Rio Xingu

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Rio Xingu
Rio Xingu

Rio Xingu

Daten
LageBrasilien
FlusssystemAmazonas
Abfluss überAmazonas →Atlantik
QuellevonRio Ronuro undRio Culuene
11° 56′ 19″ S,53° 32′ 48″ W-11.938516666667-53.546644444444275
Quellhöhe275 m
Mündungin den unteren Amazonas-1.524173-51.867142Koordinaten:1° 31′ 27″ S,51° 52′ 2″ W
1° 31′ 27″ S,51° 52′ 2″ W-1.524173-51.867142

Länge1980 km
Einzugsgebiet520.292 km²
AbflussMQ
9680 m³/s
Linke NebenflüsseRio Iriri
Rio Xingu

Rio Xingu

DerRio Xingu[ˌχiu ʃĩˈɡu] ist einer der großen rechten Nebenflüsse desAmazonas im Tiefland vonBrasilien.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

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Kalapalo-Indios mit Kanu
Otto Clauss: Karte des Xingú (1884)

Der Rio Xingu bildet sich im nördlichen Teil der Hochebene vonMato Grosso durch die Vereinigung der FlüsseRonuro undCuluene, wobei der Unterlauf des Letzteren ab der Einmündung des Rio Sete do Setembro oft schon als Xingu angesehen wird.[1] Das Quellgebiet des Xingu ist geprägt durch undurchdringliche Wildnis, ausgedehnte Sumpfgebiete und zahlreiche Seen.

Von hier aus durchquert der Xingu über etwa 1980 Kilometer in mehreren großen Bögen in nördlicher Richtung die brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso undPará, bevor er schließlich beiPorto de Moz in den unteren Amazonas mündet.

Der Xingu ist charakterisiert durch Stromschnellen und Wasserfälle, die durch das Ausstreichen vonpaläozoischen Schichten im Süden des Amazonasbeckens gebildet werden.

Geschichte

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Der Rio Xingu war bis zur Erforschung durch denArzt,Ethnologen undForschungsreisendenKarl von den Steinen in den Jahren 1884 und 1887 zwar bekannt, aber über den Verlauf des Flusses und dessen Bewohner waren nur wenige Informationen vorhanden.

Nach der Eroberung des Kontinents durch die Europäer war es als erster 1541/42 der SpanierFrancisco de Orellana, der den unteren Amazonas befuhr, erforschte und erschloss. Bis 1666 war auf einer Karte imJansson’schen Atlas, die etwa um 1630 entstand, lediglich der Verlauf bis zu eingetragenen „Wasserfällen“ verzeichnet.[2] Im Jahre 1843 unternahm PrinzAdalbert von Preußen eine Reise auf dem Rio Xingu flussaufwärts, bis zu einer Niederlassung namens Piranhacoara. Von ihm stammen die ersten zuverlässigen, für eine Karte brauchbaren Informationen, zu diesem Fluss.[3] Der restliche Verlauf des Rio Xingu war bis zur Erforschung durch Karl von den Steinenterra incognita.

Etymologie

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1637 wurde der Rio Xingu durchCristóbal de Acuña, einem Begleiter vonPedro Teixeira, der die Reise desFrancisco de Orellana, in umgekehrter Richtung von der Mündung nach Quito, vornahm,Paranahyba („klarer Fluss“) genannt. In einer Beschreibung desMauricio de Heriarte (1662–67) wird der FlussParanaiba genannt. In den Karten des PatersSamuel Fritz, welche die Kenntnis vomStrohm Maragon um 1700 wiedergibt, ist der Rio Xingu mit dem NamenAoripana eingezeichnet. Auf der Karte befindet sich zudem ein Dorf Xingu, welches später zur Namensgebung des Flusses, Pate stand. Weitere Schreibweisen warenParanyba undParanatinga.[4]

Karl von den Steinen bevorzugte die phonetische Schreibweise, die er auch in der von Bettendorf verfassten Chronik der Jesuiten (im StaateMaranhão von 1661 bis etwa 1694) vorfand.[4]

Der Xingu wird/wurde durch die US-AmerikanerZingu, FranzosenChingu, EngländerShingu und PortugiesenXingu geschrieben.[4]

Staudammprojekte

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Bereits Ende der 1980er Jahre hatte es unter der damaligen Regierung Brasiliens Pläne gegeben, den Rio Xingu aufzustauen und zur Elektrizitätsgewinnung zu nutzen. Der Protest der von Vertreibung bedrohten indigenen Völker inAltamira im Februar 1989 hatte zu internationalen Protesten geführt und das Staudammprojekt schließlich scheitern lassen.

Die brasilianische Regierung unter PräsidentLula da Silva reaktivierte in ihrer zweiten Amtszeit das Projekt, am Rio Xingu das riesige WasserkraftwerkBelo Monte zu errichten, in modifizierter Form. Mehr als 400 Quadratkilometer Regen- und Uferwaldgebiete mit den dort lebenden Menschen sind durch diesen weltweit drittgrößten Staudamm zur Elektrizitätsgewinnung bedroht. Im Mai 2008 haben etwa tausend Betroffene indigener Gruppen und Flussanwohner in Altamira gegen das Projekt Belo Monte protestiert.[5] Im Oktober 2011 stoppte ein Richter das Projekt.[6] Das Konsortium der Investoren legte Widerspruch gegen das Urteil ein und erreichte, dass es bereits im Dezember 2011 wieder aufgehoben wurde.[7]

Weitere geplante Xingu-Stauseen sind:[8]

  • Altamira (Babaquara)
  • Iriri
  • Ipixuna
  • Kakraimoro
  • Jarina

Literatur

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Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Rio Xingu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Meyers Kontinente und Meere:Mittel und Südamerika. Herausgegeben vom Geographisch-Kartographischen Institut Meyer
  2. von den Steinen,S. 3.
  3. von den Steinen,S. 5.
  4. abcvon den Steinen,S. 4.
  5. Wasserkraftwerksprojekt Belo Monte bedroht indigene Völker und Biodiversität. Rettet den Regenwald e.V, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2008; abgerufen am 12. November 2021. 
  6. NABU Meldung vom 18. Oktober 2011.
  7. Wirtschaftsblatt:Brasilien: Baustopp für Belo Monte von Gericht aufgehoben (Memento vom 20. März 2012 imInternet Archive), 17. Dezember 2011.
  8. International Rivers, März 2010: Proposed Dams, Xingu Basin. internationalrivers.org. Abruf am 24. Juli 2016 (englisch)
Normdaten (Geografikum):GND:4104100-8(lobid,OGND,AKS) |VIAF:315127663


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