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Relaxation (Naturwissenschaft)

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(Weitergeleitet vonRelaxationszeit)
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Relaxation bezeichnet imnaturwissenschaftlichen Bereich den Übergang eines Systems überRelaxationsprozesse in seinen Grundzustand oder in einenGleichgewichtszustand (häufig nach einerAnregung oder einer äußeren Störung).

DieRelaxationszeit (genauerRelaxationszeitkonstante[Anm. 1]) beschreibt die charakteristische Zeit[Anm. 2], in welcher sich ein System (meistexponentiell) dem stationären Zustand annähert. Anschaulich hat sich das System nach der Dauer einer Relaxationszeitkonstante merklich auf seinen Gleichgewichtszustand zubewegt; nach der Dauer von drei bis sechs Relaxationszeitkonstanten kann man gewöhnlich von einer weitgehend abgeschlossenen Relaxation ausgehen. DerKehrwert der Relaxationszeitkonstante wird alsRelaxationsrate bezeichnet.

Mathematische Beschreibung

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Exponentielle Relaxation einer Größef(t){\displaystyle f(t)} vom Ausgangswertf0{\displaystyle f_{0}} zum Gleichgewichtswertf{\displaystyle f_{\infty }} im Fallf>f0{\displaystyle f_{\infty }>f_{0}}.

Wenn die Relaxation einer Größef(t){\displaystyle f(t)} vom Anfangswertf0{\displaystyle f_{0}} zumasymptotischen Endwertf{\displaystyle f_{\infty }} einem exponentiellen Gesetz folgt:

f(t)=f+(f0f)etτ{\displaystyle f(t)=f_{\infty }+(f_{0}-f_{\infty })\cdot \mathrm {e} ^{-{\frac {t}{\tau }}}},

dann istτ{\displaystyle \tau } die zugehörige Relaxationszeitkonstante undR=1/τ{\displaystyle R=1/\tau } die Relaxationsrate.

Nach der Zeitt=ln(2)τ0,69τ{\displaystyle t=\ln(2)\cdot \tau \approx 0{,}69\cdot \tau } (Halbwertzeit) hat sich die Größe bis auf die Hälfte dem Endwert angenähert, nacht=τ{\displaystyle t=\tau } auf ca. 36,8 % (=1/e{\displaystyle =1/e}), nacht=2τ{\displaystyle t=2\tau } bis auf ca. 13,5 % und nacht=3τ{\displaystyle t=3\tau } bis auf ca. 5,0 %; d. h., das System ist zu diesem Zeitpunkt zu ca. 95 % (also fast vollständig) relaxiert.

Im Falle komplizierterer (zum Beispielgestreckt-exponentieller) Zeitabhängigkeiten kann man die Relaxationszeit definieren als

τ=0f(t)ff0fdt{\displaystyle \langle \tau \rangle =\int _{0}^{\infty }{\frac {f(t)-f_{\infty }}{f_{0}-f_{\infty }}}\mathrm {d} t}.

Beispiele

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  • oft wird bei Halbleitern auch von der Erholzeit oder Erholungszeit gesprochen, wenn sie sich in derSättigung befanden und zur Rückkehr in den "Normalbetrieb" überzählige Ladungsträger (Ladungen) aus dem Substrat ausräumen müssen.

Weitere Bedeutungen

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In derFestkörperphysik undOberflächenchemie wird das Vorliegen von verändertenAtomabständen an oder nahe der Festkörperoberfläche als(Oberflächen-)Relaxation bezeichnet. Hierbei handelt es sichnicht um einen dynamischen Relaxationsprozess im Sinne der oben gegebenen Beschreibung.

Anmerkungen

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  1. Die Unterscheidung von „Relaxationszeit“ und „Relaxationszeitkonstante“ ist sinnvoll, da in Experimenten zur Beobachtung oder Quantifizierung der Relaxation auch die frei wählbare Dauer, während der man ein System relaxieren lässt, als „Relaxationszeit“ bezeichnet wird.
  2. Da ein System, das seinem Gleichgewichtswertasymptotisch (z. B. exponentiell) zustrebt, unendlich lange bis zur vollständigen Gleichgewichtseinstellung benötigt, wird nicht diese Dauer als Relaxationszeit definiert, sondern die Zeitspanne, nach deren Verstreichen ein gewisser prozentualer Wert des Gleichgewichtswertes erreicht wird.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Hans Keune: „chimica, Ein Wissensspeicher“, Band II, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, 1972, Leitfähigkeitskoeffizient S. 148.
  2. Heinz Greif: Kaltkatodenröhren, VEB Verlag Technik Berlin, 1970, DDR, S. 34 und S. 43
  3. ddv1, A-ZZY, Dioden-Vergleichstabelle und Datenlexikon, ECA GmbH München, 1993, S."1-7"
  4. tht Thyristoren A-Z-60000, Vergleichstabelle und Datenlexikon, ECA GmbH München, 1988, S."1-8"
  5. tdv1 A-BUZ transistoren, Vergleichstabelle und Datenlexikon, ECA GmbH München, 1991, S."1-7" u. "1-8"
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