Rossano

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterRossano (Begriffsklärung) aufgeführt.
Rossano
StaatItalien
RegionKalabrien
ProvinzCosenza (CS)
GemeindeCorigliano-Rossano
Koordinaten39° 34′ N,16° 38′ O39.56666666666716.633333333333270Koordinaten:39° 34′ 0″ N,16° 38′ 0″ O
Höhe270 m s.l.m.
Fläche149 km²
Einwohner36.724(31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte246 Einw./km²
DemonymRossanesi
PatronNilus von Rossano
Kirchtag26. September
Telefonvorwahl0983CAP87067, 87068
WebsiteOffizielle Website

Rossano, auchRossano Calabro, ist einesüditalienische Stadt mit zuletzt 36.724 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in derProvinz Cosenza in der RegionKalabrien. Seit dem 31. März 2018 ist sie Teil der GemeindeCorigliano-Rossano, der größten der Provinz Cosenza. Sie ist Sitz desErzbistums Rossano-Cariati.

Inhaltsverzeichnis

Lage

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Rossano liegt amIonischen Meer, in den nördlichen Ausläufern derSila Greca. Das historische Zentrum befindet sich in etwa 275 Metern Höhe, am Fuß des Hangs liegt der moderne StadtteilRossano Scalò, der Stadtteil an der Küste heißtLido Sant’Angelo und ist ein stark frequentierter Badeort.

Geschichte

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Archäologische Spuren beweisen die Existenz einer Siedlung in römischer Zeit, die erste schriftliche Aufzeichnung erwähnt die StadtRoscianum im 6. Jahrhundert n. Chr. Seine größte Bedeutung erlangte Rossano in der Zeit des 8. bis 11. Jahrhunderts, während deren sie eines der bedeutendsten Zentren byzantinischer Kultur in Süditalien war und mit einer stark ausgebauten Festung lange den Angriffen derSarazenen widerstand.

Im Jahre 982 war Rossano der Stützpunkt des HofstaatsOttos II., in welchem der Kaiser seine GemahlinTheophanu und den ThronfolgerOtto während seines Kriegs gegen die Sarazenen zurückgelassen hatte. Dank glücklicher Flucht auf einem byzantinischen Handelsschiff konnte der Kaiser trotz einer verlustreichen Niederlage nach Rossano zurückkehren.

1060 ging die Stadt in den Besitz der Normannen über und teilte seit dieser Zeit das historische Schicksal Süditaliens, freilich ohne über den Rang einer gewöhnlichen Provinzstadt hervorzuragen. Unter den Feudalherren des mittelalterlichen Rossano befand sich die FamilieRuffo, ab 1637 herrschten dieBorghese über die Stadt.

Seit den 1950er-Jahren nahm die Bevölkerung stark zu. Rossano ist heute ein bedeutendes Zentrum der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie, das sich vor allem auf den Anbau vonOliven undZitrusfrüchten, aber auch auf die Verarbeitung derLakritze stützt. Einen weiteren wichtigen Wirtschaftszweig bildet mittlerweile der Tourismus.

Sehenswürdigkeiten

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  • DieKathedrale Santa Maria Assunta stammt aus dem 12. Jahrhundert, war aber im Verlauf der Jahrhunderte zahlreichen Veränderungen unterworfen. Sie birgt ein der Legende nach nicht von Menschenhand gemaltes Gnadenbild, die so genannteMaria Achiropita.
  • DerCodex purpureus Rossanensis (Purpurkodex von Rossano) im Diözesanmuseum ist eine der ältesten und am reichsten ausgeschmückten griechischenEvangelienhandschriften. Er wurde vermutlich im6. Jahrhundert in Syrien angefertigt und gelangte im 7. Jahrhundert nach Kalabrien.
  • Das OratoriumSan Marco im griechischen Altstadtviertel ist eine byzantinische Kirche, vermutlich aus dem 10. Jahrhundert. Sie soll vom Heiligen Nilus von Rossano gestiftet worden sein.
  • Eine weitere byzantinisches Kirche aus dem 10. oder 11. Jahrhundert ist das Oratorium derPanaghia beziehungsweiseMaria la Tutta Santa.
  • Die BarockkircheSan Nilo wurde vonIppolita Aldobrandini als Fürstin von Rossano gestiftet und 1620 errichtet.
  • Außerhalb der Stadt, in 609 m Höhe, befindet sich die KircheSanta Maria del Patire beziehungsweiseSanta Maria Nuova Odigitria, die 1101–1105 vonBasilianermönchen erbaut wurde und Teil eines bedeutenden Klosterkomplexes in der Normannenzeit war, von dem allerdings nur Ruinen übrig sind. Gründer soll der HeiligeBartholomäus von Simeri gewesen sein, der in ihr alspatire, griechisch πατῆρ (Vater), verehrt wird. Sie verfügt über Reste eines Mosaikfußbodens.
  • Bild der Maria Achiropita in der Kathedrale
    Bild der Maria Achiropita in der Kathedrale
  • S. Maria Panaghia
    S. Maria Panaghia
  • S. Maria del Patire
    S. Maria del Patire
  • S. Marco
    S. Marco
  • Produktionsstätte und Museum der Amarelli-Lakritze
    Produktionsstätte und Museum der Amarelli-Lakritze

Söhne und Töchter der Stadt

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Weblinks

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Commons: Rossano – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rossano – Reiseführer
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