Von seiner Quelle fließt der São Francisco hauptsächlich in nördliche Richtung durch zwei sehr große Stauseen:Três-Marias-Stausee und viel weiter nördlichSobradinho-Stausee, danach auf der Grenze von Bahia und Pernambuco durch denItaparica-Stausee. Danach knickt er leicht nach Südosten ab, um als Grenzfluss der kleinen brasilianischen Bundesländer Sergipe und Alagoas in den Südatlantik zu münden.
Rio São FranciscoEröffnung der Brücke für dieBR-101
Der São Francisco ist in seinem Mittellauf auf 1368 Kilometer Länge schiffbar. In der Nähe der Grenze zum Bundesstaat Bahia befinden sich dieStromschnellen vonPirapora und dort, wo der Fluss das Küstengebirge durchbricht, diePaulo-Afonso-Fälle (Cachoeira de Paulo Afonso) mit demPaulo-Afonso-Wasserkraftkomplex und auch dasWasserkraftwerk Xingó. Dadurch ist der Unterlauf nicht schiffbar. DasEinzugsgebiet des Flusses umfasst 617.812 km².
Der Fluss erhielt seinen Namen von der Mannschaft unter dem Kommando desGonçalo Coelho auf derEntdeckungsreise entlang der brasilianischen Küste am 4. Oktober 1501, nachdem am 28. August 1501 mit dem weiter nördlich gelegenenCabo de Santo Agostinho erstmals brasilianisches Land gesichtet wurde.[1] Im Dezember 1972 wurde die in Küstennähe beiPropriá befindliche Brücke für dieBR-101 eröffnet.
Die brasilianische Bundesregierung baut derzeit zwei Kanalsysteme, durch die Wasser aus dem Rio São Francisco nach Norden und Nordosten übergeleitet werden soll, um die Wasserversorgung im Süden des dürregeplagten Nordosten Brasiliens zu verbessern. Die Ostachse (Eixo Leste) wurde 2018 fertiggestellt, die Nordachse (Eixo Norte) 2020.[2] Weitere Kanäle sind im Bau (Stand 2021).
Das Projekt war lange umstritten; immer wieder gab es Proteste der Betroffenen.[3] Auch in Deutschland bekanntgeworden ist derHungerstreik des Bischofs vonBarra,Dom Frei Luiz Cappio, im Jahr 2007.[4]
↑Gilberto Calcagnotto:Die abgeleiteten Wassermengen des São Francisco – Nichts für Kleinbauern? In: Kooperation Brasilien (Hrsg.):Brasilicum,ISSN2199-7594, SonderheftRio São Francisco, erweiterte Neuauflage, April 2009, S. 5–7.