Rischon LeZion (hebräischרִאשׁוֹןـלְצִיּוֹןRischōn lə-Zijjōn, deutsch‚Erster/Erstes zu/für Zion‘,IPA: gewöhnlich [ˈʀiʃɔn lɛˈtsiɔn],[4]normativ [ʀiˈʃɔn lɛtsiˈjɔn],[5]arabisch ريشون لتصيون,DMGRīšūn Latṣiyūn; auch in abweichenden Transkriptionen vorkommend, z. B.Rishon le-Zion und heute häufigerRishon le-Tsiyon) ist eineGroßstadt inIsrael im südlichen Teil des GroßraumsTel Aviv-Jaffa, rund zehn Kilometer südlich von Tel Aviv im sogenanntenGusch Dan. Mit 251.719 Einwohnern (2018)[6] ist sie die viertgrößte Stadt Israels nachJerusalem, Tel Aviv undHaifa.
Rischon LeZion 1937StrandpromenadeRischon LeZion 2013Promenade der jüdischen Nobelpreisgewinner in Rischon LeZion (Tayelet Hatnei Pras Nobel)
Rischon LeZion wurde 1882 alsMoschawa durchrussische Immigranten gegründet und war damit eine der erstenjüdischen landwirtschaftlichen Siedlungen der Neuzeit im heutigen Israel. Es wurde nach einemBibelzitat benannt: (Gott spricht): „Ich sagte als Erster zu Zion...“ (Jesaja 41,27)[7] Danach ist von einer Freudenbotschaft die Rede, die die frühen Einwanderer auf sich bezogen.
Die ersten Jahre waren schwierig, bis ein Brunnen gegraben werden konnte. Deshalb sind in der Flagge die biblischen Worte zu lesen: „Wir haben Wasser gefunden.“ (Genesis 26,32)
Ein wichtiger Sektor der Landwirtschaft war bereits sehr früh derWeinbau: Im Jahr 1887 wurde mit Unterstützung von BaronEdmond de Rothschild eine Weinkellerei gegründet; daraus entwickelte sich Israels größter WeinproduzentCarmel, der noch heute seinen formellen Hauptsitz in Rischon LeZion hat. In der Zeit desbritischen Mandats entstand in der Stadt außerdem mit denPalestine Breweries die erste Brauerei Palästinas, die das BierNesher produzierte.
Im Jahr 1948 hatte die Stadt nur 10.000 Einwohner. Nach der israelischen Staatsgründung entwickelte sich Rischon LeZion sehr schnell. Einwanderer aus der früherenSowjetunion und dem heutigenRussland, rumänische, deutsche, jemenitische, marokkanische und iranische Einwohner sowie ihre Nachkommen prägen die Stadt.[8]
Die wichtigsten Wirtschaftszweige liegen in der Industrie (Pharmazie, Elektrotechnik).
Rischon LeZion ist seit der Gründung 1988 Sitz desIsrael Symphony Orchestra Rischon LeZion.[9] Es verfügt über eine Stadtbibliothek mit dem HauptsitzKotar Rishon und elf Zweigstellen.
Jedes Jahr wird eine Woche lang zuSukkot ein Weinfest gefeiert.[10]
Zu Ehren der jüdischenNobelpreisgewinner wurde in Rischon LeZion eine Promenade (Tayelet Hatnei Pras Nobel) mit Gedenksteinen für die Laureaten errichtet.
Am 30. Oktober 2017 wurde die Paul-Grüninger-Straße im Beisein des Schweizer BundesratesJohann Schneider-Ammann zu Ehren des ehemaligen St. Galler Polizeihauptmanns und FlüchtlingshelfersPaul Grüninger eingeweiht.[11]
↑Wolfgang Scheel:Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. 6. Auflage. Concepcion Seidel, Hammerbrücke 2024,ISBN 978-3-86716-265-4, S. 401. Carta's Official Guide to Israel and Complete Gazetteer to all Sites in the Holy Land. 3. Auflage. Carta, Jerusalem 1993,ISBN 965-220-186-3, S. 180.