Rudi Wilfer

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Rudi Wilfer (*14. September1936 inSalzburg; †18. November2022 inSchwarzach im Pongau[1]) war einösterreichischerPianist undKomponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Rudi Wilfer studierte an derAkademie für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst Trompete und Klavier, auf das er sich schließlich konzentrierte. Es folgten Studien der Komposition und Satzlehre amKonservatorium der Stadt Wien.

Wilfer spielte in den Ensembles vonUzzi Förster,Fatty George,Erich Kleinschuster (ORF / 1968–70),Clifford Jordan undFriedrich Gulda, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.

Rudi Wilfer begann seine Musikerkarriere im Wien der 1950er Jahre in der Band des KlarinettistenFatty George als Nachfolger des Pianisten Joe Zawinul, als dieser nach New York ging, um seine Karriere in den USA aufzubauen. Dessen Jazzclub „Fatty’s Saloon“ besuchten damals auch Stars der internationalen Jazzszene.

In den sechziger Jahren folgte die Gründung des „Rudi Wilfer Trios“ gemeinsam mit – in wechselnder Besetzung – den SchlagzeugernMichael Honzak undRudi Staeger sowie den BassistenAladár Pege undJosef Nemeth.[2] In dieser Zeit entstanden zahlreiche Plattenproduktionen, darunter viele Eigenkompositionen, mit dem österreichischen Rundfunk, welche auch häufig im noch jungen Programm von Ö3 gespielt wurden.

Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählte einerseits Rudi Wilfers Mitgliedschaft in demLeo Wright undCarmell Jones Quintett in Berlin im Jahre 1970, als auch seine Tätigkeit als Begleiter internationaler Jazzgrößen wieSlide Hampton (Posaune),Billy Mitchell,Harold Jones (Schlagzeug),Art Farmer (Trompete) und anderen. AuchOliver Nelson (Arrangeur und Saxophonist) holte Rudi Wilfer in seine „Berlin Dream Band“.

Im Jahr 1973 gewann Rudi Wilfer den ersten Preis beim internationalen Jazzthemenwettbewerb „Concours international de composition de theme de jazz“ von Monaco mit der seinem Freund Joe Zawinul gewidmeten KompositionFor Joe. Es folgten weitere Radio- und TV-Produktionen und internationale Tourneen mit arrivierten US-Jazzgrößen wie beispielsweise den TenorsaxophonistenBud Freeman undEddie Lockjaw Davis. Bei seinem ersten Aufenthalt in den USA 1979 traf er auch den von ihm bewunderten PianistenBill Evans.

1981 trat Rudi Wilfer mit seiner ersten großen sakralen Komposition an die Öffentlichkeit, derSankt Michaeler Messe, die unter der Leitung vonErwin Ortner mit dem Arnold Schönberg Chor und dem Rundfunkorchester in der Wiener Don Bosco Kirche uraufgeführt wurde. 1982 folgte die Uraufführung des OrgelkonzertesTropfsteine in St. Augustin in Wien. Im Jahr 1983 wurde seine KompositionFür den Frieden singen im Salzburger Festspielhaus uraufgeführt. Ein Jahr später, 1984, begann er mit der Komposition der OperChristian. Die Uraufführung eines weiteren großen Werkes, derLungauer Blues Messe, leitete Rudi Wilfer beim 3. Salzburger Jazzherbst 1998 in der Kollegienkirche selbst. Anlässlich des Todes von Freund Joe Zawinul komponierte Wilfer diesem zu Ehren dasRequiem für Joe Zawinul das 2009 uraufgeführt wurde.

1982 wurde Rudi Wilfer Professor für Jazzpiano und Improvisation am Konservatorium der Stadt Wien.

Rudi Wilfer konzertierte in Österreich dem amerikanischen TrompeterLee Harper, den GitarristenHarri Stojka undKarl Ratzer, dem ungarischen BassvirtuosenAladár Pege und dem SaxophonistenCarl Drewo, mit denen er auch zahlreiche Alben einspielte.

2007 spielte Rudi Wilfer seine CDAllein ein. Seit den 2000er Jahren trat er häufig mit seinem Sohn, dem Geiger Felix Wilfer auf, so auch 2010 in den USA. Für diese kammermusikalische Besetzung entstanden in den nächsten Jahren zahlreiche Kompositionen. 2013 wurde die CDwilfer & wilfer live im Odeion eingespielt.

Ehrungen

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Für seine Verdienste um die Kunst wurde er am 17. September 2001 mit demGoldenen Verdienstzeichen des Landes Salzburg geehrt. 2008 wurde er mit demÖsterreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Weblinks

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Im 87. Lebensjahr. Salzburger Jazz-Legende Rudi Wilfer verstorben. Kronen Zeitung, 19. November 2022; abgerufen am 19. November 2022
    Jazz-Legende Rudi Wilfer verstorben. In: salzburg.orf.at. 20. November 2022, abgerufen am 20. November 2022. 
  2. Eintrag über das Rudi Wilfer Trio. Discogs; abgerufen am 27. Juli 2019.
Personendaten
NAMEWilfer, Rudi
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Pianist und Komponist
GEBURTSDATUM14. September 1936
GEBURTSORTSalzburg
STERBEDATUM18. November 2022
STERBEORTSchwarzach im Pongau
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