Rhein
Rhein | ||
![]() Verlauf und Einzugsgebiet des Rheins | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 1,DE: 2,FR: A---0000 | |
Lage | Europa | |
Flusssystem | Rhein | |
Quelle | Tavetsch Schweiz (sieheRheinquelle) | |
Quellhöhe | 2345 m ü. M. | |
Mündung | Rotterdam,Southern Bight,Nordsee (sieheRhein-Maas-Delta)51.9811111111114.08166666666670Koordinaten:51° 58′ 52″ N,4° 4′ 54″ O 51° 58′ 52″ N,4° 4′ 54″ O51.9811111111114.08166666666670 | |
Mündungshöhe | 0 m NAP | |
Höhenunterschied | 2345 m | |
Sohlgefälle | 1,9 ‰ | |
Länge | 1.232,7 km[1] | |
Einzugsgebiet | 185.300 km²[2] (mit Maas 218.300 km²) | |
Abfluss am PegelBasel[3] AEo: 35.897 km² Lage: 865 km oberhalb der Mündung | NNQ (1858) MNQ 1808–2022 MQ 1808–2022 Mq 1808–2022 MHQ 1808–2022 HHQ (1876) | 201 m³/s 429 m³/s 1040 m³/s 29 l/(s km²) 2650 m³/s 5530 m³/s |
Abfluss am PegelRees[4] AEo: 159.300 km² Lage: 196 km oberhalb der Mündung | NNQ (1947) MNQ 1930–2022 MQ 1930–2022 Mq 1930–2022 MHQ 1930–2022 HHQ (1926) | 590 m³/s 1050 m³/s 2260 m³/s 14,2 l/(s km²) 6620 m³/s 11.700 m³/s |
Abfluss(Summe der Mündungen)[5] AEo: 218.300 km² | MQ Mq | 2900 m³/s 13,3 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | sieheAbschnittNebenflüsse | |
Rechte Nebenflüsse | sieheAbschnittNebenflüsse | |
Durchflossene Seen | Bodensee,Tomasee | |
Großstädte | sieheAbschnittSiedlungen | |
Einwohner im Einzugsgebiet | rund 50 Millionen[6] | |
Schiffbarkeit | 883 km(Großes Rheinschiff) |
DerRhein (lateinischRhenus,französischRhin,italienischReno,rätoromanischReinⓘ/? bzw.surselvischRain,sutselvischRagn,niederländischRijn,alemannischRhy/Ry,ripuarischRhing) ist ein 1232,7 km[1] langerStrom inWest- undMitteleuropa und eine der verkehrsreichstenWasserstraßen der Welt.
DasQuellgebiet des Rheins liegt überwiegend im SchweizerKanton Graubünden, seineMündungsarme erreichen in denNiederlanden dieNordsee, deren wasserreichster Zufluss er ist. Ab dem Zusammenfluss der beiden HauptquellästeVorderrhein undHinterrhein wird derFluss meist in folgende Hauptabschnitte gegliedert:Alpenrhein (bis zumBodensee),Hochrhein (einschließlich des denoberen mit demunteren Bodensee verbindendenSeerheins),Oberrhein,Mittelrhein undNiederrhein, einschließlich der drei Mündungsarme desDeltarheins:Waal,Lek undIJssel.
Die größten Nebenflüsse des Rheins, gemessen an Länge, Einzugsgebiet undMittlerem Abfluss (MQ), sind, von der Quelle bis zur Mündung geordnet:Aare,Neckar,Main,Mosel undMaas. Mit ihnen hat seinEinzugsgebiet Anteil an neun Staaten. Der flächenmäßig größte Teil davon liegt inDeutschland, gefolgt vonFrankreich, den Niederlanden und derSchweiz. Der Rhein ist der zehntlängste Fluss Europas und der siebtlängste, der direkt ins Meer mündet.[7] Unter den Flüssen des deutschen Sprachraums ist er der zweitlängste nach derDonau und vor derElbe.[8]
Grunddaten
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Der Rhein hat eine Gesamtlänge von 1.232,7 km.[1] Davon liegen in der Schweiz 376 km (davon ein Großteil des inkl.Untersee 170 km langen Hochrheins an derGrenze zu Deutschland), 695,5 km in Deutschland (davon liegen 182 km an derGrenze zu Frankreich; zählt man den Hochrhein inkl. Untersee dazu, erhält man für Deutschland 865,5 km) und 161,2 km in den Niederlanden. 883 km sind für die Großschifffahrt nutzbar. Die mittlereAbflussmenge kurz vor der Verzweigung der Mündungsarme beträgt rund 2300 m³/s. Die höchste dort je gemessene Abflussmenge betrug 12.000 m³/s (1926), die niedrigste 600 m³/s (1947). Dasgesamte Flusssystem führt der Nordsee im Mittel rund 2900 m³/s zu. DasEinzugsgebiet des Rheins umfasst 218.300 km², ohne die Maas 185.300 km².[2] (Zum Vergleich:Wolga 1.360.000 km²,Donau 795.686 km²,Dnepr 531.817 km²,Don 425.600 km²,Weichsel 194.424 km²,Elbe 148.268 km².) Die administrativ definierteFlussgebietseinheit Rhein, die auch angrenzende Teile der Küste und der küstennahen Nordsee umfasst, wird mit 198.735 km² angegeben (das Maasgebiet ist eine eigene Flussgebietseinheit). DieGewässerkennzahl des Rheins in Deutschland ist2. Der Rhein ist – mit der Maas – der größte Fluss nordwestlich dereuropäischen Hauptwasserscheide.
Etymologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Name „Rhein“ geht möglicherweise auf dieindogermanische WortwurzelH1reiH- für „fließen“ zurück. Aus dieser Wurzel entstanden das deutsche Verbrinnen, das Verbaltgriechischῥεῖνrhéin, deutsch‚fließen‘, das lateinischerivus (Fluss). DieKelten nannten den FlussRhenos, dieRömerRhenus. In der Antike wurde der Fluss zudem alsRhenus Pater („Vater Rhein“) verehrt. Möglicherweise wurde der Name zuerst von der vorrömischen Bevölkerung im Quellgebiet des Rheins benutzt und dann von Kelten und Römern übernommen. Der Name könnte aber auch von den Kelten selbst eingeführt worden sein.
Der Name des Rheins in den romanischen und germanischen Sprachformen seines Einzugsgebiets lautet: rätoromanischRein, italienischReno,alemannischRhy/Ry, französischRhin, vorderpfälzischRhoi, südpfälzischRhei,luxemburgischRhäin,ripuarischRhing, niederländischRijn.
Im Quellgebiet enthalten zahlreiche größere und kleinere Quellflüsse den NamensteilRhein oder Entsprechungen in verschiedenenbündnerromanischen Idiomen wieRein. Beispiele:
- Vorderrheingebiet: Vorderrhein/Rein Anteriur,Rein da Medel (ital. Froda/Reno di Medel),Rein da Tuma,Rein da Curnera,Rein da Maighels,Rein da Cristallina,Rein da Nalps,Rein da Plattas,Rein da Sumvitg,Rein da Vigliuts,Valser Rhein
- Hinterrheingebiet: Hinterrhein/Rein Posteriur,Reno di Lei (ital.),Madrischer Rhein,Averser Rhein,Jufer Rhein. ImDischma bei Davos finden sich Namen wieAm Rin (Ort),Riner Tälli oderRinerhorn.
Der Rhein selbst ist Namensgeber für das 1925 entdeckte chemische ElementRhenium.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Entstehung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Abschnitte
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Man untergliedert den Lauf des Rheins in den Bereich der Quellflüsse, denAlpenrhein, den ausObersee,Seerhein undUntersee bestehendenBodensee, denHochrhein, denOberrhein, denMittelrhein, denNiederrhein und dasRhein-Maas-Delta.
Quellflüsse
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Der Rhein führt seinen Namen ohne unterscheidende Zusätze erst ab dem Zusammenfluss vonVorder- undHinterrhein beiTamins-Reichenau. Oberhalb dieses Punktes liegt das weitverzweigte Einzugsgebiet der Quellflüsse des Rheins. Es gehört fast ausschließlich zum schweizerischenKanton Graubünden und reicht vomGotthardmassiv im Westen über je ein im Tessin und in Italien liegendes Tal im Süden bis zumFlüelapass im Osten.
Die Quellen des Rheins
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Traditionell gilt derTomasee nahe demOberalppass beiSedrun imGotthardgebiet als Quelle des Vorderrheins und des Rheins insgesamt. Der Hinterrhein entspringt im HochtalRheinwald unter demRheinwaldhorn.[9]
Die Quelle des Hauptfließwegs, der sich bei jeder Mündung über die jeweilige größere Wassermenge ergibt, liegt jedoch östlich des Hinterrhein-Gebietes imDischmatal.[10] Der absolut längste Quellast, derRein da Medel, entspringt südlich desgeomorphologischenAlpenhauptkamms imVal Cadlimo im Lago Scuro und dem Lago di Dentro auf Tessiner Kantonsgebiet.


Hinterrhein
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der 64 km lange Hinterrhein fließt zunächst ostnordöstlich, dann nach Norden. Er durchfließt die drei TalkammernRheinwald,Schams undDomleschg-Heinzenberg. Dazwischen liegen die SchluchtlandschaftenRoffla undViamala. Seine Quellbäche liegen in denAdula-Alpen (Rheinwaldhorn, Rheinquellhorn, Güferhorn).
Von Süden mündet derAverser Rhein ein, dessen Quellgebiet mit demReno di Lei (gestaut imLago di Lei) teilweise auf italienischem Gebiet liegt. BeiSils mündet aus Osten die dem Hinterrhein mindestens ebenbürtigeAlbula aus der Region des gleichnamigenPasses. Die Albula bezieht ihr Wasser vor allem vomLandwasser mit demDischmabach als größtem Quellbach, aber auch vom ebenfalls bedeutenden, vomJulierpass herabkommenden NebenflussJulia (Gelgia).
Vorderrhein
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der 75 km lange Vorderrhein entsteht aus zahlreichen Quellbächen in der oberstenSurselva und fließt in ostnordöstlicher Richtung. Eine Quelle ist derLai da Tuma (Tomasee) (2345 m[11]) mit dem ihn durchfließendenRein da Tuma, der üblicherweise als Rheinquelle angegeben wird.
Ihm fließen von Süden teils längere, teils ebenbürtige Nebenflüsse zu wie derReno di Medel, derRein da Maighels und derRein da Curnera. Die vomReno di Medel entwässertetessinische Val Cadlimo quert von Süden her dengeomorphologischenAlpenhauptkamm.[12] Alle Zuflüsse im Quellgebiet werden teilweise, mitunter restlos, gefasst und über Speicherseen den örtlichen Wasserkraftwerken zugeleitet. In seinem Unterlauf durchströmt der Vorderrhein dieRuinaulta genannte Schlucht durch dieFlimser Bergsturzmassen.
Alpenrhein
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]BeiTamins-Reichenau vereinigen sichVorder- undHinterrhein zum Alpenrhein. Auf kaum 86 Kilometern Länge fällt er von 599 auf 396 Meter Höhe. Der Rhein knickt zunächst beiChur, dem Hauptort Graubündens, markant nach Norden ab. DasAlpenrheintal ist ein glazial geprägtes, breit ausgeräumtes, alpinesKastental. BeiSargans verhindert nur eine wenige Meter hohe Landstufe, dass der Rhein durch das offeneSeeztal durchWalensee undZürichsee in RichtungAare fließt. Unterhalb davon ist sein Westufer schweizerisch, im Osten grenzen Liechtenstein und dann Österreich an.

Der Rhein mit seinem von hohemSchwebfrachtgehalt hellen Wasser hat den anfangs weit in die Alpen reichenden Bodensee bereits großenteils mitSedimenten aufgefüllt. Mit einerRheinregulierung mitDurchstichen beiDiepoldsau und Fußach steuerte man den Überschwemmungen und der starkenSedimentation im westlichen Rheindelta entgegen. Hierdurch musste dieDornbirner Ach parallel zum kanalartig ausgebauten Rhein in den Bodensee geleitet werden. Der abgeschnitteneAlte Rhein verlief zunächst in einerSumpflandschaft, wurde aber später unterhalb vonRheineck kanalisiert und schiffbar gemacht.

Der Rhein transportiert pro Jahr bis zu drei Millionen Kubikmeter Feststoffe in den Bodensee.[13] Das in den Bodensee hineinwachsendeRheindelta (Binnendelta) ist zwischen dem Alten Rhein im Westen und dem unteren Rheindurchstich im Osten großenteilsNatur- undVogelschutzgebiet und umfasst die österreichischen OrtschaftenGaißau,Höchst undFußach. Der natürliche Rhein verzweigte sich einst in mindestens zwei Hauptarme. Durch sich ablagerndes Geschiebe entstanden viele kleine Inseln (inbodenseealemannischer Mundart «Isel», vgl. FlurnameEsel). Im Mündungsbereich ist ein permanenter Kiesabbau mit Schwimmbaggern nötig, um die Sedimentation zu steuern. Die großen Sedimentfrachten gelten als Folge der umfangreichenMeliorationen flussaufwärts.
Bodensee
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Obersee
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Bodensee bildet das milchige, kältere und damit schwerere Rheinwasser zunächst einen kompakten Strom an der Oberfläche des grau-grünen Seewassers, fällt dann aber unvermittelt amRheinbrech zum Seeboden ab. Die Hauptströmung im oberflächennahen Seewasser verläuft ab der InselLindau, oft deutlich sichtbar, entlang dem nördlichen, deutschen Ufer bis etwaHagnau am Bodensee. Ein kleiner Teil der oberflächennahen Strömung zweigt vor der Insel Mainau in denÜberlinger See ab. Die Hauptströmung wird imKonstanzer Trichter von derRheinrinne aufgenommen und zum Abfluss geleitet.
Anliegerstaaten des Obersees sind die Schweiz im Süden, Österreich im Südosten sowie Deutschland mitBayern im Nordosten undBaden-Württemberg im Norden und im Nordwesten.
Seerhein
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Der nur vier Kilometer lange FlussSeerhein verbindet den Obersee mit dem etwa 30 cm tiefer gelegenenUntersee. Am Beginn des Seerheins, in der Mitte der altenKonstanzer Rheinbrücke, beginnt die Kilometrierung des Rheins (vgl. KapitelKilometrierung). Der Seerhein entstand in den letzten Jahrtausenden gegen Ende einer erosionsbedingten Absenkung des Seespiegels um etwa zehn Meter, während derer auch die InselReichenau entstand. Zuvor waren Obersee und Untersee, wie es der übergreifende NameBodensee nur suggeriert, ein zusammenhängender See.
Untersee
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Untersee weist durch den Schub des Rheinwassers deutliche Strömungen auf. Der südliche von der Rheinströmung durchzogene Teil wird vereinzelt auchRheinsee genannt. Von den nördlichen Teilen des Untersees wird nur der Zeller See etwas von den Strömungen erfasst; der Gnadensee bleibt von der Durchströmung nahezu unberührt.[14] Dem Untersee fließt über dieRadolfzeller Aach im Mittel rund 9 m³/s Wasser aus demDonausystem zu.
Seerhein und Untersee bilden dieGrenze zwischen der Schweiz und Deutschland; Ausnahmen sind das Stadtzentrum von Konstanz, das südlich des Seerheins liegt, und, nahe dem Ausfluss zum Hochrhein, das Stadtzentrum der Schweizer StadtStein am Rhein am Nordufer.
Hochrhein
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BeiStein am Rhein am Westende des Untersees beginnt der Hochrhein. Er fließt im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m.


Der Hochrhein bildet nun bisEglisau zwischen den Schweizerischen Gebieten von Stein am Rhein,Schaffhausen und dem ZürcherRafzerfeld zu einem Teil und ab Eglisau bis zumKanton Basel-Stadt auf der ganzen Länge die Grenze zwischen der Schweiz im Süden und Deutschland im Norden.
Unterhalb vonSchaffhausen liegt derRheinfall, er ist bei einer mittleren Wasserführung von 370 m³/s[15] (mittlerer Sommerabfluss circa 700 m³/s) hinter demDettifoss in Island der zweitgrößteWasserfall Europas nach dem Kriterium derFallenergie. Das Bild des Hochrheins wird durch zahlreiche Staustufen geprägt. Auf den wenigen verbliebenen natürlichen Abschnitten gibt es jedoch noch mehrere Stromschnellen, hierLaufen genannt. BeimaargauischenKoblenz mündet von Süden dieAare, die zwar kürzer als der Rhein bis hierher ist, aber mit einem durchschnittlichen Abfluss von 560 m³/s[16] deutlich mehr Wasser als der Rhein oberhalb dieser Stelle mit 440 m³/s[17] führt und damit derhydrologische Hauptstrang des gesamten Flusssystems ist. BeiRheinfelden erreicht der Rhein imSt.-Anna-Loch eine Tiefe von 32 m.
Oberrhein
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Im Zentrum vonBasel, der ersten Großstadt am Lauf des Stroms, liegt das „Rheinknie“; hier endet der Hochrhein. Offiziell gilt dieMittlere Brücke als Grenze zwischen Hoch- und Oberrhein. Der Fluss fließt nun als Oberrhein nach Norden durch die etwa 300 km lange und bis zu 40 km breiteOberrheinische Tiefebene, seine Höhe fällt dabei von 252 m auf 76 m. Die wichtigsten Nebenflüsse in diesem Bereich sind von links dieIll unterhalb vonStraßburg, von rechts derNeckar inMannheim und derMain gegenüber vonMainz. Bei Mainz verlässt der Rhein den Oberrheingraben und durchfließt dasMainzer Becken. Dieser nach Südwesten abbiegende Abschnitt des Oberrheins zwischenRheingau undRheinhessen, der in Bingen endet, ist auch alsInselrhein bekannt. In dem mit bis zu 900 Metern breitesten Flussabschnitt liegen große, hierRheinauen genannteFlussinseln.
Die Südhälfte des Oberrheins bildet dieStaatsgrenze zwischen dem zuFrankreich gehörigenElsass und Baden-Württemberg in Deutschland. Die Nordhälfte bildet die Landesgrenze zwischenRheinland-Pfalz im Westen sowie Baden-Württemberg undHessen im Osten und Norden. Diese Grenzziehung folgt bis heute der von 1945 zwischenFranzösischer und derAmerikanischer Besatzungszone. Daher gehören die ehemalsrechtsrheinischen Stadtteile der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz heute zu Hessen.
Das Oberrheintal war bereits inAntike undMittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft Europas. Der Oberrhein ist Standort zahlreicher wichtigerIndustrie- undDienstleistungsbetriebe mit den Zentren Basel, Straßburg und Mannheim-Ludwigshafen. Mit Straßburg, dem Sitz desEuropäischen Parlaments, liegt eine der drei europäischen Hauptstädte am Oberrhein.
Die Oberrheinlandschaft hat sich durch dieRheinbegradigung im 19. Jahrhundert stark verändert. Wegen der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und damit derTiefenerosion fiel der Grundwasserspiegel beträchtlich, wodurch Seitenarme trockenfielen und derFlussauen-Urwald stark zurückging. In Frankreich wurde der für dieRheinschifffahrt wichtigeRheinseitenkanal angelegt, durch den der überwiegende Teil des Flusswassers geleitet wird. Mancherorts finden sich größereAusgleichsbecken, so das riesigeBassin de compensation dePlobsheim im Elsass.
Mittelrhein
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BeiBingen endet dasMainzer Becken. AmBinger Loch biegt der Fluss nach Nordwesten ab und tritt beiMittelwasser auf 77,4 m Meereshöhe alsMittelrhein insRheinische Schiefergebirge ein, das er beiBonn auf 50 m wieder verlässt.Linksrheinisch grenzen hier die Gebirgszüge vonHunsrück undEifel an,rechtsrheinischTaunus undWesterwald. Die charakteristische, enge Talform entstand erdgeschichtlich durch Tiefenerosion des Flusses in eine sich hebende Scholle (antezedentes Durchbruchstal). Die größten Nebenflüsse des Mittelrheins sindLahn undMosel, die bei Koblenz von rechts und links münden.
Im Süden bildet der kurze Abschnitt zwischenRüdesheim undBacharach die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Norden, zwischenBad Honnef und Bonn, hat Nordrhein-Westfalen einen kleinen Anteil am Mittelrhein. Ansonsten verläuft dieser fast auf ganzer Länge auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz. Auf dem gesamten, etwa 90 Kilometer langen Abschnitt zwischen Mainz und Koblenz kann der Fluss nur aufFähren überquert werden, da es keine Brücken gibt.
Am Mittelrhein dominieren wirtschaftlich Weinbau und Tourismus. Das Tal von Bingen bisKoblenz bildet dasUNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. BeiSankt Goarshausen umfließt der Rhein in einer scharfen Biegung den berühmtenLoreleyfelsen. Hier liegt die engste und mit 25 Metern tiefste Stelle des schiffbaren Rheins. DerBopparder Hamm zwischenKamp-Bornhofen undOsterspai stellt die größte Rheinschleife dar. Mit seinen rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Dörfern und Städten, den darüber aufragenden Höhenburgen und zahlreichen weiteren Baudenkmälern gilt das Mittelrheintal als Inbegriff derRheinromantik.
Niederrhein
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BeiBonn, nördlich desSiebengebirges, wechselt der Rhein aus der Mittelgebirgsregion in dasNorddeutsche Tiefland über und wird an der Mündung derSieg zum Niederrhein. Er senkt sich von50 m Höhe auf12 m. Wichtigste Nebenflüsse sindRuhr undLippe. Wie der Oberrhein erhielt der mäandrierende Niederrhein ein wasserbautechnisch befestigtes Flussbett. Die Deiche liegen hier aber weiter zurück, so dass der Niederrhein mehr Flutraum hat als der Oberrhein.
Der Niederrhein liegt vollständig inNordrhein-Westfalen. Seine Ufer sind meist stark besiedelt und industrialisiert, besonders in denAgglomerationenKöln,Düsseldorf undRuhrgebiet. Hier durchfließt der Niederrhein den größten Ballungsraum Deutschlands, dieMetropolregion Rhein-Ruhr. Wichtigste Hafenstadt istDuisburg mit dem größtenBinnenhafen Europas (Duisburg-Ruhrorter Häfen). Hier beginnt derRhein-Herne-Kanal. Stromabwärts von Duisburg ist die Region eher agrarisch geprägt. 30 Kilometer flussabwärts zweigt beiWesel die zweite West-Ost-Schifffahrtsverbindung, der parallel zur Lippe verlaufendeWesel-Datteln-Kanal ab. ZwischenEmmerich undKleve überspannt dielängste Hängebrücke Deutschlands den an dieser Stelle mehr als 400 Meter breiten Strom. Bereits bei Krefeld-Uerdingen quert dieUerdinger Linie den Rhein, eine Sprachgrenze, welche dieniederfränkischen Dialekte von denmittelfränkischen trennt. Nordwestlich von Emmerich und Kleve erreicht der Rhein dieNiederlande.
Deltarhein
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Kurz nach derniederländisch-deutschen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung derDeltarhein,[18] der zusammen mit derMaas dasRhein-Maas-Delta bildet, die bedeutendstenaturräumliche Einheit derNiederlande. Weil der rheinische Zufluss überwiegt, ist auch die kürzere BezeichnungRheindelta (Rijndelta) gebräuchlich, die dann aber vomBinnendelta des Rheins am Bodensee zu unterscheiden ist.
Die Rheinteilung findet beiMillingen inWaal (zwei Drittel des mittlerenAbflusses) undNederrijn (dessen erster Abschnitt ist kanalisiert und trägt den NamenPannerdens-Kanal[A 1]) statt. Vom Nederrijn zweigt beiArnheim die(Geldersche) Issel (niederländisch:IJssel) ab. So existieren in den Niederlanden drei Teilströme des Rheins, die jedoch auf Grund der vielen Laufänderungen in historischer Zeit keine durchgehenden Benennungen tragen:

- Der wasserreichste, südliche Teilstrom besteht nacheinander aus der Waal, derBoven (Obere) Merwede, derNieuwe Merwede und demHaringvliet. Von ihm zweigt als wichtigster Schifffahrtsweg die Gewässerfolge Beneden (Untere) Merwede,Noord,Neue Maas undNeuer Wasserweg nach Norden ab. Ihr folgt auch dieStromkilometrierung. Von der unteren Merwede zweigt wiederum dieAlte Maas ab, die inRotterdam wieder mit der Neuen Maas zusammentrifft und den Neuen Wasserweg bildet.
- Der mittlere Teilstrom wird durch Pannerdens-Kanal, Nederrijn undLek gebildet. Er vereinigt sich schließlich mit dem nahezu gleich großen Noord zur Neuen Maas (s. o.)
- Den nördlichsten Teilstrom stellt die (Geldersche) Issel dar, die dasIJsselmeer erreicht, das wiederum über Schleusen in die Nordsee entwässert.

Bis zurElisabethenflut 1421 floss die Maas etwas südlich der heutigen Linie Merwede – Oude Maas Richtung Nordsee und bildete mit Waal und Lek einen gemeinsamen,archipelartigen Mündungsbereich, dessen damaliger Zustand wegen zahlreicher Meeresbuchten, ästuarartig erweiterter Flussläufe, vieler Inseln sowie beständiger Küstenveränderungen heute schwer fassbar ist. Die Maas mündete später bis 1904 weiter flussaufwärts beiGorinchem in die Waal. Aus Hochwasserschutzgründen trennte man dann die Maas vom Rhein durch eine Schleuse („Abgedämmte Maas“) und grub einen neuen Abfluss für sie, bestehend ausBergse Maas undAmer. Seit dem Bau desHaringvlietdammes 1970 fließt sie wieder zusammen mit dem Rhein ins Meer, bei hohen Wasserständen des Rheins überwiegend durch die Schleusen des Haringvlietdammes, bei Niedrigwasser überwiegend über den Nieuwe Waterweg bei Rotterdam.[19]
Der Mündungsbereich im Nordwesten, auf Höhe der hier unterbrochenen Dünenketten, wird bereits seit der Antike alsMaasmündung (Maasmond) bezeichnet. Dies erklärt die verwirrende Verwendung des NamensMaas für heute unzweifelhaft rheinische Unterläufe.

Die Hydrographie des heutigen Deltas ist geprägt von den Delta-Hauptarmen, weiteren Stromarmen (Holländische Issel,Linge,Vecht u. a.) sowie kleineren Flüssen und Bächen. Viele Fließgewässer wurden stillgelegt („abgedämmt“) und dienen jetzt wie die zahlreich angelegten Kanäle zur Entwässerung vonPoldern. Der Bau derDeltawerke veränderte das Delta in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend. Gegenwärtig fließt an fünf Stellen Rheinwasser ins Meer; die Hauptwassermengen am Haringvlietdamm und unterhalb von Rotterdam (Hoek van Holland), die kleinere Ijssel und ihre Nebenflüsse durch Schleusen inAmsterdam und im Abschlussdeich.
Das Rhein-Maas-Delta ist ein Gezeitendelta, denn nicht nur dieSedimentation der Flüsse, sondern auch die der Gezeitenströme bestimmten seine Gestalt. Dies bedeutete im Falle vonSturmfluten höchste Gefahr, weil solcheHochwasser wegen starker Gezeitenströme riesige Landflächen in die See reißen konnten. Vor dem Bau der Deltawerke war der Gezeiteneinfluss bis nachNijmegen spürbar, selbst noch nach den Regulierungsmaßnahmen der Deltawerke zur Sturmflutsicherung wirkenEbbe und Flut bis weit ins Landesinnere.
Während derWeichsel-Kaltzeit, die vor ca. 115.000 Jahren einsetzte, war der Rhein ca. 600 Kilometer länger als heute und mündete zwischen derBretagne undCornwall in denAtlantik. Damals war so viel Wasser als Eis in den Polkappen gebunden, dass der Meeresspiegel etwa 100 m tiefer lag als heute. Die südliche Nordsee lag trocken und bildete das so genannteDoggerland. Im Süden dieses Gebiets bog der Rhein nach Südwesten ab, nahm das Wasser vonThemse,Schelde undSeine auf und durchfloss schließlich das Tal, das später den Ärmelkanal bildete. Erst zu Beginn desHolozän, vor 10.000 bis 8.000 Jahren, stieg der Meeresspiegel in etwa auf sein jetziges Niveau an und überspülte den früheren Unterlauf des Rheins bis zum heutigen Delta.[20][21]
Flusssystem und Einzugsgebiet
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein ist die Hauptsammelader einesFlusssystems, das mit einem unregelmäßigen Verlaufmuster voller abrupter Richtungswechsel seine bewegte, mit der Heraushebung derAlpen verknüpfte Entstehungsgeschichte erkennen lässt und das sich zur Mündung hin in komplizierter Weise verzweigt.
Der Rhein durchfließt in generell nordnordwestlicher Richtung sehr unterschiedlicheNaturräume wie die Alpen, das nördlicheAlpenvorland, denOberrheingraben, dieMittelgebirgsschwelle und dasniederrheinische Tiefland. Sein Lauf wird nach diesen Landschaften in Teilabschnitte gegliedert, die sich voneinander sehr unterscheiden. Das Quellgebiet des Rheins liegt im Übergangsbereich von denWest- zu denOstalpen. Etwas westlich davon liegt am Fuß der höchsten Erhebung des Einzugsgebietes, desFinsteraarhorns (4274 m), das Quellgebiet derAare. Sie ist am Zusammenfluss mit dem Rhein der größere Fluss und gehört damit zur Hauptabflusslinie des Flusssystems. Das Einzugsgebiet des Rheins ist im oberen, südlichen Drittel durch die Nachbargebiete vonRhone undDonau markant eingeschnürt. Besonders zu Lasten dieser Ströme hat sich das Rheingebiet im Laufe der letzten drei Millionen Jahre vergrößert. Südlich davon erreicht der Rhein bereits gut ein Drittel seiner gesamten Wasserführung durch die hohen Abflüsse aus den Alpen. Aber auchSchwarzwald undVogesen steuern später große Teile bei. Gut 150 Kilometer oberhalb der Mündung in die Nordsee beginnt der Strom, sich zu verzweigen. DieIJssel verlässt dabei das westwärts gerichtete Geflecht der Stromrinnen nach Norden. Dieser Wasserverlust wird stromabwärts durch die von Süden einmündendeMaas in etwa ausgeglichen.
Das Einzugsgebiet des Rheins grenzt (von Westen im Uhrzeigersinn) an jene der StrömeSeine,Schelde,Ems,Weser undElbe (alle Nordsee), Donau (Schwarzes Meer) sowiePo und Rhone (beideMittelmeer). Anteile an seiner Fläche von 218.300 km² (100 %) haben die AnrainerstaatenSchweiz (12,7 %),Österreich (1,1 %),Deutschland (50,2 %) undNiederlande (13,4 %). InLiechtenstein (0,1 %) ist er westlicher und inFrankreich (14,3 %) östlicher Grenzfluss. Sein Einzugsgebiet umfasst TeileBelgiens (6,7 %) undItaliens (<0,1 %) sowie fast das gesamteLuxemburg (1,2 %). Es entwässert je rund 70 % derSchweiz und der Niederlande.
Nebenflüsse
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Wasserführung der Nebenflüsse über 40 m³/s:

Der Status derMaas als eigenständiger Strom oder als Nebenfluss des Rheins hat mehrfach gewechselt (siehe auch:Rhein-Maas-Delta). Sie ist mit 357 m³/s Abflussmenge und rund 874 km Länge einer der wichtigsten Flüsse des zum Rhein orientierten Gewässersystems. Aus Gründen des Hochwasserschutzes wurde sie 1904 direkt der Nordsee zugeleitet und mündete danach nicht mehr in dieWaal, den Hauptarm des Rheindeltas. Seit dem Bau desHaringvlietdammes im Jahr 1970 erreicht sie wieder zusammen mit dem Rhein die Nordsee, je nach Steuerung durch dieDeltawerke entweder vorwiegend über die seeartigen GewässerHollands Diep undHaringvliet (ehemalige Meeresbuchten) oder vorwiegend über denNieuwe Waterweg beiRotterdam.
Der wasserreichste und zugleich viertlängste Nebenfluss des Rheins ist dieAare. Diese entwässert große Gebiete der Schweiz und bringt mit einem mittleren Jahresabfluss von 560 m³/s am Zusammenfluss deutlich mehr Wasser ein als der Rhein (470 m³/s) selbst, da kurz vor der Einmündung die beiden großen AlpenflüsseLimmat undReuss die Aare verstärken. In der Reihe der wasserreichsten Rheinzuflüsse folgen Maas (357 m³/s),Mosel (320 m³/s),Main (211 m³/s) undNeckar (145 m³/s).
Die nach der Maas längsten Rheinzuflüsse sind die Mosel mit 544 km (mitMoselotte 558 km) und der Main mit 524 km (mitRegnitz 553 km). Eine Fließlänge über 200 Kilometer weisen ferner Neckar, Aare,Lippe,Lahn,Ruhr und die elsässischeIll auf.
Fließlängen der Nebenflüsse über 200 km:

In der Tabelle sind alle Nebenflüsse mit mindestens 60 Kilometer gesamter Fließlänge oder einer Wasserführung von mindestens 20 m³/s aufgeführt. Zusätzlich zu erwähnen ist die 32 Kilometer lange, in den Untersee mündendeRadolfzeller Aach, da sie Wasser aus derDonauversickerung aufnimmt.

Rhein-Km | R/L | Nebenfluss | Länge in km | Einzugsgebiet in km² | mittlererAbfluss in m³/s | Flussabschnitt |
---|---|---|---|---|---|---|
* | R | Landquart | 051 | 00.616 | 025 | Alpenrhein |
* | R | Ill (Vorarlberg) | 076 | 01.281 | 066 | Alpenrhein |
* | R | Bregenzer Ach | 070 | 00.835 | 041 | Obersee |
* | R | Argen | 094 | 00.639 | 020 | Obersee |
* | R | Schussen | 062 | 00.782 | 011 | Obersee |
65,0 | L | Thur | 135 | 01.696 | 047 | Hochrhein |
100,17 | R | Wutach | 090 | 01.123 | 016 | Hochrhein |
102,20 | L | Aare | 288 | 17.720 | 560 | Hochrhein |
164,49 | L | Birs | 073 | 00.922 | 015 | Hochrhein |
169,30 | R | Wiese | 058 | 00.453 | 012 | Oberrhein |
253,50 | R | Elz | 090 | 01.481 | 026 | Oberrhein |
298,16 | R | Kinzig | 093 | 01.406 | 028 | Oberrhein |
311,19 | L | Ill (Elsass) | 217 | 04.761 | 054 | Oberrhein |
334,50 | L | Moder | 082 | 01.720 | 017 | Oberrhein |
343,95 | L | Sauer | 070 | 00.806 | 006 | Oberrhein |
344,45 | R | Murg | 079 | 00.617 | 018 | Oberrhein |
355,50 | L | Lauter | 074 | 00.382 | 003 | Oberrhein |
370,00 | R | Pfinz | 060 | 00.240 | 002 | Oberrhein |
400,20 | L | Speyerbach | 060 | 00.596 | 003 | Oberrhein |
428,20 | R | Neckar | 384 | 13.900 | 145 | Oberrhein |
496,60 | R | Main | 553 | 27.292 | 211 | Oberrhein |
518,70 | L | Selz | 063 | 00.389 | 001 | Oberrhein |
529,10 | L | Nahe | 116 | 04.067 | 030 | Oberrhein |
585,70 | R | Lahn | 250 | 05.925 | 052 | Mittelrhein |
592,30 | L | Mosel | 558 | 28.286 | 320 | Mittelrhein |
610,20 | R | Wied | 102 | 00.771 | 012 | Mittelrhein |
629,40 | L | Ahr | 089 | 00.900 | 008 | Mittelrhein |
659,35 | R | Sieg | 156 | 02.857 | 053 | Niederrhein |
703,30 | R | Wupper | 117 | 00.827 | 017 | Niederrhein |
735,50 | L | Erft | 103 | 01.838 | 016 | Niederrhein |
780,10 | R | Ruhr | 221 | 04.485 | 081 | Niederrhein |
797,70 | R | Emscher | 084 | 00.775 | 016 | Niederrhein |
814,45 | R | Lippe | 268 | 04.888 | 045 | Niederrhein |
925,50 | L | Maas(1904–1970 eigenständig) | 874 | 34.548 | 357 | Delta (Waal, Hollands Diep) |
1012,700 | L (abzw.) | Oude Maas | 030 | Delta (Nieuwe Maas) | ||
(zur Issel) | R | Alte Issel | 080 | 01.208 | 009 | Delta (IJssel) |
(zur Issel) | R | Berkel | 115 | 00.849 | 009 | Delta (IJssel) |
(zur Issel) | R | Schipbeek | 086 | 00.352 | 004 | Delta (IJssel) |
(zur Issel) | R | Vechte | 182 | 05.741 | 050 | Delta (IJssel) |
* oberhalb Rheinkilometer 0 (Konstanz)
Inseln
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieRheininseln werden je nach geographischer Lage oder Sprachgebrauch alsWörth,Werth/Werd (vgl.Insel Werd imUntersee),Aue oder einfach alsInsel bezeichnet. Einige Inseln sind, bedingt durch Strombaumaßnahmen, keine Inseln im wörtlichen Sinne mehr, werden aber immer noch so bezeichnet. In den meisten von der Großschifffahrt nicht mehr befahrbaren Stromarmen sindYachthäfen entstanden. Im Ober- und Niederrhein sind wegen derRheinbegradigung keine Inseln mehr in der Strommitte vorhanden, d. h., sie liegen in Ufernähe rechts- oder linksseitig.
Siedlungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Großstädte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
An den Ufern des Rheins befinden sich 20 Städte mit über 100.000 Einwohnern. Einige von ihnen gingen ausrömischen Siedlungen hervor, wieBasel,Straßburg,Mainz,Koblenz,Bonn,Köln,Neuss,Nimwegen,Utrecht undLeiden. Diese gehören zu den wichtigsten Rheinstädten und liegen alle am linken Ufer, was mit der Rolle des Rheins als Grenze des Römischen Reiches zusammenhängt. Unter den rechtsrheinischen Großstädten finden sich mitKarlsruhe,Mannheim,Wiesbaden undDüsseldorf auffallend viele jüngere Residenzstädte.
Die größte Rheinstadt ist Köln mit rund einer Million Einwohnern, gefolgt vonRotterdam und Düsseldorf mit gut 600.000 Einwohnern sowieDuisburg mit knapp 500.000. Über 250.000 Bewohner weisen auch die Städte Utrecht, Bonn, Karlsruhe, Mannheim, Straßburg und Wiesbaden auf. Orte mit staatlichen Hauptstadtfunktionen sindChur,Vaduz,Bregenz,Schaffhausen, Basel, Wiesbaden, Mainz und Düsseldorf; früher gehörten auch Karlsruhe und Bonn in diese Liste (beide wurden durch bedeutende Bundeseinrichtungen für diesen Verlust entschädigt). DieRegierungssitze dreier Bundesländer Deutschlands liegen also am Rhein. Die Rheingroßstädte sind zumeist Zentren von weitaus größeren unmittelbar zusammenhängenden Siedlungsgebieten (Agglomerationen), die im nächsten Abschnitt behandelt sind.
Die folgenden, auf ganze 1.000 gerundeten Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2018:
Rhein-km | Großstadtgemeinde | Ewz. | Rheinabschnitt | Ufer des Stadtkerns |
---|---|---|---|---|
0167 | Basel | 172.000 | Oberrhein | L (Grossbasel) |
0294 | Straßburg | 279.000 | Oberrhein | L (Stadtkern am ZuflussIll, nicht unmittelbar am Rhein) |
0359 | Karlsruhe | 313.000 | Oberrhein | R (Stadtkern nicht unmittelbar am Fluss) |
0425 | Mannheim | 309.000 | Oberrhein | R |
0425 | Ludwigshafen | 171.000 | Oberrhein | L |
0499 | Mainz | 217.000 | Oberrhein | L |
0503 | Wiesbaden | 278.000 | Oberrhein | R (Stadtkern nicht unmittelbar am Fluss) |
0591 | Koblenz | 114.000 | Mittelrhein | L |
0655 | Bonn | 327.000 | Mittelrhein | L |
0688 | Köln | 1.086.000 | Niederrhein | L |
0699 | Leverkusen | 164.000 | Niederrhein | R |
0740 | Neuss | 154.000 | Niederrhein | L |
0743 | Düsseldorf | 619.000 | Niederrhein | R |
0762 | Krefeld | 227.000 | Niederrhein | L |
0777 | Duisburg | 499.000 | Niederrhein | R |
0884 | Nimwegen | 176.000 | Delta | L (Waal) |
1000 | Rotterdam | 646.000 | Delta | R (Nieuwe Maas) |
(Nederrijn) | Arnheim | 159.000 | Delta | R (Nederrijn) |
(Oude Rijn) | Utrecht | 353.000 | Delta | R (Oude Rijn) |
(Oude Rijn) | Leiden | 125.000 | Delta | R (Oude Rijn) |
Agglomerationen
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Am Rhein liegen 17Agglomerationen mit mehr als 100.000 Einwohnern. (Unter Agglomeration soll hier eine zusammenhängendeSiedlungsfläche verstanden werden, die von staatlichen oder kommunalen Grenzen durchschnitten ist.) Die drei größten Agglomerationen und mit mehr als einer Million Einwohnern sind das Ruhrgebiet, Köln und Mannheim. Über 500.000 Bewohner weisen mit Bonn, Düsseldorf, Rotterdam, Mainz-Wiesbaden, Basel und Karlsruhe weitere sechs Agglomerationen auf. Die von Straßburg, Utrecht und Koblenz haben über 200.000 Einwohner. Abgesehen vom Ruhrgebiet handelt es sich um monozentrische Agglomerationen. Über Staatsgrenzen hinweg gehen die drei Agglomerationen von Konstanz, Basel und Straßburg. Der Rhein bildet die Hauptentwicklungsachse derBlauen Banane, des zentralen Verdichtungsraums Europas.
Rhein-km | Agglomeration | Ewz. | Rheinabschnitt | Größte Gemeinden der Agglomeration |
---|---|---|---|---|
0000 | Konstanz | 111.000 | Seerhein | Konstanz,Kreuzlingen |
0165 | Basel | 731.000 | Oberrhein | Basel,Saint-Louis,Huningue,Weil am Rhein,Lörrach,Birsfelden,Allschwil,Binningen,Reinach,Münchenstein,Muttenz,Dornach |
0287 | Straßburg | 475.000 | Oberrhein | Straßburg,Kehl,Schiltigheim |
0362 | Karlsruhe | 600.161 | Oberrhein | Karlsruhe |
0425 | Mannheim | 1.579.252 | Oberrhein | Mannheim,Ludwigshafen |
0500 | Mainz-Wiesbaden | 795.725 | Oberrhein | Mainz, Wiesbaden,Ingelheim |
0591 | Koblenz | 280.000 | Mittelrhein | Koblenz,Neuwied,Andernach |
0655 | Bonn | 899.753 | Mittelrhein/Niederrhein | Bonn,Siegburg,Troisdorf |
0688 | Köln | 1.846.241 | Niederrhein | Köln,Leverkusen,Hürth,Frechen,Brühl,Wesseling |
0743 | Düsseldorf | 824.000 | Niederrhein | Düsseldorf,Neuss,Dormagen,Ratingen |
0775 | Ruhrgebiet | 5.300.000 | Niederrhein | Duisburg,Wesel,Mülheim an der Ruhr,Essen,Bochum,Dortmund(polyzentrische Agglomeration) |
0884 | Nimwegen | 161.000 | Delta | Nimwegen |
0975 | Dordrecht | 195.000 | Delta | Dordrecht,Papendrecht,Zwijndrecht |
1000 | Rotterdam | 820.000 | Delta | Rotterdam,Schiedam,Vlaardingen,Spijkenisse,Rozenburg |
(Nederrijn) | Arnheim | 143.000 | Delta | Arnheim |
(Oude Rijn) | Utrecht | 365.000 | Delta | Utrecht,De Bilt,Maarssen |
(Oude Rijn) | Leiden | 189.000 | Delta | Leiden,Leiderdorp,Voorschoten,Oegstgeest |
Mittelstädte und Gemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zu den bedeutendstenMittelstädten (20.000–100.000 Einwohner) gehören oberhalb BaselsChur,Bregenz,Konstanz undSchaffhausen, am OberrheinKehl,Speyer,Worms undIngelheim, am MittelrheinBingen,Andernach,Neuwied undKönigswinter, am NiederrheinWesseling,Dormagen,Meerbusch,Monheim,Wesel undEmmerich sowie im DeltaDordrecht,Deventer undZwolle.
Zu den bedeutendsten Gemeinden unter 20.000 Einwohnern gehörenVaduz,Kreuzlingen,Stein am Rhein,Breisach am Rhein,Rüdesheim undRemagen.
Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die frühesten bekannten Vorläufer des Rheins (Ur-Rhein) lassen sich in das jüngerePaläogen (Oligozän, vor ca. 30 Millionen Jahren) zurückverfolgen. Einer der ältesten Vorläufer, derBrohler Rhein, begann beiBrohl und mündete beiBonn ins Meer. Die alten Flusssysteme desRheinischen Schiefergebirges, das sich vor 300 Millionen Jahren (imPennsylvanium) aus dem Meer gehoben hatte, sind überwiegend nicht bekannt.
In den nächsten Millionen Jahren verlängerte sich der Ur-Rhein nach Norden hin dadurch, dass das Meer sich langsam zurückzog. Dabei nutzte er dieNiederrheinische Bucht (diese gehört zumWesteuropäischen Riftsystem, das sich von Schottland bis zum Mittelmeer zieht) und floss in einem Delta zwischenRoermond undEmden in die Nordsee. Während derElster-Kaltzeit (vor ca. 500.000 Jahren) und dann später ab derSaale-Kaltzeit (vor ca. 400.000 Jahren) wurde er durch die Eismassen nach Westen abgedrängt. Dabei blieb es. Vor ca. einer Million Jahren senkte sich das Delta. Als während der Elster-Kaltzeit derKontinentalschelf und damit derÄrmelkanal trocken lag, floss er durch den Ärmelkanal und mündete erst zwischenCornwall und derBretagne ins Meer. Er war zu dieser Zeit doppelt so lang wie heute.
Der Ur-Rhein hatte teilweise ein anderes Flussbett. Er floss ab etwaWorms über die Gegend vonAlzey mitten durch Rheinhessen und auf dieBinger Pforte zu. Die Gegend umOppenheim undMainz ließ er dabei rechts liegen.
Nach Süden hin verlängerte sich der Ur-Rhein in den nächsten Millionen Jahren dadurch, dass die Alpen und damit das gesamte südliche Gelände sich ab dem späten Mitteloligozän vor ca. 28 Millionen Jahren nach und nach hoben. Vor ca. 5 Millionen Jahren, zu Beginn desPliozäns (im jüngstenNeogen) lag der Beginn des Ur-Rheins noch nördlich desKaiserstuhls. Vor ca. 1,9 Millionen Jahren (Pliozän/Pleistozän) begann der Hochrhein im Alpenvorland, dem Ur-Rhein zuzufließen. Der Hochrhein floss bis dahin nicht Richtung Norden in die Nordsee, sondern bog beim heutigenBasel ab, durchquerte dieBurgundische Pforte und mündete in dieRhône und damit letztlich insMittelmeer. Während desCromer-Komplexes vor ca. 730.000 Jahren (Mittelpleistozän) wurden die Wasser des Alpenrheins, die vorher zur Donau geflossen waren, durch die Eismassen desRheingletschers in Richtung Hochrhein/Bodensee gedrängt. Dadurch verlängerte sich der Rheinlauf letztmals.[22][23]
Geologische undgeomorphologische Vorgänge prägen die Talverläufe und -formen des Rheins. So floss der Ur-Rhein in früherenErdzeitaltern inMäandern auf breitem und flachem Talgrund, der noch auf den Rheinhöhen zu erahnen und durch Rheinschotter nachzuweisen ist. Senkungen wie dieKölner Bucht bewirkten, dass der Rhein ins Mittelgebirgsvorland Sand und Schotter ablagerte, und Hebungen wie im Rheinischen Schiefergebirge, dass er sich inZwangsmäandern eintiefte. Da die Landschaft sich in Schüben hob, bildete er bei Stillstand jeweils einen breiten Talboden aus, in den er sich bei der nächsten Hebung wiederum einschnitt.Flussterrassen in gleicher Höhe beiderseits des Flusses zeigen diese verschiedenen Hebungsphasen an. Die jüngste und niedrigste der Terrassen ist dieInselterrasse im Flusslauf selbst. Im Schotterfächer des Rheins ab der Kölner Bucht unterscheidet man Niederterrasse, Mittelterrasse und Rheinische Hauptterrasse. Außer derTektonik wirkten bei deren Bildung auch die Unterschiede im Wasserabfluss zwischen den Kalt- und Warmzeiten derEiszeitalter entscheidend mit.
Der Rhein war mehrfach von Zufluss durch Lava aus derEifel betroffen. Noch heute steigen im Flussbett des Rheins im Bereich desNeuwieder Beckens Gasblasen ausMofetten empor, ähnlich wie es imLaacher See zu beobachten ist, was vonVulkanologen auf vulkanische Aktivität unterhalb des Rheins zurückgeführt wird.
Klima und Hydrologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hochwasser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am Oberrhein haben die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einigeHochwasserschutzpolder eingerichtet, um Hochwasserspitzen abfangen zu können. DerPolder Ingelheim wurde erstmals am 16. Januar 2011 geflutet.
- Rheinhochwasser in Köln im Jahr 1970
- Hochwassermarken amalten Kranhaus in Koblenz
- Hochwasser Boppard Rheinanlagen 1980
Datum | Pegelstände | Weiteres | |||
---|---|---|---|---|---|
Maxau | Mainz | Koblenz | Köln | ||
Mittelwert 2001–2020 | 499 cm | 295 cm | 237 cm | 0309 cm | |
Januar 2018 | 858 cm | 639 cm | 753 cm | 0878 cm[24] | in Verbindung mitSturmtief Burglind |
Juni 2013 | 870 cm | 682 cm | 635 cm | 0765 cm[25] | |
Januar 2011 | 735 cm | 649 cm | 752 cm | 0890 cm[26] | |
August 2007 | 857 cm | 531 cm[27] | |||
Januar 2004 | 830 cm | 580 cm | 658 cm | 0795 cm[28] | |
Januar 2003 | 748 cm | 640 cm | 818 cm | 0971 cm[29] | |
März 2002 | 742 cm | 631 cm | 725 cm | 0860 cm[30] | |
März 2001 | 797 cm | 663 cm | 803 cm | 0938 cm[31] | |
Februar/März 1999 | 853 cm | 672 cm | 753 cm | 0888 cm[32] | |
Mai 1999 | 884 cm | 582 cm | höchstes bisher gemessenes Hochwasser am Oberrhein | ||
November 1998 | 779 cm | 626 cm | 803 cm | 0948 cm[33] | |
Januar 1995 | 845 cm | 703 cm | 921 cm | 1069 cm[34] | |
Mai 1994 | 834 cm | 506 cm | |||
Dezember 1993 | 749 cm | 677 cm | 946 cm | 1063 cm[35] | |
Dezember 1991 | 823 cm | 534 cm | |||
Februar 1990 | 855 cm | 630 cm | 0863 cm | ||
März 1988 | 845 cm | 770 cm | 861 cm | 0995 cm[36] | |
Juni 1987 | 823 cm | 704 cm | |||
Mai 1983 | 859 cm | 704 cm | 877 cm | 0996 cm | |
April 1983 | 847 cm | 706 cm | 868 cm | 0984 cm | |
Februar 1980 | 841 cm | 685 cm | 0931 cm | ||
Mai 1978 | 847 cm | 0764 cm | |||
Februar 1970 | 737 cm | 861 cm | 0987 cm[37] | ||
Januar 1955 | 694 cm | 863 cm | 0970 cm | ||
Januar 1926 | 930 cm | 1069 cm[38] | |||
Dezember 1882 | 1052 cm | ||||
November 1882 | 795 cm[39] | 920 cm | höchstes bisher gemessenes Hochwasser in Mainz | ||
Januar 1833 | 793 cm | 0994 cm | |||
1816 | Überschwemmungen am Niederrhein,[40] was im Folgejahr zu einer Hungersnot führte. | ||||
27. Februar 1784 | 1384 cm[41] | mitEisstau | |||
1374 | 1152 cm | ||||
Juli 1342 | Magdalenenhochwasser 1342[42] „Das gewaltigste Hochwasser in historischer Zeit in Mitteleuropa“[43] |
Niedrigwasser
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- August 2022, Tiefststände: Pegel bei Emmerich am 17. August 2022 bei −0,02 m;[44] Pegel bei Kaub am 15. August bei 0,31 m[45]
- Oktober 2018, Tiefststände: Pegel Koblenz am 22. Oktober 2018: 0,17 m; Köln am 23. Oktober 2018: 0,67 m[46]
- November 2011, Pegelstand in Koblenz am 28. November: 0,38 m,[46] in Kaub am 30. November: 0,47 m
- April/Mai 2011, 90-jähriger Mai-Tiefststand (Köln): 1,25 m,[47] historischer Tiefststand in Düsseldorf: 1,07 m[48]
- Sept./Okt. 2009 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,93 m
- September 2003 (Rhein gesamt), historischer Tiefststand, Pegelstand in Kaub: 0,35 m; in Mainz 1,24 m;[49] in Köln 0,80 m[47][50]
- November 1997 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,87 m
- Oktober 1985 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,72 m
- Jahrhundertsommer 1976: „Europas große Dürre“, extreme Trockenheit, ausgetrocknetes Land, verdorrte Äcker, niedrige Pegelstände, Vieh muss notgeschlachtet werden, bis 38°[51][52]
- Dezember 1962 Oberrhein Pegelstand Mainz: 1,17 m
- November 1947 Oberrhein, Pegelstand in Mainz: 1,10 m.[53]
- Januar 1947 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,43 m
Das Tiefstwasser im Spätherbst 2011 führte inKoblenz am 4. Dezember zur größten Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg, weil im Rhein unter anderem eine britische 1,8-Tonnen-Luftmine entdeckt und entschärft wurde.[54]
Eine alljährlich wiederkehrende meteorologische Erscheinung, die in der zweiten Novemberhälfte vermehrt Regenwetterlagen hervorruft, ändert den Wasserstand regelmäßig deutlich. Diese Erscheinung wird auchAdventswasser genannt.
Die Niedrigwasserereignisse können z. T. große wirtschaftliche Auswirkungen haben, da der Warentransport über den Fluss erschwert und verteuert wird oder ganz unmöglich werden kann. Insgesamt wurde geschätzt, dass das Niedrigwasser im Rhein während derDürre 2018 in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Schaden von ca. 12. Mrd. Euro verursachte, dieDürre 2022 einen Schaden von 8 Mrd. Euro.[55]
Eisbildung
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In der Vergangenheit fror der Rhein immer wieder ganz oder teilweise zu (Eisgang). ImWinter 1783/84 mit anschließendem Temperatursturz führte dies zu gewaltigen Katastrophen (s. o. Hochwasser). Im Jahr 1929 war der Fluss fast auf seiner gesamten Länge zugefroren. Der Wiesbadener FilmpionierGeorg Dengel hielt dieses Naturschauspiel mit seinemDokumentarfilmDer Rhein in Eisfesseln[56] fest. 1947 zerstörte Treibeis die hölzerne Behelfsbrücke in Neuwied. 1954 staute sich das Eis vonOberwesel bis Mainz. Während derKältewelle im Februar 1956 staute sich das Eis von der Loreley über Bingen hinaus auf einer Strecke von 40 km.[57]ImWinter 1962/63 war der Rhein das letzte Mal streckenweise zugefroren. An derLoreley staute sich das Eis so stark, dass keineEisbrecher mehr durchkamen; es wurde gesprengt. Auf der Waal waren oberhalb vonZaltbommel mehrere Schiffe mitten im Strom festgefahren. Da die Niederländer fürchteten, dass beim Losbrechen desEisstaus die Schiffe dieBrücke von Zaltbommel zum Einsturz bringen könnten, sollten die Schiffe gesprengt werden. Im letzten Moment konnten Eisbrecher die Schiffe befreien. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden diese Ereignisse durch die zunehmende Einleitung von Abwässern, durch dieAbwärme im Kühlwasser vonWärmekraftwerken (zum BeispielKernkraftwerk Leibstadt,Kernkraftwerk Fessenheim (bis 2020),Kernkraftwerk Philippsburg (bis 2019)) und durch dieglobale Erwärmung immer seltener. In kalten Wintern kommt es wegen der geringeren Strömungsgeschwindigkeit im niederländischen Fahrgebiet manchmal noch zur Eisbildung.
Als es noch keine Kühlschränke gab, wurden Eisblöcke aus dem Rhein in Stroh verpackt inFelsenkellern gelagert und im Sommer verkauft. Auch Kirmesfeste fanden auf dem Rhein statt, und man nutzte die Eisdecke, um mit Fuhrwerken zum anderen Ufer zu gelangen.
Gefährlich werden Eisstaus, wenn die oberhalb liegenden Orte durch Hochwasser gefährdet werden oder wenn sich das Eis in Bewegung setzt. Dies kann Zerstörungen im Uferbereich verursachen und Brücken beschädigen oder zerstören.
Umwelt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fauna
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einen Gesamtüberblick über die Fauna des Rheins und ihre Veränderungen im Verlauf der Zeit gibt es nicht. Im Vergleich zu heute kann man für die Zeit vor den großen Begradigungen und Uferverbauungen und vor den starken anorganisch- und organisch-chemischen Belastungen infolge Industrie und verstärktem Bevölkerungsanstieg, d. h. bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts, von einer deutlich reichhaltigeren einheimischen Fauna ausgehen, der praktisch keine durch den Menschen verursachten Einschleppungen (Neozoen) beigemischt waren. Diese Letzteren sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem ab Beginn der 1990er Jahre besonders augenfällig geworden[58] und haben dazu geführt, dass die Mehrzahl der Steine besiedelnden größeren Wirbellosenarten eingeschleppte Formen darstellen. Darunter fallen zum Beispiel die zahlreichen bei Niedrigwasser beobachtbaren Vertreter derAsiatischen Körbchenmuschel.
Wirbellose
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Arten größerer Wirbellosen (das tierischeMakrobenthos) sind von größenordnungsmäßig rund 160 Arten im Niederrhein um das Jahr 1900 auf rund 25 Arten im Jahre 1971 zurückgegangen und haben sich erst ab den 1980er Jahren wieder deutlich erholt. Sie erreichten gegen 2000 wieder um die 130 Arten. Hinzu kamen während des 20. Jahrhunderts zunehmend mehr eingeschleppte Arten, die um 1998 bereits rund 20 zusätzliche, teilweise massenhaft vorkommende Arten darstellen. Von der Biomasse her dominieren sie die Fauna des tierischen Makrobenthos im Rhein.
Fische
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zurzeit beherbergt der Rhein wieder 63Fischarten, lediglich derStör fehlt. Alle auffindbaren Fische sind essbar. Durch den Bau vonFischtreppen an den Wehren können auch wieder Wanderfische wieLachs undMeerforelle bis zum Oberrhein und in die Nebenflüsse aufsteigen und dortlaichen. Auch die Artenvielfalt vonMuscheln,Schnecken undInsekten hat zugenommen, es sindNeueinwanderer darunter.
Den Hauptanteil an den Fischarten haben:Rotauge,Stint,Hecht,Wels,Neunauge,Äsche,Barbe,Döbel,Aal,Ukelei,Flussbarsch undBrachse. Neu eingewanderte Arten sind:Sonnenbarsch undZander sowie die aus der Donau stammendeMarmorierte Grundel und derWeißflossengründling. DerSchneider am Oberrhein undFlunder undQuappe am Niederrhein haben ihre Bestände vergrößert. Der Lachs vermehrt sich seit 1994 in einigen Nebenflüssen zunehmend natürlich. Die Anzahl der Kleintiere lag im Jahr 2000 fast so hoch wie vor 100 Jahren.
Im Niederrhein wurden seit etwa 1800 immer etwa 33 bis 39 einheimische Fischarten gefunden, wobei die unterste Zahl in der Zeit um 1910 bis 1950 auftrat. Der Anteil der eingeführten gebietsfremden Fischarten vergrößerte sich dabei von ursprünglich ein bis zwei Arten im 19. Jahrhundert auf etwa elf Arten in den 1990er Jahren.[59]
Wasservögel
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Der Rhein ist vom Bodensee bis zu seiner Mündung ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet. Er dient auch anderen Vogelarten als Leitlinie beimVogelzug.
Der Winterbestand an Wasservögeln betrug im Jahr 2000 etwa zwei Millionen Exemplare, verteilt auf 42 Arten. Die wichtigsten Arten sind:
- Pflanzenfresser:Blässhuhn,Blässgans undStockente
- Muschelfresser:Reiher- undTafelente
- Fischfresser:Haubentaucher undKormoran, weniger als fünf Prozent des Gesamtbestandes
Biotoptypen
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- Aquatischer und amphibischer Bereich der Fließgewässer
- Natürliche Auengewässer
- Sümpfe,Röhrichte undUferstaudenfluren
- Grünland
- Trockenbiotope
- Auwälder in aktuellen Überschwemmungsbereichen
Schutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Natura 2000
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Rheintal ist auf großen Streckenabschnitten Bestandteil des europäischen Schutzgebiets-NetzwerksNatura 2000, das ausFlora-Fauna-Habitat-Gebieten und europäischenVogelschutzgebieten besteht.
Liste der Natura-2000-Gebiete entlang des Rheins
Im Folgenden sind alle Natura-2000-Gebiete, die der Rhein bzw. der Altrhein (ohne Bodensee) durchfließt, aufgelistet. Flora-Fauna-Habitat-Gebiete sind mit „FFH“, europäische Vogelschutzgebiete mit „VSG“ gekennzeichnet. Die beiden Gebietskategorien überschneiden sich großflächig.
Österreich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Rheindelta (FFH + VSG)
Deutschland
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Konstanzer Bucht des Bodensees (VSG)
- Bodanrück und westl. Bodensee (FFH)
- Untersee des Bodensees (VSG)
- Schiener Berg und westlicher Untersee (FFH)
- Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete bei Jestetten (FFH)
- Hochrhein östl. Waldshut (FFH)
- Wälder bei Wyhlen (FFH)
- Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg (FFH)
- Rheinniederung Haltingen – Neuenburg mit Vorbergzone (VSG)
- Rheinniederung Neuenburg - Breisach (VSG)
- Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach (FFH)
- Rheinniederung Breisach - Sasbach mit Limberg (VSG)
- Rheinniederung von Breisach bis Sasbach (FFH)
- Taubergießen, Elz und Ettenbach (FFH)
- Rheinniederung Sasbach - Wittenweier (VSG)
- Rheinniederung von Wittenweier bis Kehl (FFH)
- Rheinniederung Nonnenweier – Kehl (VSG)
- Rheinniederung Kehl - Helmlingen (VSG)
- Westliches Hanauer Land (FFH)
- Rheinniederung und Hardtebene zwischen Lichtenau und Iffezheim (FFH)
- Rheinniederung von der Rench- bis zur Murgmündung (VSG)
- Rheinniederung zwischen Wintersdorf und Karlsruhe (FFH)
- Rheinniederung Neuburg-Wörth (FFH)
- Goldgrund und Daxlander Au (VSG)
- Rheinniederung Elchesheim - Karlsruhe (VSG)
- Hördter Rheinaue inklusive Kahnbusch und Oberscherpfer Wald (VSG)
- Hördter Rheinaue (FFH)
- Rheinniederung von Karlsruhe bis Philippsburg (FFH)
- Rheinniederung Karlsruhe - Rheinsheim (VSG)
- Rheinniederung Germersheim-Speyer (FFH)
- Rheinniederung von Philippsburg bis Mannheim (FFH)
- Lampertheimer Altrhein (FFH + VSG)
- Berghausener und Lingenfelder Altrhein mit Insel Flotzgrün (VSG)
- Wagbachniederung (VSG)
- Rheinniederung Altlußheim - Mannheim (VSG)
- Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen (FFH)
- Otterstadter Altrhein und Angelhofer Altrhein inklusive Binsfeld (VSG)
- Neuhofener Altrhein mit Prinz-Karl-Wörth (VSG)
- Rheinniederung Ludwigshafen-Worms (FFH)
- Maulbeeraue (FFH)
- Oberrhein von Worms bis Mainz (FFH)
- Eich-Gimbsheimer Altrhein (FFH +VSG)
- Hessisches Ried mit Kühkopf-Knoblochsaue (VSG)
- Kühkopf-Knoblochsaue (FFH)
- Wanderfischgebiete im Rhein (FFH)
- Großer Goldgrund bei Hessenaue (FFH)
- NSG Kisselwörth und Sändchen (FFH + VSG)
- Ginsheimer Altrhein (FFH)
- Mainmündung und Ginsheimer Altrhein (VSG)
- Inselrhein (VSG)
- Rettbergsaue bei Wiesbaden (FFH)
- Rheinniederung Mainz-Bingen (FFH)
- Rheinaue Bingen-Ingelheim (VSG)
- Mittelrhein (FFH)
- Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub (FFH)
- NSG Urmitzer Werth (FFH + VSG)
- Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef (FFH)
- Vogelschutzgebiet 'Unterer Niederrhein' (VSG)
Frankreich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Vallée du Rhin d’Artzenheim à Village-Neuf (VSG)
- Secteur Alluvial Rhin-Ried-Bruch, Haut-Rhin (FFH)
- Vallée du Rhin de Strasbourg à Marckolsheim (VSG)
- Secteur Alluvial Rhin-Ried-Bruch, Bas-Rhin (FFH)
- Vallée du Rhin de Lauterbourg à Strasbourg (VSG)
Niederlande
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Rijntakken (FFH + VSG)
- Ketelmeer & Vossemeer (VSG)
- IJsselmeer (VSG) (Mündungsgebiet)
- Loevestein, Pompveld & Kornsche Boezem (FFH)
- Biesbosch (FFH)
- Hollands Diep (FFH + VSG)
- Haringvliet (FFH + VSG)
- Markermeer & IJmeer (FFH)
- Krammer-Volkerak (FFH + VSG)
- Oosterschelde (FFH + VSG)
- Grevelingen (FFH + VSG)
- Haringvliet (FFH + VSG)
- Veerse Meer (VSG)
- Voordelta (FFH + VSG) (Mündungsgebiet)
Großschutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In den Niederlanden liegt derNationalpark De Biesbosch am Zusammenfluss von Rhein und Maas.
In Deutschland grenzen einigeNaturparks an den Rhein: derNaturpark Südschwarzwald am Hochrhein, derGeo-Naturpark Bergstraße-Odenwald am Oberrhein, am Mittelrhein derNaturpark Rhein-Taunus, derNaturpark Nassau, derNaturpark Rhein-Westerwald,Naturpark Siebengebirge undNaturpark Rheinland.
Naturschutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Entlang des Rheins liegen zahlreiche Naturschutzgebiete. Von besonderer Bedeutung sind beispielsweise die 13 km langeRheinschlucht desVorderrheins, dasRheindelta in Vorarlberg, das mit demEuropadiplom ausgezeichnete NaturschutzgebietWollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee am Seerhein und dieTaubergießen am Oberrhein.
Ramsar-Gebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Entlang des Rheins befinden sich mehrere Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiete). Unter anderem sind das Bodensee-Rheindelta in Österreich, das grenzüberschreitende GebietOberrhein zwischen Weil am Rhein und Karlsruhe in Frankreich und Baden-Württemberg, dieRheinauen zwischen Eltville am Rhein und Bingen am Rhein in Hessen und Rheinland-Pfalz, derUntere Niederrhein in Nordrhein-Westfalen sowie mehrere Gebiete im Rheindelta in den Niederlanden nach der Ramsar-Konvention geschützt.
Verschmutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Plastikfracht
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein wurde 2014 als vermutlich erster Meereszufluss weltweit auf seineKontamination durchPlastikpartikel untersucht.[60] Bereits imTomasee werden 270 Kunststoffpartikel in Filtrat von 1.000 Litern aus der Rheinquelle gefunden. MittelsInfrarotspektroskopie konnten zehn Kunststoffarten identifiziert werden. Rund 80 Prozent der Partikel warenPolypropylen und 10 ProzentPolyethylen. Die restlichen 10 Prozent waren überwiegendPolystyrol,PVC undABS.[61] Das Forschungsteam umAndreas Fath (Hochschule Furtwangen) schätzte, dass der Rhein mindestens acht Tonnen jährlich in die Nordsee befördert.
2015 untersuchten Forscher derUniversität Basel das Rheinwasser. Die gemessenen Konzentrationen lagen mit durchschnittlich 892.777 Partikeln pro Quadratkilometer bei den höchsten bisher weltweit: AmRheinknie bei Basel noch unter der imGenfersee (220.000 Partikel/km²,zwischen Basel und Mainz 202.900 Partikel/km²), im BereichRhein-Ruhr jedoch zehnfach höher, bei im Mittel 2,3 Millionen Partikel/km². Die Spitze lag mit 3,9 Mio. Partikel/km² 15 Kilometer vor derniederländischen Grenze beiRees. Hochgerechnet ergebe die Plastikfracht des Rheins ins Meer 191 Mio. Partikel/km², ca. zehn Tonnen pro Jahr. Als auffällig wurde bezeichnet, dass neben Faser- und Fragmentteilchen vor allem Plastikkügelchen gefunden wurden, was auf einen industriellen Einleiter unbekannter Herkunft hinweise.[62]
Am 15. September 2018 wurde zum ersten Mal derRhine Cleanup Day[63] veranstaltet. Freiwillige sammelten am RheinuferMüll.[64][65]
Schadstoffbelastung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schadstoff | 1985 | 1992 | 2000 |
---|---|---|---|
Ammonium-N2 | 37.000 | 16.800 | 6.800 |
AOX | 4.675 | 890 | 1.100 |
Blei | 550 | 330 | 250 |
Cadmium | 9 | 5,9 | 5,1 |
Chrom | 500 | 220 | 150 |
Phosphor (total) | 32.000 | 13.000 | 13.000 |
Quecksilber | 6 | 3,2 | 1,6 |
Zink | 3.600 | 1.900 | 1.400 |
Die Schadstoffbelastung des Rheins hat seit etwa 1960 kontinuierlich abgenommen.[66] Dies ist zum einen auf die systematische Abwasserreinigung durch den Bau vonKläranlagen zurückzuführen und zum anderen auf die Tatsache, dass dieIndustrie immer weniger mitChemikalien undSchwermetallen belasteteAbwässer in den Rhein einleitet. Trotz der deutlichen Reduzierung der Gewässerbelastung durch Haushalts- und Industrieabwässer transportiert der Rhein noch immer Schwermetalle und Chemikalien wie Pestizide in Richtung Nordsee und belastet damit die Trinkwasserversorgung der Rheinanlieger. Die in der Tabelle angegebenen Werte beziehen sich auf die MessstelleBimmen am Niederrhein. Diese Daten werden von derInternationalen Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) veröffentlicht.
Am 1. November 1986 ereignete sich derGroßbrand von Schweizerhalle. In einer Lagerhalle der FirmaSandoz inSchweizerhalle beiBasel am Rhein brach ein Feuer aus; mit demLöschwasser gelangten Chemikalien (insbesondere Phosphorsäureester und Quecksilberverbindungen) in den Rhein und vernichteten dort einen großen Teil des tierischen und pflanzlichen Lebens. Flora und Fauna erholten sich in den folgenden Monaten und Jahren; Hochwasser trugen dazu besonders bei. Durch den verstärkten Aus- und Neubau von Kläranlagen und weitere Maßnahmen zum Gewässerschutz hat sich die Rheinbiozönose wieder erholt, war danach aber stärker vonNeozoen besiedelt als zuvor. Als Folge dieses Unfalls wurde dieLöschwasserrückhalterichtlinie erlassen. Sollte dennoch eine Schadenslage auftreten, wirdRheinalarm ausgelöst.
Andere den Rhein belastende Giftstoffe, zum BeispielMikroverunreinigungen durchPestizide und Rückstände vonMedikamenten,Kosmetika undReinigungsmitteln, sind in der Tabelle nicht berücksichtigt. So trägt der Rhein bei Basel über ein ganzes Jahr betrachtet unter anderem mehr als 42 Tonnen des SüßstoffsAcesulfam oder rund 13 Tonnen des AntidiabetikumsMetformin in Richtung Nordsee.[67]Greenpeace hat nach Messungen besonders in der Nähe von Industriegebieten (Dormagen,Krefeld) erhöhte Mengen anMikroplastik gefunden.[68] Pro Jahr trägt der Rhein mit schätzungsweise 473 Tonnen Mikroplastik zu demPlastikmüll in den Ozeanen bei.[69]
Klimawandel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Langjährige Untersuchungen zeigen einen deutlichen Zusammenhang der Wassertemperaturen im Rhein mit den Lufttemperaturen in seinem Einzugsgebiet. Besonders hohe Lufttemperaturen, wie zum Beispiel in den Sommern 2003 und 2006, spiegeln sich in den Wassertemperaturen wider. Von 1978 bis 2011 stieg die Wassertemperatur im Schnitt um etwa 1 bis 1,5 °C an. Der Anstieg war nicht gleichmäßig; besonders ausgeprägt war er in den Jahren 1987 bis 1989. Dies wurde durch dieNordatlantische Oszillation (NAO), die zu der Zeit besonders stark war, verursacht. Die NAO sorgt dafür, dass im Winter warme Meeresluft nach Westeuropa einströmt. Die Kraftwerke, die Wärme einleiten, heizen das Wasser zusätzlich auf. Rund 60 % der genehmigten Wärmeeinleitungen erfolgen über den Rhein, insbesondere auf einem kurzen Stück zwischen Karlsruhe und Worms. Die Temperaturerhöhung bis Mainz kommt hauptsächlich von den Wärmeeinleitungen auf dieser Strecke und nur zu einem kleinen Teil von der natürlichen Erwärmung. Die großen Nebenflüsse Neckar, Main und Mosel tragen in den Winter- und Herbstmonaten überwiegend zu einer geringen Entlastung bei, während in den Sommermonaten keine Entlastung messbar ist. Außerdem gibt es mehr Tage mit Wassertemperaturen von über 22 °C oder über 25 °C. In den 2000er Jahren waren es deutlich mehr als in den Jahrzehnten davor.[70]
Wirtschaftliche Nutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Trinkwasser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Viele Städte entnehmen Wasser aus dem Rhein zur Trinkwassergewinnung, dabei handelt es sich meist um Uferfiltrat wie bei demWasserwerk Koblenz-Oberwerth oder demWasserwerk auf derPetersaue, das die Stadt Mainz versorgt. Die Niederlande sind darauf besonders angewiesen.
Es gibt Verfahren mit einem System vonSchluckbrunnen und Förderbrunnen wie imWasserwerk Schierstein, das an derWasserversorgung Wiesbadens einen erheblichen Anteil hat.
Um bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen schnell reagieren zu können, wurden mit dem Warn- und Alarmplan Rhein sieben internationale Hauptwarnzentralen zwischen Basel undArnheim eingerichtet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Schadstoffwelle kann über eine mathematische Simulation (Rheinfließzeitmodell) ermittelt werden.
Weinanbau und Weinkultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerWeinanbau prägt den Natur- und Kulturraum des Rheins. Landschaftsnamen wieRheingau,Rheinhessen oderKaiserstuhl (Baden) sind gleichzeitigWeinbaugebiete. Besonders schwer ist der Weinanbau in denSteillagen desMittelrheintales. An vielen Stellen war die Umwandlung in großflächigere mit Maschinen bebaubare Parzellen nicht möglich. Da aber der Wein in den Steillagen der schiefrigen Hänge besonders gut wird, lohnt sich hier doch manche Mühe. Der Wein ist ein Wirtschaftsfaktor für die Region.
Kraftwerke am Rhein
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Wasserkraftwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]An den Quellflüssen des Rheins erzeugen dieKraftwerke Hinterrhein und dieKraftwerke Vorderrhein mit mehreren Speicherseen und Kraftwerkszentralen elektrischen Strom. Vom Alpenrhein bis zum mittleren Oberrhein gibt es zahlreicheLaufwasserkraftwerke.
- Alpenrhein:Reichenau
- Hochrhein:Schaffhausen –Neuhausen –Rheinau –Eglisau-Glattfelden –Reckingen –Albbruck-Dogern –Laufenburg –Säckingen –Ryburg-Schwörstadt – Rheinfelden (alt –neu) –Augst / Wyhlen –Birsfelden
- Oberrhein mit Rheinseitenkanal:Kembs –Ottmarsheim –Fessenheim –Vogelgrun –Marckolsheim –Rhinau –Gerstheim –Straßburg –Rheinau-Gambsheim –Iffezheim
Steinkohlekraftwerke
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Zu den großen Dampfkraftwerken am Oberrhein, die mit Steinkohle betrieben werden und dem Fluss Kühlwasser entnehmen, zählen dasRheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe und dasGrosskraftwerk Mannheim. Am Niederrhein liegen dasKraftwerk Duisburg-Walsum, dasKraftwerk Voerde (2017 stillgelegt) sowie das ehemaligeKraftwerk Reisholz (1908–1966), das 1918 das größte Steinkohlekraftwerk der Welt war.
Kernkraftwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aktive
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am Rhein liegt ein seit Ende 1984 aktives Kernkraftwerk: dasKernkraftwerk Leibstadt (Rheinkilometer 107; beiWaldshut-Tiengen an derGrenze zwischen Deutschland und der Schweiz). Es hat einenSiedewasserreaktor mit einer elektrischen Nettoleistung von 1220 MW.
Ehemalige
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vier am Rhein liegendeKernkraftwerke mit insgesamt sieben Reaktorblöcken wurden stillgelegt.Im Folgenden sind die Kernkraftwerke in Abflussrichtung des Rheins sortiert.
Fessenheim (F)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasKernkraftwerk Fessenheim liegt an Rheinkilometer 210 in Frankreich auf der Westseite desRheinseitenkanals(Grand Canal d’Alsace). Es hat zwei baugleiche Druckwasserreaktoren mit einer elektrischen Nettoleistung von je 880 Megawatt el. Bei einem Wirkungsgrad von ungefähr 33 % wurden von beiden Reaktoren zusammen etwa 3.600 MW Abwärme in den Kanal geleitet; das KKW hat keine Kühltürme. Das entsprach dem Heizwert von etwa 360.000 Litern Öl pro Stunde. Laut französischer Genehmigung vom 26. Mai 1972 durften die beiden Blöcke des KKW den Rhein im Juni, Juli und August um 4 °C, im September, Oktober, November, März, April und Mai um 6,5 °C erwärmen. Im Dezember, Januar und Februar durfte der Rhein um 7 °C wärmer werden. Das KKW durfte den Rhein bis auf 30 Grad aufheizen.
ImHitzesommer 2003 führte die Fessenheimer Abwärme zu einer Temperaturerhöhung desRheinseitenkanals von 1,7 °C.[71] Anfang August 2018 musste wegen derDürre und Hitze in Europa einer der beiden Reaktoren ausgeschaltet werden.[72]
Reaktor 1 wurde am 22. Februar 2020 und Reaktor 2 am 29. Juni 2020 abgeschaltet, womit das Kraftwerk ganz und endgültig vom Netz ging.[73]
Philippsburg (D)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das ehemaligeKernkraftwerk Philippsburg liegt am Rheinkilometer 389 und besteht aus zwei Reaktorblöcken. Block 1 ging 1979 ans Netz und wurde im März 2011 stillgelegt (Atom-Moratorium nach derNuklearkatastrophe von Fukushima); Block 2, einDruckwasserreaktor mit einer nominellen Nettoleistung von 1.402 MW el, ging 1984/85 in Betrieb. Er wurde teilweise mit Rheinwasser gekühlt. Er wurde gemäßAtomausstieg 2011 am 31. Dezember 2019 abgeschaltet.
Biblis (D)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das ehemaligeKernkraftwerk Biblis liegt an Rheinkilometer 455. Es hatte zwei Reaktorblöcke von 1300 MW und nutzte den Rhein teilweise zur Kühlung. Um unabhängig von Rheintemperatur und -wasserführung zu sein, waren zusätzlich Kühltürme vorhanden. Das Kraftwerk wurde 2011 stillgelegt.
Mülheim-Kärlich (D)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DasKernkraftwerk Mülheim-Kärlich war auf eine Leistung von 1.300 Megawatt ausgelegt. Seit seinem Bau durch den EnergiekonzernRWE war das Kernkraftwerk umstritten, nicht zuletzt wegen seiner Lage imerdbebengefährdetenNeuwieder Becken. Wegen dieser Gefährdung wurde das Reaktorgebäude ohne neuesBaugenehmigungsverfahren 70 Meter vom ursprünglich geplanten Standort errichtet.
Dies führte dazu, dass das Kernkraftwerk 1988 – nach knapp zwei Jahren imProbe- und genau 100 Tagen im Regelbetrieb – aufgrund einer richterlichen Entscheidung vom Netz genommen werden musste. Die rheinland-pfälzische Landesregierung erteilte 1991 zwar eine veränderte Baugenehmigung, die vomOberverwaltungsgericht Koblenz 1995 jedoch erneut aufgehoben wurde. Diese Entscheidung hat dasBundesverwaltungsgericht in Berlin 1998 in letzterInstanz bestätigt. Nach Meinung des Gerichts hätten die Erkenntnisse über die Erdbebengefährdung ein vollständig neues Genehmigungsverfahren erfordert. Im Jahr 2001 wurde das Kraftwerk endgültig stillgelegt.
Das KKW Mülheim-Kärlich war das erste größere in Deutschland, das zurückgebaut wurde.[74] Nachdem 2002 die Uranbrennstäbe aus dem Reaktorblock entfernt wurden, begannen 2004 die eigentlichen Rückbauarbeiten. Sie sollen bis Ende der 2020er-Jahre abgeschlossen sein. Nach seiner weitgehenden Dekontaminierung wurde der größte Teil des Kraftwerksgeländes an ein Recyclingunternehmen verkauft, das für 2015 den Abriss des 160 Meter hohen Kühlturms plante. Die Kosten für den Rückbau des gesamten KKW wurden auf ca. 750 Mio. Euro geschätzt. 2016 trat das Unternehmen jedoch vom Kaufvertrag zurück, so dass es erst 2019 zuAbriss und Sprengung des Kühlturms kam.
Gewinnung von Rheingold
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine Besonderheit aus der Geschichte der Nutzung war die Gewinnung von Gold aus dem Sand des Rheins zur Prägung vonFlussgolddukaten. Sie sind durch die Umschrift EX AURO RHENI (= aus dem Gold des Rheins) erkennbar.[75]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein ist auf weite Strecken Schifffahrtsstraße und dazu beidseitig von Eisenbahnlinien und Autobahnen begleitet. Vor allem an Schnittstellen mit anderen Handelsachsen bildeten sich bedeutende Wirtschaftsstandorte aus (so Köln, Koblenz, Mainz, Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe, Straßburg, Basel).
Für dieChemie mit Kohle/Teerfarben, diePetrochemie, dieKunststoffindustrie und dieÖlraffinerien werden Kohle und Erdölprodukte billig herangeschafft und weiterverarbeitet; dieChlorchemie (Polyvinylchlorid) bekommt ihr Salz durch die Massentransportschifffahrt. Das Transportaufkommen 2005 betrug 236,765 Mio. Tonnen. Bedeutendster Wirtschaftsfaktor nach Handel und Industrie ist derTourismus.
Rheinschifffahrt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein ist von seinen Mündungsarmen imRhein-Maas-Delta bis Basel für größere Schiffe undSchubverbände schiffbar. VonBreisach bis kurz vor Basel wird die Schifffahrt und der wesentliche Teil des Rheinwassers durch den vollständig auf französischem Gebiet liegendenRheinseitenkanal geführt, der die Grenze bildende Restrhein hat für die Schifffahrt keine Bedeutung. Schiffe mit flachen Aufbauten, die in Basel dieMittlere Brücke passieren können, können bis zum HafenRheinfelden fahren.
Wegen der ausgebauten Fahrrinne und der jahreszeitlich ziemlich regelmäßigen Niederschläge in seinem Einzugsgebiet ist der Rhein von der Mündung bis zum HafenRheinfelden weitgehend problemlos ganzjährig schiffbar. Vor Abschluss des Ausbaus waren bis 1988 am Mittelrhein nochLotsen üblich. Am Oberrhein, zwischen Mannheim und Iffezheim, sind gelegentlich immer noch Lotsen tätig. Oberhalb des Rheinfalls ist der Rhein bis zur Brücke beiNeuhausen am Rheinfall für jeden Schiffsverkehr gesperrt. Von der Rheinbrücke in Schaffhausen bis nach Konstanz besteht in den Sommermonaten eine durchgehende Schiffsverbindung; das Stauwehr in Schaffhausen sorgt in diesem Bereich für einen gleichbleibenden Wasserstand bisDiessenhofen. Da die dortige Brücke sehr niedrig ist, senken manche Schiffe für die Durchfahrt ihr Ruderhaus ab. Flussaufwärts vonStein am Rhein ist der Rhein nicht reguliert, daher je nach Wasserstand schiffbar. Der Alpenrhein ist für die Schifffahrt ganz gesperrt, der „Alte Rhein“ aber auf zwei Kilometern von der Mündung bis nachRheineck SG schiffbar.

Die Schifffahrt auf dem Rhein und seinen Zuflüssen hat eine lange Tradition, weil schon vor der Neuzeit wichtige Wirtschafts- und Industriegebiete Europas über das Flusssystem verbunden waren oder sogar an seinen Ufern lagen. Der Rhein gehört zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt.
Nach demWiener Kongress trat 1816 in Mainz eine Kommission (die spätere Zentralkommission für die Rheinschifffahrt) zusammen, um für die Rheinschifffahrt auf der Strecke von Basel bis zur Nordsee eine gemeinsame Übereinkunft der Rheinuferstaaten zu erarbeiten. DieRheinschiffahrtsakte vom 31. März 1831 (Mainzer Akte) garantierte die Freiheit der Schifffahrt bis ins offene Meer, schaffte dasStapelrecht in Köln und Mainz ab und verpflichtete die Uferanliegerstaaten, Schifffahrtshindernisse zu beseitigen. Man begradigte ab 1817 den Oberrhein, damit er überhaupt erst gut schiffbar würde. DieRevidierte Rheinschiffahrtsakte vom 17. Oktober 1868 (Mannheimer Akte) enthält die überwiegend noch heute gültigen Grundsätze der Rheinschifffahrt und befreite die Schifffahrt von Abgaben und Zöllen. Man schufRheinschifffahrtsgerichte. Seit 1920 residiert imPalais du Rhin in Straßburg dieZentralkommission für die Rheinschifffahrt, in der die Schweiz, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und Belgien vertreten sind.
Von Basel an rheinabwärts gilt die von derZentralkommission für die Rheinschifffahrt beschlossene Rheinschifffahrtspolizeiverordnung sowie zahlreiche weitere, die Sicherheit des Verkehrs und der Schiffe regelnden Vorschriften. Die zulässigen Größen und Formationen der Schiffe und Schubverbände sind von Basel bisBad Salzig (km 564,3) in derWasserstraßenklasse VIb, anschließend in der Klasse VIc geregelt.
Die Uferstaaten übernehmen diese Vorschriften in ihr eigenes, nationales Recht.[76] Die schifffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben auf dem Rhein werden von den Anrainerstaaten auf ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet wahrgenommen. Dazu haben die betroffenen deutschen Bundesländer dieWasserschutzpolizei eingesetzt. In Nordrhein-Westfalen untersteht sie der Direktion Wasserschutzpolizei beim Polizeipräsidium Duisburg. Mainz ist der Sitz des Wasserschutzpolizeiamtes Rheinland-Pfalz und in Mainz-Kastel ist die Wasserschutzpolizeiabteilung der Hessischen Bereitschaftspolizei ansässig. DasRegierungspräsidium Karlsruhe umfasst schließlich für Baden-Württemberg die Wasserschutzpolizei als Referat der Landespolizeidirektion.
Deutschland und Frankreich haben für die Strecke auf dem Oberrhein, auf der der Rhein die Grenze zwischen beiden Ländern bildet, im Jahr 2000 eine Zusammenarbeit bei der Wahrnehmung schifffahrtspolizeilicher Aufgaben vereinbart.[77] Daraufhin wurde 2012 die deutsch-französische Wasserschutzpolizei (Compagnie fluviale de gendarmerie du Rhin) mit dem Sitz inKehl und Außenstellen inGambsheim undVogelgrun eingerichtet, die ihren Dienst mit eigenen Booten und gemischten Besatzungen versieht.[78]
Im Februar 2024 begann auf dem Rhein in Deutschland die Einführung der ferngesteuerten kommerziellen Binnenschifffahrt.[79]
Bundeswasserstraße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein ist von der deutsch-schweizerischen Grenze unterhalb von Basel bis zur deutsch-niederländischen Grenze eine deutscheBundeswasserstraße.[80] Wegen des parallel auf der französischen Seite verlaufendenRheinseitenkanals hat das auf der Restrhein-Strecke von Basel bis Breisach jedoch untergeordnete Bedeutung.[81]
Zuständig für die Verwaltung der Bundeswasserstraßen ist als Mittelbehörde des Bundes dieGeneraldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Für den Rhein unterstehen ihr
- dasWasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein (zuständig von der schweizerischen Grenze beiBasel bis zurWeisenauer Brücke bei Mainz: km 170,0–493,5) und
- dasWasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein (zuständig im Anschluss bis zur niederländischen Grenze: km 493,5–857,7re/865,5li).
Kanalverbindungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Rhein hat über Kanäle Verbindungen zu anderen Flüssen:
- Der Mülhauser Kanal (Canal de Mulhouse) zweigt unterhalb von Basel beiKembs vomRheinseitenkanal ab und trifft inMülhausen auf denRhein-Rhône-Kanal (Canal du Rhône au Rhin), ist aber nur noch für den Tourismus interessant.
- DerRhein-Marne-Kanal (Canal de la Marne au Rhin) verbindet mit zwei Kanaltunneln über zwei Wasserscheiden Straßburg über Mosel und Marne mit der Seine bei Paris, für Sportboote und kleinere Schiffe geeignet. Dieser Kanal ist nochmals über die Mosel,Saar undSaarkanal mit dem Rhein verbunden.
- Über denMain und denMain-Donau-Kanal zurDonau verläuft die kürzeste schiffbare Verbindung zwischen derNordsee und demSchwarzen Meer.
- Ab Duisburg verbindet derRhein-Herne-Kanal und ab Wesel derWesel-Datteln-Kanal den Rhein mit demDortmund-Ems-Kanal, der dieEms erreicht. Von ihm zweigt als wichtige West-Ost-Verbindung durchsNorddeutsche Tiefland zuWeser,Elbe undOder derMittellandkanal ab.
- Die Maas bei Venlo sollte 1626 mit derFossa Eugeniana ab Rheinberg und 1809 nach dem Willen Napoleons durch denNordkanal ab Neuss angeschlossen werden. Beide Projekte wurden begonnen, aber nicht fertiggestellt.
- InNijmegen (km 887,1) zweigt derMaas-Waal-Kanal ab.
- AbTiel (km 913,5) verbindet derAmsterdam-Rhein-Kanal die Waal mit Amsterdam.
- Bei km 926,1 besteht über denKanal von Sint Andries eine Verbindung zur Maas.
- BeiWoudrichem (km 952,5) ist die Zufahrt zur Afgedammte Maas.
- InGorinchem (km 955,5) zweigt derMerwede-Kanal zum Amsterdam-Rhein-Kanal ab.
Des Weiteren gibt es einige unverwirklichteSchifffahrtskanalprojekte in den Alpen, die den Rhein mitRhone oderPo verbunden hätten.
Rhein-Pegel
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AnPegeln werden die aktuellen Wasserstände angezeigt und elektronisch gespeichert. Die Messwerte werden an die zuständige Wasser- und Schifffahrtsdirektion und an dieBundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz übertragen. Automatische Anrufbeantworter (in Deutschland Ortsvorwahl plus 19429) und behördliche Internetangebote der Anliegerstaaten informieren die Öffentlichkeit ständig über Veränderungen.
Die wichtigsten Schifffahrtspegel am Rhein sind:Konstanz,Rheinfelden,Basel-Rheinhalle,Iffezheim,Maxau,Speyer,Mannheim,Worms,Mainz,Oestrich,Bingen,Kaub,Koblenz,Andernach,Oberwinter,Bonn,Köln,Düsseldorf,Duisburg-Ruhrort,Wesel,Rees,Emmerich am Rhein,Lobith,Pannerdense Kop, IJsselkop,Nijmegen Hafen,Tiel,Zaltbommel,Vuren,Krimpen,Dordrecht undRotterdam.
Am wichtigsten für die Schifffahrt innerhalb der frei fließenden Rheinstrecke sind die Pegel Duisburg-Ruhrort, Kaub und Karlsruhe-Maxau. Duisburg ist ausschlaggebend für die Strecke bis Koblenz, Kaub und Karlsruhe-Maxau für die südlicheren Rheinabschnitte. Die Wasserstände an den Pegeln (umgangssprachlich kurz: Pegelstände) sind wichtig für die Ladetiefe, die sich aus der möglichenTauchtiefe beiNiedrigwasser bestimmt. Man lädt so beispielsweise 80 bis 120 cmauf denPegel Kaub je nach Risikobereitschaft. Gegebenenfalls muss bei Niedrigwasser ein Hafen oder eine Reede angelaufen werden, um das Schiff zuleichtern. Für dieBergfahrt auf dem Mittelrhein war dies zum Beispiel bis in die 1970er Jahre in Bad Salzig für Tankschiffe möglich und in St. Goarshausen für sonstige Ladungen, doch hat diese Praxis an Bedeutung verloren. Wenn die Schiffe nicht mehr volle Ladung transportieren können, verteuert sich die Fracht. Deshalb erheben dieFrachtschifffahrtsunternehmen bei niedrigen Wasserständen an den Pegeln Duisburg-Ruhrort, Köln und Kaub einenKleinwasserzuschlag (Kwz).
Für alle Rheinpegel sind die Hochwassermarken I und II in der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung festgelegt. Ab Hochwassermarke I soll nur noch im mittleren Drittel des Fahrwassers gefahren werden, zu Tal maximal mit 20 km/h (Ausnahme: auf Gebirgsstrecke 24 km/h). Die Wasserschutzpolizei überwacht die Einhaltung. Wird die Hochwassermarke II erreicht oder überschritten, wird im betreffenden Bereich die Schifffahrt völlig gesperrt.Näheres dazu ist bei „Pegel Köln“ beschrieben.
Flussübergänge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Brücken
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Brücken prägen dasErscheinungsbild des Rheins wesentlich mit. Die erste Brücke über den Rhein ließJulius Cäsar 53 v. Chr. beiUrmitz errichten; dieRömer benutzten dabei (wie später die Brückenbauer desMittelalters und derFrühneuzeit) die BaustoffeStein oderHolz. Brücken zur Römerzeit lagen etwa beiBad Zurzach,Stein am Rhein,Kaiseraugst,Breisach am Rhein,Straßburg,Mainz,Koblenz undKöln.[82]
In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren alle Brücken über den Rhein unterhalb von BaselSchiffbrücken,[83] die geöffnet werden konnten, um Schiffe und die großenRheinflöße passieren zu lassen. Ein Wandel ergab sich durch dieIndustrialisierung, die ein größeres Verkehrsaufkommen sowie neue Baumaterialien und Techniken mit sich brachte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allemEisenbahnbrücken, die durch die Größe und das Material (Stahl) einen neuen Akzent setzten (vgl.Hohenzollernbrücke inKöln). Viele Eisenbahnbrücken wurden auchaus militärischen Aspekten gebaut, zum Beispiel die alsBrücke von Remagen bekannteLudendorff-Brücke.
In der Hochzeit derModerne und desAutomobilverkehrs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahmen zahlreiche neueStraßenbrücken, darunter großeAutobahnbrücken, die Führung bei den Neubauten, deren Erscheinungsbild neben Stahl und demWerkstoffBeton auch neue Brückenbautechniken mitbestimmten. Einen relativ neuen Akzent setzen seit Ende des 20. JahrhundertsFußgänger- undRadfahrerbrücken (in der Schweiz: «Velobrücken») (vgl.Passerelle des deux Rives zwischenStraßburg undKehl).
Fähren
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Neben den Brücken spielenFähren unterschiedlicher Größe eine wichtige Rolle. Die früher alsFliegende Brücken bezeichnetenGierseilfähren stellten im 19. Jahrhundert noch einen Großteil der Rheinquerungen her. Von der Strömung angetriebene Fähren existieren noch inBasel und beiRastatt; sie haben überwiegend touristischen Nutzen. Der Bautyp wurde im 19. Jahrhundert zunächst durchDampffähren, später durch Motorfähren abgelöst. Im Mittelrheintal sind zwischen Wiesbaden und Koblenz auf über 80 Flusskilometern sowie zwischen Neuwied und Bonn auf über 40 Kilometern keine Brücken, sondern nur Fährverbindungen vorhanden. Im Bereich der etwa 50 Kilometer betragenden längsten Flussstrecke ohne Straßenbrücke des Oberrheins zwischen Worms und Mainz gibt es zwei Autofähren.
Seilbahnen
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Den Rhein überqueren zweiSeilbahnen. DieKölner Rheinseilbahn wurde zurBundesgartenschau 1957 in Höhe derZoobrücke erbaut.
In Koblenz wurde als Attraktion und ökologisch sinnvolle Verkehrsverbindung zurBundesgartenschau 2011 dieRheinseilbahn errichtet. Die 890 Meter langeDreiseilumlaufbahn verbindet dieRheinanlagen mit dem Plateau vor derFestung Ehrenbreitstein. Es ist die größte Seilbahn ihrer Art nördlich der Alpen in Deutschland. Um den UNESCO-Welterbe-Status derKulturlandschaft Oberes Mittelrheintal nicht zu gefährden, war der Betrieb nur bis November 2013 mit anschließendem Abbau der Anlage vorgesehen. Die UNESCO hat am 19. Juni 2013 inPhnom Penh auf der 37. Sitzung des Welterbekomitees beschlossen, den Betrieb der Seilbahn bis 2026 zu erlauben. In diesem Jahr endet die technisch längstmögliche Betriebsdauer.[84]

Häfen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]An der Rheinmündung befindet sich derHafen Rotterdam, einer derweltgrößten Seehäfen. Er verdankte seinen Aufschwung der Industrialisierung in den über den Rhein erreichbaren Wirtschaftszentren wie demRuhrgebiet. Unter den sieben dem Güterumschlag nach größten deutschenBinnenhäfen waren 2010 sechs Rheinhäfen. DieDuisburg-Ruhrorter Häfen gelten als größter Binnenhafen Europas. DieHäfen der Stadt Köln haben zusammen den zweitgrößten Binnenhafenbetrieb in Deutschland. Die nächstgrößten deutschen Rheinhäfen sindLudwigshafen,Neuss,Mannheim undKarlsruhe.[85] DerPort Autonome de Strasbourg ist der zweitgrößte Binnenhafen Frankreichs.
DieSchweizerischen Rheinhäfen in Basel sind eine bedeutende Drehscheibe für denImport und Export der Schweiz.
Kilometrierung
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Die bestehendeKilometrierung für die Schweiz, Deutschland und die Niederlande gilt seit dem 1. April 1939; sie rechnet abKonstanz und ersetzt alle vorherigen Einteilungen. Ihr Nullpunkt liegt in der Achse deralten Konstanzer Rheinbrücke und endet mit Kilometer 1036,20 westlich vonHoek van Holland (Einmündung in die Nordsee bei Kilometer 1032,80). Nach ihr richten sich dieSchifffahrt und alle Behörden. Diese Kilometrierung misst:[86]
Ort | Rhein-km | Rhein-Abschnitt | Länge des Abschnitts |
---|---|---|---|
0 | Obersee (Bodensee) | ||
Konstanz | km 000 | ||
Seerhein, Untersee und Hochrhein | 167 km | ||
Basel | km 167 | ||
Oberrhein | 362 km | ||
Bingen | km 529 | ||
Mittelrhein | 159 km | ||
Köln | km 688 | ||
Niederrhein | 0,177,5 km | ||
Grenze Deutschland-Niederlande | 0,km 865,5 | ||
Deltarhein | 0,170,7 km | ||
westlich von Hoek van Holland | ,km 1036,2 |
Geologisch gesehen beginnt der Mittelrhein jedoch schon in der Nähe von Mainz, wo der Rhein in dasMainzer Becken einfließt, und endet bereits oberhalb vonBonn mit dem Eintritt in dieNiederrheinische (Kölner) Bucht.
Ab demPannerdense Kop (km 867) unterhalb vonMillingen in den Niederlanden läuft die Kilometrierung in den drei RheinarmenWaal,Nederrijn undIssel gleichlautend weiter. In der Schifffahrt ist es deshalb wichtig, bei einer Kilometerangabe immer auch das jeweiligeFahrwasser zu nennen. Auf niederländischen Strecken ist die Kilometerbezeichnung durch Tafeln mit weißen Ziffern auf schwarzem Grund an jeweils nur einemUfer angebracht und es werden nur die vollen Kilometer angezeigt.

Auf deutschen Strecken zeigen große, rechtwinklig zurStromachse an beiden Ufern stehende Tafeln die vollen Rheinstrom-Kilometer an. Die 500-Meter-Marken tragen ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Die übrigen 100-Meter-Marken (Hektometer), etwa 100 cm × 50 cm große Rechtecke und meistens ausBeton, sind direkt im Ufer eingelassen. Sie sind mit den Ziffern 1 bis 4 und 6 bis 9 beschriftet.
Auf der deutsch-schweizerischen Rheinstrecke zwischenStein am Rhein und Basel (Hochrhein) misst die Zählung das deutsche Rheinufer ab. Dasselbe Prinzip findet auf der deutsch-französischen Rheinstrecke zwischen Basel undLauterbourg Anwendung. Auf der übrigen Strecke zählt man die Länge der Strommittellinie.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1806 begannJohann Gottfried Tulla, der Leiter des Flussbauwesens inBaden, mit der Erstellung einer zusammenhängenden Karte des Rheins. Ab 1826 wurde unter Tullas Leitung mit derRheinbegradigung begonnen, dadurch wurde der Rhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt. Eine durchgehende Längenvermessung wurde aber erst 1839 beendet und im Jahresbericht derCentral-Commission für die Rheinschifffahrt von 1844 veröffentlicht. Einige der ab 1863 als Vermessungsmarken gesetztenMyriametersteine existieren noch.
Das heißt aber nicht, dass damit eine einheitliche Kilometereinteilung eingeführt worden wäre. Von etwa 1883 bis 1939 hatten die RheinuferstaatenBaden,Bayern,Hessen undPreußen ebenso wie dieSchweiz, dasElsass und dieNiederlande für ihre Rheinabschnitte je eine eigene Kilometrierung. Sie fing jeweils an der Landesgrenze mit Null an und stieg stromabwärts an. So lag z. B.Königswinter am preußischen Kilometer 143 (heutiger Gesamtkilometer 645).
Nur in Hessen begann die Kilometerzählung wie bisher die der Myriametersteine an derMittleren Brücke in Basel. Abweichend von der üblichen Kilometrierung war auch, dass der Hochrhein ausgehend von der badisch-schweizerischen Grenze bei Weil – dem Nullpunkt der badischen Einteilung – stromaufwärts kilometriert wurde.[87]
Das 1863 beschlossene Gesamt-Nivellement (Höhenvermessung) des Rheins erforderte auch eine erneute Längenvermessung, die 1890 abgeschlossen wurde, aber wegen mangelnder Genauigkeit wiederholt werden musste. 1904 machte Hessen der Zentral-Kommission Mitteilung über den erfolgreichen Abschluss und die Ergebnisse der Längen- und Höhenvermessung auf der hessischen Stromstrecke. Die anderen Länder schlossen ihre Messungen in den darauffolgenden Jahren ab.
Bei der Gesamtvermessung ab Konstanz wurden die bisherigen Sichtzeichen (Kilometertafeln und Einhundertmetersteine) der einzelnen Länder mit neu aufgetragenen Kilometerzahlen weiter verwendet. Dadurch blieb auch das Stromnivellement erhalten, für das einige Kilometersteine mitHöhenbolzen versehen worden waren. Auf den 0-Steinen an den Ländergrenzen wurde die nächste ganze Kilometerzahl aufgetragen und von ihnen aus in ganzen Kilometern weiter gezählt (auf den folgenden alten Zeichen wurden lediglich neue ganze Zahlen aufgetragen).[88] Auf diese Weise konnten alle schweizerischen, badischen, hessischen und die nördlich von Bingen stehenden preußischen Sichtzeichen weiterverwendet werden (und auch die Myriametersteine des damals hessischen Abschnitts kennzeichnen weiterhin ganze Kilometer-Distanzen).
„Kurze Kilometer“
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Der willkürliche Sprung auf eine ganze Kilometerzahl an den Ländergrenzen ergab drei sogenannte „kurze Kilometer“:
- Die Strecke zwischen dem km-22- und dem km-23-Stein beiStein am Rhein (Zusammentreffen der neuen, von Konstanz flussabwärts laufenden Kilometrierung mit der bisherigen schweizerischen, von Basel aufwärts laufenden) ist rund 400 m kürzer als ein voller Kilometer.
- Die Strecke zwischen dem km-436- und dem km-437-Stein beiRoxheim (badisch-hessische Grenze) ist rund 365 m kürzer als ein voller Kilometer.
- Die Strecke zwischen dem km-529- und dem km-530-Stein bei Bingen (letzter im ehemaligenVolksstaat Hessen beginnender Streckenkilometer) ist rund 475 m kürzer als ein voller Kilometer.
Der Rhein ist daher insgesamt ab Konstanz rund 1,2 Kilometer kürzer, als die Kilometerzahl unterhalb von Bingen ausweist.
Flößerei
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Flößerei mit Brenn- und Bauholz vor allem aus demSchwarzwald wurde auf dem Rhein bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch regelmäßig betrieben. Die Flöße ab Koblenz waren bis zu 400 m lang, bis 80 m breit und wurden von bis zu 500 Flößerknechten bedient. Bis Koblenz waren die Maße kleiner. Mit dem Bau der Eisenbahn und dem Zunehmen der Schifffahrt ging die Flößerei zurück. Nach 1945 wurde nur noch selten geflößt. 1967 wurde sie endgültig eingestellt.
Aus demKanton Graubünden bis zum Bodensee fuhren Flöße. Ab 1291 galt der Alpenrhein alsFreieReichsstraße.[89] Flöße wurden in der Schweiz und anderen Regionen mit Handelswaren, sogenannterOblast, beladen, meist Brennholz oder verarbeitetes Holz.[90]
Kultur
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Parks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als Rheinanlagen werden eine Reihe von parkähnlich gestalteten Uferpromenaden entlang des Rheins bezeichnet. So ließ die spätere deutsche KaiserinAugusta ab 1856 inKoblenz dieRheinanlagen als Park gestalten. Später wurde der Park bis auf eine Länge von 3,5 km weiter ausgebaut. ZurBundesgartenschau 2011 wurden dieser umfangreich restauriert. InBingen wurden die Rheinanlagen zur Landesgartenschau 2008 neu angelegt und danach als Kulturufer vermarktet. Mit demRheinpark inKöln wurde zurBundesgartenschau 1957 ein nachhaltig genutzter Naherholungsbereich geschaffen. Für dieBundesgartenschau 1979 wurden inBonn die Rheinwiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen südlich des damaligen Regierungsviertels in einen 160 ha großen Landschaftspark, dieRheinaue, umgestaltet. Sie dient als Naherholungsgebiet und wird für Großveranstaltungen wieFreiluftkonzerte, Feste und Flohmärkte genutzt.
Rheinromantik
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Bestandteile von Rheinsagen sindRitter,Drachen, einsame Jungfrauen auf hohen Felsen (Loreley), unachtsame Schiffer im verunglückenden Kahn oder fleißigeZwerge, dieHeinzelmännchen. Der Rheinromantik sind abgesehen von einigen Liedern auch wiederaufgebaute Burgen wieSchloss Stolzenfels bei Koblenz oder dieHohkönigsburg im Elsass zu verdanken. Eine der bekanntesten Sagen ist dasNibelungenlied.
Eng mit der Rheinromantik verbunden sind die zahlreichen Lieder, die dem Strom gewidmet sind. Das Repertoire reicht von Karnevalsschlagern wie „Einmal am Rhein“ vonWilli Ostermann über patriotische Lieder des 19. Jahrhunderts (etwa „Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald“ vonAugust Heinrich Hoffmann von Fallersleben) bis zu der nationalistischen „Wacht am Rhein“ vonMax Schneckenburger. Zu den bekanntesten Rheinliedern gehört „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ vonHeinrich Heine.
Wegen seiner Bedeutung im Vergleich zu anderen deutschen Flüssen wird der Rhein schwärmerisch-liebevoll alsVater Rhein bezeichnet. Durch einen mächtig wirkenden Mann personifiziert, ist der für Deutschlandsymbolische Strom auch neben dem Hauptportal des BerlinerReichstagsgebäudes dargestellt.
UNESCO-Welterbe
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasObere Mittelrheintal zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz wurde am 27. Juni 2002 in die Liste desWeltkulturerbes derUNESCO aufgenommen. Das Welterbegebiet erstreckt sich auf einer Länge von 67 km entlang desDurchbruchstals des Rheins durch dasRheinische Schiefergebirge. Die Einzigartigkeit dieserKulturlandschaft ist der außergewöhnliche Reichtum an kulturellen Zeugnissen.
Sonstiges
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Auf demNamedyer Werth, einer Halbinsel im Rhein beiAndernach, befindet sich mit demGeysir Andernach der höchsteKaltwassergeysir der Welt.
- 1966 erregte einWeißwal Aufsehen, der während eines Monats rheinaufwärts bis nach Bonn und wieder zurück ins offene Meer schwamm(sieheMoby Dick (Rhein)).
- Der Rhein entwässert auch einen kleinen Teil Italiens: DerReno di Lei leitet Wasser aus demLago di Lei in der italienischen ProvinzSondrio in den Hinterrhein.
- Der Rhein führt auch einen Teil des Wassers der oberenDonau ab; an mehreren Stellen wird dieEuropäische Wasserscheide unterirdisch umgangen, sieheDonauversickerung.
- Eigentlich könnte der Rhein unterhalb vonKoblenz (Kanton Aargau) auchAare heißen, denn dieAare ist beim Zusammenfluss mit dem Rhein derjenige Fluss mit der größeren Wassermenge (siehe oben). Die meist sehr alte Namengebung vonFlüssen folgt aber nicht nur den jeweils augenscheinlich größeren Flüssen, sondern gelegentlich auch denen, deren Tal die Richtung beibehält oder besser besiedelbar war.
- Etwa ein Prozent des Alpenrheinwassers umgeht Basel bzw. den Hochrhein, indem es von derBodensee-Wasserversorgung dem Bodensee beiSipplingen entnommen und als Trinkwasser in viele Städte inBaden-Württemberg bis nachBad Mergentheim geführt wird. Via Neckar und Main fließt das Wasser wieder in den Rhein.
- Ein vermutlicherZahlendreher auf dem Quellenschild am Tomasee bewirkte über Jahrzehnte hinweg inNachschlagewerken, Lehrbüchern und offiziellen Unterlagen eine falsche Längenangabe (1320 km).[91][92]
- Bis 2015 galt 1.238,8 km als amtliche Rheinlänge.[93] Erst im Januar 2015 hat die Internationale Kommission für die Hydrologie des Rheins den jetzigen Wert von 1.232,7 km bekanntgegeben.[1]
- Bedingt durch von Ufer zu Ufer pendelnde Fahrtrouten weicht mindestens seit 1939 die Kilometrierung der Rheinschifffahrtsstrecken in denKursbüchern der deutschen Eisenbahnen von der Kilometrierung des Rheins ab.[94]
- 1969 durchschwammKlaus Pechstein ausLinz am Rhein den Rhein von der Schweiz bis zur Nordsee in 260 Stunden (30 Tage). 2012 scheiterte der Schweizer Ernst Bromeis beim Versuch, diesen Rekord zu brechen.[95] 2014 schwamm derFurtwanger Chemieprofessor Andreas Fath von der Quelle bis zur Mündung; dabei wollte er die Öffentlichkeit für denGewässerschutz sensibilisieren undSponsoren für ein Wasseranalysegerät gewinnen.[96] 2016 veröffentlichte er inRheines Wasser – 1231 Kilometer mit dem Strom seine Eindrücke und erste Untersuchungsergebnisse der Wasserproben aus dem Rhein.[97]
- Im Juli 2010 legte der SchweizerCorrado Filipponi die 1161 km lange Strecke vonChur bis zur Rheinmündung beiHoek van Holland mit einemKajak in der Rekordzeit von 7 Tagen, 10 Stunden und 16 Minuten zurück.[98]
- Im August 2017 legte der DeutscheThorsten Bartzok die 1161 km lange Strecke von Chur bis zur Rheinmündung bei Hoek van Holland mit einem Kajak in der neuen Rekordzeit von 6 Tagen, 11 Stunden und 34 Minuten zurück.[99]
- DerRheinradweg (EV15) führt vom Quellgebiet bis Rotterdam.
- DerRheinmarathon Düsseldorf (42,8 kmRennrudern) wird auf der Wasserstraße neben Großschifffahrt flussabwärts vonLeverkusen bisDüsseldorf gefahren.[100]
Zitate
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]„Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt. Dennoch beschäftigen seine Ruinen die geistigen Höhenflüge, und diesen bewundernswerten Fluss lässt das Auge des Poeten wie das Auge des Publizisten unter der Durchsichtigkeit seiner Fluten Vergangenheit und Zukunft Europas ahnen.“
Listen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Liste von Zuflüssen des Rheins
- Liste von Rheinaltgewässern
- Liste der Rheinbrücken
- Liste der Rheinfähren
- Liste der Anlegestellen am Hochrhein
- Liste von Burgen und Schlössern
- Liste von Flüssen in Deutschland
- Liste von Flüssen in Europa
- Liste der längsten Flüsse der Erde
Fernsehdokumentationen (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]– chronologisch –
- Wie die Lachse wieder in den Rhein kamen. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 43 Min., Buch und Regie:Monika Siegfried-Hagenow, Produktion:WDR, Reihe:Doku am Freitag, Erstausstrahlung: 17. September 2010 beiWDR Fernsehen, Inhaltsangabe: [101]
- Wie die Dampfer vom Rhein verschwanden. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 43 Min., Buch und Regie: Mathias Haentjes, Produktion: WDR, Reihe:Doku am Freitag, Erstausstrahlung: 9. Juli 2010, Inhaltsangabe: [102]
- Der Rhein von oben. Dokumentarfilmreihe, Deutschland, 2013, 5 × 52 Min., Produktion:WDR undarte; Erstausstrahlungen vom 11. bis zum 15. März 2013 bei arte. (Luftaufnahmen: Quelle, Verlauf durch den Bodensee, Rheinbrücke von Konstanz mit Kilometer 0, Rheinseitenkanal, Burgen, Hafen Duisburg, Rheindelta, Rotterdam), Inhaltsangabe: [103]
- Rheingold – Gesichter eines Flusses. Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 88 Min., Buch und Regie:Peter Bardehle,Lena Leonhardt, Produktion:SWR, Erstsendung: 19. September 2015 bei arte,Inhaltsangabe von ARD. (Gesamtdarstellung ausschließlich aus Luftaufnahmen. Zwei Quellflüsse, Rheinmündung in Bodensee, Meersburg, Seerhein in Konstanz, Rheinfall, Basel, Ludwigshafen, Mäuseturm bei Bingen, Duisburg, zwei Mündungsarme, Utrecht, Nordsee)
- Der Rhein – Strom der Geschichte. Dokumentarfilm, Deutschland, 85 Min., Buch und Regie: Florian Breier, Christian Stiefenhofer, Erstsendung: 11. Juni 2016 bei arte,Inhaltsangabe vonARD.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]– chronologisch –
- Laurenz Janscha:Collection de cinquante vues de rhin. Artaria & Comp., Wien 1798, (digitalisierte Ausgabe beidilibri vomLandesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, aufgerufen am 27. Januar 2024).
- Robert Batty:Scenery of the Rhine, Belgium and Holland. 4 Bände, Hrsg. R. Jennings. London 1824, (Digitalisat vonInternet Archive).
- Johann Georg Kohl:Der Rhein. 2 Bände. Brockhaus, Leipzig 1851,Digitalisat derUniversität zu Köln, aufgerufen am 27. Januar 2024.
- Elly Heuss-Knapp:Der Rhein (=Die Blauen Bücher). Robert Langewiesche Nachfolger, Königsstein im Taunus 1963.
- Jörg Koch:Entlang des Rheins. Eine Reise in historischen Bildern. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2018,ISBN 978-3-8313-3220-5,Inhaltsverzeichnis, Bildband.
- Max Tauch:Rheinische Landschaften. Gemälde und Aquarelle aus dem 19. und 20. Jahrhundert.Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., Jahrbuch 1972/73, Neuss 1973.
- Joseph Gregor Lang (Hrsg.):Reise auf dem Rhein. Bachem Verlag, Köln 1975,ISBN 3-7616-0271-5.
- Wilhelm Ruland:Die schönsten Sagen des Rheins. Stollfuß Verlag, Bonn 1985,ISBN 3-08-692101-3.
- Wenzel Hollar:Reisebilder vom Rhein. Katalog Landesmuseum Mainz, 1987.
- Richard W. Gassen, Bernhard Holeczek (Hrsg.):Mythos Rhein – Ein Fluß – Bild und Bedeutung.Wilhelm-Hack-Museum. Braus, Heidelberg 1992,ISBN 3-89466-046-5.
- Klaus Honnef, Klaus Weschenfelder, Irene Haberland (Hrsg.):Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft. Klinkhardt & Biermann, München 1992,ISBN 3-7814-0334-3,Inhaltsverzeichnis, (mit zahlreichen Abbildungen der deutschen Burgen und Städte am Rhein in Kunstwerken englischer und niederländischer Künstler der vergangenen Jahrhunderte).
- Horst Johannes Tümmers:Der Rhein – Ein europäischer Fluß und seine Geschichte. C. H. Beck, München 1994,ISBN 3-406-37972-9; (2. Auflage 1999).
- Gerhard Honekamp:Der Rhein – Ein Fluss wird zum Mythos. In:Geschichte Lernen. Heft 47, 1995, S. 50–55.
- Bruno P. Kremer:Der Rhein. Von den Alpen bis zur Nordsee. Mercator-Verlag, Duisburg 2010,ISBN 978-3-87463-456-4.
- Martin Eckoldt (Hrsg.):Flüsse und Kanäle. Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV-Verlag, 1998,ISBN 978-3-88412-243-3.
- Ingo Runde:Zur Bedeutung und Entwicklung des Rheinhandels im Früh- und Hochmittelalter. In:Schutz des Kulturerbes unter Wasser. Veränderungen europäischer Lebenskultur durch Fluss- und Seehandel. Beiträge zum Internationalen Kongress für Unterwasserarchäologie (IKUWA ’99), 18.–21. Februar 1999 in Sassnitz auf Rügen (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Band 35). Lübstorf 2000,ISSN 0138-4279, S. 297–309.
- Gertrude Cepl-Kaufmann, Antje Johanning (Hrsg.):Mythos Rhein. Kulturgeschichte eines Stromes. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003,ISBN 3-89678-465-X.
- Gertrude Cepl-Kaufmann, Hella-Sabrina Lange:Der Rhein. Ein literarischer Reiseführer.Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006,ISBN 3-534-18919-1 (rezensionen.ch).
- Hans Joachim Bodenbach:Vues du bords du Rhin. Ein Rheinalbum des frühen 19. Jahrhunderts mit Aquatinta-Stichen aus den Koblenzer VerlagenFr. Röhling undK. Bädeker (Baedeker) in einem Band. – Die bei Röhling verlegten Ansichten. In:Bonner Geschichtsblätter. Band 49/50, Bonn 1999/2000 (2001), S. 285–304.
- Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz:Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft. 2 Bände. Von Zabern, Mainz 2001,ISBN 3-8053-2753-6.
- Hans Joachim Bodenbach:200 Jahre Rheinromantik – Vues du bords du Rhin – Rheinansichten aus dem Verlag Karl Bädeker (Baedeker) in Koblenz. In:Beiträge zur Rheinkunde. (Rhein-Museum Koblenz), Heft 54/2002, Koblenz 2002, S. 26–55.
- Hans Christian Hoffmann, Dietmar Keller,Karin Thomas (Hrsg.):Der Rhein – Unser Weltkulturerbe. DuMont, Köln 2003,ISBN 3-8321-7323-4,Inhaltsverzeichnis, Bildband.
- Martin Stankowski:Links + Rechts, der andere Rheinreiseführer, vom Kölner Dom bis zur Loreley. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2005,ISBN 3-462-03573-8.
- Manfred Fenzl:Der Rhein. Schaffhausen – Nordsee und zum IJsselmeer. Führer für Binnengewässer. 4. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2005,ISBN 3-89225-466-4.
- Karsten Keune (Hrsg.):Sehnsucht Rhein. Rheinlandschaften in der Malerei. Mit Beiträgen von Irene Haberland und Elmar Scheuren. Bouvier, Bonn 2006,ISBN 3-416-03096-6.
- Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld:Oberes Mittelrheintal – Welterbe – Von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz.Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2006,ISBN 978-3-936942-76-7, (Reiseführer, Bildband).
- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest (Hrsg.):Kompendium der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest, Mainz 2007 (PDF; 19,8 MB).
- Clemens von Looz-Corswarem, Georg Mölich (Hrsg.):Der Rhein als Verkehrsweg. Politik, Recht und Wirtschaft seit dem 18. Jahrhundert (= Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie. Band 7). Verlag Peter Pomp, Bottrop 2007; (Rezension in:Beiträge zur Rheinkunde. Heft 59/60, 2007/08, Koblenz 2008, S. 104).
- Markus Kaiser, Max Baumann,Bernard Degen: Rhein. In:Historisches Lexikon der Schweiz. (Druckversion 2010).
- M:AI –Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW e. V.:Dynamik und Wandel – Die Entwicklung der Städte am Rhein 1910–2010+. Jovis, Berlin 2010,ISBN 978-3-86859-096-8.
- Michael Prinz von Preußen (Hrsg.):Die Preußen am Rhein – Burgen, Schlösser, Rheinromantik. Lingen, Köln 2011,ISBN 978-3-941118-99-7,Inhaltsverzeichnis, Bildband.
- Jochen Rahe, Martin Stieghorst, Urs Weber (Hrsg.):Handbuch Rhein. Primus Verlag, Darmstadt 2011,ISBN 978-3-89678-772-9.
- Werner Böcking:Lebendiger Niederrhein. Unterwegs zwischen Duisburg und Emmerich. Sutton Verlag, Erfurt 2013,ISBN 978-3-95400-312-9.
- Ingo Runde:Der Rhein als Wirtschafts- und Verkehrsachse. In:Jörg Peltzer,Bernd Schneidmüller,Stefan Weinfurter (Hrsg.):Die Wittelsbacher und die Kurpfalz im Mittelalter. Eine Erfolgsgeschichte? Schnell & Steiner, Regensburg 2013,ISBN 978-3-7954-2645-3, S. 51–66.
- Klaus Göhring:Das Rheintal aus der Luft. Eine spektakuläre Reise von Koblenz nach Köln. Rheinbach 2015,ISBN 978-3-95540-146-7.
- Andreas Fath:Rheines Wasser – 1231 Kilometer mit dem Strom. Carl Hanser Verlag, München 2016,ISBN 978-3-446-44871-1.
- Marie-Louise von Plessen (Hrsg.):Der Rhein. Eine europäische Flussbiografie. Prestel, München 2016,ISBN 978-3-7913-8308-8.
- Björn Kuhligk, Tom Schulz:Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Zürich 2017,ISBN 978-3-280-05630-1.
- Willi Jung (Hrsg.):Der Rhein im deutsch-französischen Perspektivenwechsel. (= Deutschland und Frankreich im wissenschaftlichen Dialog, Band 8). V & R unipress, Göttingen 2019,ISBN 978-3-89971-745-7.
- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest;Wasser- und Schifffahrtsdirektion West;Bundesanstalt für Gewässerkunde;Bundesanstalt für Wasserbau (Hrsg.):Der Rhein – Europäische Wasserstraße mit Zukunft. Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz 2002, (PDF; 146 MB).
- Jens Stenglein:Unterhaltungskonzept für den freifließenden Rhein. In:Mitteilungsblatt der Bundesanstalt für Wasserbau 84. Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe 2002, S. 187–204 (PDF; 1,07 MB).
- Hans Jürgen Balmes:Der Rhein. Biographie eines Flusses. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021,ISBN 978-3-10-397430-0,Leseprobe.
- Helge Drafz:Rhein. Der Fluss in der Fotografie seit 1846. Greven, Köln 2021,ISBN 978-3-7743-0927-2, (mit 480 historischen Abbildungen).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Rhein im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) – Internetseite mit umfangreichem Archiv zu allen Aspekten des Rheins
- Internationale Kommission für die Hydrologie des Rheingebiets (KHR)
- Reiner Rhein und die Kämpfe um eine verbesserte Wasserqualität In:BUND, Südlicher Oberrhein, 3. Juli 2003
- Interregio Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (Informationen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Grossaglomeration)
- Der Oberrhein – Lebensader vor den Toren Karlsruhes. Informationsfilm derBundesanstalt für Wasserbau.doi:10.5446/39160
- Der Rhein. In:Der Bürger im Staat, Heft 2, 2000, (PDF; 3,68 MB), Aufsatzsammlung mit vielen Illustrationen
Anmerkung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts war die Teilung schon unmittelbar nach dem Grenzübertritt aus Deutschland. Heute ist der obere Teil des Nederrijn ein Stillgewässer. Zwischen alter und neuer Teilung wird der Fluss heute alsBoven-Rijn bezeichnet.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdLänge des Rheins (Update 2015), Internationale Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes (KHR), 9. Januar 2015, abgerufen am 4. August 2020.
- ↑abHydrologischer Atlas von Deutschland. (PDF; 3,4 MB) 3 – Oberirdische Gewässer. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, abgerufen am 26. Oktober 2024 (Auszug Kap. 3.2).
- ↑Pegel im Rheingebiet: Basel, Rheinhalle, Rhein. In: UNDINE. Bundesanstalt für Gewässerkunde, abgerufen am 26. Oktober 2024 (Datengrundlagen zur Einordnung und Bewertung hydrologischer Extreme).
- ↑Pegel im Rheingebiet: Rees, Rhein. In: UNDINE. Bundesanstalt für Gewässerkunde, abgerufen am 26. Oktober 2024 (Datengrundlagen zur Einordnung und Bewertung hydrologischer Extreme, Hinweis: die Daten des flussabwärts gelegenen PegelsEmmerich wurden nicht verwendet, da die dort ermittelten Abflussdaten nach verschiedenen Quellen etwas zu hoch sind.).
- ↑Anm.:siehe hierzu auch:Flusssystem des Rheins.
- ↑Rhein (Rhine). In: Wasser-Wissen. Das Internetportal für Wasser und Abwasser. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑Drei Nebenflüsse derWolga sind länger:Kama,Oka undBelaja (über die Kama).
- ↑Die Elbe ist mit ihrem hydrologischen HauptoberlaufMoldau sogar etwas länger als der Rhein.
- ↑interaktiver Atlas der Schweiz (Memento vom 4. Mai 2011 imInternet Archive) –Landestopografie.
- ↑Hydrologischer Atlas der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Tafel_54
- ↑Landeskarte der Schweiz, Blatt 1232 Oberalppass, 1:25 000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2005.
- ↑Anm.: die geomorphologische Kammlinie deckt sich nicht notwendigerweise mit derWasserscheide, da sie sich auf in Umkreisen gemittelte Höhen bezieht.
- ↑Geschiebeführung.
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- ↑Anm.: Nach deren Angaben liegen Köln und Mainz je 100 Kilometer von Koblenz entfernt (korrekt wären 96,5 bzw. 93,2 Kilometer); der Abschnitt von Oberwesel bis Boppard ist statt mit 20,5 mit 24 Kilometern, der 24,9 Kilometer lange Abschnitt von Linz bis Bonn sogar mit 32 Kilometern ausgewiesen (Elektronisches Kursbuch der Deutschen Bahn undKursbuch der Reichsbahn von 1939), vor dem Zweiten Weltkrieg wurden allerdings noch „Tarif km“ angegeben (Kursbuch der Reichsbahn von 1944).
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- ↑„Der Rhein von oben“ geht auf Sendung. (Memento vom 29. Januar 2016 imInternet Archive) auf vidicom-tv.com, abgerufen am 15. März 2013.
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