Reuthe | ||
|---|---|---|
| Wappen | Österreichkarte | |
| Basisdaten | ||
| Staat: | Osterreich | |
| Land: | Vorarlberg | |
| Politischer Bezirk: | Bregenz | |
| Kfz-Kennzeichen: | B | |
| Fläche: | 10,24 km² | |
| Koordinaten: | 47° 22′ N,9° 54′ O47.379.8933333333333650Koordinaten:47° 22′ 12″ N,9° 53′ 36″ O | |
| Höhe: | 650 m ü. A. | |
| Einwohner: | 671 (1. Jän. 2025) | |
| Bevölkerungsdichte: | 66 Einw. pro km² | |
| Postleitzahl: | 6870 | |
| Vorwahl: | 05514 | |
| Gemeindekennziffer: | 8 02 30 | |
| NUTS-Region | AT341 | |
| Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Vorderreuthe 139 6870 Reuthe | |
| Website: | www.reuthe.at | |
| Politik | ||
| Bürgermeisterin: | Bianca Moosbrugger-Petter | |
| Gemeindevertretung: | 12 Mitglieder (durch Mehrheitswahl 2025) | |
| Lage von Reuthe im Bezirk Bregenz | ||
Luftbild des Zentrums mit Pfarrkirche, Friedhof, Gemeindeamt und Bizauerbach | ||
| Quelle:Gemeindedaten beiStatistik Austria | ||


Reuthe ist eineGemeinde imösterreichischen BundeslandVorarlberg mit 671 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025). Die Gemeinde liegt imBezirk Bregenz und ist Teil der RegionBregenzerwald.
Reuthe liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf650 m ü. A. Die Gemeinde hat eine Fläche von zehn Quadratkilometer. Davon ist mehr als die Hälfte bewaldet, ein Viertel wird landwirtschaftlich genutzt und zehn Prozent sind Almen.[1]
Es existieren keine weiterenKatastralgemeinden in Reuthe.
Die Nordostflanke desDornbirner First bis zurHangspitze und zumHangköpfle gehört zum Gemeindegebiet von Reuthe. Hier liegen das Schnellvorsäß und die Rohralpe. Im Norden grenzt die Gemeinde am Fuße desAndelsbucher Klausbergs an denWinterstaudenkamm. Das Zentrum der Gemeinde liegt am äußersten südwestlichen Ausläufers desHinteregger Grats. Der Südostteil der Gemeinde liegt an der Nordflanke des Gopfs und somit in derBizauer Hirschberggruppe.
Reuthe liegt an einer großen Schleife der Bregenzer Ach. Im Dorfzentrum mündet derBizauerbach.
Reuthe gliedert sich in fünf abgeschlossene Weiler, die mit der Ausnahme von Platten über ein eigenes Dorfzentrum mit Kapelle und Vorplatz als Kommunikationszentrum verfügen.[2]
Die Gemeinde Reuthe ist trotz ihrer vergleichsweise kleinen Fläche durch die Lage inmitten des Bregenzerwaldes von insgesamt sieben Nachbargemeinden umgeben. Sechs davon, nämlich die GemeindenSchwarzenberg,Andelsbuch,Bezau,Bizau,Schnepfau undMellau, sind dabei ebenfalls Bregenzerwäldergemeinden im Bezirk Bregenz. Die westliche Nachbargemeinde, die StadtDornbirn, liegt hingegen im gleichnamigenBezirk Dornbirn.
| Schwarzenberg | Andelsbuch | Bezau |
| Dornbirn (DO) | Bizau | |
| Mellau | Schnepfau |
In der Zeit um 1100 begannen Siedlungs- und Rodungsarbeiten im Gebiet des heutigen Reuthe. Der Ort hieß damalsEllenbogen und war nach einem Adelsgeschlecht aus dem Kinzigtal im Schwarzwald benannt. Schon im Jahr 1284 wurde die dem hl. Jakobus dem Älteren geweihte Kirche erbaut und bald darauf zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahr 1419 erfolgte eine Erweiterung im gotischen Stil und aus den Jahren 1420 bis 1450 stammen die Fresken im Altarraum.
Die erste urkundliche Erwähnung des neuen Namens Reuthe erfolgte 1453 als „in der öden Rütty“. Der Name entstand aus dem WortRoden, die Ursache war eine späte Rodung am Anfang des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt auch die den hll. Wendelin und Martin geweihte Kapelle in Hinterreuthe. Diese gehörte zur Pfarre Egg und gelangte erst 1722 zu Reuthe. Die auf der anderen Seite der Bregenzer Ach liegenden Weiler Platten, Baien und Hof gehörten lange zur Pfarre Schwarzenberg. Wegen der großen Entfernungen zur Kirche wurden auch in diesen Ortsteilen eigene Kapellen gebaut, erst Mitte des 18. Jahrhunderts kamen sie zur Pfarre Reuthe.
Die erste Schule wurde 1765 in Baien eröffnet, eine zweite 1790 in Hinterreuthe. Diese war auch für die Kinder in Vorderreuthe zuständig.[3][4][5]
DieHabsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd vonTirol undVorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zumösterreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Reuthe seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Zur Geschichte des 1828 eröffneten Heilbades sieheBad Reuthe.
| Reuthe: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1869 | 315 | |||
| 1880 | 331 | |||
| 1890 | 257 | |||
| 1900 | 346 | |||
| 1910 | 357 | |||
| 1923 | 298 | |||
| 1934 | 349 | |||
| 1939 | 357 | |||
| 1951 | 418 | |||
| 1961 | 429 | |||
| 1971 | 534 | |||
| 1981 | 520 | |||
| 1991 | 578 | |||
| 2001 | 586 | |||
| 2011 | 616 | |||
| 2021 | 693 | |||
| 2025 | 671 | |||
| Quelle(n):Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 | ||||
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 13,5 Prozent. Seit 1991 gibt es eine negativeWanderungsbilanz, diese wird jedoch durch die stärker positiveGeburtenbilanz ausgeglichen.[6]
Im Talboden dehnt sich das SchutzgebietIm Moor Reuthe (Biotop-Nr. 23007) mit einer Fläche von gut 12 ha undIm Moor Bizau (Biotop-Nr. 20615) mit einer Fläche von knapp 19 ha zwischen demBizauerbach und dem Ulfernbach aus. Der Weihergraben durchfließt das Gebiet und entwässert in den Bizauerbach.
Diese Biotope bieten vielerlei Lebensräume für zahlreiche Arten. Lebendes und verheidetesHochmoor wechselt mit degradiertem Pfeifengras-Braunseggenmoor. Bemerkenswert sind die ausgesprochen großflächigen Zwischenmoore wie etwa die Schlammseggenmoore (Caricetum limosae), die Fadenseggensümpfe (Caricetum lasiocarpae) und die Drahtseggenmoore (Caricetum diandrae), die alle mitFieberklee,Schnabel-Segge undSumpf-Blutauge vergesellschaftet sind. Die nassesten Stellen nehmen die Großseggensümpfe ausSumpf-Segge (Carex acutiformis) undSteif-Segge (Carex elata) ein. Lokal ist auch die im Gebiet selteneBlasen-Segge (Carex vesicaria) anzutreffen.[7]
Von den 24 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zehn im Haupt-, fünf im Nebenerwerb, zwei von Personengemeinschaften und sieben von juristischen Personen betrieben. Im Produktionssektor arbeiteten 291 der 306 Erwerbstätigen im Bereich Herstellung von Waren. Der mit Abstand größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor war der Bereich Beherbergung und Gastronomie.
| Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2001 | 2011 | 2021 | 2001 | 2011 | 2021 | |
| Land- und Forstwirtschaft *) | 26 | 24 | 23 | 11 | 17 | 14 |
| Produktion(Sekundärer Sektor) | 10 | 15 | 14 | 328 | 180 | 206 |
| Dienstleistung(Tertiärer Sektor) | 12 | 21 | 23 | 126 | 138 | 167 |
Im Jahr 2011 lebten 332 Erwerbstätige in Reuthe. Davon arbeiteten 109 in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 371 Menschen zur Arbeit nach Reuthe.[11]
In den Jahren 2010 bis 2019 zählte Reuthe jährlich 75.000 bis 95.000 Übernachtungen. Diese verteilen sich relativ gleichmäßig über das ganze Jahr zwischen 4.500 im Juli und 7.700 im Oktober.[12]
In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder derGemeindevertretung durch Ankreuzen einesListen-Wahlvorschlages bzw. durchMehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[13] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[14] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigenGemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.