Rudolf Kassel

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Rudolf Kassel (*11. Mai1926 inFrankenthal; †26. Februar2020 inKöln[1]) war ein deutscherKlassischer Philologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft machte er sein Abitur 1947 am Humanistischen Gymnasium Ludwigshafen. Er studierte an derJohannes Gutenberg-Universität Mainz und wurde dort 1951 beiWilhelm Süß zumDr. phil. promoviert. 1956habilitierte Kassel sich an derJulius-Maximilians-Universität Würzburg mitUntersuchungen zur griechischen und römischenKonsolationsliteratur und wurde daraufhin zum Privatdozenten an der Universität Würzburg ernannt. 1962 war er Nellie-Wallace-Lecturer an derUniversität Oxford.

1963 folgte er einem Ruf zum ordentlichen Professor an derFreien Universität Berlin. Während seiner Berliner Zeit lehnte er Rufe nach Hamburg, Tübingen, Harvard und Bern ab. 1975 wechselte er als Professor auf die Nachfolge vonAlbrecht Dihle an dieUniversität zu Köln, wo er auch 1991 emeritiert wurde.

Rudolf Kassel starb im Februar 2020 im Alter von 93 Jahren.

Wirken

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Kassel war einer der Nestoren der Altertumswissenschaften an der Kölner Universität. Er war national wie international bekannt als Experte fürPapyrologie, der Kunde vom Restaurieren, Entziffern, Übersetzen und Kommentieren meist jahrtausendealter Papyri, sowie auch derEpigraphik, einer historischen Hilfswissenschaft, die sich mit Inschriften auf Grabsteinen oder Säulen befasst.[2]

Sein bekanntestes Werk ist die SammlungPoetae Comici Graeci; sein Hauptwerk war die kritische Sammlung aller Zeugnisse und Fragmente der griechischen Komiker, das schon heute das meistzitierte Werk in der Altertumswissenschaft ist.[2]

Zu seinen Schülern gehörten unter anderemVolkmar Schmidt,Otto Zwierlein,Heinz-Günther Nesselrath,Jürgen Hammerstaedt,Markus Stein,Stephan Schröder,Christoph Kugelmeier undHermann Wankel.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Schriften (Auswahl)

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  • Quomodo quibus locis apud veteres scriptores Graecos infantes atque parvuli pueri inducantur describantur commemorentur. Mainz 1951 (Dissertation)
  • Untersuchungen zur griechischen und römischen Konsolationsliteratur. München 1958 (=Zetemata 18; Habilitationsschrift)
  • Der Text der Aristotelischen Rhetorik. Prolegomena zu einer kritischen Ausgabe. Berlin / New York 1971 (=Peripatoi 3),ISBN 3-11-003740-8
  • Dichtkunst und Versifikation bei den Griechen. Opladen 1981 (=Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften. Vorträge G250),ISBN 3-531-07250-1
  • Die Abgrenzung des Hellenismus in der griechischen Literaturgeschichte. Berlin / New York 1987,ISBN 3-11-011634-0
  • Heinz-Günther Nesselrath (Herausgeber), Rudolf Kassel:Kleine Schriften. Berlin / New York 1991,ISBN 3-11-012757-1

Editionen

  • AristotelisDe Arte Poetica liber. Recognovit brevique adnotatione critica instruxit Rudolfus Kassel. Oxford 1965
  • Menander: Sicyonius. Edidit Rudolfus Kassel. Berlin 1965 (Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen 185)de Gruyter OA
  • Aristotelisars rhetorica. Edidit Rudolfus Kassel. Berlin / New York 1976,ISBN 3-11-006680-7
  • mit Colin Austin:Poetae Comici Graeci. 8 Bände, Berlin / New York 1983–2001

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige Rudol Kassel,Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. März 2020
    Nachruf des Instituts für Altertumskunde der Universität zu Köln
  2. abcRalf-Michael Weimar:„Großes Verdienstkreuz für Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Kassel aus Köln“,Informationsdienst Wissenschaft vom 7. November 2003, abgerufen am 7. März 2020

Erster Lehrstuhl (seit 1989Latinistik):Georg Rohde (1949–1960) |Franco Munari (1961–1987) |Widu-Wolfgang Ehlers (1989–2008) |Therese Fuhrer (2008–2013) |Melanie Möller (seit 2015)

Zweiter Lehrstuhl (seit 1987Gräzistik):Uvo Hölscher (1954–1962) |Rudolf Kassel (1963–1975) |Paul Moraux (1975–1984) |Bernd Seidensticker (1987–2007) |Gyburg Uhlmann (2007–2023)

Dritter Lehrstuhl:Kurt von Fritz (1954–1958) |Hans Schwabl (1960–1968) |Josef Delz (1968–1970)

SchwerpunktGräzistik:Josef Kroll (1922–1956) |Albrecht Dihle (1958–1974) |Rudolf Kassel (1975–1991) |Bernd Manuwald (1992–2008) |René Nünlist (seit 2010)

SchwerpunktLatinistik:Günther Jachmann (1925–1952) |Hellfried Dahlmann (1953–1971) |Clemens Zintzen (1972–1994) |Wolfram Ax (1996–2010) |Jan Felix Gaertner (seit 2013)

Klassische Philologie undPapyrologie:Reinhold Merkelbach (1961–1983) |Wolfgang Dieter Lebek (1984–2003) |Jürgen Hammerstaedt (seit 2004)

Personendaten
NAMEKassel, Rudolf
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Klassischer Philologe
GEBURTSDATUM11. Mai 1926
GEBURTSORTFrankenthal
STERBEDATUM26. Februar 2020
STERBEORTKöln
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