Rudolf Smend (*17. Oktober1932 inBerlin) ist ein deutscher evangelischerTheologe (Alttestamentler).
Rudolf Smend ist Sohn des Staats- und KirchenrechtlersRudolf Smend und Enkel des gleichnamigen AlttestamentlersRudolf Smend. Er studierteTheologie von 1951 bis 1958 an den UniversitätenTübingen,Göttingen undBasel. Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren der DogmatikerKarl Barth, der HebraistWalter Baumgartner und die AlttestamentlerAlbrecht Alt undMartin Noth. Im Jahre 1958 wurde er in Basel mit einer Arbeit überWilhelm Martin Leberecht de Wettes Arbeit am AT und NTpromoviert. Im Jahre 1962habilitierte er sich in Bonn bei Martin Noth mit der ArbeitJahwekrieg und Stämmebund. Er hatte nächst ab 1963 eine Professur an derKirchlichen Hochschule Berlin inne. Ab 1965 war er als ordentlicher Professor inMünster und von 1971 bis zu seiner Emeritierung in Göttingen als Professor für Alttestamentliche Wissenschaften tätig. In den achtziger und neunziger Jahren lagen seine Arbeitsschwerpunkte auf Wissenschaftsorganisation und Forschungspolitik. Wie schon sein Vater vor ihm war Rudolf Smend von 1994 bis 1996 und von 1998 bis 2000 Vizepräsident und von 1996 bis 1998 und von 2000 bis 2002 Präsident derAkademie der Wissenschaften zu Göttingen. Von 1986 bis 1992 war er Vizepräsident derDeutschen Forschungsgemeinschaft.
Smend wurde durch seine Untersuchungen zur Entstehung des Alten Testaments bekannt. Seine StudieDas Gesetz und die Völker (1971) in der Festschrift fürGerhard von Rad begründete eine redaktionsgeschichtliche Erforschung der alttestamentlichen Geschichtsbücher.[1] Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Wissenschaftsgeschichte. Dabei befasste er sich eingehend mitJulius Wellhausen. Zu ihm veröffentlichte er 2006 die MonographieJulius Wellhausen. Ein Bahnbrecher in drei Disziplinen und gab 2013 auf 900 Seiten eine Edition seiner Briefe heraus. Außerdem gab er eine Edition vonJohann Gottfried Herders Schriften zum Alten Testament (1993) heraus.
Für seine Forschungen wurden Smend zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Für seine Dissertation erhielt er den Preis der Firma J. R. Geigy. Ihm wurde 1998 als erstem geisteswissenschaftlichem Preisträger derAlfried-Krupp-Wissenschaftspreis verliehen.[2] Er ist Ehrenmitglied derSociety for Old Testament Study (1979), ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1974).[3] korrespondierendes Mitglied derBritish Academy (1992), korrespondierendes Mitglied derNorwegischen Akademie der Wissenschaften (1994), korrespondierendes Mitglied derFinnischen Akademie der Wissenschaften (1994), korrespondierendes Mitglied derKöniglich Dänische Akademie der Wissenschaften (1999) und korrespondierendes Mitglied derBayerischen Akademie der Wissenschaften (2006).[4] Ihm wurde die Ehrendoktorwürde derUniversity of St Andrews verliehen. Im Jahr 2001 wurde ihm dieBurkitt Medal der British Academy zugesprochen. Die Medaille gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Bibelwissenschaften.[5]
Er ist seit 1969 verheiratet.
Monographien
Herausgeberschaften
Personendaten | |
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NAME | Smend, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe (Alttestamentler) |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1932 |
GEBURTSORT | Berlin |