Reinsfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 40′ N,6° 53′ O49.6747222222226.8766666666667510Koordinaten:49° 40′ N,6° 53′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Hermeskeil | |
Höhe: | 510 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,79 km2 | |
Einwohner: | 2517 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54421 | |
Vorwahl: | 06503 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 114 | |
LOCODE: | DE RFL | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Langer Markt 17 54411 Hermeskeil | |
Website: | www.reinsfeld.de | |
Ortsbürgermeister: | Guido Friske (OWL Port) | |
Lage der Ortsgemeinde Reinsfeld im Landkreis Trier-Saarburg | ||
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Reinsfeld (im lokalen moselfränkischen Dialekt:Räänzelt) ist eineOrtsgemeinde imLandkreis Trier-Saarburg inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Hermeskeil an. Reinsfeld ist ein staatlich anerkannterErholungsort.[2]
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Reinsfeld liegt imNaturpark Saar-Hunsrück am Fuße desRösterkopfes (708,1 m ü. NHN).
Zur Gemeinde gehören auch dieWohnplätze Azur-Campingpark,Bahnhof Pölert (an der ehem.Hunsrückquerbahn), Birkenhof, Eichhof, Felsenmühle, Industriegebiet Völkersheide, Lindenhof und Meisbrück.[3]
Nachbargemeinden sindBeuren (Hochwald),Hinzert-Pölert,Rascheid,Hermeskeil,Gusenburg,Grimburg,Kell am See undOsburg.
- Rösterkopf bei Reinsfeld
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerJahresniederschlag beträgt 1115 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 90 % der Messstationen desDeutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,6-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren stark. An 68 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitlicheSchwankungen registriert.
Geschichte
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Die älteste Erwähnung des Ortes geht auf eine Abschrift oder Rekonstruktion einer verloren gegangenen Schenkungsurkunde desTrierer ErzbischofsEgbert von 981[4] zurück, die aus dem Jahr 1207 („Egbert-Fälschung“[5]) stammt und über den Wechsel der Besitzungen des Kollegiatstifts St. Paulin zu Trier handelt. Darin wird „Reinonis campus“ als eine Siedlung genannt, die Erzbischof Hetti (814–847) bereits im 9. Jahrhundert aus seinem Privatbesitz („de suo indominicato subtrahendo“) dem Stift übertragen hatte. Wenn es sich bei dem Dokument von 1207 um eine Abschrift eines Originals handeln sollte, ist „Reinonis campus“ die ursprüngliche Bezeichnung des Ortes und lässt sich übersetzen als „das Feld des Reno oder Raino“. Wer Reno oder Raino war, ist unbekannt.[6] Entstanden ist Reinsfeld möglicherweise um das Jahr 800. In verschiedenen Originalurkunden aus dem 12. und 13. Jahrhundert finden sich unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamens: „Reynsvelt“ (1190), „Reinsuelt“ und „renesuelt“ (1215), „Reinisvelt“ und „Reinesvelt“ (1252), „Reynsvelt“ (1298), später begegnen „Reinfelt“ (1330), „Reyntzfelt“ (1463), „Reinſsfeldt“, „reinsfeldt“ und „Rheinsfeld“ (1546), „Rainsfelt“ (1570), „Reinßfeldt“ (1625), „Rheinsfeldt“ (1668 und 1689), „Reinsfelt“ (1702), „rheinsfelt“ (1724), „Reinsfeldt“ (1739) und seit 1755 in der jetzigen Schreibweise.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Reinsfeldlandesherrlich zumKurfürstentum Trier und war demAmt Grimburg zugeordnet. Innerhalb des Amtes war Reinsfeld Sitz einesPflege genannten Verwaltungs- und Gerichtsbezirks, der auch die Funktion einesHochgerichts hatte. Zur Pflege Reinsfeld gehörten dieZentenBescheid,Beuren,Geisfeld,Gusenburg,Hermeskeil,Malborn,Nonnweiler,Pölert,Rascheid, Reinsfeld undWadrill.[7]
Nach der Besetzung desLinken Rheinufers durchfranzösische Revolutionstruppen (1794) gehörte Reinsfeld von 1798 bis 1814 zumKanton Hermeskeil imSaardepartement. Aufgrund der auf demWiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region an dasKönigreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung war Reinsfeld derBürgermeisterei Hermeskeil imLandkreis Trier im neu eingerichtetenRegierungsbezirk Trier zugeordnet, der von 1822 an zurRheinprovinz gehörte.
1889 wurde Reinsfeld mit dem Bau derHochwaldbahn mit Trier und Hermeskeil verbunden. 1897 ermöglichte die Erweiterung der Hochwaldbahn mit der Strecke Hermeskeil-Türkismühle eine überregionale Anbindung. Nun war es für Männer, die in den Gruben und Hütten des Saargebietes arbeiteten, möglich wöchentlich nach Hause zu kommen. Dies war auch die Voraussetzung für die Holzverarbeitende Industrie: 1896 gründete Alexander von Hammerstein ein Zweigwerk. Das Holz desOsburger Hochwaldes taugte jedoch nur für Eisenbahnschwellen, so dass die Produktion ab 1911 allmählich auf Schwellen umgestellt wurde. So brachte der Bau der Hochwaldbahn den wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung nach Reinsfeld. Am 11. Januar 1930 ereignete sich am Bahnhof einKesselzerknall, durch den eine Person schwer verletzt und einige Häuser beschädigt wurden.[8]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Reinsfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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| Grafik der Einwohnerentwicklung000000000000000000![]() |
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Kirchengeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung war ursprünglich fast durchgehend katholisch. Seit dem Mittelalter ist Reinsfeld Pfarrort; zwar wurde Reinfeld erstmals erst 1330 als selbständige Pfarrei bezeichnet, für frühere Jahrhunderte wird jedoch keine Abhängigkeit von einer anderen Pfarrei erwähnt. Standort der ersten drei Kirchen (spätfränkisches Gebäude vermutlich um 800; romanische Kirche ca. 1200–1765 [Turm bis 1907]; schlichte Barockkirche 1765–1909) war der heute nordöstliche Ortsrand. Die heutige vierte, neoromanische Kirche wurde in einem Sumpfgelände zwischen dem nördlichen und südlichen Dorfteil unter Pfr. August Doerner[9] erbaut. Kirchenpatron ist BischofRemigius von Reims (ca. 436–533), der den merowingischen FrankenkönigChlodwig I. (466–511) taufte und damit die Grundlage für das römische Christentum im Frankenreich schuf; darauf spielt das Chrisamgefäß im Wappenschild der Gemeinde an.
Die älteste Glocke der Region ist die Pestglocke von 1363 mit der Inschrift: ORAS PREDICO, PESTES FUGO, [F]UNERA DICO. ANNO DOMINI MCCLXIII Die Stunden sage ich an, die Pest vertreibe ich, den Tod melde ich. Im Jahre des Herrn 1363.
Eine Attraktion in Reinsfeld sind jedes Jahr im Herbst die von Angehörigen der katholischen Pfarrgemeinde St. Remigius aus Körnern, Samen und Blütenblättern gefertigten „Erntedankteppiche“ von etwa zwei Metern Durchmesser, die immer neue Themen aus der Bibel[10] oder der christlichen Tradition[11] zeigen. Den Darstellungen liegen sowohl traditionelle Motive als auch Werke zeitgenössischer Künstlerinnen zugrunde.[12]
- Kath. Pfarrkirche St. Remigius
- Pfarrhaus
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Guido Friske (OWL Port) wurde 2024 Ortsbürgermeister von Reinsfeld.[13]
Der Vorgänger seit 2019 war Uwe Rossmann (SPD).[14][15]Rossmanns Vorgänger Rainer Spies (SPD) hatte das Amt von 1999 bis 2019 ausgeübt.[14]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin balkenweise ein silberner Doppelhaken (Wolfsangel), in Silber ein roter Ölkrug mit spitzem Boden, belegt mit einem schwarzen(griechischen) Apfelkreuz.“ |
Wappenbegründung: Mit Reinsfeld verbunden war die FamilieSchenk von Schmidtburg. Der silberne Doppelhaken entstammt dem Wappen des Bruno von Schmidtburg, das Ölfläschchen ist das Attribut des KirchenpatronsRemigius. Die Schildfarben Rot und Silber sind auch die Farben des ehemaligen Erzstifts. |

Verkehr und Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Reinsfeld hat Anbindungen zurHunsrückhöhenstraße B407, zurBundesautobahn 1 (mit denAutobahnraststätten „Hochwald West“ und „Hochwald Ost“) und zurLandesstraße 151.
Zu Reinsfeld gehören acht Windenergieanlagen desWindparks Hinzert-Pölert-Rascheid-Reinsfeld sowie weitereBiogas- undPhotovoltaikanlagen.[16] Darüber hinaus ist das Montagewerk eines Herstellers von Fensterbeschlägen (Siegenia-Aubi KG) ansässig.Bei der Felsenmühle imWadrilltal liegt der Premium-WanderwegTraumschleifeFrau Holle.
Der ehemaligeBahnhof Reinsfeld an der stillgelegtenHochwaldbahn liegt heute amRuwer-Hochwald-Radweg. An der Gemarkungsgrenze zu Hinzert-Pölert und Rascheid lag der Bahnhof Pölert an derHunsrückquerbahn.
Natur
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Auf der Gemarkung von Reinsfeld befinden sich zwei Naturschutzgebiete. DasNaturschutzgebiet Osterbachtal, das sich im Osten und Süden fast direkt an die Bebauung anschließt und das NaturschutzgebietWadrilltal zwischen Felsenmühle und Grimburg, dessen unterster und nördlichster Teil sich in der Gemarkung Reinsfeld befindet.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder:Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 340–342.
- Johannes Lanser/Friedrich Reiber: Chronik von Reinsfeld zur 1000-Jahrfeier 981–1981, hg. von der Gemeinde Reinsfeld, o. J. [1981]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Homepage der Ortsgemeinde Reinsfeld
- Zur OrtsgemeindeReinsfeld gibt es Einträge in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Reinsfeld beicurlie.org (ehemalsDMOZ)
- Literatur überReinsfeld in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 8. September 2022.
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 113 (PDF; 3,3 MB).
- ↑Heinrich Beyer:Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, Urkunde 255: „Erzbischof Egbert schenkt dem h. Paulin …“ (www.dilibri.de)
- ↑Zum Charakter der Urkundenabschrift:Franz-Josef Heyen: Die Egbert-Fälschung des Stiftes St. Paulin von Trier zu 981, in: Archiv für Diplomatik 17 (1971) S. 136–168 (Lit.); zu den Besitzverhältnissen im 9. Jh. v. a. S. 142, 147.
- ↑Zu möglichen Herleitungen siehe Johannes Lanser/Friedrich Reiber: Chronik von Reinsfeld zur 1000-Jahrfeier 981–1981, hg. von der Gemeinde Reinsfeld, o. J. [1981], 37.
- ↑Wilhelm Fabricius:Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 113, 166.
- ↑Ritzau:Eisenbahn-Katastrophen, S. 74.
- ↑Zu Doerner siehe Markus Zimmer: Art. Doerner, August (1874–1951), in: Biografisch-bibliographisches Kirchenlexikon XLIV (2022), Sp. 326–334.
- ↑Bspw. 2017: Taufe Jesu im Jordan (Mt 3; Lk 3) (URL =https://www.reinsfeld.de/1139.html); 2016: Rettung des kleinen Mose durch die Tochter des Pharaos (Ex 2) (URL =https://www.reinsfeld.de/1114.html).
- ↑Bspw. 2016: Aufnahme Mariens in den Himmel (https://www.reinsfeld.de/1129.html); 2007: Remigius von Reims, Diener der Barmherzigkeit (Bild:https://www.reinsfeld.de/fileadmin/dokumentenarchiv/Kirche/Erntedankteppich/ED_03.jpg; Bericht:https://www.volksfreund.de/region/trier-trierer-land/ein-heiliger-mann-aus-hirsekoernern_aid-5835449).
- ↑Bspw. 2010 ein Bild von Silvia Penaloza, Bolivien (URL =https://www.reinsfeld.de/erntedankteppich_stremigius_2010.html).
- ↑Reinsfeld, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
- ↑abNeue Spitze in der Ortsgemeinde Reinsfeld. In: Rund um Hermeskeil, Ausgabe 27/2019. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 1. Februar 2021 (siehe Hermeskeil, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
- ↑energieatlas.rlp.de