Rivehaute
Rivehaute | ||
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Staat | Frankreich![]() | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Oloron-Sainte-Marie | |
Kanton | Le Cœur de Béarn | |
Gemeindeverband | Béarn des Gaves | |
Koordinaten | 43° 21′ N,0° 53′ W43.3444-0.878333333333Koordinaten:43° 21′ N,0° 53′ W | |
Höhe | 79–212 m | |
Fläche | 8,41 km² | |
Einwohner | 271(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 32 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64190 | |
INSEE-Code | 64466 | |
Website | lapagelocale.fr/64190-rivehaute | |
![]() Pfarrkirchede l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie |
Rivehaute ist einefranzösischeGemeinde mit 271 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartementPyrénées-Atlantiques in derRegionNouvelle-Aquitaine (vor 2016:Aquitanien). Die Gemeinde gehört zumArrondissementOloron-Sainte-Marie und zumKantonLe Cœur de Béarn (bis 2015:Kanton Navarrenx).
Der Name in dergascognischen Sprache lautetArribahauta.[1] Er stammt aus dem lateinischenripa alta (deutschhohes Ufer) und verweist auf die geografische Lage am rechten Ufer desSaison.
Die Bewohner werdenRibaltars genannt.[2]
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Rivehaute liegt ca. 35 km nordwestlich vonOloron-Sainte-Marie in der historischen ProvinzBéarn.
Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:
Gestas | Montfort | |
Nabas | ![]() | Araujuzon |
Charre |
Rivehaute liegt im Einzugsgebiet des FlussesAdour am rechten Ufer des Saison, einem Nebenfluss desGave d’Oloron. Nebenflüsse des Saison, der Ruisseau l’Apaure, der Ruisseau de Larrunduigt und der Ruisseau de Bédat, durchqueren das Gebiet der Gemeinde.[3]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Rivehaute wird im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Bei derVolkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Rivehaute 26 Haushalte gezählt. Das Dorf gehörte zurBailliage vonSauveterre. Überliefert sind einLaienkloster,Vasall desVicomtes von Béarn, ein Schmied und eine Gemeinschaft vonCagots, eine Personengruppe, die vom 13. bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in Spanien und Frankreich aus heute noch unbekannten Gründen diskriminiert und weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen war. Das Dorf wird seit langer Zeit von einer Nebenstrecke desJakobswegs nachSantiago de Compostela durchquert. Aus diesem Grund gab es einHospital zur Aufnahme und Pflege vonPilgern, das heute nicht mehr existiert. Die geografische Lage zwischenPau undBayonne veranlasste dieNotabeln dieser Städte, zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert zahlreiche Bürgerhäuser in Rivehaute zu bauen.[4][5]
Toponyme und Erwähnungen von Rivehaute waren:
- Ecclesia de Aribalda undSancta-Maria de Arribalte (11. bzw. 12. Jahrhundert,Kopialbuch derAbtei Saint-Jean de Sorde, S. 3 bzw. S. 23),
- Arribalda (12. Jahrhundert,Manuskriptsammlung vonAndré Duchesne, Band 114, Blatt 32),
- Arribaute (1323, Kopialbuch vonOrthez, Blatt 36),
- Ribaute (1385, Volkszählung im Béarn),
- Arribauta,Arribahauta,Ribahaute undRibe-Aute (1538, 1540 bzw. 1548 für die beiden letzten Namen,réformation de Béarn, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
- Nostre-Dame de Rivehaute (1656, Veröffentlichungen desBistums Oloron),
- Rive-haute (1750,Karte von Cassini) und
- Rivehaute (1793 und 1801,Notice Communale bzw.Bulletin des Lois).[5][6][7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach einem ersten Höchststand der Einwohnerzahl von rund 460 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, erreichte einen erneuten Höchststand von rund 460 in der Zählung von 1906, bevor die Größe der Gemeinde nach demZweiten Weltkrieg auf ein Niveau von rund 250 Einwohnern stagnierte. Erst in der jüngsten Zeit ist ein moderates Wachstum zu verzeichnen.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2022 |
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Einwohner | 255 | 259 | 250 | 250 | 230 | 237 | 232 | 240 | 271 |
Sehenswürdigkeiten
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- Pfarrkirche, gewidmetMariä Himmelfahrt. Sie wurde zwischen 1860 und 1864 als Ersatz für eine frühere Kirche errichtet, die als zu klein und veraltet angesehen wurde und die heute in eine Scheune umgeformt ist. Der Eingang zur heutigen Pfarrkirche erfolgt durch einen Eingangsvorbau, der über eine Treppe mit fünf Stufen erreicht wird. DasEingangsportal in Form einesSpitzbogens ist imneugotischen Stil gehalten. ZweiSäulen mit Blumen verziertenKapitellen tragen dieArchivolten des Portals. Über dem Eingangsvorbau ragt derGlockenturm empor. Auf der Höhe seiner zweiten Ebene durchbricht eineFensterrose die Fassade. Sie besteht aus einem kreisrunden Segment, um das sich sechs kleinereOkuli verteilen. Diese kleinen Fenster zeigen Motive von gelben Blumen vor einem roten Hintergrund. Das zentrale Fenster zeigt von vorne dieBüste vonGottvater. Er hebt seine rechte Hand, um die die Gläubigen zu segnen. Die linke Hand ruht auf einen Globus zum Zeichen der Allmächtigkeit auf Erden. Zwischen der zweiten und der dritten Ebene des Glockenturms zeigt eineTurmuhr den Passanten die Zeit. Auf der obersten Ebene besitzt der Turm an allen vier Seiten Schallöffnungen der Glockenstube in Form vonZwillingsfenstern. Der Glockenturm ist mit einempolygonalen, mitSchiefer gedecktenHelm und mitDachreitern an allen vier äußeren Ecken ausgestattet. Diese sind pyramidenförmig und zeigenSchwertlilien an ihren Spitzen. Das Kircheninnere ist im neugotischen Stil gehalten mit einemKreuzrippengewölbe, das vonPfeilern und Säulen mit verzierten Kapitellen getragen wird. DerSchub wird von mehrerenStrebewerken entlang der Außenwände aufgefangen. DaseinschiffigeLanghaus wird von zweiSeitenkapellen flankiert, die ein Querschiff bilden. Gegen 1864 wurden zwölfGlasfenster mit Darstellungen religiöser Persönlichkeiten und dekorativen Motiven eingesetzt, Werke derGlasmalerei Mauméjean aus Pau. Drei dieser Fenster verschönern denChor, zwei das Querschiff und sechs das Langhaus. Das zwölfte Fenster ist die Fensterrose im Glockenturm. Die Form der Fenster ist an die Spitzbögen der Maueröffnungen angepasst. Die Fenster des Chors sind beispielsweise 3 m hoch und 80 cm breit. Jedes zeigt ein Bildnis einesHeiligen, denApostelPetrus,Ludwig IX. von Frankreich undAntonius von Padua. Die Fenster im Querschiff zeigenMaria undJosef. Obwohl die Personen an ihrenAttributen erkannt werden können, sind ihre Namen unterhalb angegeben. Auf den Fenstern im Langhaus sind geometrische Motive eingearbeitet.[10][11][12][13][14]
- Laienkloster, genanntl’Hespitau. Das Gebäude wurde vermutlich im 15. oder 16. Jahrhundert errichtet und im Laufe der Jahrhunderte verändert und restauriert. Das rechteckige Wohngebäude besteht aus zwei Stockwerken mitKreuzstockfenster an der oberen Etage. Die zahlreichen Türen im Erdgeschoss sind jüngeren Datums. Die Bauart des polygonalen Turms, der an die Fassade angebaut wurde, war im 19. Jahrhundert sehr verbreitet. Die Nebengebäude bilden zusammen mit den Haupthaus einen Innenhof, dessen Zugang von außen durch ein Gitter ausSchmiedeeisen abgeschlossen ist. Dieses ist in relativ jüngster Zeit angefertigt und zeigt eine traditionelle Arbeit mit eingearbeiteten runden, verschlungenen und wiederkehrenden Motiven wie Herzen, Schwertlilien und dem Buchstaben „C“.[15][16]
- Schloss Larramée. Es gehörte der Familie Casamajor aus Gestas vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1847. Anschließend erbte Bachoué,Graf von Barraute, das Anwesen. Er behielt es bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts, als es an einen Cousin der Familie Bachoué-Barraute ging. Das Schloss besteht aus einem zweistöckigen Wohngebäude mit einer Breite von fünfJochen, eingerahmt von zwei viereckigen Türmen. Die Dächer der Türme und des Hauptgebäudes sind mitSchiefer gedeckt und zeigen ein Wechselspiel der unterschiedlichen Dachformen. Das Wohngebäude hat ein Dach mit einemDachfirst entlang der Gebäudelinie, die Dächer der Türme sind spitz mit einem Dachfirst quer zur Gebäudelinie. An den Verbindungsstellen der drei Gebäudeteile ragenSchornsteine empor mit gewölbten Blenden und Kugeln an jeder Ecke ihrer Spitzen. DreiLukarne lassen Licht in die Dachgeschosse. Ihre Giebeln sind mitWimpergen undFialen ausgeschmückt. Über der Eingangstür auf der Nordseite lassen sich Reste eines gebogenenGiebels aus gelblichemSandstein erkennen, der vermutlich im Laufe des 17. Jahrhunderts angebracht wurde.[17]
Wirtschaft und Infrastruktur
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Landwirtschaft und Handel sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.[4]
Rivehaute liegt in den ZonenAOC desOssau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[18]
Gesamt = 27
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 48 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[20]
Sport und Freizeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Gemeinde verfügt über einen Fußballverein „Rivehaute Sport“.[21]
- Ein leichter Rundweg von 7 km Länge mit einem Höhenunterschied von 98 m führt vom früheren Waschhaus im Zentrum durch das Gebiet der Gemeinde.[22]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Rivehaute ist erreichbar über dieRoutes départementales 23, 115, 160, 265, 723 und 2023.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Atlas du Patrimoine Historique et Culturel mit Bildern aus Rivehaute (französisch)
- Website des Tourismusbüros des Gemeindeverbands (französisch)
- Website des Interessenverbands AOP Ossau-Iraty (französisch)
- Website derFilière Porc Basque (französisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Rivehaute. Gasconha.com, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitants.fr, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Ma commune : Rivehaute. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑abRivehaute. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑abPaul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 142, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 16. November 2017 (englisch).
- ↑abNotice Communale Rivehaute. EHESS, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Populations légales 2006 Commune de Rivehaute (64466). INSEE, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Populations légales 2014 Commune de Rivehaute (64466). INSEE, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Rosace du clocher-porche de l’église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Clocher de l’église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Vitraux de l’église de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑église paroissiale de l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 7. November 2017 (französisch).
- ↑Ancienne abbaye laïque l’Hespitau de Rivehaute. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Portail de l’abbaye laïque de Rivehaute. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Château de l’Arramée. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Rivehaute (64466). INSEE, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Rivehaute S. Fédération Française de Football, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).
- ↑Circuit 26 : Rivehaute. (PDF) Tourismusbüro des Gemeindeverbands, abgerufen am 16. November 2017 (französisch).