanengebiet der StadtBern, dem so genanntenBerner Aargau, und war Hauptort eines Gerichtsbezirks im AmtLenzburg. 1521 überliessen die Hallwyler ihre Rechte in Rupperswil der Stadt Bern und erweiterten dafür ihre Gerichtsbefugnisse inSchafisheim. 1528 führten die Berner dieReformation ein. In kirchlichen Belangen gehörte Rupperswil lange zur PfarreiSuhr. Nach jahrelangen Bemühungen bildete das Dorf ab 1681 eine eigene Kirchgemeinde. BeimFranzoseneinfall im März 1798 entmachteten die Franzosen die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen dieHelvetische Republik aus, die 1803 aufgelöst wurde. Rupperswil gehört seither zum Kanton Aargau.

Jahrhundertelang hatten die Dorfbewohner mit den Fluten der ungebändigtenAare zu kämpfen. In Fronarbeit begradigten sie zwischen 1865 und 1873 den Fluss und bautenHochwasserschutzdämme. Der Anschluss ans Eisenbahnnetz erfolgte am 15. Mai 1858, als dieSchweizerische Nordostbahn die StreckeAarauBrugg mit einem Bahnhof in Rupperswil eröffnete. Am 23. Juni 1874 folgte die Strecke derAargauischen Südbahn nachWohlen, die bis 1881 nachArth-Goldau verlängert wurde und so eine Verbindung zurGotthardbahn schuf. Der Bau der Eisenbahnen begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes. 1942 entstand dasKraftwerk Rupperswil-Auenstein. Seit 1900 hat sich die Bevölkerungszahl verfünffacht, besonders ausgeprägt war das Wachstum in den 1950er und 1980er Jahren. 2015/16 sorgte derVierfachmord von Rupperswil für internationale Schlagzeilen.

Sehenswürdigkeiten

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Reformierte Kirche
Siehe auch:Liste der Kulturgüter in Rupperswil

Im 13. Jahrhundert entstand eineromanische Kapelle, die um 1500 mitgotischen Elementen verziert und zu einer Kirche ausgebaut wurde. Das Gebäude erwies sich später als zu klein, weshalb es 1922 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wurde; die Inneneinrichtung blieb zu einem grossen Teil erhalten. Neben derneuen reformierten Kirche steht das 1681 errichtete Pfarrhaus.Das Dorfmuseum Rupperswil ist in einem alten Bauernhaus untergebracht und zeigt in Wechselausstellungen handwerkliche Geräte und andere Gegenstände aus vergangenen Jahrhunderten.[10]

Wappen

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DieBlasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss blauer Schrägbalken.» Seit dem frühen 19. Jahrhundert war auf dem Gemeindewappen ein weisses Pferd auf rotem Grund zu sehen. Doch weil das Wappen ähnlich wie jenes vonLengnau aussah und die in Rupperswil ansässige Zuckermühle es bis heute (in abgewandelter Form) als Firmenlogo verwendet, führt die Gemeinde seit 1949 das altüberlieferte Wappen der Herren von Rupperswil, das mindestens seit 1334 existiert.[11]

Bevölkerung

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Die Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt:[12]

Jahr1764179818501900193019501960197019801990200020102020
Einwohner3085769931095160719982521294727733305377043985618

Am 31. Dezember 2023 lebten 6229 Menschen in Rupperswil, der Ausländeranteil betrug 24,9 %. Bei der Volkszählung 2015 bezeichneten sich 34,2 % alsreformiert und 22,7 % alsrömisch-katholisch; 43,1 % warenkonfessionslos oder gehörten anderen Glaubensrichtungen an.[13] 88,2 % gaben bei der Volkszählung 2000Deutsch als ihre Hauptsprache an, 3,7 %Italienisch, 2,1 %Serbokroatisch, 1,5 %Türkisch, 1,4 %Albanisch und 0,6 %Spanisch.[14]

Politik und Recht

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Die Versammlung der Stimmberechtigten, dieGemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfigeGemeinderat. Er wird imMajorzverfahren vom Volk gewählt, seine Amtsdauer beträgt vier Jahre. Der Gemeinderat führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm vom Kanton zugeteilt wurden. Für Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz dasBezirksgericht Lenzburg zuständig. Rupperswil gehört zumFriedensrichterkreis XII (Seon).[15]

Wirtschaft

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In Rupperswil gibt es gemäss der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) rund 2100 Arbeitsplätze, davon 1 % in der Landwirtschaft, 44 % in der Industrie und 55 % im Dienstleistungsbereich.[16] Auf dem Gemeindegebiet steht eine der beidenZuckermühlen der Schweiz, in der Rohzucker veredelt und abgepackt wird.[17] Ebenfalls von Bedeutung ist eineFensterfabrik, ausserdem steht hier ein Teil der WildeggerZementfabrik. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der näheren Umgebung, beispielsweise inLenzburg oderAarau.

Verkehr

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Rupperswil liegt verkehrsgünstig. Eineinhalb Kilometer südlich des Dorfzentrums befindet sich der Anschluss Aarau-Ost der AutobahnA1. Von dort aus führt die autobahnähnliche Strasse T5 ins Stadtzentrum vonAarau. DieHauptstrasse 5 verbindet Aarau mitBrugg, die Kantonsstrasse 288 führt nachHunzenschwil. Der Bahnhof liegt an der Ost-West-HauptlinieBernZürich, wobei sich hier die zwei Äste überLenzburgHeitersberg bzw. über Brugg–Baden (Bahnstrecke Baden–Aarau) verzweigen. Es halten Züge nach Aarau,Arth-Goldau, Baden,Olten und Zürich. Eine Buslinie der GesellschaftRegionalbus Lenzburg führt über Hunzenschwil zum Bahnhof Lenzburg. An Wochenenden verkehren zwei Nacht-S-Bahn-LinienSN1AarauWildeggBruggDietikonZürich HBStettbachWinterthur undSN11OltenAarauMellingen HeitersbergDietikonZürich HBStettbachWinterthur und ein Nachtbus vomBahnhof Aarau über Rupperswil nach Lenzburg.

2019 nahmen die Stimmberechtigten die Einführung vonTempo 30 auf sämtlichen Gemeindestrassen an.[18]

Am 28. April 1978 wurde die LokomotiveRe 6/6 mit der Nummer 11623 auf den Namen Rupperswil getauft.

Bildung

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Die Gemeinde verfügt über dreiKindergärten und zwei Schulhäuser, in denen diePrimarschule, dieRealschule und dieSekundarschule unterrichtet werden. DieBezirksschule kann inLenzburg oderWildegg besucht werden. Die nächstgelegenen Gymnasien sind dieAlte Kantonsschule und dieNeue Kantonsschule, beide inAarau.

Persönlichkeiten

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Rupperswil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025.Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  2. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  5. Gemeinderat. Abgerufen am 30. April 2024. 
  6. abBeat Zehnder:Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.):Argovia.Band 100. Verlag Sauerländer, Aarau 1991,ISBN 3-7941-3122-3,S. 367–368. 
  7. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1089, Swisstopo.
  8. Arealstatistik Standard – Gemeinden nach 4 Hauptbereichen. Bundesamt für Statistik, 26. November 2018, abgerufen am 21. Mai 2019. 
  9. Martin Hartmann, Hans Weber:Die Römer im Aargau. Verlag Sauerländer, Aarau 1985,ISBN 3-7941-2539-8,S. 196–197. 
  10. Dorfmuseum Rupperswil
  11. Joseph Galliker, Marcel Giger:Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004,ISBN 3-906738-07-8,S. 261. 
  12. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. (Excel) In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistik Aargau, 2001, archiviert vom Original am 8. Oktober 2018; abgerufen am 21. Mai 2019. 
  13. Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit, 2015. (Excel) In: Bevölkerung und Haushalte, Gemeindetabellen 2015. Statistik Aargau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2019; abgerufen am 21. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 
  14. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. (Excel) Statistik Aargau, archiviert vom Original am 8. Oktober 2018; abgerufen am 21. Mai 2019. 
  15. Friedensrichterkreise. Kanton Aargau, abgerufen am 21. Juni 2019. 
  16. Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT). (Excel, 157 kB) Statistik Aargau, 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2019; abgerufen am 21. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 
  17. Zuckermühle Rupperswil
  18. Daniel Vizentini: Auch an der Urne: Tempo 30 ist angenommen. In: aargauerzeitung.ch. 20. Oktober 2019, abgerufen am 26. Oktober 2019. 
Politische Gemeinden imBezirk Lenzburg
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