In das Kreisgebiet ragt von Norden bis zumNeckar ein schmaler Streifen, der zu Hessen gehört. Es handelt sich hierbei um die zum Landkreis Bergstraße gehörigen GemeindenNeckarsteinach undHirschhorn (Neckar) sowie das gemeindefreie GebietMichelbuch.
Der Rhein-Neckar-Kreis besitzt folgende 51Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[3] stehen 3.063,58 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 2,89 Prozent.
Historisch spielte der Rhein-Neckar-Kreis schon vor der Kreisreform in derRevolution 1848/49 eine wichtige Rolle. Von hier gingen entscheidende Impulse für den Kampf um Freiheit und Demokratie aus.
Die Altkreise Heidelberg, Mannheim und Sinsheim gehen zurück auf die ehemalsbadischen Bezirksämter, die im Laufe der Geschichte mehrmals verändert wurden und 1936/1939 in Landkreise überführt wurden. Gleichzeitig entstanden 1939 die Stadtkreise Heidelberg und Mannheim. Seither gehören beide Städte nicht mehr zu den jeweiligen Kreisgebieten, blieben jedoch bis 1972 Sitz der jeweiligen Kreisverwaltung.
Nach der Kreisreform wurdeHeidelberg Sitz des neuen Rhein-Neckar-Kreises. Dieser umfasst nach Abschluss derGemeindereform noch 54 Gemeinden, darunter 17 Städte und hiervon wiederum sechs „Große Kreisstädte“ (Hockenheim,Leimen,Schwetzingen,Sinsheim,Weinheim undWiesloch). Größte Stadt ist Weinheim, kleinste Gemeinde ist Heddesbach. Mit seinen insgesamt 54Städten undGemeinden liegt der Rhein-Neckar-Kreis nur knapp hinter demAlb-Donau-Kreis, der 55 Städte und Gemeinden hat. In Weinheim, Ladenburg, Neckargemünd, Sinsheim und Wiesloch befinden sich, zusätzlich zu den zahlreichen Dienststellen in Heidelberg, Außenstellen des Landratsamts.
Bevölkerungspyramide für den Rhein-Neckar-Kreis (Datenquelle: Zensus 2011[6].)
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg. Es wurden nurHauptwohnsitze berücksichtigt.
Laut derVolkszählung 2011 waren 35,5 % der Einwohnerevangelisch, 33,5 %römisch-katholisch und 31,0 % warenkonfessionslos, gehörten einer anderenReligionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[7] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um 1 Prozentpunkt gesunken. Gemäß demZensus 2022 waren 28,2 % der Einwohner evangelisch, 26,9 % katholisch, und 44,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[8]
Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Er ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet dasLandratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Sitzungen des Kreistags sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet sie und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er keinStimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Beschreibung:Gespalten: vorn in Blau ein silberner, mit einem gewellten schwarzen Faden belegter Wellenbalken; hinten in Gold ein rot gekrönter, rot bezungter und rot bewehrter schwarzer Löwe
(Wappen-Verleihung 5. November 1975)
Bedeutung: Das Wappen trägt der geografischen Lage und den historischen Herrschaftsverhältnissen des Kreisgebiets und den ehemals selbständigen Gemeinden Rechnung. Der geteilte Wellenbalken symbolisiert denRhein und denNeckar, die dem Kreis den Namen gaben. Der kurpfälzische Löwe symbolisiert die ehemalige Zugehörigkeit des überwiegenden Teils des heutigen Kreisgebiets zumKurfürstentum Pfalz. Die Farben des Löwen wurden dabei gegenüber dem Originalwappen vertauscht, um derheraldischen Farbregel gerecht zu werden.
Die Flaggenfarben des Rhein-Neckar-Kreises sind Weiß-Blau und wurden am 28. Dezember 1987 vom Regierungspräsidium Karlsruhe verliehen.
SAP in WalldorfEisenbahnnetzKreiskrankenhaus Schwetzingen
Die Industriestruktur ist vielfältig mit zahlreichen Betrieben der metallverarbeitenden und chemischen Industrie (zum BeispielFreudenberg in Weinheim), darunter auch zahlreichemittelständische Betriebe. Der Dienstleistungssektor ist zwar in den nicht zum Rhein-Neckar-Kreis gehörenden Großstädten konzentriert, doch gibt es auch im Kreisgebiet bedeutende Unternehmen wie zum Beispiel dasSoftware-UnternehmenSAP in Walldorf und St. Leon-Rot oder den FinanzdienstleisterMLP und dieHeidelberger Druckmaschinen in Wiesloch. In den ländlichen Teilen des Kreises sind auch Land- und Forstwirtschaft stark vertreten. ImRheingraben (St. Leon-Rot,Schwetzingen) befindet sich eines der Hauptanbaugebiete fürSpargel in Deutschland.
ImZukunftsatlas 2016 belegte der Rhein-Neckar-Kreis Platz 31 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[16]
Von Mannheim über Ladenburg nach Heidelberg und weiter über Neckargemünd und Eberbach RichtungMosbach
Von Neckargemünd über Meckesheim und Sinsheim RichtungBad Friedrichshall
Von Meckesheim über Waibstadt Richtung Mosbach.
Außerdem gibt es ein Mobilitätskonzept Radverkehr des Landkreises aus dem Jahr 2015.[18]
Durch den Landkreis verlaufen die folgenden Landes-Radfernwege:
Der baden-württembergische Rheinradweg vonKonstanz bis Mannheim ist Teil der rechtsrheinischen Variante desRheinradwegs, der von der Quelle des Rheins amOberalppass im SchweizerKanton Graubünden bis zur Mündung beiRotterdam führt. Im Rhein-Neckar-Kreis verläuft er vonRheinhausen kommend an Altlußheim vorbei nach Ketsch. Er streift Brühl und führt nach einer Schleife durch die Auen in den Ortsteil Rohrhof und weiter nach Mannheim. Der Radfernweg ist alsEuroVelo-Route 15 (Rheinradweg)[19] ausgewiesen.
DerNeckartal-Radweg führt vonVillingen-Schwenningen nach Mannheim. Er verläuft dabei von Mosbach über Eberbach und Neckargemünd nach Heidelberg und weiter über Ladenburg nach Mannheim.
Der Badische Weinradweg[20] führt vonGrenzach-Wyhlen am Hochrhein nach Laudenbach, dabei werden sieben der neun badischen Weinanbaugebiete untereinander verbunden. Er verläuft dabei vonÖstringen über Rauenberg, Wiesloch und Leimen nach Heidelberg und weiter über Schriesheim und Weinheim nach Laudenbach.
Der Rhein-Neckar-Kreis ist Mitglied der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen) in Baden-Württemberg[22] und hat 2025 die „Qualitätsstufe“ für eine fahrradfreundliche Kommune erreicht.[23]
Maria-Montessori-Schule Weinheim mit Schulkindergarten
Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Weinheim
Martinsschule Ladenburg
Förderschwerpunkt körperlich und motorische Entwicklung
Ladenburg
Die ehemals in Eigenbetrieb geführten Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie Geriatrische Rehabilitationskliniken sind seit 1. Januar 2006 als Einrichtungen derGesundheitszentren Rhein-Neckar organisiert, deren alleiniger Gesellschafter der Rhein-Neckar-Kreis ist.
Gemeindeverwaltungsverband Schönau mit Sitz in Schönau; Mitgliedsgemeinden: Stadt Schönau und Gemeinden Heddesbach, Heiligkreuzsteinach und Wilhelmsfeld
Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt mit Sitz in Waibstadt; Mitgliedsgemeinden: Städte Waibstadt und Neckarbischofsheim sowie Gemeinden Epfenbach, Helmstadt-Bargen, Neidenstein und Reichartshausen
Am 1. Januar 1973 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Heidelberg gültigeUnterscheidungszeichenHD zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Teilkreisen besondere Erkennungsnummern:
Jürgen Schütz (Hrsg.):Der Rhein-Neckar-Kreis. Theiss, Stuttgart 1991,ISBN 3-8062-0597-3.
Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart 1976,ISBN 3-17-002542-2.
Landesvermessungsamt Ba-Wü: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald – Mannheim-Heidelberg. F 513,ISBN 3-89021-606-4. Maßstab 1:30 000. 2005. Die Anschlusskarte in Richtung Osten (Eberbach bisBuchen) heißt: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald – Mosbach. F 514,ISBN 3-89021-607-2.
50 Jahre Kreistag. Wahlen, Abgeordnete, Bilanzen 1946–1996 (=Bausteine zur Kreisgeschichte. Band 1). Heidelberg 1996,ISBN 3-932102-00-2.
Albert Neckenauer:Das Amt des Landrats im Wandel der Zeit. Herausgegeben aus dem Nachlass des ersten Landrates des Rhein-Neckar-Kreises (=Bausteine zur Kreisgeschichte. Band 4). Heidelberg 1999,ISBN 3-932102-05-3.
Arbeitskreis der Archive im Rhein-Neckar-Dreieck (Hrsg.):Der Rhein-Neckar-Raum und die Revolution von 1848/49 – Revolutionäre und ihre Gegenspieler. verlag regionalkultur,ISBN 3-929366-64-9.
David Depenau:Die Ortsnecknamen in Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis. Von Bloomäuler, Lellebollem und Neckarschleimer. verlag regionalkultur, Heidelberg u. a. 2002,ISBN 978-3-89735-205-6.