Rom wurde erstmals im 1. Jahrhundert v. Chr. vom DichterTibull[2]Ewige Stadt genannt. Diese Bezeichnung, ursprünglich eineAntonomasie, wurde zu einem Ehrennamen für die Stadt wegen der Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte. Der von denRömern praktizierten Legende nach wurde Rom im Jahre 753 v. Chr. gegründet, ist jedoch wahrscheinlich älter.[3] Nach der Abschüttelung des Einflusses derEtrusker etablierte sich Rom als ein unabhängiger Stadtstaat, welcher im Laufe der Jahrhunderte Italien und daraufhin den größten Teil des antikenMittelmeerraums in Besitz nehmen konnte. Das in der Stadt Rom entstandeneLatein, gesprochener lokaler Dialekt unditalische Sprache, hat sich durch die römische Expansion über ganz Italien vor allem im südwestlichen Mittelmeerraum verbreitet und dort die lokalen Sprachen fundamental beeinflusst, was zur Entstehung derromanischen Sprachen geführt hat. Das klassische Latein hat sich alslingua franca der Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Theologie, Politik und Diplomatie bis in die Neuzeit halten können. Dasantike römische Stadtrecht hat bis heute einen bedeutenden Einfluss in den europäischen Rechtsordnungen hinterlassen.
Roma capitale (Rom Hauptstadt) hat einen besonderen Status als Gemeinde. Innerhalb der Stadtgrenzen befindet sich der Staat (der)Vatikanstadt. Er ist ein unabhängigerBinnenstaat und Sitz desPapstes, also desBischofs von Rom. Dieser ist Oberhaupt derrömisch-katholischen Kirche sowie desHeiligen Stuhls; Letzterer bildet ein eigenständiges Völkerrechtssubjekt, womit die Stadt Rom seit 1834 (Etablierung des Sitzes desMalteser-Ritterordens) zwei von drei nichtstaatlichenVölkerrechtssubjekten beherbergt. Außerdem haben dort dieUNO-UnterorganisationenFAO, derIFAD und dasWFP ihren Sitz.
Rom ist außerordentlich reich an bedeutenden Bauten und Museen und Ziel zahlreicher Touristen. Die Altstadt von Rom, derPetersdom und die Vatikanstadt wurden von derUNESCO im Jahr 1980 zumWeltkulturerbe erklärt.[4]
Der älteste lateinische Beleg des Namens befindet sich auf derCista Ficoroni aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr.[5] Doch bereits in der etwa beiDionysios von Halikarnassos erhaltenen, indirekten griechischen Überlieferung des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. begegnet der Name in der FormῬώμηRhṓmē, so beiHellanikos von Lesbos,Antiochos von Syrakus undDamastes von Sigeion.[6] Während imAlthochdeutschen nebenRōma auch die FormRūma* als Name der Stadt bestand,[7] benutzte man auf dermittelhochdeutschen Sprachstufe meistRōme oderRome, kannte aber auch schon die Verkürzung aufRōm undRom.[8] DieEtymologie des WortesRoma selbst ist ungeklärt, doch werden hierzu seit der Antike unterschiedliche Theorien erörtert.
Neben meist rein mythischen Erklärungen, die den Namen mit zahlreichen Personen namens Romus oder Roma in Verbindung brachten und die Gründungssage mit dergriechischen Mythologie verknüpften, stand in der antiken Namenserklärung die Geschichte um Romulus und Remus im Vordergrund. Die erstmals beiDiokles von Peparethos niedergelegte Erzählung, die zumindest fürPlutarch als besonders glaubwürdig und belegt galt, führte den Namen auf Romulus, den Gründer derRoma quadrata, zurück, flocht aber denficus Ruminalis, einen schattenspendenden Feigenbaum auf dem späterenForum ein. Dessen Name wurde wiederum entweder von Romulus hergeleitet oder von dem altlateinischen Wortruma für die säugende Brust, was sich in die Geschichte mit den von der Wölfin gesäugten Zwillingen fügte.[9] „Rationalistischere“ Darstellungen verbanden den Namen der Stadt, den diePelasger in mythischer Vorzeit dem von ihnen gegründeten Ort gegeben haben sollen, mit demgriechischen Wortῥώμη‚Kraft‘, ‚Stärke‘.[10] Lehnte man eine griechische Stadtgründung Roms ab, verwies man darauf, dass die Stadt einst den NamenValentia (von lateinischvalentia‚Kraft‘, ‚Stärke‘) trug, der unter griechischem Einfluss sich inῬώμη gewandelt habe.[11]
Moderne Herleitungen des Namens verfolgen verschiedene Ansätze. Am weitesten verbreitet ist die Verbindung mit derindogermanischenWurzel*.sreṷ- ‚fließen‘, was fürRoma eine Bedeutung ‚Siedlung am Fluss’ ergebe.[12] Das lateinische Wortrūma‚weibliche Brust‘ undRūmon als alten Namen des Tibers[13] stellteMassimo Pittau immer wieder in diesen bereits in der antiken Literatur konstruierten Zusammenhang.[14]
Gleichermaßen weit verbreitet ist die Herleitung aus einemetruskischenGentilnamenRuma. Der Name würde einem Vorschlag des SprachwissenschaftlersWilhelm Schulze aus dem Jahr 1904 folgend die ‚Siedlung der tuskischenruma‘ bezeichnen.[15] Insbesondere in der italienischen Forschung findet dieser Ansatz Zustimmung, wird aber auch von Wissenschaftlern anderer Länder favorisiert.[16] Hiergegen wurde eingewandt, dass der etruskische Name der Stadt zwar*Ruma lautete,[17] lateinische Wörter mit etruskischer Wurzel aber immer deren /u/-Laut behielten. Da dasEtruskische ursprünglich jedoch keinenLaut /o/ kenne, der erst nach einer inneretruskischenLautverschiebung des 6./5. Jahrhunderts v. Chr. und somit Jahrhunderte nach Stadt- oder Siedlungsgründung begegnet, müsste man als Stadtnamen auch im LateinischenRuma erwarten. Aus diesem Grund sei eine Herleitung des Stadtnamens aus dem Etruskischen unwahrscheinlich.[18]
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ansätze, die meist keine weitere Diskussion auslösten und nicht weiterverfolgt wurden.[19]
Nachdem bereits in der späten Republik der DichterTibull für Rom die Umschreibung „die ewige Stadt“ gefunden hatte, wurde diese Vorstellung weiter entwickelt. So durch den römischen DichterVergil (70–19 v. Chr.), der nach dem VorbildHomers dieAeneis verfasste, die eine Erzählung der Vorgeschichte und Bedeutung Roms darstellt. Dieses Buch wurde schon in jener Zeit zu einem Lehrbuch an römischen Schulen und gilt als dasNationalepos der Römer. Der GottJupiter prophezeit in diesem Werk die Ewigkeit Roms, dem keine räumlichen oder zeitlichen Grenzen gesetzt seien.[20]
Auch am Ende der Kaiserzeit (Mitte bzw. Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.) sprechen einige Autoren vom nie untergehenden Rom. Der Offizier und GeschichtsschreiberAmmianus Marcellinus (um 330–395 n. Chr.) begründet in seinerLebensanalogie die Ewigkeit Roms damit, dassvirtus ‚Kraft‘, ‚Tugend’ undfortuna ‚Glück’ bei der Gründung einen Bund ewigen Friedens geschlossen hätten, welcher garantiert, dass Rom, solange Menschen leben, bestehen wird. Auch der Jurist und hohe Beamte AureliusPrudentius Clemens (348–nach 405) verglich die Idee des Ewigen Rom mit der Idee des christlichen Rom.Das Römische Reich habe, so Prudentius, die Menge der Völker geeint und mit seinem Frieden den Christen den Weg bereitet. Weiterhin sei Rom nicht seiner Kraft beraubt oder gealtert, sondern könne immer noch zu den Waffen greifen, wenn die Kriege riefen.
Rom gliedert sich in vier Stadtbezirke, 15 Munizipien und 155 Stadtbereiche.[21]
Die Altstadt (Municipio 1) ist in 22Rioni (Stadtteile) eingeteilt, die teilweise bis in die Antike zurückgehen. Sie haben verwaltungstechnisch keine Bedeutung mehr.
Der alte Municipio 14 wurde 1992 ausgemeindet und ist heute die selbständige StadtFiumicino.
DasKlima Roms ist typischmediterran, sommertrocken (arid) und winterfeucht (humid). Die Trockenheit im Sommer ist auf die Verlagerung dessubtropischen Hochdruckgürtels zurückzuführen; in dieserHochdruckzone sinkt die Luft ab, und Wolken werden dabei aufgelöst. Der subtropische Hochdruckgürtel verlagert sich im Winter nach Süden, und von Norden her erfasst eine feuchte außertropische Westwindzone denMittelmeerraum.
Bereits vor der Besiedelung des Gebiets von Rom durch den anatomisch modernenMenschen (Homo sapiens) lebten hier bereits vor rund 250.000 Jahren Gruppen vonNeandertalern, wie unter anderem dieFossilien aus der FundstätteSaccopastore, gelegen im heutigen IndustriegebietSacco Pastore (Municipio III), belegen.[25]
Nach derGründungssage wurde Rom am 21. April 753 v. Chr. vonRomulus gegründet. Romulus brachte demnach später seinen ZwillingsbruderRemus um, als sich dieser über die von Romulus errichtete Stadtmauer belustigte. Die Zwillinge waren der Sage nach die Kinder des GottesMars und derVestalinRhea Silvia. Sie seien auf demTiber ausgesetzt, von einer Wölfin gesäugt und dann von dem HirtenFaustulus amVelabrum unterhalb desPalatin gefunden und aufgezogen worden.[26]
Der römische AstrologeLucius Tarrutius, ein Freund des GelehrtenMarcus Terentius Varro, berechnete abweichend von dem bekannten Gründungsdatum den 4. Oktober 754 v. Chr. zwischen der 2. und 3. Tagesstunde als angeblichen Zeitpunkt der Gründung, wobei er von einemGeburtshoroskop des Romulus ausging.
Ausgrabungen auf dem Palatin brachten Siedlungsreste aus der Zeit um 1000 v. Chr. zutage; wahrscheinlich wurden damals einigelatinische undsabinische Dörfer dann um 800 v. Chr. (vielleicht durch Etrusker) zu einer Stadt vereinigt oder wuchsen zusammen.
Die Zusammenfassung einzelner Siedlungen zu einem Gemeinwesen könnte sich also nach Auffassung der Historiker tatsächlich um das legendäre Gründungsdatum herum ereignet haben. Die sprichwörtlichensieben Hügel Roms sind:Palatin,Aventin,Kapitol,Quirinal,Viminal,Esquilin undCaelius. Heute erstreckt sich das Stadtgebiet auch über die bekannten HügelGianicolo,Vaticano undPincio.
Zu Beginn seiner Geschichte war Rom laut späterer Überlieferung einKönigreich; als ersten der – großteils legendären – Nachfolger des Romulus nenntTitus LiviusNuma Pompilius. Nach Vertreibung des letzten etruskischen KönigsLucius Tarquinius Superbus – angeblich im Jahr 509 v. Chr. – wurde Rom eineRepublik – wenngleich dies wohl tatsächlich erst um 470 v. Chr. geschah. Die Folgezeit war vonStändekämpfen zwischen den politisch rechtlosen, wenn auch freienPlebejern und den adeligenPatriziern gekennzeichnet. Das Ergebnis des Konflikts war die Entstehung einer neuen Elite, derNobilität. Rom begann nun damit, die umliegenden Gebiete anzugliedern.
Obwohl sich Rom 390 v. Chr. einer Invasion derKelten kaum erwehren konnte, expandierte die Stadt danach dennoch ständig. Zum Schutz vor weiteren Übergriffen wurde dieServianische Mauer errichtet (siehe in der AbbildungDie sieben Hügel Roms). 312 v. Chr. folgten der Bau des erstenAquädukts sowie der Bau derVia Appia. Zur Expansion Roms trugen insbesondere auch die schließlich erfolgreichenPunischen Kriege (264–146 v. Chr.) gegen das nordafrikanischeKarthago bei, das den westlichenMittelmeerraum kontrollierte. Nach dem Sieg stieg Rom zur Vormacht des Mittelmeerraums auf und unterwarf ab 200 v. Chr. auch denhellenistischen Osten.
Zugleich eskalierten die Konflikte innerhalb der Nobilität. Nachdem die BrüderTiberius undGaius Sempronius Gracchus, die um 130 v. Chr. alsVolkstribunen versucht hatten, Reformen durchzusetzen, ermordet worden waren, kam es zu einer Phase der Instabilität, die inBürgerkriegen ihren Höhepunkt fand.Gaius Iulius Caesar setzte alsDiktator eine Reihe von Reformen durch, wurde jedoch 44 v. Chr. ermordet. Zu diesem Zeitpunkt erreichte dasForum Romanum bereits eine Bebauungsdichte, die eine Ausweitung des Areals nötig machte. Auch aus diesem Grund hatte Caesar mit dem Bau desForum Iulium begonnen.
Im 1. Jahrhundert n. Chr. war Rom bereits eine Millionenstadt[27] und sowohl geografisches als auch politisches Zentrum desRömischen Reiches. Es verfügte über ein funktionierendes Frisch- und Abwassersystem, ein ausgebautes Straßennetz und funktionierende Bevölkerungsschutzeinheiten (Vigiles), die als Feuerwehr mit Polizeibefugnissen ihren Dienst versahen. Der Ausbau Roms, der besonders unter Caesars ErbenAugustus, dem erstenKaiser, forciert worden war, wurde durch einen großenBrand von Rom unterNero im Jahr 64 nur vorübergehend zurückgeworfen.
Unter der Herrschaft derFlavischen Dynastie (69–96 n. Chr.) begannen umfangreiche Bautätigkeiten, die von den Kaisern finanziert wurden. Zu diesen neuen öffentlichen Bauwerken gehören einige der berühmtesten Baudenkmäler wie dasKolosseum und ein Teil derKaiserforen. Das letzte dieser Foren wurde Anfang des 2. Jahrhunderts unter KaiserTrajan fertiggestellt. Diese Zeit wird vielfach als Höhepunkt des Römischen Reiches angesehen. GroßeThermenanlagen, wie sie im 3. Jahrhundert vonCaracalla undDiokletian errichtet wurden, welche sogar Bibliotheken einschlossen, waren fester Bestandteil des stadtrömischen Lebens geworden. Besessen von der Idee, ihre Vorgänger zu übertreffen, errichteten die Kaiser immer größere Bauwerke, wie dieMaxentiusbasilika. Dies gilt manchmal als Indiz für einen beginnenden Niedergang des Kaiserreiches, zeigt aber vor allem, dass Rom bis ins frühe 4. Jahrhundert noch immer die wichtigste Bühne für die herrscherliche Selbstdarstellung war. Es entstanden auch zahlreiche üppig angelegte Gärten(horti), nach dem Vorbild der bereits um 60 v. Chr. angelegtenGärten des Lucullus und derHorti Sallustiani. Im späten 3. Jahrhundert wurde dieAurelianische Mauer errichtet, da die Stadt längst über die Grenzen derServianischen Mauer hinausgewachsen war undBürgerkriege und äußere Angriffe für eine veränderte Bedrohungslage sorgten.
Zu Beginn derSpätantike um das Jahr 300 erreichte Rom wohl seine größte Bevölkerungszahl. Die Schätzungen reichen von 450.000 bis dreieinhalb Millionen; die häufigsten Annahmen liegen bei geschätzten 1,2 Millionen Einwohnern. Die Stadt verlor aber bald an politischer Bedeutung, da die verschiedenen Kaiser andere Residenzen (darunterRavenna,Konstantinopel,Mailand,Trier,Thessaloniki,Split) bevorzugten. Vor allem Konstantinopel stieg im späteren 4. Jahrhundert zur Rivalin auf.
Im 5. Jahrhundert gerietdie westliche Reichshälfte dann in einen Teufelskreis aus Bürgerkriegen und Angriffen von außen, die auch die Stadt Rom in Mitleidenschaft zogen. Ein Fanal war diePlünderung Roms im Jahr 410 durch den Heeresverband desGotenAlarich sowie noch einmal455 durch dieVandalen. Der Bürgerkrieg zwischenAnthemius undRicimer wurde 472 vor allem in Rom ausgetragen und zog die Stadt ebenfalls stark in Mitleidenschaft. Wichtiger noch war, dass man seit 429 die Kontrolle über Nordafrika verlor, von dessen Getreidelieferungen die Stadt abhängig war. Fortan sank die Einwohnerzahl rapide, obwohl Kaiser wieValentinian III. oder Anthemius wieder für längere Zeit am Tiber residierten.
Nach dem Ende desweströmischen Kaisertums im Jahr 476 wurden große städtische Einrichtungen wie die Diokletiansthermen und das Kolosseum zunächst aber weiter unterhalten; trotz sinkender Einwohnerzahlen bestand das antike Leben fort. Auch der Senat existierte weiterhin.Prokopios hielt fest, dass die Bauwerke der Stadt während der Herrschaft desOstgotenreichs instand gehalten wurden.Theoderich der Große ließ Tierhetzen und Wagenrennen abhalten. Um 530 lebten noch gut 100.000 Menschen in Rom. Die zivilisatorische Katastrophe kam erst mit denGotenkriegen und der in diesem Rahmen betriebenen Rückeroberungspolitik des oströmischen KaisersJustinian. Die langen Kriegshandlungen führten zur endgültigen Zerstörung fast aller römischenWasserleitungen (537), zur weitgehenden Auslöschung der das antike Erbe bewahrenden Senatorenschicht und zu einem mehrjährigen Aussetzen des städtischen Lebens durch oströmisch-gotische Belagerungskämpfe. Die Bevölkerungszahl sank als Folge auf wenige Zehntausend. 550 fanden die letzten Wagenrennen imCircus Maximus statt.
Italien gehörte zwar formell seit 554 wieder zumOströmischen Reich, die Ordnungsfunktionen in Rom wurden jedoch in den Zeiten der „Völkerwanderung“ mehr und mehr von denPäpsten ausgeübt. Der oströmisch-byzantinischeExarch residierte nicht am Tiber, sondern in Ravenna; Rom sank auf den Status einer byzantinischen Provinzstadt und verlor nun auch seine symbolische Bedeutung; einzig das Papsttum sorgte noch für einen Rest an Glanz und Relevanz. Das letztespätantike Bauwerk in der stark entvölkerten Stadt war die 608 errichtetePhokas-Säule. Bald danach scheint dasForum Romanum seine Bedeutung für die Stadt endgültig verloren zu haben; die antiken Monumente verfielen, der Senat löste sich auf.
SeitPippin erlangte Rom neue Bedeutung als Hauptstadt desKirchenstaates (Patrimonium Petri) und als wichtigster Wallfahrtsort desChristentums nebenJerusalem undSantiago de Compostela. Neuer Glanz kam im Jahr 800 in die Stadt, alsKarl der Große durch PapstLeo III. zum ersten Kaiser desHeiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Zwischen 843 und 849 scheiterten drei Eroberungsversuche durch muslimische Araber, die Stadthälfte auf dem rechten Tiberufer aber wurde 846 geplündert.
Zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert folgten weitere Belagerungen, Angriffe und Plünderungen durchLangobarden,Sarazenen undNormannen. Um 800 betrug die Einwohnerzahl gerade noch 20.000 Einwohner. Durch den rapiden Bevölkerungsrückgang verwaisten gut drei Viertel des von derAurelianischen Mauer umschlossenen Stadtgebietes, welches in darauffolgender Zeit brach lag und verwilderte bzw. später landwirtschaftlich genutzt wurde. Die dichtbevölkerten Stadtteile konzentrierten sich auf die umliegenden Ufer des Tiber, aufs Marsfeld sowie auf den Borgo zwischenPeterskirche undEngelsburg. Dies begründete auf dem Gebiet innerhalb der Aurelianischen Mauer den speziellen Gegensatz zwischen den Gebietenabitato (dichtbesiedelte Tiberufer, Marsfeld, Borgo) unddisabitato (brach liegende, unbewohnte Landschaftsflächen), der Rom vom 11. bis zum 19. Jahrhundert prägen sollte. Die antiken Stadtzentren, das Forum Romanum, das Kapitol, die Kaiserforen, das Kolosseum usw. lagen allesamt im unbewohntendisabitato. Die neuen Zentren Roms bildeten nun derBorgo mit Alt-St. Peter und derCampo de’ Fiori. Imdisabitato existierten im Mittelalter zeitweise eigene kleine Siedlungen, die sich um die großen Kirchen Roms außerhalb desabitato gebildet hatten, wie um dieLateranbasilika oder um die KircheSanta Maria Maggiore.
Am Ende des 9. Jahrhunderts verloren dieKarolinger als Schutzmacht des Papstes an Einfluss. Während dessaeculum obscurum um die erste Jahrtausendwende rivalisierten verschiedenestadtrömische Adelsfamilien samt ihren Anhängern um Macht, Geldquellen und vor allem um den Stuhl Petri, insbesondere dieCrescentier als Führer der römisch-nationalen Politik gegen die kaiserfreundlichenTuskulaner, die von dem fränkischen MarkgrafenAlberich I. von Spoleto († um 920/25) abstammten. Letztere setzten sich im Adelsgeschlecht derColonna fort, das seit dem 12. Jahrhundert mit denOrsini konkurrierte. Äußerlich gruppierten sich die rivalisierenden Parteien im Hochmittelalter, wie auch in Norditalien, inGhibellinen und Guelfen, doch ging es vor allem um einen Machtkampf untereinander sowie gegen die Päpste der Gegenpartei. Für mehrere Jahrhunderte wurden fast nur noch Angehörige des stadtrömischen Adels zu Päpsten gewählt(siehe:Liste der Päpste). In ihrenFehden verschanzten sich die rivalisierenden Clans in zahlreichen, auf antiken Monumenten aufgetürmten Burgen: die Päpste selbst in derEngelsburg (dem MausoleumHadrians), die Adligen imKolosseum, imCircus Maximus, imSeptizodium, imMarcellustheater, imChartularium (Staatsarchiv der römischen Kaiser), imAugustusmausoleum, in denKonstantinsthermen, imGrabmal der Caecilia Metella usw. Das jahrhundertelange Ringen dieser Familien um die Macht im Kirchenstaat förderte denNepotismus am Heiligen Stuhl. Große Ereignisse waren neben denPapstwahlen auch dieRomzüge derrömisch-deutschen Könige zurKaiserkrönung durch den Papst.
Das von der katholischen Kirche direkt in Rom vermutete Grab des nach demBrand Roms unterNero im Jahre 64 hingerichteten ApostelsPaulus sowie zahlreiche andereReliquien verhießen ab 1300 in denHeiligen Jahren den Pilgern außergewöhnliche Gnaden undAblässe. Hierzu trug im Besonderen die Vermutung bei, dassSimon Petrus gemeinsam mit Paulus hingerichtet und in Rom begraben worden sein soll. Diese Annahme ist bis heute unter Historikern äußerst umstritten. Die Pilger stellten ein Standbein derKommune dar, die sich seit dem 12. Jahrhundert um die Eigenverwaltung bemühte. Ein erstes Aufleben der Kommune im Streit mit dem Papsttum unter Beteiligung des KirchenreformersArnold von Brescia wurde mit der KaiserkrönungFriedrich Barbarossas 1155 gewaltsam unterbrochen. Im 14. Jahrhundert erhoben sich die Bürger gegen die Herrschaft der AdelsfamilienOrsini undColonna, die sie für den Niedergang der Stadt verantwortlich machten. Als ihr Anführer machte sichCola di Rienzo zum Volkstribun und zeitweise zum Alleinherrscher.
Das Aufblühen Roms in der Renaissance wurde 1527 durch denSacco di Roma‚Plünderung Roms‘ unterbrochen, als die SöldnertruppenKarls V. Rom plünderten und verwüsteten.
In der Renaissance und im Barock fand die Stadt ein neues Gepräge, das hauptsächlich vonKirchen bestimmt wird, aber auch von neuen Straßenzügen mitSichtachsen auf Paläste undPlätze mitBrunnen undObelisken. In diesem Zustand ist Rom bis heute verblieben, weshalb die römische Altstadt neben dem Vatikan eines der beiden Weltkulturerbe in der Stadt Rom darstellt.
Nach einer Phase, in der durch französischenRevolutionsexport der Kirchenstaat 1798 aufgelöst und durch eineRömische Republik abgelöst worden war, konnte sichPius VII. im Jahr 1800 wieder in Rom etablieren. Dessen Weigerung in der Frage der Durchsetzung derKontinentalsperre führte im November 1807 zur französischen Besetzung und am 17. Mai 1808 zur Annexion des Kirchenstaats einschließlich der Stadt Rom durch dasErste Kaiserreich unterNapoleon Bonaparte. Der Papst, der Napoleon 1809 exkommuniziert hatte, wurde bald darauf festgenommen und in Frankreich inhaftiert. Mit Senatsbeschluss vom 17. Februar 1810 unterwarf Frankreich das Papsttum der französischen Souveränität und demGallikanismus. Gleichzeitig erhob es die Stadt symbolisch zur „zweiten Stadt des Kaiserreichs“ und kündigte an, dass ein künftiger Thronfolger, der den Titel einesKönigs von Rom tragen werde, dort auch einen kaiserlichen Hof halten werde. Nach der Abdankung Napoleons imVertrag von Fontainebleau (1814) kehrte der Papst nach Rom zurück und restaurierte den Kirchenstaat.
1849 stationierte Frankreich, das sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Schutzmacht des römischen Papsttums gegen Bestrebungen desRisorgimento verstand, Truppen im Kirchenstaat. 1864 kam Frankreich mit dem 1861 gegründetenKönigreich Italien in Form derSeptemberkonvention zu einer völkerrechtlich bindenden Übereinkunft in derRömischen Frage, der zufolge Italien die Grenzen des Kirchenstaats respektiert und Frankreich im Gegenzug seine Truppen abzieht. Gemäß der Septemberkonvention verlegte Italien 1865 seine Hauptstadt von Turin nachFlorenz und nicht nach Rom, wie es im Zuge des Risorgimento viele Vertreter der italienischen Nationalstaatsidee eigentlich wünschten. Unter Bruch der Septemberkonvention ließ Italien jedoch zu, dass der italienische FreiheitskämpferGiuseppe Garibaldi 1867 einen Feldzug in den Kirchenstaat unternahm. Dies führte dazu, dass Frankreich wieder Truppen im Kirchenstaat stationierte. Im Sommer 1870 – gerade war Sitzungspause desErsten Vatikanischen Konzils – zog Frankreich diese Einheiten im Verlauf desDeutsch-Französischen Kriegs aus Rom allerdings wieder ab, weil sie an der Heimatfront gebraucht wurden. Daraufhin ließ Italien italienische Truppen am 11. September in den Kirchenstaat einmarschieren. Am 20. September 1870 durchbrachenBersaglieri diePorta Pia, marschierten in Rom ein und vollendeten damit dieEinigung Italiens. Der Kirchenstaat wurde am 6. Oktober 1870 per Dekret an Italien angegliedert.
Durch ein von KönigViktor Emanuel II. am 3. Februar 1871 unterzeichnetes Gesetz wurde Rom zur Hauptstadt des Königreichs erklärt;[28] zuvor hatten Turin und ab 1865 Florenz diese Rolle innegehabt. Im Sommer 1871 erfolgte der Umzug der Regierung von Florenz nach Rom.[29] Der seiner weltlichen Macht beraubte Papst sowie große Teile der katholischen Bevölkerung standen diesem neuen Staat jahrzehntelang feindlich gegenüber. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein starker Zustrom aus den ländlichen Gebieten Italiens ein, so dass Rom erstmals seit der Antike über die Stadtgrenze der Aurelianischen Mauer hinauswuchs. 1922 übernahmen dieFaschisten unterBenito Mussolini mit demMarsch auf Rom die Macht in Italien. In der faschistischenDiktatur wurden die Differenzen zwischen Staat und Kirche durch dieLateranverträge mit demHeiligen Stuhl 1929 beendet und der unabhängigeStaat der Vatikanstadt begründet. Außerdem wurde in dieser Zeit im Zuge der propagandistischen Verherrlichung der römischen Antike Altertümer restauriert, das monumentaleNationaldenkmal Viktor Emanuels II. 1927 fertiggestellt, neue Bauten und Sichtachsen in der historischen Altstadt geschaffen sowie das Stadtviertel EUR (Esposizione Universale di Roma) erbaut. Der bekannteste unter den oftfuturistisch anmutenden Neubauten des EUR ist derPalazzo della Civiltà Italiana (auchPalazzo del Lavoro). Anders als etwa in Deutschland wurden faschistische Inschriften und Symbole fast nie entfernt, so dass die architektonische und propagandistische Repräsentation des Faschismus nach wie vor im Stadtbild sichtbar sind.
Karte Roms um 1843. Der Gegensatz zwischen den Gebietenabitato unddisabitato innerhalb der Aurelianischen Mauer ist gut zu erkennen.
Der Stadtteil wurde von mehr als 1000 Tonnen Bomben getroffen. Dieser mit Abstand schwerste Bombenangriff auf Rom forderte 1500 Tote, 1600 Verletzte und zahlreiche zerstörte oder schwer beschädigte Gebäude.
Einige weitere Luftangriffe auf Rom folgten, waren jedoch nicht so verheerend. Das Stadtzentrum von Rom blieb weitgehend von Kriegszerstörungen verschont.[32]
Eingang zur Gedenkstätte Fosse Ardeatine
Unmittelbar nach demWaffenstillstand Italiens am 8. September 1943 begann die deutsche Besetzung Roms laut den inFall Achse festgelegten Richtlinien mit mehreren Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung, darunter die Razzia gegen diejüdische Bevölkerung Roms am 16. Oktober 1943, bei der über 1000 Einwohner des jüdischen Ghettos in dasKZ Auschwitz deportiert wurden. Einen Tag nach dem von kommunistischen Partisanen verübtenAttentat in der Via Rasella ließHerbert Kappler 24. März 1944 dasMassaker in den Ardeatinischen Höhlen durchführen, bei dem 335 italienische Zivilisten ermordet wurden. Auch bei den folgenden Luftangriffen und als sich im Mai 1944 alliierte Truppen der Stadt näherten, harrte PapstPius XII. in Rom aus. Um ein zweitesMonte Cassino oder garStalingrad zu verhindern, bemühte er sich um eine allseitige Erklärung Roms zur „offenen Stadt“. Auf deutscher Seite erhielt der Plan Unterstützung unter anderem vonErnst Freiherr von Weizsäcker und SS-GeneralKarl Wolff. Der deutsche GeneralfeldmarschallAlbert Kesselring erklärte Rom Anfang Juni 1944 zuroffenen Stadt und zog bis auf eineNachhut alle Truppen ab. Am 4. Juni 1944 marschierten westalliierte Truppen in Rom ein. König Viktor Emanuel III. dankte am 9. Mai 1946 formell zugunsten seines SohnesUmberto ab; dieser folgte ihm am gleichen Tag auf den Thron.Am 2. und 3. Juni 1946 fand dasReferendum über die Staatsform in Italien statt. Umberto II. verließ am 13. Juni auf Druck der RegierungDe Gasperi Italien und Italien wurdeRepublik.
In den Nachkriegsjahrzehnten erlebte Italien einen nie da gewesenenWirtschaftsaufschwung (miracolo economico) und eine starkeLandflucht: Millionen Menschen aus Süditalien und den Bergregionen der Abruzzen strömten in die Hauptstadt. Um die Barackensiedlungen der unmittelbaren Nachkriegszeit zu beseitigen, entstanden ab 1962 wie in allen italienischen GroßstädtenGroßwohnsiedlungen, die in Rom oft ungeplant und ohne Baugenehmigung in die römischeCampagna gesetzt und nachträglich gegen eine Gebühr legalisiert wurden. Gleichzeitig entstanden in den 1960er und 1970er Jahren auch Wohngebiete für die aufstrebenden Mittelschicht. Bis 1980 hatte sich die Einwohnerzahl der Stadt verdoppelt.
Die so genanntenborgate abusive‚missbräuchliche Vorstädte‘ boten oft keinerlei Infrastruktur, keine Grünanlagen, keine Schulen oder Kindergärten. Während in der Innenstadt die Kirchen aufgrund ihrer Überzahl oft kaum noch zu erhalten sind, fehlten sie in der Umgebung zunächst völlig. Während inzwischen zahlreiche Kirchenneubauten in den Vorstädten entstanden sind, fehlen dort bis heute Grünanlagen oder Sportstätten und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist unzureichend. Die sozialen Probleme der Vorstädte waren in den 1970er Anlass für soziale Kämpfe der radikalen Linken, Hausbesetzungen und Streiks. Linksextreme und rechtsextreme Gruppierungen (opposti estremisti) lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei; gleichzeitig wucherte in diesen Jahren auch dieorganisierte Kriminalität, für deren Verstrickungen der Fall derMagliana-Bande exemplarisch steht. Trauriger Höhepunkt der politischen Gewalt der 1970er Jahre im ganzen Land war 1978 die Entführung und Ermordung des MinisterpräsidentenAldo Moro durch Mitglieder derRoten Brigaden. Das zeitlich letzte Beispiel dieser oft als misslungen eingestuften Stadtplanung ist der WohnkomplexCorviale (auch genanntil serpentone‚die Riesenschlange‘), der 1975–1982 entstand. In den 1980er Jahren entspannte sich die Situation etwas und ein Teil der römischen Mittelschicht verließ im Zuge einerSuburbanisierung die Stadt.
Unter demPontifikat PapstJohannes Pauls II. erlebte die Stadt zweimal einen nie zuvor gewesenen Menschenandrang. ImHeiligen Jahr 2000 kamen zum Gottesdienst amWeltjugendtag zwei Millionen Menschen vor die Tore der Stadt. An den Begräbnisfeierlichkeiten am 8. April 2005 auf dem Petersplatz nahmen 200 Staats- und Regierungschefs sowie drei bis vier Millionen Menschen aus aller Welt teil, von denen aber nur 300.000 Platz fanden, die übrigen verfolgten die Zeremonien auf Videogroßbildschirmen.
Seit der Wahl von BürgermeisterFrancesco Rutelli 1993 konnten Verbesserungen bei der Luftqualität erreicht werden, jedoch änderte sich an den strukturellen Problemen der Stadt wie dem Verkehr oder der Müllentsorgung unter ihm und seinen Nachfolgern nur wenig. Nachdem Rom jahrelang von Bürgermeistern des Mitte-Links-Lagers regiert worden war, bedeutete die Wahl des NationalkonservativenGianni Alemanno im Jahr 2008 einen Einschnitt; in seiner Amtszeit verschlimmerten sich die Probleme der Stadt weiter und unter seinem sozialdemokratischen NachfolgerIgnazio Marino wurde 2015 ein gigantischer Korruptionsskandal um das kriminelle Netzwerk derMafia Capitale aufgedeckt. Die Enttäuschung der Römer über die etablierten Parteien brachte im Sommer 2016Virginia Raggi von der ProtestbewegungMovimento 5 Stelle an die Spitze der Stadt.
Markt auf demCampo de’ FioriDieSpanische Treppe, italienischScalinata di Trinità dei Monti, mit der KircheSantissima Trinità dei Monti im Hintergrund
Die großen Bauten des 20. Jahrhunderts wurden fast alle in den Außenvierteln wie dem EUR errichtet; in der Innenstadt dagegen sind Baumaßnahmen aus denkmalpflegerischen Gründen nur selten erlaubt. Derzeit finden großeAusgrabungen im Bereich der antiken Kaiserforen statt. Im modernen Stadtbild ist die Vergangenheit noch an vielen Stellen anzutreffen. So ist etwa dasTheater des Pompeius amCampo de’ Fiori aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., in dessen Vorhof zu Cäsars Zeit die Kurie untergebracht war und wo er wohl auch getötet wurde, noch zu großen Teilen erhalten. Allerdings ist im Verlauf der Jahrhunderte aus dem Halbrund für die Zuschauer eine Wohnbebauung geworden. Heute befinden sich darin Keller und eine Tiefgarage, Restaurants und Bars, Privatwohnungen und Hotelpensionen. Alle Zimmer haben auf Grund der ursprünglichen halbrunden Theaterstruktur einen trapezförmigen Grundriss.
Die Erneuerung der Stadt stellt die Römer im Alltag oft vor große Probleme. Schon der Bau einer riesigen Tiefgarage zum Jahr 2000 in einen Tuffhügel am Petersplatz war umstritten, weil die Zerstörungarchäologischer Reste befürchtet wurde. Aus demselben Grund wurde die dringend benötigte dritte Metro-Linie erst 2014/2015 eröffnet.
Größere Probleme als die historische Innenstadt machen die oft unschönen Vorstädte mit ihrer hohen Kriminalitätsrate. Dort fehlen bis heute Grünanlagen oder Sportstätten, und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist unzureichend. Bis heute sind in der einstigen Stadt der „Thermen für alle“ öffentliche Bäder kaum vorhanden. Die Römer, die es sich leisten können, besitzen eine Wohnung in einem der oft begrünten und sorgsam gepflegten Innenhöfe oder gar eine kleine Villa im Stadtbereich.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Rom im Jahre 2018 den 57. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[33]
Roms Geschichte begann etwa 800 v. Chr. mit einem Bündnis verschiedener kleiner Dörfer mit wenigen hundert bis tausend Einwohnern. Von da an wuchs Rom in den nächsten Jahrhunderten kontinuierlich zu einer Megastadt, die über eine Million Einwohner zählte. Im Zuge der Verlegung bedeutender Hauptstadtfunktionen nach Konstantinopel im 4. Jahrhundert sowie des Zerfalls des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert nahm die Bevölkerung deutlich ab und sank rasch bis zum Jahr 530 auf etwa 100.000.
ImFrühmittelalter war Rom mit 20.000 Einwohnern im Vergleich zu heute eine Kleinstadt. Erst mit dem Aufstieg des Kirchenstaates blühte Rom erneut auf, wobei immer wieder Kriege und Seuchen diese Entwicklung unterbrachen. Als es 1871 Hauptstadt des vereinigten Italien wurde, zählte es gut 210.000 Einwohner, dreißig Jahre später waren es bereits doppelt so viele. Im 20. Jahrhundert wuchs Rom erneut zur Millionenstadt heran, wobei vor allem nach 1945 die Einwohnerzahl drastisch wuchs. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1858 handelt es sich um Schätzungen, von 1871 bis 2015 um Volkszählungsergebnisse und Fortschreibungen des Nationalinstituts für Statistik (ISTAT).
In der Antike dominierte dierömische Religion das religiöse Leben in der Stadt. Dennoch waren in diesem Kulturzentrum auch andere Religionen vertreten, wie zum Beispiel derMithraismus und weitereMysterienkulte. Auf demPalatin befand sich ein Tempel derMagna Mater, im Viertel rechts des Tiber, demTrastevere, wo sich ursprünglich auch die jüdische Gemeinde angesiedelt hatte, war ein Heiligtum der syrischen Götter. Auf demKapitol stand ein Heiligtum desSerapis. Einen Tempel fürIsis und Serapis, dasIseum Campense (lat.: Isisheiligtum auf dem Campus), gab es auf demMarsfeld.[34]
Bereits sehr früh entstand in der Stadt einechristliche Gemeinde, die trotz der Christenverfolgungen rasch anwuchs.
Mit der HerrschaftszeitKonstantins des Großen nahm das Christentum imRömischen Reich einen Aufschwung und überlebte auch dessen Untergang. Die Bischöfe von Rom beanspruchten als Nachfolger des ApostelsSimon Petrus einen Führungsanspruch über die Kirche und nahmen den Titel desPapstes an. Nachdem die Stadt mehrfach von heidnischen Völkern geplündert und zerstört worden war, setzte sich Rom als religiöses Zentrum der Westkirche und seit dem 8. Jahrhundert als Zentrum desKirchenstaates durch. Infolgedessen wurden in Rom zahlreiche Kirchen errichtet, welche die wichtigsten kirchlichen Heiligtümer beherbergen.
1797 wurde Rom vonNapoleon Bonaparte imItalienfeldzug erobert. Nach demWiener Kongress wurde es 1815 wieder unter päpstlicheHoheit gestellt. Das italienische Nationalbewusstsein war unter der französischen Besatzung gewachsen (sieheRisorgimento). 1861 wurde dasKönigreich Italien gegründet. Als Frankreich infolge desDeutsch-Französischen Krieges seine Schutztruppen aus Rom abzog, eroberten italienische Truppen ab 11. September 1870 den Kirchenstaat; es gab keinen nennenswerten Widerstand. Am 20. September 1870 wurde Rom eingenommen (Breccia diPorta Pia), die weltliche Herrschaft der Päpste über Rom war damit unwiderruflich beendet. Der Papst zog sich daraufhin in denVatikan zurück, der 1929 in denLateranverträgen als eigenständiger Staat anerkannt wurde.
Rom und insbesondere der Vatikan sind bis heute das geistliche Zentrum derrömisch-katholischen Kirche. Die römisch-katholische Kirche prägt durch die Vielzahl an Kirchen, Klöstern und anderen religiösen Einrichtungen, Priestern, Ordensbrüdern und -schwestern deutlich sichtbar das Stadtbild. Insgesamt gibt es in Rom über 900katholische Kirchen, die Zeugnis von allen Architekturepochen der europäischen Geschichte von der Antike bis heute ablegen. ImBistum Rom, das das Stadtgebiet mit Ausnahme von Ostia umfasst, waren 2017 2.355.984 Einwohner (82 % der Bevölkerung) katholisch. Der Katholikenanteil ist von 97 % im Jahr 2002 auf 82 % im Jahr 2011 gesunken, was sowohl aufSäkularisierung als auch auf Einwanderung Andersgläubiger zurückzuführen ist. Seit 2011 hält sich der Anteil der Katholiken in der Bevölkerung jedoch konstant bei rund 82 %.[35]
Die älteste religiöse Minderheit bilden dieJuden in Rom, die in der Stadt schon seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert nachgewiesen sind. Seit dem 16. Jahrhundert mussten die römischen Juden zwangsweise imGhetto leben, das erst 1870 mit dem Ende des Kirchenstaats aufgehoben wurde. Als Zeichen des Selbstbewusstseins der jüdischen Gemeinde wurden 1901–1904 dieGroße Synagoge (Tempio Maggiore) errichtet, die auch die Verfolgungen und Deportationen während desZweiten Weltkrieges unbeschadet überstand. Heute leben in Rom etwa 20.000 Juden (0,7 % der Bevölkerung).[36]
DieProtestanten verschiedener Konfessionen bilden in Rom nur eine kleine Minderheit. Auch sie genießen erst seit 1870 Religionsfreiheit, zuvor wurde etwa derCimitero acattolico (auch „Protestantischer Friedhof“ genannt) für die deutschen und britischen Protestanten außerhalb der Stadtmauern angelegt. Nachdem Rom Hauptstadt des italienischen Nationalstaats geworden war, errichteten die aus demPiemont kommendenWaldenser die repräsentativeWaldenserkirche (Tempio Valdese di Roma) und weitere Kirchenbauten in der Stadt.
Am 19. Juni 2016 wurde Virginia Raggi (M5S)in einer Stichwahl zur neuen Bürgermeisterin von Rom gewählt. Im ersten Wahlgang am 5. Juni 2016 hatte sie gegen mehrere Gegenkandidaten mit 35,26 % die meisten Stimmen erhalten. Der Kandidat desPartito DemocraticoRoberto Giachetti erreichte mit 24,91 % der Stimmen den zweiten Platz. Die anschließend erforderliche Stichwahl gewann Raggi mit 67,15 % der Stimmen. Bei der gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahl erreichte Raggis Partei Movimento 5 Stelle die absolute Mehrheit im Gemeinderat und in 12 der 15 Stadtbezirke.[41]
Bei denStichwahlen am 9. und 10. Juni 2013 wurdeIgnazio Marino (PD) zum Bürgermeister gewählt. Er gewann mit 63,9 % gegen den AmtsinhaberGianni Alemanno (PdL).[42] Marino musste jedoch im Oktober 2015 zurücktreten. Am 1. November 2015 übernahm Francesco Paolo Tronca kommissarisch die Amtsgeschäfte bis zu einer Neuwahl des Bürgermeisters.[43]
Giovanni Alemanno wurde am 28. April 2008 zum Bürgermeister von Rom gewählt. In derStichwahl erreichte er gegen den früheren BürgermeisterFrancesco Rutelli 53,7 % der Stimmen.[44] Der bisherige BürgermeisterWalter Veltroni wurde 2001 gewählt und am 28. Mai 2006 für eine zweite Amtszeit mit 61 % der Stimmen im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.[45] Giovanni Alemanno scheiterte damals mit nur 37,1 %. Veltroni trat am 13. Februar 2008 als Bürgermeister, wegen seiner Kandidatur bei den Parlamentswahlen, zurück.[46]
Bronzeskulptur an der BrückePonte Giuseppe MazziniFlagge der Stadt Rom
Das Wappen der Stadt Rom zeigt einen roten Schild mit demAkronymS.P.Q.R. und eine mit Edelsteinen besetzte Krone.
S.P.Q.R. steht für daslateinischeSenatus Populusque Romanus‚Senat und Volk von Rom‘ oder ‚der (römische) Senat und das römische Volk‘.
Dieser Schriftzug war das Hoheitszeichen des antiken Rom und findet sich auch heute als Leitspruch im Wappen der Stadt sowie auf zahlreichen Schrifttafeln, Statuen, Kanaldeckeln und öffentliche Einrichtungen. Die Legionen des Römischen Reiches führten es auf ihren Standarten.
DerStaatspräsident Italiens hat seinen Amtssitz imQuirinalspalast, welcher früher Verwaltungsgebäude des Kirchenstaates und von 1871 bis 1946 Residenz deritalienischen Könige war. Der Amtssitz desMinisterpräsidenten befindet sich seit 1961 imPalazzo Chigi, während er zuvor im 1925 errichteten Palazzo del Viminale lag.[48] Zudem haben sämtliche Ministerien der Regierung ihren Sitz in Rom.
Die Stadt ist Sitz von 138 ausländischen Botschaften in Italien, unter anderem derdeutschen und der österreichischen Botschaft.[49]
Rom wurde der Überlieferung zufolge im Jahre 753 v. Chr. auf einem der sieben Hügel gegründet. Jedoch lassen Funde darauf schließen, dass schon 1000 v. Chr. in diesem Bereich menschliche Siedlungen existiert haben müssen. Besonders das Bild des Hügels Palatin und des nördlich gelegenen Tales ist durch antike Bauwerke bestimmt.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Palatin in der Kaiserzeit Residenzhügel der Kaiser war, während sich im Tal zwischen dem Palatin und dem Kapitol dasForum Romanum befand, das Zentrum des städtischen Lebens im antiken Rom.
Als Innenstadt Roms gilt der Bereich innerhalb derAurelianischen Mauer, die im 3. Jahrhundert um das Gebiet dersieben HügelKapitol,Quirinal,Viminal,Esquilin,Caelius,Aventin undPalatin errichtet wurde. Das historische Zentrum breitet sich zum großen Teil am linken Ufer des Tibers aus. Hier befinden sich die meisten und größten Baudenkmäler aus derAntike. Die christlichen Gebäude hingegen sind auf beiden Seiten des Tiber verstreut. Die Vatikanstadt mit dem weithin sichtbarenPetersdom befindet sich auf der rechten Seite des Tiber. Das historische Zentrum von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von derUNESCO im Jahre 1980 zumWeltkulturerbe erklärt.
Die äußere Stadt und die Peripherie Roms befinden sich im Bereich außerhalb der aurelianischen Mauer. Die Konzentration antiker Bauwerke ist hier deutlich geringer, wenn man auch immer wieder solche antrifft. Man findet jedoch zahlreiche Kirchen, welche auch in diesem Bereich errichtet wurden, so zum Beispiel die BasilikaSankt Paul vor den Mauern.
Die 1995 errichteteMoschee von Rom, 1150 Jahre nach einer gescheiterten Belagerung durch die Muslime, war bis 2005 die größte Moschee Europas und ein Zentrum desIslam in Italien.
Rom beherbergt als eine der großen Kulturstädte Europas zahlreiche Denkmale von der Zeit derEtrusker bis hin zur Gegenwart, wobei die Zeugnisse aus der Zeit der etruskischen Könige und der römischen Frühgeschichte eher spärlich sind. Umso umfangreicher sind die Hinterlassenschaften aus der Epoche desRömischen Reiches.
Sie reichen vom fast vollständig erhaltenenPantheon (gegründet im Jahre 27 v. Chr., wiederaufgebaut zwischen 118 und 128 n. Chr.), dem einzigen erhaltenen Kuppelbau derAntike, bis zum eindrucksvollenKolosseum (fertiggestellt 80 n. Chr.), dem größtenAmphitheater der Antike, das Austragungsstätte vonGladiatorenkämpfen und anderen Schauspielen war. Seit dem Jahre 1999 dient das Kolosseum auch als Monument gegen dieTodesstrafe: Immer wenn ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang hell erleuchtet – was aber nur selten geschieht.
In der Stadt findet man neben den antiken Stadtmauern Triumphbögen, einzigartige Kirchen und Paläste sowie große öffentliche Plätze; besonders bedeutend sind dasForum Romanum und dieKaiserforen, ebenso dieCaracalla-Thermen (erbaut um 217 n. Chr.), die heute als Szenerie für die Opernaufführungen im Sommer genutzt werden, dieKatakomben – weit verzweigte unterirdische Anlagen, in denen Christen ihre Gottesdienste feierten und bestattet wurden – und dieEngelsburg, die als Mausoleum für den römischen KaiserHadrian erbaut und imMittelalter zu einer Festung ausgebaut wurde.
Im 4. Jahrhundert wurde die KircheSan Paolo fuori le mura gebaut und nach der Zerstörung durch einen Brand im Jahre 1823 wiedererrichtet. DieBasilica San Giovanni in Laterano wurde im 4. Jahrhundert errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert im Wesentlichen wiederaufgebaut. Die aus dem 5. Jahrhundert stammende KircheSan Pietro in Vincoli ist im 15. Jahrhundert restauriert worden und beherbergt die berühmteMoses-Statue vonMichelangelo.
Weitere bedeutende Bauwerke sind diePiazza Navona mit drei Brunnen (darunter die Fontana dei Quattro Fiumi, ein Hauptwerk des italienischen BildhauersGian Lorenzo Bernini), die Piazza del Campidoglio (Kapitolsplatz mit einer Bronzestatue des Kaisers Marcus Aurelius, die im 2. Jahrhundert n. Chr. fertiggestellt wurde), derTrevi-Brunnen (einBarock-Brunnen aus dem 18. Jahrhundert, in den Touristen traditionell Münzen hineinwerfen und sich etwas wünschen) und diePiazza di Spagna mit der berühmten, aus dem 18. Jahrhundert stammendenSpanischen Treppe, die zu der aus dem 15. Jahrhundert stammenden KircheSantissima Trinità dei Monti hinaufführt.
Weitere Sehenswürdigkeiten des christlichen Rom sind über die gesamte Stadt verstreut. Das christliche Zentrum bildet hierbei der nicht zugängliche Staat derVatikanstadt mit demPetersdom. Weitere große Kirchen wie dieLateranbasilika,Santa Maria Maggiore,Sankt Paul vor den Mauern befinden sich innerhalb des Stadtgebiets. Die meisten Kirchen sind besonders prunkvoll ausgestattet und enthalten Kunstwerke von unschätzbarem Wert.
Sehenswert und von allen Panoramapunkten aus zu erblicken ist auch dieGroße Synagoge von Rom.
Sehenswürdigkeiten des modernen Rom befinden sich eher in den äußeren Bezirken der Stadt, wie zum Beispiel Bauwerke für dieOlympischen Sommerspiele 1960, entworfen vonPier Luigi Nervi, einem der führenden italienischen Architekten des 20. Jahrhunderts, aber auch Ehrenmäler und Hochhäuser. Über die ganze Stadt verteilt sind zahlreiche weitere Baudenkmäler, Plätze, Brunnen und Obelisken, welche von großen Künstlern geschaffen und prunkvoll verziert wurden. Im Westen der Stadt entstand 1972–1982 mit dem WohnkomplexCorviale das längste Wohnhaus Europas.
Unter den zahlreichen fürstlichen Villen, die das päpstliche Rom umringten, existieren noch mit ihren riesigen ParkanlagenVilla Borghese,Villa Ada undVilla Doria Pamphilj.Villa bezeichnet in Rom in der Regel den Park, nicht das Gebäude. Weitere Parks sind:
Das älteste Museum Roms sind die 1471 eingerichtetenKapitolinischen Museen, die neben den wesentlich größerenVatikanischen Museen zu den bedeutendsten Kunstkollektionen Roms gehören.
In derVilla Giulia, dem Landhaus von PapstJulius III., welches Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde, ist eine herausragende Sammlungetruskischer undantik-römischer Kunst untergebracht. Die Kunstsammlung der Familie Borghese wird in deren Palast aus dem frühen 17. Jahrhundert ausgestellt. Sie trägt den NamenGalleria Borghese und besteht vor allem aus Gemälden und Plastiken.
Die Moderne ist durch dasMAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo repräsentiert. Das futuristisch gestaltete Gebäude der ArchitektinZaha Hadid wurde im Jahr 2009 eröffnet und versteht sich als kreativer Ort und Labor für zeitgenössische Kunst und Architektur.
Rom spielt eine führende Rolle im italienischen Kulturleben. Im Opernhaus der Stadt, demTeatro dell’Opera di Roma, das zu den größten in Italien zählt, werden imStagionebetrieb Opernaufführungen und Ballette geboten; im Sommer finden die Aufführungen in den Caracalla-Thermen statt. Außerdem gibt es in Rom etwa 150 Theater[50] und sechs Konzertsäle, die außerhalb der Sommermonate mit einem abwechslungsreichen Programm aufwarten.
Eines der ältesten Theater Roms ist dasTeatro Argentina, das auf das Jahr 1732 zurückgeht. Das Teatro Eliseo wurde 1900 eröffnet und bietet im großen Theatersaal 760 und im kleineren Saal 265 Gästen Platz. Im April 2002 wurde im nördlichen Teil der Stadt der KonzertparkAuditorium Parco della Musica eröffnet; das rund 50.000 Quadratmeter große Areal umfasst unter anderem drei Konzerthallen mit 700, 1200 und 2700 Plätzen, die nach Plänen desGenueser ArchitektenRenzo Piano erbaut wurden.
Angesichts der bedeutenden Rolle, die Rom im Laufe der Jahrhunderte spielte, verwundert es kaum, dass es in Renaissance und Barock auch zu den wichtigsten Zentren der Musik gehörte. Nicht nur in der Kapelle des Vatikans, sondern auch in den zahlreichen Kirchen in Rom selber wirkten viele bedeutende Musiker. Dabei waren die führenden Positionen im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts meist in der Hand von „Niederländern“ (das heißt im zeitgenössischen Sinne von Meistern derfranko-flämischen Polyphonie), Franzosen, und vor allem in der Sixtinischen Kapelle auch von Spaniern. So waren die bedeutendsten Musiker derRenaissance in Rom:Josquin Desprez (ca. 1455–1521), der etwa von 1486 bis 1495 in der päpstlichen Kapelle sang, undCristóbal de Morales (1500–1553), der von 1535 bis 1545 Mitglied der päpstlichen Kapelle war und mehrere Messbücher in Rom publizierte; kurzfristig (1553–1554) wirkte auch der jugendlicheOrlando di Lasso (1532–1594) hier als Kapellmeister vonSan Giovanni in Laterano;Tomás Luis de Victoria (ca. 1548–1611) lebte 20 Jahre von 1565 bis 1585 in Rom, und war ab 1571 Kapellmeister desSeminario Romano.
Der erste wichtige einheimische Komponist in Rom warCostanzo Festa (1490–1545), doch der einflussreichste und berühmteste von allen war der großeVokalpolyphonistGiovanni Pierluigi da Palestrina (1525–1594), der die strengen Forderungen derGegenreformation nach größerer Textverständlichkeit gekonnt umsetzte, und daher jahrhundertelang als Erneuerer und „Retter“ der Kirchenmusik galt. Er war nicht nur Kapellmeister des Papstes im Vatikan, sondern auch zeitweise imLateran, inSanta Maria Maggiore, und am Seminario Romano. Ihm folgte eine ganze Schule vonrömischen Kirchenkomponisten, darunterGregorio Allegri (1582–1652), dessen in derKarwoche in derCapella Sistina gesungenesMiserere bis weit ins 19. Jahrhundert hinein einen geradezu mystischen Ruf hatte und das vonMozart 1770 nach dem Gehör aufgeschrieben wurde. Im 17. Jahrhundert begründete der jahrzehntelang amCollegium Germanicum wirkendeGiacomo Carissimi (1605–1674) dasOratorium als religiöse Alternative zurOper. In Rom lebte und wirkte außerdem der deutscheJesuit und SchriftstellerAthanasius Kircher, dessen 1650 veröffentlichteMusurgia Universalis – sein bekanntestes Werk – auch Einblicke in das zeitgenössische römische Musikleben gewährt.
Die römischeOper war im 17. und 18. Jahrhundert durch ein päpstlich verhängtes Auftrittsverbot für Frauen geprägt, was letztlich einer der ausschlaggebenden Gründe für den Erfolg derKastraten war, die auch in der päpstlichen Kapelle und den hunderten römischen Kirchen sangen. Zeitweise versuchten einige Päpste im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts auch, die Oper ganz zu unterdrücken, was dem Oratorium als Ersatz besonderen Vorschub leistete. Solch musikfeindlichen Tendenzen standen jedoch viele und bedeutende Musikliebhaber und Mäzene gegenüber, wie die KardinälePietro Ottoboni undBenedetto Pamphilj, die nicht nur Aufführungen in ihren eigenen Palästen veranstalteten, sondern sogar selber Texte fürKantaten, Oratorien und Opern schrieben; zu den berühmten Musikmäzenen Roms gehören auch die ExköniginnenChristina von Schweden undMaria Casimira von Polen sowie diverse Adelige, wie FürstFrancesco Maria Ruspoli. Zu den wichtigsten Musikern, die in Rom als Opern- und Oratorienkomponisten wirkten, gehören:Luigi Rossi (um 1598–1653),Alessandro Stradella (1639–1682), Bernardo Pasquini (1637–1710),Alessandro Scarlatti (1660–1725),Antonio Caldara (1670–1736) undDomenico Scarlatti (1685–1757).
Für Klassische Musik wurde 2002 dasAuditorium Parco della Musica in der Nähe des Parks der Villa Glori, im nördlichen Teil der Stadt, errichtet.[51] Es ist über dieStraßenbahnlinie 2 an der Station Apollodoro zu erreichen.
Erste Spuren der römischen Volksmusik stammen aus dem 13. Jahrhundert, mit dem LiedSonetto (auch bekannt alsBella quanno te fece mamma tua), das später im Volksmund namensgebend für die römische Musiktradition wurde.[52] Die melodischen Charakteristika dieser Lieder blieben laut dem KomponistenAlessandro Parisotti im Lauf der Jahrhunderte praktisch unverändert.[53]
Das Jahr 1890 gilt gemeinhin als Geburtsjahr des modernen römischen Liedes, mit der Veröffentlichung des LiedesFeste di maggio (mit einem Text vonGiggi Zanazzo, dem „Vater“ des modernen römischen Liedes,[54] und Musik von Antonio Cosattini), das für einenSchönheitswettbewerb[55] in Rom anlässlich des 20-jährigen Jubiläums desHauptstadtstatus geschrieben wurde. Der Erfolg des Titels weckte das Interesse der römischen Künstlerszene, woraufhin 1891 die Verleger Pietro Cristiano und Edoardo Perino die ersten Musikwettbewerbe für römische Lieder initiierten. Die Wettbewerbstradition fasste auch hier schnell Fuß und wurde mit den Feierlichkeiten zumJohannistag verbunden; sie hielt sich bis zum Ausbruch desZweiten Weltkriegs.[56][57]
Das kulinarische Angebot in Rom ist abwechslungsreich und reicht von der Küche berühmter Köche wieHeinz Beck bis zur typisch römischen Küche mit Einflüssen derjüdischen Küche zur Zubereitung von Schalentieren über Spezialitäten ausLatium bis hin zu Fischgerichten.
Typische Gerichte der römischen Küche sind diecoda alla vaccinara,Ochsenschwanz in Wein mit Tomaten und Pfefferschoten gekocht, diepajata, gefüllterKalbsdarm mit Tomatensoße, dasabbacchio alla scottadito (Milchlammkoteletts), oder dietrippa alla romana (Kutteln in Tomaten-Minzsoße), die mit der Zeit immer weiter verfeinert wurden und heute Spezialitäten sind. Schmackhaft sind auch dieSupplì, frittierte Reisklößchen gefüllt mitMozzarella, gefüllte Zucchiniblüten undBruschette, geröstete Brotscheiben mit Öl und Knoblauch oder auch in vielen anderen Varianten, beispielsweise mit Tomaten. Eine weitere römische Spezialität sind verschiedene Zubereitungsarten von jungenArtischocken, beispielsweisealla Romana mit Knoblauch und Minze im Ofen gedünstet oder frittiertalla Giudea, und aus der jüdisch-römischen Küche kommt das beliebteBaccalà, frittierteKabeljaufilets, die oft als Imbiss zwischendurch gegessen werden. Ein weiterer beliebter Imbiss der Stadt und der Umgebung istporchetta, ein großer Rollbraten aus entbeintem jungem Schwein.
Auch zwei der berühmtesten Nudelgerichte kommen aus Rom, dieBucatini all’amatriciana und dieSpaghetti alla carbonara. Sie zählen zu vier typischen, miteinander verwandten Nudelzubereitungen der römischen Küche:cacio e pepe (nur mitPecorino und Pfeffer),alla gricia (Pecorino, Pfeffer,Guanciale)all’amatriciana (Pecorino, Pfeffer und/oderPeperoncini, Guanciale, Tomaten) undalla carbonara (Pecorino, Pfeffer, Guanciale, Ei). Letztere wurde einer Legende nach in der Besatzungszeit für amerikanische Soldaten als Ersatz für deren typisches Frühstück mit Speck und Ei erfunden. Tatsache ist, dass sich erst seit der Nachkriegszeit Belege für Namen und Rezept finden lassen.[58]
Die römische Pizza ist im Gegensatz zurneapolitanischen oft einePizza bianca ohne passierte Tomaten; sowohlPizza bianca als auchPizza rossa gibt es in verschiedenen Zubereitungsarten.
In der Stadt gibt es mit dem 1900 gegründetenLazio Rom und der 1927 gegründetenAS Rom zwei national und international bedeutendeFußballvereine. Beide Vereine tragen ihre Heimspiele im rund 73.000 Zuschauer fassendenOlympiastadion aus. Das Stadion liegt im Norden der Stadt.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der Großraum Rom einBruttoinlandsprodukt von 163,2 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte er damit den 76. Platz. Das BIP pro Kopf lag bei 38.025 US-Dollar gegenüber 41.147 im Großraum Mailand. Insgesamt sind hier ca. 2 Millionen Personen beschäftigt.[59]
Als Industriestandort produziert Rom vor allem die traditionellen IndustrieerzeugnisseTextilien und Souvenirs für Touristen sowie die neueren Erzeugnisse wieLebensmittel,pharmazeutische Produkte,Maschinen,Papier- und Metallwaren. Daneben ist Rom wegen des Klimas und der Monumente auch für dieFilmindustrie ein wichtiger Standort (Cinecittà).
Rom ist ein bedeutendes Zentrum des internationalen Tourismus und verzeichnet jährlich eine hohe Anzahl an Besuchern. Im Jahr 2024 erreichte Rom mit 51,4 Millionen Übernachtungen und 22,2 Millionen Touristen einen historischen Höchststand.[60]
Die Attraktivität der Stadt gründet sich primär auf ihr reiches historisches und kulturelles Erbe. Zu den prominentesten Anziehungspunkten zählen das Kolosseum und das Forum Romanum als Zeugnisse der Antike, der Petersdom und die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle als religiöse und künstlerische Zentren sowie das Pantheon und der Trevi-Brunnen als bedeutende architektonische und kulturelle Monumente.
Neben diesen international bekannten Sehenswürdigkeiten verfügt Rom über eine Vielzahl weiterer Museen, Galerien und historischer Plätze. Das Viertel Trastevere ist beispielsweise für seine pittoreske Atmosphäre und sein traditionelles römisches Flair bekannt. Die römische Küche stellt ebenfalls einen Faktor für den Tourismus dar.
Der Tourismus stellt einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor für Rom und Italien dar. Italienweit beliefen sich die Einnahmen aus dem Tourismus im Jahr 2022 auf rund 41,5 Milliarden Euro.[61]
Genaue Zahlen für die Einnahmen speziell in Rom sind schwieriger zu quantifizieren, aber der Tourismus trägt signifikant zum lokalen Bruttoinlandsprodukt bei und schafft zahlreiche Arbeitsplätze in den Bereichen Unterkunft, Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen.
Die touristische Infrastruktur Roms ist umfassend und beinhaltet ein breites Spektrum an Unterkünften sowie ein ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Die hohe Anzahl an Besuchern führt insbesondere in der Hauptsaison und an frequentierten Orten zu einer hohen Dichte an Menschen und potenziellen Wartezeiten.
Der Massentourismus in Italien birgt insbesondere auch in Rom Herausforderungen hinsichtlich der Bewältigung großer Besucherströme, des Schutzes historischer Bausubstanz und der Balance mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung. Es werden zunehmend Ansätze zur Förderung eines nachhaltigeren Tourismus diskutiert und implementiert.[62]
Rom ist mit drei Flughäfen ausgestattet. Der an der Küste gelegene interkontinentaleFlughafen Roma-Fiumicino “Leonardo da Vinci” ist das wichtigste Luftfahrtdrehkreuz des italienischen Luftverkehrs und Italiens Hauptflughafen sowie Hauptdrehkreuz der größten italienischen FluggesellschaftITA Airways. Er ist allgemein alsFiumicino Airport bekannt, da er sich in der GemeindeFiumicino südwestlich von Rom befindet. Der ältereFlughafen Rom-Ciampino ist ein gemischter Verkehrs- und Militärflughafen. Er wird häufig alsCiampino Airport bezeichnet, da er inCiampino südöstlich der Stadt liegt. Der kleineFlugplatz Rom-Urbe ist vorwiegend für dieAllgemeine Luftfahrt vorgesehen und befindet sich ungefähr 6 km nördlich des Stadtzentrums.
Als einer der zentralen Knotenpunkte des italienischen Eisenbahnsystems verfügt Rom über die BahnhöfeRoma Tiburtina, Roma Ostiense, Roma Tuscolana,Roma Trastevere, Roma San Pietro, Roma Aurelia sowie den HauptbahnhofRoma Termini. Termini ist einer der größten Bahnhöfe Europas und mit ungefähr 400.000 Reisenden täglich einer der am häufigsten benutzten Italiens. Mit der Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke nach Neapel und dem Ausbau desBahnhofs Roma Tiburtina werden Züge, die Rom nur als Durchgangsstation durchfahren, nicht mehr den Hauptbahnhof Termini anfahren.[63] Der im Norden der Stadt gelegeneRangierbahnhof Roma Smistamento (italienisch: ‚Rangierbahnhof‘) wird nach seiner Stilllegung in dieser Funktion noch weiterhin alsGüterbahnhof genutzt.
Ferner befindet sich in Rom die vom Bahnhof Roma San Pietro abzweigende kurze, nur demSchienengüterverkehr dienende Strecke derVatikanischen Staatsbahn, welche 1856 unter Papst Pius IX. eröffnet wurde.
Rom befindet sich im Zentrum eines sternförmigen Straßennetzes, das ausgehend vomkapitolinischen Hügel dem antiken Straßenverlauf folgt und damals Rom mit seinem Reich verband. Heute wird Rom von demAutostrada A90 umschlossen (dem Grande Raccordo Anulare oderGRA), der sich etwa zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet.
Die Stadt hat mit schweren Verkehrsproblemen zu kämpfen, da das sternförmige Straßensystem den Einwohnern nur die Fahrt durch das historische Zentrum oder auf der vollgestopften Ringautobahn zur Wahl lässt. Auch das Metrosystem, das im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe recht klein ausfällt, verschafft keine Abhilfe. Darüber hinaus kommen in Rom auf 10.000 Einwohner nur 21 Taxis, weit weniger als in anderen europäischen Großstädten.[64] Die Kfz-Besitzquote ist dagegen überdurchschnittlich hoch. Auf zehn Einwohner kommen sieben Autos, mehr als doppelt so viel wie in Berlin.[65]
In einigen alsverkehrsberuhigte Zone (ZTL) (Zona a Traffico Limitato) ausgezeichneten Bereichen der Innenstadt ist zu Tagesstunden nur eingeschränkter Fahrzeugverkehr möglich. Das heißt, Privatautos dürfen sie tagsüber zwischen 6 und 18 Uhr nur mit einer speziellen Ausnahmegenehmigung befahren. Die Zonen wurden wegen der chronischen Überlastung des Straßenverkehrs während der 1970er und 1980er Jahre eingerichtet. In den beiden StadtteilenTrastevere undSan Lorenzo ist hingegen der Nachtverkehr so stark, dass dort entsprechende ZTLs während der Nachtzeit eingerichtet wurden. InTestaccio ist ebenfalls eine Nachtzeit-ZTL geplant. Allerdings hat eine großzügige Praxis der Ausnahmegenehmigungen den Effekt verwässert. Ausländische Reisebusse werden in Rom mit Einfuhrgebühren bis 210 Euro (Stand 2009) zur Kasse gebeten und dürfen dann nur zeitlich befristet oder überhaupt nicht parken.
Das Busnetz umfasst 350 Buslinien mit mehr als 8000 Stationen. DieStraßenbahn von Rom nahm am 2. August 1877 den Betrieb auf. Sie verkehrt in sechs Linien auf einem 51,31 Kilometer langen Streckennetz und fährt 192 Haltestellen an.[66] Nachdem zwischen dem 8. Januar 1937 und dem 2. Juli 1972 schon einmalOberleitungsbusse in Rom gefahren waren, wurde das System auf einer Linie von 11,3 km nach einer Unterbrechung von 33 Jahren am 23. März 2005 wieder eingeführt.[67]
Das U-Bahn-System (Metropolitana di Roma) verfügt über die drei Linien A, B und C mit insgesamt 74 Stationen auf 60 km Länge (Stand Mai 2016). Die beiden U-Bahn-Linien A und B kreuzen sich in Termini. Der Ausbau des U-Bahn-Netzes verlief nur schleppend, da eine Beschädigung vieler historischerGebäude und Anlagen durch den Bau weiterer Tunnel befürchtet wurde. Bürokratische und finanzielle Probleme stellten weitere Hindernisse dar.
Die erste Strecke wurde 1954 eröffnet und verband Termini mit dem StadtviertelEur, in dem 1942 die geplanteWeltausstellung stattfinden sollte. Auf dieser Strecke verkehrt heute dieLinie B. DieLinie A wurde 1980 eröffnet und verband die Bahnhöfe Ottaviano und Anagnina. Von 1999 bis 2000 dauerte der Ausbau nach Battistini. In den 1990ern wurde die Linie B von Termini nach Rebibbia erweitert. 2012 wurde die Linie B um eine3,9 km lange Zweigstrecke mit fünf Stationen erweitert (B1), die vom Bahnhof Piazza Bologna bis zur neuen Endhaltestelle Jonio führt. Der erste Abschnitt der Linie C wurde Ende 2014 auf Teilen der umgebauten Regionalbahnstrecke Termini-Pantano im Südosten von Rom eröffnet. Die Linie sollte in den kommenden Jahren unter der Altstadt Roms nach Norden weitergeführt werden. Dieser Ausbau musste wegen finanzieller Probleme, archäologischer Funde und weiterer Unwägbarkeiten bei den geplanten Arbeiten in der Stadtmitte mehrmals verschoben und schließlich eingestellt werden.[68] Sie hätte voraussichtlich3 Milliarden € gekostet,25,5 km lang sein und 30 Bahnhöfe anfahren sollen. Die Linie C wird vollautomatisch mit fahrerlosen Zügen befahren.[69] Darüber hinaus ist noch eine vierte Strecke Linie D mit 22 Stationen geplant. Die Vorortbahnen zumLido di Ostia, nachViterbo und nachGiardinetti sollen unter Umständen ganz oder teilweise in das U-Bahn-Netz integriert werden (Linien E, F und G).[70][71]
Obwohl Rom nicht direkt am Meer liegt, hat die Stadt eine bedeutende maritime Geschichte, die eng mit der nahegelegenen HafenstadtOstia verbunden ist.Ostia Antica, etwa 25 Kilometer westlich von Rom gelegen, war in der Antike der Hauptseehafen der Stadt und spielte eine entscheidende Rolle im Handel sowie in der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen Gütern. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Ostia von einem blühenden Hafen zu einer archäologischen Stätte entwickelt, die heute als Ostia Antica bekannt ist.
Heute ist derHafen Civitavecchia (Porto di Civitavecchia) der wichtigste Hafen für Rom. Er liegt am Tyrrhenischen Meer, etwa 70 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt. Civitavecchia wird zusammen mit den kleineren Häfen von Fiumicino und Gaeta von der HafenbehördePorti di Roma e del Lazio verwaltet. Der Hafen Civitavecchia ist der führende Kreuzfahrthafen Italiens und dient als wichtiger Zugangspunkt für Reisende, die Rom besuchen. Der Hafen ist gut mit dem Zug und der Autobahn an die Hauptstadt angebunden.
Rom hat drei staatliche Universitäten: Die Università degli Studi di RomaLa Sapienza ist eine der ältesten (Gründung: 1303) und mit 147.000 Studenten eine der größten Universitäten Europas. Die beiden anderen Universitäten sind dieTor Vergata undRoma Tre. Daneben bestehenmehrere katholische Universitäten als Einrichtungen des Heiligen Stuhls bzw. einzelner geistlicher Orden. Im StadtteilTrastevere befindet sich die privateAmerikanische Universität.
Außerdem ist Rom der Sitz der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Accademia Nazionale dei Lincei), derPäpstlichen Akademien, derAccademia di San Luca, der Nationalen Akademie für Tanz, der Nationalen Akademie für dramatische Kunst, des Musikkonservatoriums und des Zentralinstituts für die Restaurierung von Kunstwerken.
Brigitte Hintzen-Bohlen:Kunst und Architektur: Rom. Mit Beiträgen von Jürgen Sorges. Könemann. Tandem Verlag, 2005,ISBN 3-8331-1304-9.
Michael Matheus:Rom. Antikes Substrat und städtische Entwicklung. In:Gerhard Fouquet undGabriel Zeilinger (Hrsg.):Die Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne. (Kieler Werkstücke, Reihe E: Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 7), Frankfurt am Main 2009, S. 191–206.
Alexandre Grandezza:Urbs. Roms Weg zur Weltmetropole. Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens u. a. wbg Zabern, Darmstadt 2019,ISBN 978-3-8053-5215-4.
Clemens Bombeck:Auch sie haben Rom geprägt. An den Gräbern der Heiligen und Seligen in der Ewigen Stadt. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2004,ISBN 3-7954-1691-4.
Volker Ebersbach:Rom und seine unbehausten Dichter. (Essays). Mitteldeutscher Verlag, Halle/Leipzig 1985 und 1987,ISBN 3-354-00260-3 (Zeichnungen von Harry Jürgens).
↑Tibull, carmen 2,5,23 f: “Romulus aeternae nondum formaverat urbis / moenia.” (deutsch: „Romulus hatte noch nicht die Mauern der ewigen Stadt erbaut.“)
↑Paolino Mingazzini:L’origine del nome di Roma ed alcune questioni topografiche attinenti ad essa. La Roma quadrata, il sacello di Volupia, il sepolcro di Acca Larenzia. In:Bullettino della Commissione Archeologica Comunale di Roma. Band 78, 1961–1962, S. 3–18; Edmond Jung:Les noms du Tibre et de Rome. Matériaux et questions. In:Revue Internationale d’ Onomastique. Band 23, 1971, S. 189–205; Band 24, 1972, S. 33–61.
↑Massimo Pittau:Sul significato e l’origine del toponimo „Roma“. In: Rosa Bianca Finazzi, Paola Tornaghi (Hrsg.):Lingue e culture in contatto nel mondo antico e altomedievale. Atti dell’ VIII Convegno internazionale di linguisti tenuto a Milanonei giorni 10–12 settembre 1992. Paideia, Brescia 1993, S. 453–466, hier S. 460; siehe auch denArtikelRoma auf der Website des Verfassers; zuletzt derselbe:Studi sulla Lingua Etrusca. Kindle Book 2018, S. 452 f.
↑Wilhelm Schulze:Zur Geschichte lateinischer Eigennamen (=Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-historische Klasse. Neue Folge 5). Weidmann, Berlin 1904, S. 579–582, Zitat S. 581 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Siehe etwaCarlo De Simone:Il nome del Tevere. Contributo per la storia delle più anticherelazioni tra genti latino-italiche ed etrusche. In:Studi Etruschi. Band 43, 1975, S. 119–157;Kurt Latte:Römische Religionsgeschichte (=Handbuch der Altertumswissenschaft. Abteilung 5, Teil 4). C. H. Beck, München 1960, S. 111 Anm. 4;Hans Volkmann: Rom. In:Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1441–1444 (hier: Sp. 1441). Eine Zusammenstellung entsprechender Vertreter bietetHubert Petersmann:Die etymologische Herleitung des Namens Roma. Ein sprachlicher Beitrag zur Erforschung der Frühgeschichte Italiens. In: Andreas Haltenhoff,Fritz-Heiner Mutschler (Hrsg.): Hortvs litterarvm antiqvarvm.Festschrift für Hans Armin Gärtner zum 70. Geburtstag. (=Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften. Reihe 2, Band 109). Winter, Heidelberg 2000, 451–464, hier S. 457 Anm. 30.
↑Helmut Rix,Gerhard Meiser (Hrsg.):Etruskische Texte. Band 1. G. Narr, Tübingen 1991, S. 121 Nr. Vc 7.33:Cneve Tarχunies Rumaχ „Gnaeus Tarquinius aus Rom“, spätes 4. Jahrhundert v. Chr., aus derTomba François.
↑Vergleiche Zsolt Simon:Die etymologische Herleitung des Namens Rōma. In:Rosemarie Lühr, Sabine Ziegler (Hrsg.):Protolanguage and Prehistory. Akten der 12. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Krakau vom 11. bis 15. Oktober 2004. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 466–477, hier S. 468 (online).
↑Zusammenstellung bei Zsolt Simon:Die etymologische Herleitung des Namens Rōma. In: Rosemarie Lühr, Sabine Ziegler (Hrsg.):Protolanguage and Prehistory. Akten der 12. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Krakau vom 11. bis 15. Oktober 2004. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 466–477, hier S. 469 Anm. 8, der selbst eine Verbindung mit indogermanisch*h2roh3máh2 ‚Acker‘, ‚Ackerland‘, ‚Ackerboden‘ > lateinischRōma ‚Acker‘ vorschlägt.
↑Vergil,Aeneis 1, 278–279:his ego nec metas rerum nec tempora pono: imperium sine fine dedi. Deutsche Übersetzung:Vergil: Äneide imProjekt Gutenberg-DE
↑Roma Capitale. Territorio. comune.roma.it, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2013; abgerufen am 9. September 2013 (italienisch).
↑Frank Kolb:Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike. München 1995, S. 453f.
↑Gazzetta Ufficiale del Regno d’Italia, Jg. 1871, Nr. 35 vom 4. Februar 1871: Gesetz Nr. 33, Art. 1: „La città di Roma è la capitale del Regno.“
↑Rudolf Lill:Geschichte Italiens vom 16. Jahrhundert bis zu den Anfängen des Faschismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980,ISBN 3-534-06746-0, S. 195.
↑Gianni Borgna:Storia della canzone italiana. Laterza, Bari und Rom 1992,S.29–30.
↑Giuseppe Micheli:Storia della canzone romana. Newton Compton Editori, Rom 1989,S.19 (italienisch).
↑Felice Liperi:Storia della canzone italiana. 2. Auflage. Rai Eri, Rom 2011,S.36 (italienisch).
↑Giuseppe Micheli:Storia della canzone romana. Newton Compton Editori, Rom 1989,S.204–206 (italienisch).
↑Gianni Borgna:Storia della canzone italiana. Laterza, Bari/Rom 1992,S.30–31 (italienisch).
↑Giuseppe Micheli:Storia della canzone romana. Newton Compton Editori, Rom 1989,S.211, 578 (italienisch).
↑Livio Jannattoni, Giuliano Malizia:La Cucina Romana e del Lazio. Newton Compton, Roma 1998,ISBN 978-88-541-5865-8, s. v.
↑Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, Joseph Parilla:Global Metro Monitor. In:Brookings. 22. Januar 2015 (brookings.edu [abgerufen am 19. Juli 2018]).
↑vaticannews.com:Rom verzeichnet Tourismusrekord für 2024. 19. Januar 2025 (vaticannews.va [abgerufen am 20. April 2025]).
↑laenderdaten.info:Beliebteste Destinationen in Italien. (laenderdaten.info [abgerufen am 20. April 2025]).
↑suedtirolnews.it:Eine Stadt am Limit. 8. Juni 2024 (suedtirolnews.it [abgerufen am 20. April 2025]).
↑Roma Tiburtina. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2006; abgerufen am 15. Dezember 2011 (italienisch).