Ringo Starr, das für ihn typische und oft mit den Worten „Peace and love“ kommentiertePeace-Zeichen zeigend, 2019Unterschrift von Ringo StarrStimme von Ringo Starr, Interview auf BBC Radio4, 31. Dezember 2008
Richard Starkey wurde 1940 inLiverpool geboren und wuchs imArbeiterviertel Dingle auf.[1] Seine Eltern, Elsie und Richard Henry Parkin Starkey,[1] ließen sich 1944 scheiden. Fortan lebte Richard mit seiner Mutter in einem kleinen Reihenhaus im Stadtteil Toxteth. Als Kind war er häufig krank.
Bevor er sich den Beatles anschloss, war er von 1959 bis 1962 Schlagzeuger in der Liverpooler BandRory Storm & the Hurricanes. Da die Bands einander sowohl in Liverpool als auch bei ihren Auftritten inHamburg oft ablösten und untereinander aushalfen, hatte Starr bereits in dieser Zeit engen Kontakt zuJohn Lennon,Paul McCartney undGeorge Harrison. 1960 nahmen die vier in Hamburg eine Coverversion vonSummertime auf.[2]
Ringo Starr, 1964Aktie über 25 Anteile der Beatles Film Production Limited zu je 1 £, ausgegeben am 2. März 1964, eingetragen auf Ringo Starr. Die am 25. Februar 1964 mitBrian Epstein als Geschäftsführer gegründete Gesellschaft wurde am 12. Januar 1968 umbenannt in Apple Film Production Limited.Ringo Starr, 1964George Harrison (links), im Hintergrund Ringo Starr, 1964
Am 18. August 1961 vertrat Ringo Starr den erkrankten Beatles-SchlagzeugerPete Best bei einem Konzert imCavern Club inLiverpool.[3] Am 5. Februar 1962 trat er erneut für den erkrankten Best als Ersatzmann mit den Beatles auf, zunächst wieder im Cavern Club und später am Abend im Kingsway Club inSouthport.[3]
Als die Beatles im August 1962 ihren Plattenvertrag erhielten und einen neuen Schlagzeuger benötigten, daGeorge Martin Best als spielerisch zu schwach einschätzte,[4] holten sie Starr am 18. August 1962 fest in die Band.[3] Trotzdem wurde Starr auf Martins Wunsch während der zweiten Aufnahmesession in denAbbey Road Studios durch den SchlagzeugerAndy White ersetzt, mit dem ebenfalls das LiedLove Me Do eingespielt wurde, das bereits in der ersten Aufnahmesession im September 1962 mit Starr als Schlagzeuger aufgenommen worden war. Für die SingleLove Me Do, die im Oktober 1962 erschien, wurde eine Aufnahme mit Starr verwendet. Auf dem AlbumPlease Please Me von 1963 erschien hingegen eine Version mit Andy White am Schlagzeug.
McCartney schrieb 2021 „Wir haben pro Album immer auch einen Song für Ringo geschrieben, weil er bei den Fans sehr beliebt war“.[5] In den Fällen, bei denen Lennon und McCartney die Liedtexte und Melodie extra für Ringo Starr schrieben – wie beiI Wanna Be Your Man,Yellow Submarine,With a Little Help from My Friends oderGood Night –, waren die Melodien häufig eingeschränkt, um den Tonumfang von Starrs Stimme nicht zu überschreiten. So istWith a Little Help from My Friends weitgehend innerhalb von fünf Tönen zu singen. Weitere Songs, bei denen Starr gesungen oder mitgeschrieben hat, erschienen erst 1995 und 1996 auf den Alben derAnthology-Serie:If You’ve Got Trouble (Gesang),12-Bar Original (Mitkomposition) undLos Paranoias (Mitkomposition).
Wenn Starr sich an Textideen und Titeln von Lennon und McCartney beteiligte, geschah das oft unfreiwillig. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Titel des ersten Films der Beatles,A Hard Day’s Night. Starr war nach einem langen Tag voller Arbeit aus dem Studio gekommen und meinte zu den anderen, es sei “a hard day …” (ein harter Tag …) – bevor er jedoch den Satz beendete, bemerkte er, dass es bereits Abend war, und fügte “…’s night” (Abend) hinzu. Lennon und McCartney mochten den verdrehten Satz so sehr, dass sie sich entschieden, ihn für den noch unbenannten Film zu verwenden. Ein anderes Beispiel ist der Titel zur Lennon-KompositionTomorrow Never Knows.
“The truth of this kind of question depends on where you’re looking: on the surface or below the surface. On the surface, Ringo was just some drummer. But there was a hell of a lot more to him than that. For instance, there wouldn’t have beenA Hard Day’s Night without him. He had this kind of thing where he moved phrases around. […] Another of his wasTomorrow never knows. He used to say, ‘Well, tomorrow never knows’. And he’d say it for real.”
„Die Wahrheit bei dieser Art von Frage hängt davon ab, was man betrachtet: die Oberfläche oder das, was darunter liegt. Oberflächlich betrachtet war Ringo einfach irgendein Schlagzeuger, aber er war verdammt viel mehr als das. Beispielsweise gäbe es ohne ihn keinA Hard Day’s Night. Er hatte diese Angewohnheit,Redewendungen zu verdrehen. […] Eine weitere [Redewendung] von ihm warTomorrow never knows. Er sagte regelmäßig: ‘Well, tomorrow never knows’. Das sagte er tatsächlich.“
Starrs Schlagzeugstil prägte das Klangbild der Band entscheidend mit. Waren die frühen Lieder der Beatles noch vomBackbeat geprägt, wurde ab 1965 der Rhythmus immer anspruchsvoller. Das wird bereits bei der ersten Single dieses Jahres(Ticket to Ride) deutlich. Bis heute nennen viele berühmte Schlagzeuger Starr als einen ihrer Haupteinflüsse, wie zum BeispielMax Weinberg von derE Street Band, der sich in seinem BuchThe Big Beat 1984 wie folgt äußerte:
“D. J. Fontana had introduced me to the power of the big beat. Ringo convinced me just how powerful that rhythm could be. Ringo’s beat was heard around the world and he drew the spotlight toward rock and roll drummer. From his matched grip style to his pioneering use of staggered tom tom fills, his influence in rock drumming was as important and wide spread asGene Krupa’s had been in jazz.”
„D. J. Fontana hatte mich mit der Kraft des „big beat“ vertraut gemacht. Ringo überzeugte mich davon, wie kraftvoll dieser Rhythmus sein konnte. Ringos Trommelschlag wurde auf der ganzen Welt vernommen und er holte den Rock-and-Roll-Schlagzeuger in den Mittelpunkt des Interesses. Von seiner angepassten Grifftechnik bis zu seinem bahnbrechenden Einsatz von gestaffeltenTomtom-Fills. Sein Einfluss auf das Schlagzeugspiel in der Rockmusik war so wichtig und weitreichend wie der von Gene Krupa im Jazz.“
Phil Collins meinte 1992 in einem Interview für die FernsehdokumentationThe Making of Sgt. Pepper:
“I think he’s vastly underrated. The drum fills onA Day in the Life are very complex things. You could take a great drummer today and say, ‘I want it like that’. They wouldn’t know what to do.”
„Ich glaube, dass er [Ringo] enorm unterschätzt wird. Die Schlagzeug-Fills vonA Day In The Life sind ausgesprochen komplex. Man könnte einen großen Schlagzeuger von heute nehmen und ihm sagen: ‚Ich möchte, dass es so klingt‘. Sie würden nicht wissen, was sie tun sollen.“
Ein anderes Beispiel seines sehr eigenwilligen und schwer imitierbaren Schlagzeugspiels ist beiCome Together zu hören, ein drittes Beispiel istStrawberry Fields Forever mit seinen komplizierten Einsätzen. Das einzige Schlagzeugsolo, das Starr bei den Beatles (dazu überredet von George Martin) spielte, war ein 13-taktiges im LiedThe End aus dem Jahr 1969.[8]
Der langjährige Beatles-Produzent George Martin, der bei der ersten Aufnahmesession 1962 noch an Richard Starkeys Fähigkeiten gezweifelt hatte, lobte diesen 1994 in seinem BuchSummer of Love:
“Ringo always got and still gets a unique sound out of his drums, a sound as distinctive as his voice. […] Ringo gets a looser deeper sound out of his drums that is unique. […] This detailed attention to the tone of his drums is one of the reasons for Ringo’s brilliance. Another is that although Ringo does not keep time with a metronome accuracy, he has unrivaled feel for a song. If his timing fluctuates, it invariably does so in the right place at the right time, keep the right atmosphere going on the track and give it a rock solid foundation. This held true for every single Beatles number Richie played. […] Ringo was also a great tom tom player.”
„Ringo schaffte und schafft es stets, seinem Schlagzeug einen einzigartigen Klang zu entlocken, einen Klang, der so unverwechselbar ist wie seine Stimme. […] Ringo kann auf seinen Trommeln einen so lockeren, tiefen Klang erzeugen, der einzigartig ist. […] Diese genaue Beachtung der Klangfarbe seiner Trommeln ist ein Grund für Ringos Brillanz. Ein weiterer ist, dass, obwohl Ringo dasTempo nicht so exakt wie einMetronom hält, er ein unerreichtes Gefühl für ein Lied hat. Wenn sein Tempo schwankt, dann ausnahmslos an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit, dabei dafür sorgend, dass der Titel die passende Stimmung und ein felsenfestes Fundament erhält. Das gilt für jede einzelne Beatles-Nummer, die Richie [Geburtsname Richard] spielte. […] Ringo war außerdem ein großartigerTomtom-Spieler.“
Mark Lewisohn, der bei seinen Recherchen die Gelegenheit hatte, sich sämtliche Aufnahmen der Beatles in den Archiven derEMI anzuhören, stellte fest:
“It is true that on only a handful of occasions during all of the several hundred session tapes and thousands of recording hours can Ringo be heard to have made a mistake or wavered in his beat. His work was remarkably consistent and excellent, from 1962 right through 1970.”
„Es stimmt, dass auf den Hunderten von Aufnahmebändern und bei den Tausenden von Aufnahmestunden nur eine Handvoll von Vorkommnissen zu hören ist, bei denen Ringo sich verspielt oder den Takt verloren hat. Seine Arbeit war bemerkenswert beständig und hervorragend, durchgängig von 1962 bis 1970.“
Lennon, McCartney und Harrison behaupteten stets, Starr sei einer der bestenRock-’n’-Roll-Schlagzeuger der Welt.
“Ringo is a damn good drummer. He is not technically good, but I think Ringo’s drumming is underrated the same way Paul’s bass playing is underrated. […] I think Paul and Ringo stand up with any of the rock musicians.”
„Ringo ist ein verdammt guter Schlagzeuger. Er verfügt nicht über die beste Technik, aber ich finde, sein Schlagzeugspiel wird genauso unterschätzt wie das Bassspiel von Paul [McCartney].“
–John Lennon:Interview mit demPlayboy, 1980
“Ringo could be the best rock ’n’ roll drummer – or at least one of the best rock and roll drummers […] He does fills which crack up people likeJim Keltner. He’s just amazed because Ringo starts them in the wrong place and all of that, but that is brilliance, that’s pure feel.”
„Ringo ist vielleicht der beste Rock-’n’-Roll-Schlagzeuger – oder zumindest einer der besten Rock-’n’-Roll-Schlagzeuger. […] Er spielt Fills, die Leute wie Jim Keltner verblüffen. Er [Keltner] ist erstaunt, weil Ringo die Fills an der eigentlich falschen Stelle beginnt und all das, aber das ist das Großartige, das ist echtes Einfühlen.“
–George Harrison:Interview mit der FachzeitschriftGuitar, 1987
Bei drei Liedern der Beatles spielte McCartney das Schlagzeug. Zum einen als Starr 1968 im Streit zwei Wochen lang die Aufnahmen zum sogenanntenWeißen Album verlassen hatte(Back in the USSR undDear Prudence). Zum anderen bei den Aufnahmen zuThe Ballad of John and Yoko, an denen außer McCartney nur Lennon beteiligt war. Darüber hinaus wurde Starr im Sommer 1964 wegen einerMandelentzündung bei einigen Konzerten vonJimmie Nicol ersetzt.
Bereits vor der endgültigen Auflösung der Beatles arbeitete Starr zwischen Oktober 1969 und März 1970 an seinem ersten SoloprojektSentimental Journey, bei dem er mehrere alteStandards der 1930er und 1940er Jahre einspielte. Der Produzent des Albums war George Martin, der zahlreiche Freunde alsArrangeure gewinnen konnte, darunter Paul McCartney,Klaus Voormann sowie prominente Arrangeure wieQuincy Jones oderElmer Bernstein. Das Album erschien im März 1970 und erreichte die Top Ten der britischen Charts.
Er hatte während der Aufnahmen zu Harrisons StudioalbumAll Things Must Pass, an dem er als Schlagzeuger mitwirkte, denPedal-Steel-GitarristenPete Drake kennengelernt, der dann der Produzent seines nächsten AlbumsBeaucoups of Blues wurde, das im September 1970 folgte und ein Ausflug in dieCountry-Musik wurde. Das Album sowie die gleichnamige Single blieben kommerziell erfolglos.
Der Durchbruch als Solointerpret gelang ihm im April 1971 mit seiner ersten Rock-Pop-SingleIt Don’t Come Easy /Early 1970. Beide Lieder sind Eigenkompositionen. Die Schallplatte erreichte sowohl in den USA als auch in Großbritannien und in Deutschland die vorderen Plätze in den Charts.It Don’t Come Easy wurde von George Harrison produziert. An der Gitarre warStephen Stills zu hören, auf dessengleichnamigem Debütalbum Starr 1970 Schlagzeug gespielt hatte. Starr wirkte auch am 1. August 1971 beimKonzert für Bangladesch mit, bei dem er Schlagzeug spielte und das LiedIt Don’t Come Easy sang.
1972 freundete er sich mitMarc Bolan an, der zu dieser Zeit mit seiner GruppeT. Rex erfolgreich war. Starr kümmerte sich damals um Apple Films. Im FilmBorn to Boogie wirkten außer Bolan & T. Rex auchElton John und Starr selbst mit. Der Film besteht in der Hauptsache aus einem am 18. März 1972 imLondonerEmpire Pool aufgezeichneten Konzert vor 10.000 Fans. Aber auch zahlreicheSketche sind enthalten. Im März 1972 erschien Starrs zweite erfolgreiche Single mit zwei Eigenkompositionen, dem von Bolan inspiriertenBack Off Boogaloo und dem von Klaus Voormann produzierten LiedBlindman (das im Film nicht zu hören ist). Produziert wurdeBack Off Boogaloo wiederum von George Harrison. Im November 1972 wurde das AlbumTommy – As Performed by the London Symphony Orchestra & Chamber Choir with The Who and Various Artists veröffentlicht, bei dem Starr als Uncle Ernie die LiederFiddle About undTommy’s Holiday Camp sang.
Seine SinglePhotograph erreichte 1973 Platz eins derBillboard Hot 100, die er gemeinsam mit Harrison verfasst hatte. Hierbei handelte es sich um eine Auskopplung aus seinem dritten SoloalbumRingo, das im November 1973 erschien. Auch die zweite Singleauskopplung des Albums,You’re Sixteen, erreichte in den USA Platz eins undOh My My Platz fünf der dortigen Charts. Starr konnte somit mit seinen drei Singleauskopplungen aus einem Album in den USA drei Top-Fünf-Single-Hits vorweisen, davon zwei Nummer-eins-Hits. Diesen Charterfolg konnten weder Lennon noch McCartney oder Harrison erreichen.
Es war ihm gelungen, alle Beatles-Mitglieder zur Mitwirkung an diesem Album zu bewegen. Lennon überließ ihm seine KompositionI’m the Greatest. Bei der Aufnahme des Liedes am 13. März 1973 spielte Lennon Klavier und übernahm den Hintergrundgesang, Harrison spielte Gitarre, Starr sang und spielte Schlagzeug. Den Bass spielte Voormann, die OrgelBilly Preston. McCartney überließ Starr seine KompositionSix O’Clock, bei der er auch musikalisch mitwirkte. Seit dieser Zeit veröffentlichte Starr in Abständen Alben mit einer großen Zahl von befreundeten Gastmusikern. Allerdings wurde kein weiteres Album kommerziell so erfolgreich wieRingo.
1973 kaufte er Lennons 29 Hektar umfassendes AnwesenTittenhurst Park, das er 1988 an ScheichZayid bin Sultan Al Nahyan weiterveräußerte. Neben den Musikproduktionen arbeitete Starr weiter an seiner Filmkarriere, so erschien 1973That’ll be the Day mitDavid Essex und 1974Son of Dracula, bei dem er auch am Soundtrack mitwirkte.
Im November 1974 wurdeGoodnight Vienna veröffentlicht, dessen Titellied Lennon geschrieben hatte; Lennon wirkte insgesamt bei drei Liedern mit. Zwei Singles des Albums kamen in die Top 10 der Billboard-Charts. Die vorab veröffentlichteCoverversion desPlatters-Hits aus den 1950er JahrenOnly You (And You Alone), schaffte es bis auf Platz sechs, die SingleThe No No Song erreichte Platz drei. Die dritte Auskopplung(It’s All Down to) Goodnight Vienna war weniger erfolgreich und kam über Platz 31 nicht hinaus. Als Produzent war wie beim Vorgängeralbum Richard Perry tätig. Im März 1975 wurde das AlbumTwo Sides of the Moon vonKeith Moon veröffentlicht, das dieDuetteSolid Gold undTogether von Ringo Starr und Keith Moon enthielt. Im Juli 1975 wurde Starrs Ehe mit Maureen Starkey geschieden. Im selben Jahr kam der FilmLisztomania in die Kinos, bei dem Starr in einer Nebenrolle mitwirkte.
Im Dezember 1975 erschien das Greatest-Hits-AlbumBlast from Your Past, das alle sieben US-Top-Ten-Hits beziehungsweise vier Top-Ten-Hits aus Großbritannien beinhaltet. Da der Vertrag mitApple undEMI endete, wechselte Starr die Schallplattenfirma und unterschrieb im März 1976 beiAtlantic Records. Anfang 1976 nahm Ringo Starr mit Guthrie Thomas noch seine EigenkompositionBand of Steel als Duett auf, die auf dem AlbumLies and Alibies von Thomas zu hören war. Im September 1976 erschien Starrs erste Veröffentlichung für Atlantic Records: die VorabauskopplungA Dose of Rock ’n’ Roll aus Starrs neuem Album, das in den US-amerikanischen Charts Platz 26 erreichte.
Das Album mit dem TitelRingo’s Rotogravure kam eine Woche später auf den Markt. Das Label und der Produzent – am Mischpult war dieses MalArif Mardin verantwortlich – waren neu, das „Rezept“ des Albums allerdings ein altes. Wie bei Starrs ErfolgsalbumRingo gelang es, seine ehemaligen Band-Kollegen zur Mitarbeit zu bewegen. Lennon, McCartney und Harrison steuerten jeweils eine Komposition bei, außerdem schriebEric Clapton ein Stück für das Album. Wie beiRingo komplettierte die Coverversion eines erfolgreichen Titels vonBruce Channel aus den 1960er Jahren – die zweite, noch erfolglosere SingleauskopplungHey Baby (Platz 74 der US-amerikanischen Charts) – die Zusammenstellung der Titel des Albums. Die beste Platzierung des Albums in den USA war Platz 28, in Großbritannien und Deutschland erreichte es die Charts nicht.
Die mäßigen Erfolgszahlen des VorgängeralbumsRingo’s Rotogravure mögen ein Grund des musikalischen Stils des Albums,Ringo the 4th, im September 1977 veröffentlicht, gewesen sein, das wie eine Mischung ausDisco und Pop der 1970er Jahre klingt. Produzent war wieder Arif Mardin. Im Gegensatz zu früheren Alben verzichtete Starr auf die Hilfe prominenter Komponisten und schrieb stattdessen sechs der zehn Titel des Albums selbst in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen MusikerVini Poncia. Das Album verkaufte sich schlecht und erreichte in den USA Platz 162 der Hitparade, in Großbritannien und Deutschland verfehlte es wie der Vorgänger den Einzug in die Hitlisten. Die beiden Singleauskopplungen des AlbumsDrowning in the Sea of Love undWings kamen nicht in die Charts. Im Dezember 1977 erschien der Soundtrack zum Kinderhörspiel mit MusikScouse the Mouse, in dem er die Titelrolle der Maus sprach und sang. 1978 übernahm Starr eine Nebenrolle in dem SpielfilmSextette.
Nach zwei Misserfolgen trennte sich Atlantic von Starr, der ein neues Label suchte und es bei Portrait Records, damals ein Unterlabel vonCBS Records, fand. Dort erschien im April 1978 sein AlbumBad Boy. Um das Album zu vermarkten, wurde ein Musical-Film mit dem TitelRingo zur Ausstrahlung im US-amerikanischen Fernsehen produziert. Der Film war vonMark TwainsDer Prinz und der Bettelknabe inspiriert und erzählte die Geschichte eines reichen Pop-Stars (Ringo Starr), der den Erfolgsdruck nicht mehr aushält und den Platz mit einem armen Burschen namens Ognir Rrats tauscht. Seinen amerikanischen Zwilling Ognir Rrats spielte der gleichaltrigeHank Jones.[11][12] Trotz namhafter Schauspieler wieCarrie Fisher,Vincent Price undJohn Ritter sowie der Mitwirkung George Harrisons in der Funktion des Erzählers war die Sendung kein Erfolg und eine positive Werbewirkung für das Album blieb aus.Bad Boy war musikalisch ausgereifter als sein Vorgänger, fiel aber bei Kritikern und Käufern durch und kam in den US-Charts auf Platz 129. Die beiden Singleauskopplungen des AlbumsLipstick Traces (on a Cigarette) undHeart on My Sleeve verfehlten den Einzug in die Charts.
Ringo Starr vor seinem vom Feuer zerstörten Haus, 28. November 1979
1978 hatte Starr keinen Plattenvertrag für Kontinentaleuropa mehr. In dieser Situation begab er sich mitRuss Ballard als Produzent im Juli 1978 inKopenhagen (Dänemark) ins Studio, um ein neues Album aufzunehmen, das dann aber nicht fertiggestellt wurde. Nach den Fehlschlägen in seiner musikalischen Karriere war Ringo Starr während des Jahres 1979 mit mehreren weiteren Krisen konfrontiert. Im April brach er zusammen und musste sich inMonte-Carlo einer Operation unterziehen. Am 28. November 1979 zerstörte ein Feuer sein Haus inLos Angeles. Starr blieb unverletzt, aber ein großer Teil seiner gesammelten Andenken aus der Beatles-Zeit ging verloren. Andererseits traf er im Februar 1980 zu Dreharbeiten des KinofilmsCaveman seine zukünftige FrauBarbara Bach, die er am 27. April 1981 heiratete. Auf der Hochzeitsfeier waren George Harrison und Paul McCartney anwesend, eines der Hochzeitsbilder zeigt die drei ehemaligen Beatles zusammen.[13] Bereits im Mai 1979 waren Starr, Harrison und McCartney gemeinsam bei der Hochzeit vonEric Clapton undPattie Boyd Harrison Clapton gewesen und sind dort sogar aufgetreten.[14]
Nach der Ermordung von John Lennon am 8. Dezember 1980 nahm George Harrison das LiedAll Those Years Ago, das ursprünglich für Ringo Starr vorgesehen war, alsHommage an John Lennon, wahrscheinlich im März 1981, neu auf. Dazu änderte er den Text und lud Paul undLinda McCartney sowieDenny Laine ein, den Hintergrundgesang beizusteuern. Da Starr schon bei den ursprünglichen Aufnahmen im November 1980 Schlagzeug gespielt hatte, waren bei dieser Aufnahme erstmals alle drei verbliebenen Beatles an einem neuen Lied beteiligt.
Im November 1981 erschien das AlbumStop and Smell the Roses, das ebenfalls kein kommerzieller Erfolg wurde (Platz 98 in den US-Charts), obwohl auch McCartney und Harrison mitwirkten. Die ersten Aufnahmen fanden im Juli 1980 in den Super Bear Studios in Frankreich statt, wo Starr mit McCartney als Produzenten die LiederPrivate Property, Attention, Sure to Fall (In Love with You) undYou Can’t Fight Lightning einspielte. Harrison fungierte im November 1980 als Produzent der von ihm komponierten LiederWrack My Brain undYou Belong to Me. Am 15. November 1980 hatte sich John Lennon zum letzten Mal mit Ringo Starr imPlaza Hotel in New York getroffen, wo er Starr eineMusikkassette mit vier Liedern überreicht hatte. Es wurden gemeinsame Aufnahmen im Januar 1981 an dem AlbumStop and Smell the Roses geplant. Ebenfalls mit dabei war erneut Stephen Stills, dieses Mal als Co-Autor und Produzent des TitelsYou’ve Got a Nice Way. Auf dem Cover des Albums verarbeitete Ringo Starr seine Trauer um John Lennon. Das folgende AlbumOld Wave wurde im Juni 1983 nur in wenigen Ländern veröffentlicht, darunter in Deutschland, aber nicht in Großbritannien und den USA.
Im FernsehfilmPrincess Daisy übernahmen Ringo Starr und seine Ehefrau Barbara Bach eine kleine Nebenrolle. 1984 erschien der KinofilmBroad Street von und mit Paul McCartney, in dem Starr und seine Ehefrau erneut eine Rolle übernahmen. Im Mai 1985 übernahm er eine kleine Fernsehrolle im MusicalAlice im Wunderland(Alice in Wonderland) und sang das LiedNonsense.
Am 21. Oktober 1985 war Ringo Starr Gast beiCarl Perkins, der in den Limehouse Television Studios inLondon das FernsehspecialBlue Suede Shoes: A Rockabilly Session with Carl Perkins and Friends aufnahm; weitere Gastmusiker waren unter anderem George Harrison, Eric Clapton undDave Edmunds. Ringo Starr spielte Schlagzeug bei mehreren Liedern und sang den TitelHoney Don’t. Das LiedMatchbox wurde von Ringo Starr und Carl Perkins gesungen. Die Fernsehausstrahlung erfolgte im Januar 1986. Eine Veröffentlichung aufCD erfolgte erst im Juni 2006. Im November 1986 wurde das DoppelalbumIt’s a Live-In World veröffentlicht, für das Ringo Starr den TitelYou Know It Makes Sense beisteuerte.
Zwischen Februar und Mai 1987 begab sich Ringo Starr in zwei Aufnahmestudios (Three Alarm Studios undSun Studios) inMemphis (USA), um ein neues Album aufzunehmen. Produzent war Chip Moman, der mit Ringo Starr sechzehn Lieder aufnahm, von denen dann fünf Lieder aufBootlegs veröffentlicht wurden. Im Juli 1988 sollte das neue Album auf den Markt kommen, Ringo Starr verhinderte die Veröffentlichung jedoch durch ein Gerichtsverfahren, das erst im Januar 1990 beendet wurde.
Am 5. und 6. Juni 1987 trat Ringo Starr in derWembley Arena im Rahmen desPrince’s Trust Concert in London auf und sang das LiedWith a Little Help from My Friends, das im August 1987 auf dem AlbumRecorded Highlights of the Prince’s Trust Concert veröffentlicht wurde. Im Oktober 1988 wurde auf dem KompilationsalbumStay Awake: Various Interpretations of Music from Vintage Disney Films das von Ringo Starr gesungene LiedWhen You Wish upon a Star veröffentlicht. Im Jahr 1988 bekämpften Ringo Starr und seine Ehefrau Barbara Bach ihreAlkoholkrankheit mit Erfolg. Im Februar 1989 wurde mitStarr Struck: Best of Ringo Starr, Vol. 2 das zweite Kompilationsalbum veröffentlicht, das Material ab dem Jahr 1976 enthält.
Als die britische FernsehproduzentinBritt Allcroft 1979 an einerFernsehadaption derRailway Series-Bücher vonWilbert Vere Awdry arbeitete, hörte sie Starrs Stimme im Fernsehen und hielt ihn für einen geeigneten Erzähler der Geschichten. Innerhalb von acht Tagen nahm er alle 26 Episoden der ersten Staffel auf, die 1984 gesendet wurden. Auch die zweite Staffel erzählte er. Als eine US-Fassung für das amerikanische Publikum angefertigt wurde, erzählte Starr 25 Episoden der ersten und 17 der zweiten Staffel neu.
Im amerikanischenAblegerShining Time Station spielte er in den ersten beiden Staffeln die Hauptrolle des Mr. Conductor. 1990 verließ er die Produktion und wurde von Michael Angelis undGeorge Carlin abgelöst, allerdings sprach er ‚Thomas‘ 2009 erneut imOfficial BBC Children in Need Medley.[15][16][17] Im März 1989 nahm Ringo Starr mitBuck Owens das LiedAct Naturally auf, das im Juli desselben Jahres als Single erschien, sich aber nicht in den Charts platzieren konnte. Ein Video wurde zu dem Lied ebenfalls produziert. Starr hatte den Owens-Hit bereits 1965 für das Beatles-AlbumHelp! aufgenommen.
Ringo Starr und die All-Starr Band, 2011
Am 20. Juni 1989 verkündete Ringo Starr im Palladium Theatre inNew York, dass er mit Freunden als Ringo Starr and His All-Starr Band auf USA-Tournee gehen werde. Vom 23. Juli bis zum 4. September 1989 gab dieAll-Starr Band 23 Konzerte. Danach tourte er regelmäßig unter dem Namen ‚Ringo and his All Starr Band‘ mit Gruppen wechselnder Besetzung. So trat er mit Musikern wieJack Bruce,Peter Frampton,Greg Lake,Gary Brooker,Dave Edmunds,Joe Walsh,Randy Bachman,Nils Lofgren,John Entwistle und zahlreichen anderen auf.
Im Juni 1992 erschien dann nach neunjähriger Pause Starrs neues StudioalbumTime Takes Time, das gute Kritiken erhielt. Das Konzept der Produktion wurde vom AlbumStop and Smell the Roses übernommen, da wiederum mehrere Produzenten für das Album engagiert wurden. Einige Lieder des Albums erinnern in Teilen an die Musik der Beatles Mitte der 1960er Jahre und unterscheiden sich somit deutlich von den Vorgängeralben. An die Verkaufszahlen der frühen 1970er Jahre konnte jedoch auch dieses Album nicht anschließen. Die SingleauskopplungWeight of the World schaffte es kurzzeitig in die Charts (Deutschland Platz 51; UK Platz 74). Am 16. April 1993 gab Paul McCartney anlässlich desEarth Day Concert in derHollywood Bowl (Los Angeles) ein Konzert. Während des letzten LiedesHey Jude kam unter anderem Ringo Starr auf die Bühne und sang im Chor mit.
Ringo Starr sang auf dem AlbumWhistling in the Wind vonLeon Redbone das DuettMy Little Grass Shack, das im April 1994 veröffentlicht wurde. Im Mai 1995 wurde auf dem KompilationsalbumFor the Love of Harry: Everybody Sings Nilsson ein weiteres Duett, hier von Ringo Starr mitStevie Nicks, mit dem TitelLay Down Your Arms veröffentlicht. Das Lied stammte von dem im Januar 1994 verstorbenenHarry Nilsson. Im Oktober 1996 wurde vonCarl Perkins auf seinem AlbumGo Cat Go das DuettHoney Don’t mit Ringo Starr veröffentlicht; hierbei handelte es sich um eine Liveaufnahme vom AlbumRingo Starr and His All-Starr Band, bei der Carl Perkins nachträglich seinen Gesang hinzumischte. In den Jahren 1994–1996 war Ringo Starr auch an den Arbeiten zumAnthology-Projekt der Beatles beteiligt.
Im August 1998 folgte das kommerziell relativ erfolgreiche AlbumVertical Man. Das Konzept der Produktion wurde von den AlbenRingo undGoodnight Vienna übernommen, da wiederum mehrere prominente Musiker Ringo Starr auf dem Album unterstützten. Als Gastmusiker wirkten unter anderem Paul McCartney, George Harrison,Ozzy Osbourne,Steven Tyler undBrian Wilson mit. Ende September bis Oktober 1997 steuerte Paul McCartney in seinem Studio Hintergrundgesang zuLa De Da undWhat in the… World und den Bass zum zweiten Lied bei. George Harrison fügte im Dezember 1997 in seinem Studio die Gitarren zu den LiedernKing of Broken Hearts undI’ll Be Fine Anywhere bei. Im Oktober 1999 erschien Starrs WeihnachtsalbumI Wanna Be Santa Claus, bei diesem sind sechs der zwölf Lieder neue Kompositionen, bei denen Ringo Starr einer der Mitkomponisten war.
Das letzte Treffen von George Harrison mit Paul McCartney und Ringo Starr fand am 12. November 2001 imUniversity Hospital vonStaten Island (New York) statt, wo Harrison behandelt wurde. George Harrison verstarb am 29. November 2001. DasConcert for George fand am 29. November 2002 anlässlich des ersten Todestags von George Harrison in derLondonerRoyal Albert Hall statt. Bei diesem Konzert traten Freunde und musikalische Weggefährten auf. Bei den LiedernFor You Blue,Something,All Things Must Pass undWhile My Guitar Gently Weeps spielten Paul McCartney und Ringo Starr gemeinsam, Ringo Starr sang zusätzlich die LiederPhotograph undHoney Don’t. Das Livealbum wurde im November 2003 veröffentlicht.
Im März 2003 erschien das AlbumRingo Rama, es enthält das LiedNever Without You, das Ringo Starr zum Andenken an George Harrison aufnahm. Im Juni 2003 nahm Ringo Starr mitJools Holland & his Rhythm & Blues Orchestra das LiedBoys auf, das auf dem AlbumJack O the Green Small World Big Band Friends 3 veröffentlicht wurde.
Ringo Starr live, 2005
Choose Love, im Juni 2005 veröffentlicht, wurde, wie die Vorgängeralben seitVertical Man, von Mark Hudson produziert. Als Gastmusiker wirkten Eric Clapton und Billy Preston mit. Das KompilationsalbumPhotograph: The Very Best of Ringo (August 2007) erreichte in Großbritannien Platz 26, diese Platzierung war nach dem AlbumRingo die bis dato zweithöchste. Im Jahr 2006 war Ringo Starr mit derAll-Starr Band auf Tournee und er sang das LiedSweet Little Sixteen als Duett mitJerry Lee Lewis, das im Oktober 2006 auf dem AlbumLast Man Standing von Jerry Lee Lewis veröffentlicht wurde. Im Januar 2008 erschien Starrs AlbumLiverpool 8, das vonDave Stewart produziert wurde. Es stellt eine Hommage an seine HeimatstadtLiverpool dar. Im Vorfeld verkündete Starr das Ende der Zusammenarbeit mit Mark Hudson und den „Roundheads“.
Nach einem gemeinsamen Auftritt mit Paul McCartney bei einemBenefizkonzert inNew York am 4. April 2009 wurde berichtet, dass beide wieder musikalisch zusammenarbeiten wollen.[18][19] Im Januar 2010 erschien Starrs 15. StudioalbumY Not, bei dem er erstmals auch alsProduzent fungierte. Am Album wirkten unter anderem Paul McCartney, Joe Walsh,Van Dyke Parks undJoss Stone mit. Bereits im Dezember 2009 war die SingleWalk With You – ein Duett von Starr und McCartney – als Vorabauskopplung veröffentlicht worden. Das LiedThe Other Side of Liverpool ist die zweiteHommage an Starrs Heimatstadt mit teilweiseautobiografischem Text.
Im Februar 2010 bekam Ringo Starr – nach John Lennon und George Harrison – einen Stern auf demWalk of Fame inHollywood.[20] Am 7. Juli 2010 spielte Ringo Starr mit der All-Starr Band an seinem 70. Geburtstag in derRadio City Music Hall in New York, gegen Ende des Konzerts kam Paul McCartney auf die Bühne und beide spielten zusammen das LiedBirthday.
Ringo Starr beim Konzert der All-Starr Band in Paris, 26. Juni 2011
Im Sommer 2011 ging Starr mit seinerAll Starr Band erstmals nach 13 Jahren wieder auf Europa-Tournee.[21] Am 7. Juli feierte er seinen 71. Geburtstag in Hamburg mit dem ersten von insgesamt fünf Deutschlandkonzerten der Tournee.[22] Im Januar 2012 erschien das Studioalbum mit dem TitelRingo 2012. Der Titel des AlbumsRingo 2012 ist eine Anspielung auf den Namen des AlbumsRingo aus dem Jahre 1973. Das LiedIn Liverpool ist die dritte Hommage wiederum mit teilweise autobiografischen Text.
Paul McCartney und Ringo Starr spielten live am 26. Januar 2014 bei denGrammy Awards 2014 imStaples Center in Los Angeles das McCartney-LiedQueenie Eye. Starr und McCartney traten 27. Januar 2014 erneut gemeinsam beiThe Night That Changed America: A Grammy Salute to The Beatles inLos Angeles auf. Das Konzert wurde am 9. und 12. Februar 2014 vonCBS ausgestrahlt.[23] Sie spielten gemeinsam die LiederWith a Little Help from My Friends undHey Jude.
Im März 2015 erschien Starrs StudioalbumPostcards from Paradise, das mitRory and the Hurricanes die vierte Hommage an seine Jugend enthält. In einem Interview erwähnte Starr, dass mehrere Buchverlage eine Autobiografie von ihm veröffentlichen möchten, doch sei die Bedingung, sich thematisch auf die Zeit mit den Beatles zu fokussieren. Das sei der Grund, warum er Ausschnitte seines Lebens musikalisch verarbeite. Im April 2015 wurde Ringo Starr als letzter Beatle in dieRock and Roll Hall of Fame aufgenommen; die Einführungsrede hielt Paul McCartney.[24] Im Dezember 2015 erschien das Starr-TributalbumRingo Starr: The Lifetime of Peace & Love Tribute Concert, bei dem Starr die LiederPhotograph,Boys undWith a Little Help from My Friends singt, weitere Künstler waren unter anderenBen Harper undJoe Walsh. Das Konzert fand im Januar 2014 statt.[25]
Im September 2017 erschien Ringo Starrs StudioalbumGive More Love, bei dem erneut Paul McCartney musikalisch mitwirkte. Im November 2017 kündigte er seine erste Europa-Tournee seit sieben Jahren an.[26] Im Juni 2018 erfolgten u. a. Auftritte inFlensburg,Hamburg,Berlin undZwickau. Im April 2018 wurde bekannt gegeben, dass die FirmaBMG Rights Management die Veröffentlichungsrechte aller Ringo-Starr-Lieder übernahm.[27]
Im Oktober 2019 erschien Ringo Starrs 20. StudioalbumWhat’s My Name, Starr und McCartney spielten für das Album die Lennon-KompositionGrow Old with Me ein.
Am 17. Dezember 2020 veröffentlichte Ringo Starr seine SingleHere’s to the Nights mit Paul McCartney,Sheryl Crow,FINNEAS,Dave Grohl,Ben Harper,Lenny Kravitz, im März 2021 folgte eineEP mit dem TitelZoom In.[31] Am 13. August 2021 veröffentlichte Starr seine neue SingleLet’s Change The World, die ein Lied seiner neuen EPChange the World ist, die am 24. September erschien.[32]
Die im Oktober 2021 veröffentlichtenPandora Papers führen Ringo Starr als einen von vielen Prominenten auf, die mit Offshore-FinanzkonstruktenSteuerflucht (wenn nichtSteuerhinterziehung) begingen.[33]
McCartney und Starr am 19. Dezember 2024 in der O2 Arena in London
Ringo Starr begab sich von Mai bis Oktober 2022 auf eine Nordamerika-Tour.[35][36] Am 16. September 2022 erschien seine dritte EP mit dem TitelEP3, am 25. November folgte sein zwölftes LivealbumLive at the Greek Theater 2019. Ringo Starr und Paul McCartney wirkten 2023 musikalisch bei derDolly-Parton-Version vonLet It Be mit.[37] McCartney schrieb auch ein Lied für Starrs vierte EPRewind Forward, die am 13. Oktober 2023 erschien.[38] Nachdem Ringo Starr im Mai und Juni 2023 eine US-Tour absolviert hatte,[39] folgte im September und Oktober eine weitere US-Tour.[40] Weitere Tourneen folgten im Mai/Juni und September 2024.[41][42]
Die fünfte EP von Ringo StarrCrooked Boy erschien am 20. April 2024 anlässlich desRecord Store Days in limitierter Auflage.[43] Ringo Starr und Paul McCartney spielten am 19. Dezember 2024 in der O2 Arena in London die LiederSgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band undHelter Skelter.[44] Am 10. Januar 2025 erschien Starrs Country-AlbumLook Up.[45] Am 10. März 2025 wurde ein Special der beiden Benefizkonzerte vom 14. und 15. Januar unter dem TitelRingo & Friends at the Ryman aufParamount+ undCBS verfügbar gemacht. Mitwirkende Musiker der Konzerte waren unter anderenJack White,Sheryl Crow,Emmylou Harris,Larkin Poe,Brenda Lee undMolly Tuttle.[46] Am 27. März 2025 erschien die BenefizsingleWith A Little Help from My Friends (Live At The Ryman), dessen Erlöse für denLA Fire Relief verwendet wurden.[47]
1965 heiratete Starr seine FreundinMaureen Cox, die er noch aus der Liverpooler Zeit kannte und mit der er eine Tochter und zwei Söhne bekam. Seine Londoner Wohnung hatte er amMontagu Square.[48] Die Ehe wurde 1975 geschieden. 1981 heiratete Starr die amerikanische SchauspielerinBarbara Bach. Sein SohnZak Starkey ist ebenfalls Schlagzeuger; er war kurze Zeit beiOasis und war Mitglied vonThe Who.
Ringo Starr spielte bei seinem Einstieg bei den Beatles 1962 ein Schlagzeug der MarkePremier. Sein Modell „54“ (Royal Ace) hatte kleinere Abmessungen: Es verfügte über eine20″ × 17″-Bassdrum, ein12″ × 8″-Hängetom, ein16″ × 20″-Standtom und eine14″ × 4″-Snare. Dieses Set zählte zu den günstigeren Modellen des Herstellers. Ergänzt wurde es durch einen Beckensatz der „Zyn“-Serie, ebenfalls von Premier.[49]
Gegen Ende April 1963 wollte Starr zu einem besseren Modell wechseln. Die Wahl eines Schlagzeugs vonLudwig kam dann eher zufällig zustande, da das Geschäft „Drum City“ kein schwarzes Schlagzeug vorrätig hatte. Der Verkäufer zeigte Starr daraufhin ein Farbmuster von Ludwig in der Farbe „Black Oyster Pearl“, das diesem so gut gefiel, dass er sich für diesen Hersteller entschied. Beim neuen Ludwig-Set wurden ebenfalls verhältnismäßig kleine Kessel gewählt: Eine 20″-Bassdrum, ein12″ × 8″-Hängetom und ein14″ × 14″-Standtom. Der Grund war, dass Ringo Starr hinter einem kleineren Schlagzeug größer wirkte und auf der Bühne besser gesehen werden konnte. Bei Aufnahmen zu einem Fernsehauftritt am 12. Mai 1963 kam das neue Schlagzeug erstmals zum Einsatz.[50]
Mit dem neuen Schlagzeug kam auch das bekannte Logo der Beatles. Brian Epstein war der SchriftzugLudwig auf der Bassdrum aufgefallen und er verlangte, dass der NameThe Beatles auch dort stehen müsse und zwar größer.Ivor Arbiter, der Besitzer von „Drum City“, skizzierte dann einen groben Entwurf eines Logos. Arbiter erinnert sich, dass er den Zeichenmaler Eddie Stokes damit beauftragte, ein Beatles-Logo auf das Resonanzfell der Großen Trommel zu malen. Stokes nahm die Skizze als Anregung und entwickelte daraus das endgültige Logo.[51]
Im Mai 1964 wechselte Ringo Starr zu größeren Trommeln. Sein neues Set, ebenfalls in der Farbe „Black Oyster Pearl“ hatte nun eine22″ × 14″-Bassdrum, ein13″ × 9″-Hängetom und ein16″ × 16″-Standtom.[52] Etwa gegen Ende 1968 wechselte Ringo Starr zu einem Ludwig „Hollywood“-Set in Holzoptik (Ahornkessel klar lackiert), das nun mit einem zusätzlichen12″ × 8″-Hängetom ausgestattet war. Der Beckensatz wurde nun durch ein weiteres Becken ergänzt.[53] Dieses Set spielte Ringo Starr später unter anderem bei gemeinsamen Aufnahmen mitMarc BolansT. Rex und Jahrzehnte später bei den Auftritten mit seinen Allstar-Bands.
Der große Erfolg der Beatles hatte einen positiven Effekt auf die Verkaufszahlen von Ludwig, denn viele Gruppen orientierten sich an den Beatles und benutzten Instrumente derselben Hersteller.[54] So wurde ein Ludwig-Set in den 1960er Jahren und bis in die 1980er Jahre hinein zum gefragtesten und meistgespielten Schlagzeug. Für seine Verdienste um die Firma Ludwig zeichnete diese Ringo Starr im September 1964 mit einer goldüberzogenenSnare Drum aus.[55] Anlässlich des 70. Geburtstags von Ringo Starr war diese Trommel vom Juli bis zum Dezember 2010 Teil einer Ausstellung imMuseum of Modern Art inNew York.[56]
Gleichzeitig mit dem Wechsel von Premier zu Ludwig erfolgte ein Wechsel des Beckenherstellers. Es wurde zunächst ein Beckensatz der Schweizer FirmaPaiste verwendet, bevor Ringo Starr im Februar 1964 während der ersten USA-Tour der Beatles die Becken des HerstellersZildjian entdeckte. Die Paiste-Becken wurden in den folgenden Jahren nach und nach durch Zildjian-Becken ersetzt.
1971:The Point – (Animationsfilm, Ringo Starr ist nur Sprecher, DVD Veröffentlichung: 2004)
1972:Born to Boogie – (Film überMarc Bolan, DVD Veröffentlichung: 2006)
1978:Ringo - (Fernsehfilm/Show, keine DVD/VHS-Videokassette Veröffentlichung)
1984/1985:The Classic Adventures of Thomas & Friends First Series – (Ringo Starr ist nur Sprecher, DVD Veröffentlichung: 2004)
1985/1986:The Classic Adventures of Thomas & Friends Second Series – (Ringo Starr ist nur Sprecher, DVD Veröffentlichung: 2004)
2004:Carl Perkins and Friends:Blue Suede Shoes: A Rockabilly Session (Die Aufzeichnung erfolgte am 21. Oktober 1985)
2008:John, Paul, Tom & Ringo: The Tomorrow Show – Ringo Starr Interview (ausgestrahlt am 25. November 1981); die DVD enthält zwei weitere Fernsehinterviews mit John Lennon und Paul McCartney
Auftritt beim Benefiz-Konzert „Change Begins Within“ derDavid Lynch Foundation for Consciousness-Based Education and World Peace am 4. April 2009 in der Radio City Music Hall, New York City, unter anderem mit Paul McCartney,Donovan,Ben Harper undSheryl Crow. Mit den Konzerteinnahmen will die Stiftung sozial benachteiligten Kindern die Möglichkeit geben,Transzendentale Meditation zu erlernen.[58][59][60]
Bei der alljährlichen Neujahresehrung der Queen wurde Starr im Januar 2018 alsKnight Bachelor in den Ritterstand erhoben und führt somit seither den Namenszusatz „Sir“. DenRitterschlag erhielt er am 20. März 2018 vonPrinz William.[65]
The Beatles:The Beatles Anthology. Ullstein, München 2000,ISBN 3-550-07132-9.
Ringo Starr:Postcards from the Boys. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2004,ISBN 3-89602-657-7 (Postkarten von John Lennon, Paul McCartney und George Harrison mit Kommentaren von Ringo Starr).
Ringo Starr:Painting Is My Madness – The Art of Ringo Starr. 2008.
Ringo Starr, Ben Cort:Octopus’s Garden. Simon & Schuster Children’s, London 2013,ISBN 978-1-4711-2117-3. (von Ben Cort illustriert, wird die Geschichte des von Ringo Starr geschriebenen Liedes dargestellt. Beiliegend ist eine CD, die von Ringo Starr eine Einleitung zum Buch, eine Neuaufnahme des LiedesOctopus’s Garden, eine Beschreibung des Liedes sowie eine Instrumentalversion vonOctopus’s Garden enthält)
Ringo Starr:Photograph. Genesis Publications,ISBN 978-1-905662-33-3 (Fotobuch von Ringo Starr. Veröffentlichung imDownload-Format im Juni 2013, Veröffentlichung als Buch im September 2015).
Ringo Starr:Another Day In The Life. Genesis Publications, 2019,ISBN 978-1-905662-58-6 (Fotobuch von Ringo Starr).
The Beatles:The Beatles Anthology. Ullstein, München 2000,ISBN 3-550-07132-9.
Ringo Starr:Postcards from the Boys. (auf 112 Seiten Postkarten von John Lennon, Paul McCartney und George Harrison mit Kommentaren von Ringo Starr). 2004,ISBN 3-89602-657-7.
↑Paul McCartney:The Lyrics: 1956 to Present. W. W. Norton & Company, New York 2021; deutsch:Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung vonPaul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021,ISBN 978-3-406-77650-2, S. 331.
↑Max Weinberg:The Big Beat: Conversations With Rock’s Great Drummers. Hudson Music, 1984.ISBN 1-4243-1667-7
↑The Making of Sgt. Pepper. Interview inThe South Bank Show, 1992
↑Brian Roylance, Nicky Page,Derek Taylor (Hrsg.):The Beatles Anthology. Chronicle Books, San Francisco 2000; als Übersetzung aus dem Englischen: Ullstein, München 2000.ISBN 3-550-07132-9, S. 337 f.
↑George Martin und William Pearson:Summer of Love. Macmillan, 1994.ISBN 0-333-60398-2. S. 144 f.
↑Mark Lewisohn:The Complete Beatles Recording Sessions: The Official Story of the Abbey Road Years. Hamlyn, 1988.ISBN 0-600-61207-4
↑Keith Badman:The Beatles Diary Volume 2: After The Break-Up 1970-2001. Omnibus Press, 2009,ISBN 978-0-85712-001-4 (google.de [abgerufen am 25. Februar 2023]).
↑The TV Series. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2020; abgerufen am 23. August 2020 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sodor-island.com
↑Paul McCartney:The Lyrics: 1956 to Present.W. W. Norton & Company, New York 2021; deutsch:Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung vonPaul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021,ISBN 978-3-406-77650-2, S. 163.
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 69 f
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 86–88
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 87 f
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 129
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 233 f
↑Andy Babiuk:Beatles Gear: All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. Backbeat Books, 2001; S. 114
↑(4150) Starr = 1984 QC1. In:Minor Planet Center (Hrsg.):Minor Planet Circular. MPC 16107-16290, 10. April 1990,S.16107–16290,hier S. 16248 (englisch,Download vom Minor Planet Center [PDF;380kB; abgerufen am 3. Dezember 2020]). Abrufbar unterMPC/MPO/MPS Archive. Minor Planet Center; abgerufen am 3. Dezember 2020 (englisch, siehe "1990/04/10" oder "MPC 16107- 16290").