Rumija

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die montenegrinische Königsyacht sieheRumija (Schiff).
Rumija

Gebirgszug Rumija über demSkutarisee.

Höhe1594 m
LageMontenegro
GebirgeLitoraleDinariden
Koordinaten42° 6′ 10″ N,19° 11′ 37″ O42.1028619.193671594Koordinaten:42° 6′ 10″ N,19° 11′ 37″ O
Rumija (Montenegro)
Rumija (Montenegro)
GesteinKalkstein
BesonderheitenProminentester BergMontenegros

DieRumija (montenegrinischРумија) ist einGebirgszug derDinariden im SüdostenMontenegros und bezeichnet gleichzeitig den mit1594 m. i. J. höchsten Gipfel dieses Gebirgszugs.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Steil abfallende Westseite der Rumija

Der Bergrücken der Rumija erstreckt sich über zehn Kilometer von Nordwesten nach Südosten und bildet zusammen mit denPaštrovići-Bergen eine natürliche Barriere zwischenAdria und demSkutarisee. Weitere Gipfel sind Brisan (1435 m), Kozjak (1427 m), Loška (1353 m), Čagoglina (1297 m), Debelin (1205 m), Široka Strana (1185 m) und Vrsuta (1183 m). Der Gebirgszug endet im Südosten im in der Geschichte immer wieder umkämpftenTarabosh (593 m), der unweit vonShkodra bereits aufalbanischem Gebiet liegt. Zur adriatischen Küstenlinie hin fällt die Rumija steil ab, etwas weniger steil zum Skutarisee. Die Höhendifferenz beträgt mehr als 1500 m, eine der höchsten Höhendifferenzen in Montenegro.

Nächstgelegene Stadt ist das an der Adria liegendeBar, von dessen landeinwärts gelegener Altstadt,Stari Bar, der Gipfel in etwa 5 Stunden zu erwandern ist.

Verkehr

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Rumija und Paštrovići-Berge bilden einen Riegel zwischen derZeta-Ebene rund umPodgorica und dem Meer. Verkehrswege überwinden ihn nur an wenigen Stellen. Die Paštrovići-Berge können am876 m hohenSeoštik-Pass und amPoljice-Pass (665 m) überquert werden. Eine einzige Straße passiert die Rumija am nördlichen Rand beim805 m hohenSutorman-Pass. DieAntivari-Bahn unterquerte den Pass in einemScheiteltunnel auf640 m Höhe. 1959 wurde eine neueEisenbahnlinie nach Bar eröffnet, die den Bergriegel am Übergang von Rumija zu den Paštrovići-Bergen im 6170 m langenSozina-Eisenbahntunnel (montenegrinischТунел Созина) unterquert. Der 2005 eröffneteSozina-Straßentunnel ermöglicht heute eine schnelle Passage des Gebirgszugs. Der Straßentunnel ist 4189 m lang undgebührenpflichtig. Er erreicht die Küste wenig nördlich vonSutomore.

Eine enge, kurvenreiche Straße folgt dem Südufer des Skutarisees und überquert die östlichen Ausläufer der Rumija kurz vor der albanischen Grenze über den480 m hohenStegvaši-Pass.

Religiöse Bedeutung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel des Rumija ist ein Ort von Bedeutung im Christentum. Jedes Jahr zuPfingsten wird das KreuzJovan Vladimirs in einerProzession vom DorfVelji Mikulići auf den Gipfel getragen. Traditionell nehmen neben den orthodoxen Christen der Region Bar auchKatholiken undMuslime an der Prozession und dem Aufstieg zum Gipfel teil.

Gipfel der Rumija mit Kapelle, links am Meeresufer die Stadt Bar

Im Juni 2005 wurde von derSerbisch-Orthodoxen Kirche mit Hilfe eines Armee-Hubschraubers eine derHeiligen Dreifaltigkeit geweihte Kapelle errichtet.[1] Die Errichtung der etwa drei auf zweieinhalb Meter großen Kapelle war eine höchst umstrittene Angelegenheit,[2] da sie ohne Genehmigung der montenegrinischen Behörden erfolgte und die Verwendung eines Armeehubschraubers im Vorlauf zumUnabhängigkeitsreferendum von Montenegro auch als Provokation verstanden wurde.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Rumija – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Holy Trinity Church at Rumija Completed. In: Information Service of the Serbian Orthodox Church. 29. Juni 2005, abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch). 
  2. Open Letter to Montenegrin Prime Minister Milo Djukanovic Following the Decision to Destroy the Church of the Holy Trinity at Rumija. In: Information Service of the Serbian Orthodox Church. 25. Juli 2005, abgerufen am 6. Oktober 2012 (englisch). 
Normdaten (Geografikum):GND:1144964822(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rumija&oldid=237236113
Kategorien: