Rubenow

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterRubenow (Begriffsklärung) aufgeführt.
WappenDeutschlandkarte
?
Rubenow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rubenow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:54° 6′ N,13° 42′ O54.09926813.699549Koordinaten:54° 6′ N,13° 42′ O
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis:Vorpommern-Greifswald
Amt:Lubmin
Höhe:9 m ü. NHN
Fläche:35,4 km2
Einwohner:739 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:21 Einwohner je km2
Postleitzahl:17509
Vorwahl:038354
Kfz-Kennzeichen:VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel:13 0 75 120
Gemeindegliederung:6Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung:Geschwister-Scholl-Weg 15
17509 Lubmin
Website:www.amtlubmin.de
Bürgermeister:Bernd-Ulrich Knorr
Lage der Gemeinde Rubenow im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Karte
Karte

Rubenow ist eine Gemeinde im Norden desLandkreises Vorpommern-Greifswald. Sie wird vomAmt Lubmin mit Sitz im SeebadLubmin verwaltet. Am 1. Januar 2005 fusionierte Groß Ernsthof aus dem ehemaligen Amt Wolgast-Land mit der Gemeinde.[2] Rubenow ist seitdem die flächenmäßig größte Gemeinde im Amt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Rubenow liegt zwischenWolgast und Lubmin südlich desGreifswalder Boddens. Etwa sieben Kilometer südöstlich der Gemeinde liegt die Stadt Wolgast und sieben Kilometer nordwestlich liegt der Amtssitz Lubmin. Der Norden der Gemeinde ist bewaldet. Dort befindet sich dieLubminer Heide und das ehemaligeKernkraftwerk Greifswald, das zum Teil auf dem Gemeindegebiet liegt. Im Süden der Gemeinde befindet sich das bis zu drei Kilometer breiteZiesetal mit dem Ziesebruch, ein vor derWeichseleiszeit entstandenesUrstromtal. Nennenswerte stehende Gewässer gibt es im Gemeindegebiet nicht.

Gemeindestruktur

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Ortsteile
  • Groß Ernsthof
  • Latzow
  • Nonnendorf
  • Rubenow
  • Rubenow-Siedlung
  • Voddow
Wüstungen und Wohnplätze
  • Mittelhof (ehemals Karrin-Mittelhof) (Wohnplatz)
  • Neuhof (ehemals Karrin-Neuhof) (Wüstung)
  • Sandhof (ehemals Karrin-Sandfeld) (Wohnplatz)
  • Nieder Voddow (Wohnplatz)
  • Warsin (Wüstung)

Geschichte

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Gasthof „Zum Himmel“ Groß Ernsthof

Groß Ernsthof

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Bei Groß Ernsthof liegt südwestlich im Wald (Gemarkung Netzeband) derbronzezeitliche Steinkreis (Urnengräberfeld) der eine Besiedlung durch dieGermanen belegt.

Groß Ernsthof wurde alsErnsthoff 1618 erstmals in derLubinschen Karte aufgezeigt. Ab 1681 hieß esgrossen Ernsthof und ab 1708Groß Ernsthof aber auch in abweichenden Schreibweisen.
Im 16. Jahrhundert ließ HerzogErnst Ludwig an diesem Ort ein Ackerwerk bauen, das seinen Namen erhielt. Der slawische Vorgängername sollLasow gewesen sein.[3]

Der ursprüngliche Ort war in Ober- und Unterdorf bzw. Bauern- und Kathenhof eingeteilt. Die im 21. Jahrhundert an den Straßen verteilten Bauerngehöfte, entstanden erst nach der Fertigstellung der Chaussee Wolgast–Greifswald von 1878/1879. EineWindmühle existiert seit spätestens 1905 nicht mehr.
Prägend für den Ort ist der nach 1879 durch die Gemeinde errichtete „Krug“, heute ein Gasthof an der Straßenabzweigung Wolgast/Greifswald/Kröslin. Parallel zur Straße Wolgast–Freest verlief ab 1897 die Nebenstrecke derKleinbahn-Gesellschaft Greifswald-Wolgast (KGW), deren Trasse jetzt als Radweg dient und noch einige Relikte der damaligen Bahn aufweist.

Latzow

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Dorfanger von Latzow

In der nahen Umgebung sind archäologisch zweispätwendische (1000 bis 1200) Siedlungen nachgewiesen, die eine frühe Besiedlung der Gegend belegen.
Latzow wurde alsLatsow 1271 erstmals urkundlich genannt, schon 1303 wechselte der slawischen Name zuLatzow, wasOrt auf der Rodung bedeutet.[3]

Die Urkunde von 1271 stammt von Bischof Hermann von Kammin, der der Kirche vonWusterhusen den Zehnten aus mehreren Dörfern, darunter Latzow überwies.[4] Mit der Urkunde von 1303 gab HerzogBogislaw IV. die Dörfer Latzow und Rappenhagen an dasKloster Eldena.[5]

Das Bauerndorf Latzow ist ein Angerdorf. Nördlich des Ortes stand von vor 1880 bis um vor 1920 eine Bockwindmühle.

Speicher in Nonnendorf

Nonnendorf

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Die Ortschaft Nonnendorf wurde erstmals 1193 alsMylziz genannt, der slawische Ursprungsname bedeutetlieb. Mylziz wurde dem Nonnenkloster Bergen aufRügen geschenkt und deshalb in Nonnendorf umbenannt. Urkundlich wurde der Ort 1271 mit dem NamenNunnendorp genannt.[3] Die slawische Herkunft wurde auch durch zwei archäologische Siedlungen aus dieser Zeit belegt.
Das um 1880 im Messtischblatt aufgezeichnete Gut war recht ansehnlich. Die Bockwindmühle südwestlich des Dorfes ist nicht mehr vorhanden.

Rubenow

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Dorfstraße in Rubenow

Rubenow wurde 1334 erstmals urkundlich alsRubenowe genannt. Der slawische Name wird alsFronarbeit gedeutet.[3] Die slawische Herkunft der Ansiedlung wird durch drei mittel- bis spätslawische Siedlungen, sowie durch einen slawischen Burgwall belegt.

Das Straßendorf Rubenow war ständig ein Bauern- undBüdnerdorf. Vor demDreißigjährigen Krieg waren in Rubenow zehn Bauern ansässig, 1697 waren noch vier Höfe besetzt, davon zwei mit drei Halbbauern. Sechs Höfe waren wüst, deren Ackerflächen wurden teilweise von Nonnendorf und Groß Ernsthof aus bewirtschaftet.Während der napoleonischen Besetzung ab 1807 war Rubenow als Dotation an General Lechi und nach 1810 bei den Schweden anGeneralleutnantEberhard Ernst Gotthard von Vegesack vergeben.

Vor 1825 gab es nur zwei Voll- und drei Halbbauern. Um 1825 wurde durch die von der preußischen Regierung bewilligteMelioration desZiesebruches Landwirtschaftsflächen hinzu gewonnen. Nach 1827 wurden diese Ländereien separiert und es entstanden in der Folge fünf Bauernhöfe, ein Mühlenanwesen mit Windmühle (seit 1704) und sechs Büdnerstellen. Von der Windmühle ist nur die Erhebung, derMühlberg erhalten. Der Viehbestand wurde als ansehnlich beschrieben. DieStaatsdomäne wurde an die angesessenen Familien verpachtet. 1836 gingen die Pachthöfe in das Eigentum der Bauern und Büdner über.

1865 hatte Rubenow 187 Einwohner in 34 Familien. Neben den Eigentümern mit ihren Familien waren 39 Knechte und Mägde, 32 Tagelöhner und 5 Handwerker ansässig. An Gebäuden gab es eine Schule, 19 Wohn-, ein Fabrik- (Mühle) und 37 Wirtschaftsgebäude.[6]

In der Katasterkarte von 1865 sind bei Rubenow drei Windmühlen eingezeichnet, von denen imMesstischblatt von 1880 nur noch eine dargestellt ist, deren Abbruch laut Gebäudesteuerrolle für das Jahr 1943 dokumentiert wurde.

Rubenow wurde ab 1897 direkt von derKleinbahn Greifswald-Wolgast (KGW) berührt, die aber wie überall nach demZweiten Weltkrieg alsReparation an dieUdSSR demontiert wurde.

Spätestens ab 1960 waren alle Bauernwirtschaften in dieLPG überführt.

Rubenow-Siedlung

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Rubenow-Siedlung ist ein neuzeitliches Dorf, das nach 1931 im Rahmen einer Aufsiedelung des großen Bauernhofes Dinse separat von Rubenow an der Straße Greifswald–Wolgast angelegt wurde.

Voddow

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Voddow ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zu anderen Bedeutungen sieheWoddow.

Voddow wurde 1305 als solches erstmals urkundlich genannt. Der slawische Name (voda) bedeutet so viel wieWasser, es gibt aber auch andere Deutungen, z. B.Herrschaft, Herzog (Vojevode).[3]

Voddow ist ein Angerdorf, mit einem größeren Hof, wohl Pachthof oder Vorwerk. Im Umfeld ist eine größere Anzahl von verstreuten Siedlungshöfen vorhanden.
Voddow wurde ab 1897 direkt von derKleinbahn Greifswald-Wolgast (KGW) mit einem Haltepunkt erschlossen, das Gleis wurde 1945 als Reparation demontiert.

Wüstungen und Wohnplätze

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Mittelhof (Wohnplatz)

Der Ort wurde 1841 alsKarrin-Mittelhof erwähnt. Es gehörte mitKarrin-Sandfeld undKarrin-Neuhof zu Karrin, das damals auch Karrin-Hof genannt wurde. Von 1843 wurde es alsMittelhof der Gemeinde Groß Ernsthof zugeordnet. Es waren aneinandergereihte Kolonistengehöfte.[3] Bis 1877 war Karrin-Mittelhof eine preußische Staatsdomäne. 1877/78 wurde die Gemarkung unter fünf Hofbesitzern, zwei Kossäthen, sieben Büdnern, je einem Schmiede- und Müllermeister, sowie einem Schneider aufgeteilt. Es waren schon vor 1880 laut Messtischblatt zwei Windmühlen vorhanden, die noch nach 1920 standen. Eine war eine Bockwindmühle, die 1885 in die Katasterkarte eingetragen wurde und heute imFreilichtmuseum Klockenhagen steht. Die andere, erst 1899 im Kataster registrierte Windmühle war eineHolländerwindmühle, die spätestens 1943 abgebrochen wurde.

Neuhof (Wüstung)

Der Ort wurde 1841 als Karrin-Neuhof erwähnt, aber bereits 1835 war er laut Preußischem Urmesstischblatt (PUM 1835) vorhanden. 1843 wurde es aus den Gemeindeverzeichnissen und Karten gestrichen, die Feldmark wurde von Karrin zur Gemeinde Groß Ernsthof verändert.[3]

Sandhof (Wohnplatz)

Der Platz wurde 1841 alsKarin-Sandfeld angelegt, gehörte ursprünglich zu Karrin, wurde dann 1843 aus den Gemeindeverzeichnissen gestrichen und seit 1851 mitSandhof bezeichnet. Auch dies war eine Kolonistensiedlung.[3] Sandhof und Mittelhof sind die Verbindung der Gemeinde zumPeenestrom.
ZuDDR-Zeiten wurden in Richtung Mittelhof LPG-Anlagen errichtet.

Nieder Voddow (Wohnplatz)

Im Meßtischblatt von 1880 wurde der Hof erstmals verzeichnet. Er wurde ab 1920 als Vorwerk zu Voddow genannt. Erst 1995 wurde im Gemeindeverzeichnis der NameNieder Voddow erwähnt. Namensdeutung, wie Voddow.[3] Es war aber wie auch die Streuhöfe um das Hauptdorf herum eher ein etwas größerer Siedlungshof, der sich später als Wohnplatz entwickelte.

Warsin (Wüstung)

Warsin, das später Lubmin den Namen gab, lag am nördlichen Zipfel des Gemeindegebietes, südlich des späteren KKW. Warsin wurde alsWarszin 1271 erstmals urkundlich genannt. Der slawische Name wird alsFörster gedeutet.[3] Bis 1859 wurde der Ort noch in offiziellen Verzeichnissen geführt. Noch bis nach 1920 war es im Messtischblatt von 1920 (mit Berichtigungen bis 1945) mitForsthaus Warsin genannt.
Noch heute ist die Waldlichtung zu sehen, wo sich die Siedlung befand.

Politik

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Wappen, Flagge, Dienstsiegel

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Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, wederWappen nochFlagge. AlsDienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit demWappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichtetenGreifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE RUBENOW“.[7]

Verkehr

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Durch den Ortsteil Groß Ernsthof verläuft die Landstraße 262. Über Wolgast hat Rubenow Anschluss an das Bundesstraßennetz mit derBundesstraße 111, die von derBundesautobahn 20 kommend die Stadt durchquert und auf die InselUsedom führt.

In Wolgast befindet sich auch der nächstgelegene Bahnhof der seit 1863 bestehendeBahnstrecke Züssow–Wolgast Hafen und die seit 1876 bestehendeBahnstrecke Ducherow–Heringsdorf–Wolgaster Fähre.

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch:Liste der Baudenkmale in Rubenow
  • Burgwall Rubenow mit mehreren slawischen Siedlungen
  • Gutsanlage Nonnendorf
  • Gutshaus Rubenow
  • Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin (der östliche Teil gehört zur Gemeinde Rubenow)
  • Sanddornplantagen östlich des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Otto Bollnow (1877–1959), deutscher Schullehrer und Heimatforscher (geboren in Latzow)

Literatur

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  • Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001,ISBN 3-86006-149-6, Seiten 79, 98, 116, 138/139

Weblinks

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Commons: Rubenow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2005
  3. abcdefghijManfred Niemeyer:Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001,ISBN 3-86006-149-6. S. 79 ff
  4. Pommersches Urkundenbuch, Bd. II, Nr. 945.
  5. Pommersches Urkundenbuch, Bd. IV, Nr. 2132.
  6. Heinrich Berghaus:Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen, IV. Teils Band II, Anklam 1868, S. 1038
  7. Hauptsatzung § 1 (PDF).
Städte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-Greifswald

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Normdaten (Geografikum):GND:4528708-9(lobid,OGND,AKS) |VIAF:239191187
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