Rolf Boysen

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Rolf Boysen (*31. März1920 inFlensburg; †16. Mai2014 inMünchen[1][2][3][4]) war eindeutscherSchauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Boysen absolvierte nach seinem Abitur 1939 inHamburg eine kaufmännische Lehre und wurde dann Soldat imZweiten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg nahm er Schauspielunterricht und erhielt sein erstes Engagement 1948 amStadttheater Dortmund. Nach weiteren Stationen in den SchauspielhäusernKiel,Hannover undBochum war Boysen von 1957 bis 1968 erstmals Ensemblemitglied derMünchner Kammerspiele. Er arbeitete mit prominenten Theaterregisseuren des vergangenen Jahrhunderts zusammen: So spielte er unterFritz Kortner 1962 die Titelrolle imOthello vonWilliam Shakespeare. Später auch noch in der letzten Inszenierung Kortners vor dessen Tod 1970Clavigo vonJohann Wolfgang von Goethe gemeinsam mitThomas Holtzmann. Unter Kortner spielte er außerdem den Jean inFräulein Julie vonAugust Strindberg.Erwin Piscator besetzte ihn als Herzog Alba inDon Karlos vonFriedrich Schiller. Die erfolgreichen Jahre in München setzte Boysen 1968 in Hamburg amDeutschen Schauspielhaus fort. Hier blieb er im Ensemble bis 1978, um dann wieder an die Münchner Kammerspiele zurückzukehren. Gastspiele gab er in den 1970er Jahren inBerlin,Wien undDüsseldorf.

Dieter Dorn hatte mit ihm in Berlin dieJagdgesellschaft vonThomas Bernhard inszeniert und war mittlerweile Intendant der Kammerspiele in München geworden. Dorn wurde nun sein wichtigster Regisseur. Boysen blieb an den Kammerspielen, bis Dorn 2001 zum Bayerischen Staatsschauspiel wechselte. Legendär wurde seine jahrelange Verkörperung desKönig Lear in einer Dorn-Inszenierung. Er spielte den Ulysses in Dorns Inszenierung vonTroilus und Cressida an der Seite vonPeter Lühr undSunnyi Melles.Fritz Marquardt besetzte ihn alsNathan der Weise vonGotthold Ephraim Lessing.Thomas Langhoff sah ihn als Serebrjakow inOnkel Wanja vonAnton P. Tschechow.[5]

Am Bayerischen Staatsschauspiel gab Boysen als bereits über 80-Jähriger einen bewegenden Shylock inDer Kaufmann von Venedig. In seine Zeit amResidenztheater fallen außerdem die Rollen des Karl in Thomas BernhardsDer Schein trügt und die desDionysos in denBakchen vonEuripides. Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Boysen im Juli 2012 mit der LesungDer Wij vonNikolai Gogol in der ReiheNachtseiten des Residenztheaters.[6]

Auch in Filmen war Boysen immer wieder zu sehen, zum Beispiel inEin Dorf ohne Männer, 1969 mitPeter Weck undErnst Waldbrunn oder in der 86. Folge vonDerrick:Prozente. 1966 erhielt er dieGoldene Kamera. Herausragend war seine Darstellung desWallenstein im FernsehmehrteilerWallenstein aus dem Jahre 1978 unter der Regie vonFranz Peter Wirth. Ebenso überzeugend konnte er denHerzog von Alba in dem 1982 gedrehten FernsehfilmEgmont, ebenfalls unter der Regie von Wirth, darstellen.

Grab von Rolf Boysen auf dem Bogenhausener Friedhof in München-
Grab von Rolf Boysen auf demFriedhof Bogenhausen

AlsSynchronsprecher lieh Boysen seine Stimme unter anderemBela Lugosi(Dracula),Pierre Mondy (Der Graf von Monte Christo, 1961),Leonard Nimoy(Columbo: Zwei Leben an einem Faden),Eli Wallach(Die Sieger) undPeter Jones(Per Anhalter durch die Galaxis).

Er war Vater einer Tochter und zweier Söhne:Markus Boysen ist ebenfalls Schauspieler, undPeer Boysen ist Regisseur und Bühnenbildner.

Rolf Boysen starb am 16. Mai 2014 im Alter von 94 Jahren in München.

Auszeichnungen

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Filmografie (Auswahl)

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Hörbücher, Hörspiele und Feature (Auswahl)

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Literatur

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  • Rolf Boysen und Michael Schäfermeyer (Hrsg.):Nachdenken über Theater. Essays, Gespräche. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1997,ISBN 3-88661177-9
  • Karin Lottermoser:Der Schauspieler Rolf Boysen. Seine Karriere im Spiegel der Presse (1946–1996). Dissertation München 1999. Lang, Frankfurt am Main 2000,ISBN 978-3-631-35485-8
  • C. Bernd Sucher:Theaterzauberer, Schauspieler, 40 Porträts. 1988, S. 36–45.

Weblinks

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Commons: Rolf Boysen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. dpa: Rolf Boysen ist tot. In: FAZ.net. 16. Mai 2014, abgerufen am 19. Dezember 2014. 
  2. F.A.Z.: Ein Aufklärer kann ruhig dunkel bleiben. In: FAZ.net. 16. Mai 2014, abgerufen am 19. Dezember 2014. 
  3. Peter Iden: Rolf Boysen ist tot: Der letzte Gigant. In: fr-online.de. 16. Mai 2014, abgerufen am 19. Dezember 2014. 
  4. Kai Luehrs-Kaiser: Schurken aus Schillers Schule klingen besser. In: welt.de. 16. Mai 2014, abgerufen am 19. Dezember 2014. 
  5. Eberhard Spreng: Zum Tod von Rolf Boysen - Unvergleichliche Sprachbeherrschung. In: deutschlandfunk.de. 16. Mai 2014, abgerufen am 17. Februar 2024. 
  6. Residenztheater München:Das Residenztheater trauert um Rolf Boysen, vom Mai 2014
Personendaten
NAMEBoysen, Rolf
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM31. März 1920
GEBURTSORTFlensburg
STERBEDATUM16. Mai 2014
STERBEORTMünchen
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