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Richard Brademann

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Eingang zum S-Bahnhof Bornholmer Straße auf derBösebrücke
Familiengrab auf demAlten Zwölf-Apostel-Kirchhof inBerlin-Schöneberg (Abt. EW-RM2)

Richard Brademann (*17. Mai1884 inHalberstadt; †20. April1965 inBerlin) war ein deutscherArchitekt undEisenbahn-Baubeamter. Er schuf besonders viele Eisenbahn-Bauten in Berlin.

Leben

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Erweiterungsbau Reichsbahndirektion in Berlin-Kreuzberg

Brademann studierte ab 1903 Architektur an derTechnischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg. Im Juli 1908 erhielt er sein Diplom und begann einReferendariat im Staatsdienst. Im Jahre 1913 wurde er nach bestandenem Staatsexamen zumRegierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt und im nächsten Jahr übernahm er eine Stelle bei derPreußischen Eisenbahnverwaltung, die 1920 in derDeutschen Reichsbahn (bis 1921 zunächst alsDeutsche Reichseisenbahnen bezeichnet) aufging. 1920 wurde er Oberbaurat und Leiter eines der drei Hochbaudezernate.

Zwischen 1922 und 1939 entwarf er zahlreiche Gebäude derBerliner S-Bahn und prägte sie mit seinem klaren, sachlichen von der Funktion geprägten Stil. Er baute dort nebenBahnhofsgebäuden auchUmspannwerke,Stellwerke und andere Technikgebäude. In diese Zeit fallen der Ausbau und dieElektrifizierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen zu einem seinerzeit beispielhaften S-Bahn-System. Viele seiner Bauten sind auch heute noch im Berliner Stadtbild vorhanden, stehen unterDenkmalschutz und sind an seiner besonderen gestalterischen Handschrift erkennbar. Er hatte somit auf die Berliner Eisenbahnarchitektur einen ähnlichen Einfluss wieAlfred Grenander zwischen 1902 und 1930 auf die Berliner U-Bahn-Architektur.

Empfangsgebäude des S-Bahnhofs amHumboldthain

Brademann trat zum 1. März 1932 in dieNSDAP ein (Mitgliedsnummer 1.011.267).[1][2] Im April 1933 überbrachte er derReichskanzlei eine von ihm zumindest mitverfasste Aufzeichnung über „persönliche und sachliche Mißstände in der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“. Das Schreiben enthielt eine lange Liste von Personen in Verwaltungsrat, Vorstand, Leitung und bei den Nebenbetrieben der Reichsbahn, die als Juden, Halbjuden, Demokraten, Marxisten oder Freimaurer diffamiert wurden.[3] Im Februar 1937 zeigte Brademann gegenüber dem Reichsverkehrsministerium an, dass seine Großmutter jüdischer Herkunft war. Nach einer Stellungnahme derReichsstelle für Sippenforschung verfügteAdolf Hitler, dass Brademann einfaches Parteimitglied bleiben könne.[4]

Nach demZweiten Weltkrieg ging Brademann, der nicht mehr im Staatsdienst arbeiten durfte, nachJugoslawien, wo er am Wiederaufbau beteiligt war. Später kehrte er nachWest-Berlin zurück, wo er 1965 verstarb. Richard Brademanns Grabstätte befindet sich auf demAlten Zwölf-Apostel-Kirchhof inBerlin-Schöneberg.[5]

Bauten (Auswahl)

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Umformer-, Gleichrichter- und Schaltwerke

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EmpfangsgebäudeS-Bahnhof Messe Süd
Gleichrichterwerk Saalestraße in Neukölln („S-Bahnhof Rixdorf“)
Ehemaliges Gleichrichterwerk inHennigsdorf
  • 1922–1924: Umformerwerk Pankow
  • 1922–1925: Umformerwerk Hermsdorf
  • 1924–1926: Gleichrichterwerk Hennigsdorf
  • 1925–1926: Gleichrichterwerk Tegel
  • 1927: Gleichrichterwerk Saalestraße
  • 1927–1928:Schalt- und Gleichrichterwerk Halensee (heute auch Sitz der Betriebszentrale der Berliner S-Bahn)
  • 1927–1928: Schalt- und Gleichrichterwerk Markgrafendamm
  • 1927–1928: Schalt- und Gleichrichterwerk Ebersstraße
  • 1927–1928: Gleichrichter- und Stellwerk Hermannstraße
  • 1927–1928: Schalt- und Gleichrichterwerk Friedrichstraße
  • 1927–1928: Gleichrichterwerk Niederschöneweide
  • 1927–1928: Gleichrichterwerk Nikolassee
  • 1927–1928: Gleichrichterwerk Griebnitzsee (von 1996 bis 2016 Standort desBerliner S-Bahn-Museums)
  • 1928: Gleichrichterwerk Charlottenburg (heute KunsthalleKoidl)
  • 1928: Gleichrichterwerk Gesundbrunnen
  • 1932–1933: Gleichrichterwerk Lichterfelde West

Bahnhofsgebäude

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Triebwagenhallen

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Schriften

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Literatur

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  • Susanne Dost:Richard Brademann (1884–1965). Architekt der Berliner S-Bahn. B. Neddermeyer, Berlin 2002,ISBN 3-933254-36-1.
  • Jan Gympel:Wer war Richard Brademann? In: Berliner S-Bahn-Museum (Hrsg.):Vorsicht Hochspannung! 75 Jahre Berliner S-Bahn – Strom für zügigen Großstadtverkehr. GVE-Verlag, Berlin 1999,ISBN 3-89218-175-6, S. 57–63.

Weblinks

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Commons: Richard Brademann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/4050461
  2. Susanne Dost:Richard Brademann (1884–1965). Architekt der Berliner S-Bahn. Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2002,ISBN 3-933254-36-1,S. 15. 
  3. Zum Ganzen: Alfred Gottwaldt:Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939 – Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit. Marix, Wiesbaden 2011,ISBN 978-3-86539-254-1, S. 71 f.
  4. Alfred Gottwaldt:Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939 – Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit. Marix, Wiesbaden 2011,ISBN 978-3-86539-254-1, S. 224.
  5. Grab von Richard Brademann. knerger.de
Personendaten
NAMEBrademann, Richard
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Architekt und Baubeamter
GEBURTSDATUM17. Mai 1884
GEBURTSORTHalberstadt
STERBEDATUM20. April 1965
STERBEORTBerlin
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