Rudolf Kattnigg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Gedenkstein für Rudolf Kattnigg an der Pfarrkirche in Treffen

Rudolf Kattnigg (*9. April1895 im Ortsteil Töbring der GemeindeTreffen am Ossiacher See inKärnten; †2. September1955 inKlagenfurt; Alternativschreibung:Rudolf Kattnig) war ein österreichischerKomponist,Pianist undDirigent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Rudolf Kattnigg

Kattnigg war der Sohn eines Medizinalrates.[1] 1914 absolvierte er seine Matura imPeraugymnasium inVillach[2] und studierte dannKomposition beiJoseph Marx an der WienerStaatsakademie für Musik und darstellende Kunst. Nach Abschluss seines Musikstudiums wurde er Anfang der 1920er Jahre zum Professor an diese Akademie berufen. Im Jahre 1928 trat er die Stellung des Direktors desInnsbrucker Konservatoriums an und bekleidete gleichzeitig die Position des Dirigenten des dortigenSinfonieorchesters. Diese Tätigkeit wechselte mit Engagements inWien undZürich.

Kattnigg trat zum 1. Mai 1933 derNSDAP in Innsbruck bei (Mitgliedsnummer 1.620.971).[3][1] Nachdem er 1934 vom Musikverein Innsbruck wegen nationalsozialistischer Betätigung entlassen worden war, wechselte er auf Vermittlung der NS-Reichsmusikkammer nach Berlin und wurde Pianist beimReichsrundfunk. Verschiedene seiner Operetten wurden in Deutschland uraufgeführt.[4] Seit demAnschluss Österreichs 1938 lebte er zunächst in Villach, siedelte aber 1939 nach Wien über, wo er unter anderem Dirigent an derWiener Staatsoper und bei denWiener Symphonikern war.[5] 1941 schrieb er die Musik zum FilmDer Meineidbauer nachLudwig Anzengruber, und am 18. Dezember 1942 fand in der Wiener Staatsoper die Uraufführung seines MärchenspielsHansi fliegt zum Negerkral statt.[5] 1942 erhielt er einen Staatsauftrag für die Komposition der OperMiranda.[1] Kattnigg stand 1944 in derGottbegnadeten-Liste desReichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[6]

Nach Kriegsende stilisierte sich Kattnigg zu einem erklärten Regimegegner hoch: „Du, lieber Freund kennst so gut, wie nicht leicht einer, meine Gesinnung und meine Einstellung zum ‚Dritten Reich‘ und seinem ‚genialen Führer‘!! Ich kann jederzeit unter einwandfreien Beweis stellen, dass ich 100%ig Neinsager war und deshalb im ‚Dritten Reich‘ keine Stellung erhalten konnte und sowohl am Rundfunk als auch an der Volksoper nur ‚als Gast‘ zugelassen war wegen meiner ‚politisch unverlässlichen‘ Einstellung.“ 1939 hatte ihm die NSDAP-Ortsgruppenleitung Grinzing bescheinigt, stets ein aufrechter Nationalsozialist von einwandfreier Gesinnung gewesen zu sein.[7]

Kattniggs kompositorisches Schaffen umfasstOperetten,Ballette,Symphonien,Lieder, Werke fürOrchester undChor sowie Filmmusiken. Charakteristisch für seine Kompositionen ist die Instrumentation sowie das Verarbeiten von Melodien, Liedern und Volksweisen seiner Heimat.

Seit 1924 war er mit der Operettensängerin Trude Kollin verheiratet.

Anerkennungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Rudolf Kattnigg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abcFred K. Prieberg:Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 3861f
  2. AbsolventInnen am Peraugymnasium Villach. Abgerufen am 19. November 2018 (deutsch). 
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/19480560
  4. Werner Koroschitz: Bericht zu den (nationalsozialistisch) belasteten Straßennamen in Villach, Villach 2019, S. 35.
  5. abErnst Klee:Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007,ISBN 978-3-10-039326-5, S. 298.
  6. Kattnigg, Rudolf. In: Theodor Kellenter:Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020,ISBN 978-3-88741-290-6, S. 452
  7. Werner Koroschitz: Bericht zu den (nationalsozialistisch) belasteten Straßennamen in Villach, Villach 2019, S. 36.
Personendaten
NAMEKattnigg, Rudolf
ALTERNATIVNAMENKattnigg, Rudolf Karl (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Komponist, Pianist und Dirigent
GEBURTSDATUM9. April 1895
GEBURTSORTTöbring,Treffen am Ossiacher See, Kärnten
STERBEDATUM2. September 1955
STERBEORTKlagenfurt
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rudolf_Kattnigg&oldid=251613410
Kategorien: