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Reinhardshagen

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WappenDeutschlandkarte
Reinhardshagen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Reinhardshagen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:51° 29′ N,9° 36′ O51.4847222222229.5958333333333118Koordinaten:51° 29′ N,9° 36′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Kassel
Landkreis:Kassel
Höhe:118 m ü. NHN
Fläche:12,99 km²
Einwohner:4291 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:330 Einwohner je km²
Postleitzahl:34359
Vorwahl:05544
Kfz-Kennzeichen:KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel:06 6 33 022
LOCODE:DE RD2
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtsstraße 10
34359 Reinhardshagen
Website:www.reinhardshagen.de
Bürgermeister:Fred Dettmar (UWG)
Lage der Gemeinde Reinhardshagen im Landkreis Kassel
Karte
Karte

Die GemeindeReinhardshagen liegt inDeutschland im südlichenWeserbergland direkt an derWeser, zehn Kilometer nördlich vonHann. Münden. Reinhardshagen gehört zumnordhessischenLandkreis Kassel.

Die Gemeinde entstand 1970 im Zuge derGebietsreform aus den OrtenVaake undVeckerhagen, deren Geschichte bis ins 9. bzw. 12. Jahrhundert zurückreicht. Ihr Name leitet sich vom westlich liegendenReinhardswald ab. Am Ufer der Weser steht ein barockesJagdschloss des LandgrafenKarl vonHessen-Kassel. In der einstigenEisenhütte des Ortes wirktenDenis Papin undRobert Wilhelm Bunsen.

Geografie

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Geografische Lage

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Karte
Reinhardshagen: geografische Lage

Ein ständiger Wechsel von Durchbruchstälern und Talerweiterungen prägt die Landschaft derOberweser. Neun Kilometer weserabwärts vom Zusammenfluss vonFulda undWerra liegen in einer solchen Talerweiterung auf der linken Stromseite Reinhardshagen und auf der rechten Seite der zu Hann. Münden gehörende OrtHemeln. Die Weser bildet hier die Grenze zwischen denBundesländernNiedersachsen undHessen.

Das Gemeindegebiet umfasst 1299 Hektar und reicht im Osten von der Landesgrenze zu Niedersachsen in der Wesermitte (118 Meter ü. NHN) bis zur Waldgrenze des Reinhardswaldes im Westen in Richtung zumGahrenberg (472,1 m ü. NHN) undStaufenberg (472,2 m ü. NHN). Weserabwärts erstreckt sich das Gemeindegebiet noch einige Kilometer über die nördliche Ortsgrenze von Veckerhagen hinaus an der ehemaligenJugendherberge vorbei bis hinter die Kiesteiche am sogenannten „Ochsenhof“, welcher gegenüber vonBursfelde liegt; weseraufwärts über die südliche Ortsgrenze von Vaake Süd hinaus bis zur Höhe des auf der anderen Weserseite liegenden Kiesabbaugebietes. Neben den historischen Ortskernen, die sich unmittelbar an der Weser befinden, ziehen sich Wohnbebauungen den Hang zum Reinhardswald hinauf bis an die Waldgrenze.

In Vaake mündet die Ahle in die Weser, in Veckerhagen der Hemelbach (auch: Hasselbach). Beide entspringen nur wenige Kilometer entfernt im Reinhardswald.

Geologie

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Wesertal bei Reinhardshagen
Wesertal bei Reinhardshagen

Die Weser durchfließt zwischen Hann. Münden undBad Karlshafen eine Bruchfalte desBuntsandsteingewölbes vonBramwald, Reinhardswald undSolling. Ihre Entstehungsgeschichte reicht rund 250 Millionen Jahre in eine Periode des frühenErdmittelalters (Trias) zurück. Weiträumige Flusssysteme transportierten aus südlichen Richtungen lockereSande heran, die hier abgelagert wurden. Im Verlauf weiterer Jahrmillionen folgten darüber immer mehr Schichten bis zu einerMächtigkeit von mehr als tausend Metern. Unter der Auflast dieser Deckschichten verfestigten sich die lockeren Flusssande zuSandstein. Nachdem die jüngerenSedimentgesteine in der Folgezeit flächenhaft wieder abgetragen worden sind, hat sich die Weser im Verlauf der jüngsten eine Million Jahre der Erdgeschichte in die Buntsandsteinschichten zwischen Bramwald und Reinhardswald mit einer mittleren Rate von 20 Zentimetern im Jahrtausend eingeschnitten und dabei buchtenartige, mitLöß undAuenlehm bedeckte Flächen gebildet, auf denen Vaake, Veckerhagen und Hemeln liegen. Die zum Reinhardswald ansteigenden Hänge weisen in geringer Tiefe unter derHumusschicht eineLehmschicht auf, die stark von Buntsandsteinbrocken durchsetzt ist.

Nachbargemeinden

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Wesertal Blick weseraufwärts mit Reinhardshagen (rechts Veckerhagen, Vaake im Hintergrund) und Hemeln (links) vom 20. April 2006

Reinhardshagen liegt zwischen dem zum Landkreis Kassel gehörenden gemeindefreien GebietGutsbezirk Reinhardswald und derniedersächsischen StadtHann. Münden (imLandkreis Göttingen).

Gliederung

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Reinhardshagen besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden Vaake und Veckerhagen, wobei Vaake wiederum aus dem Kernort und Vaake Süd besteht, einem in südliche Richtung etwas abseits gelegenen kleinen Wohn- und Gewerbegebiet. In den 1980er-Jahren entstand ein Neubaugebiet zwischen Vaake und Veckerhagen. Dort befinden sich auch die Wesertalhalle (Bürgerhaus), die Grundschule, eine Seniorenwohnanlage (50 plus), ein Seniorenzentrum (MENetatis) und Sportanlagen.

Klima

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Reinhardshagen im Winter

Durch den Reinhardswald geschützt, liegt die Gemeinde im Schatten der vorherrschenden regenträchtigen Westwinde. Dies beschert ihr milde, trockene Sommer- und Herbstmonate, während im Winter das nach Norden verlaufende Wesertal kalte Luftströmungen ungehindert einlässt. Schnee in größeren Mengen liegt dann oft nur in den am Hang des Reinhardswalds gelegenen Ortsbereichen, seltener im flachen Weserbereich. DieTagesmitteltemperatur des Zeitraums 1971–2000 lag im Sommer bei 17,0 °C, im Winter bei 2,0 °C. Das langfristigeNiederschlagsmittel in diesem Zeitraum bewegt sich um 750 mm im Jahr.[2]

Die Luft in diesem Oberwesergebiet ist außergewöhnlich rein. So liegt die mittlerePartikelkonzentration im niedrigsten Messbereich zwischen null und zehn Mikrogramm je Kubikmeter Luft.[3] Der Ortsteil Vaake erhielt bereits am 12. Dezember 1965 die staatliche Anerkennung alsLuftkurort. Veckerhagen wurde am 18. Dezember 1969 mit der AuszeichnungHessischer Familienferienort versehen. Beide Prädikate galten bis mindestens 1978, wurden aber später aufgrund schwer erfüllbarerInfrastruktur-Bedingungen nicht wieder beantragt und dürfen deshalb heute nicht mehr geführt werden.

Weserhochwasser

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Der normale Wasserstand der Weser beträgt in Reinhardshagen je nach Jahreszeit 35 bis 110 Zentimeter. Durch die nahen QuellflüsseFulda undWerra, die Schmelz- und Regenwasser aus derRhön und über dieEder aus demRothaargebirge sowie aus demThüringer Wald mit sich führen, steigt der Wasserstand regelmäßig fast jedes Frühjahr stark an. Dies kann dann zu Überflutungen der ufernahen Straßen in Vaake und Veckerhagen führen. DieWeserfähre Veckerhagen stellt ihren Verkehr ab einemPegelstand von 2,70 Metern ein.

Weserhochwasser Februar 1909 in Veckerhagen, Pegelstand 6,93 Meter

Am 6. Februar 1909 stieg die Weser in Veckerhagen auf nahezu sieben Meter und überschwemmte weite Teile des alten Ortskerns. Rund um Brauhaus und Kirche konnte man sich nur mit Booten fortbewegen. Das Hochwasser hielt mehrere Tage an und verursachte erhebliche Schäden.

Das nächste Hochwasser erlebten Vaake und Veckerhagen am 1. Januar 1926 mit einem Wasserstand von 6,50 Metern.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 wurde dieStaumauer desEdersees durch einen britischen Fliegerangriff zerstört. Es entstand ein 70 Meter breites und 22 Meter tiefes Loch in der Mauer, aus dem rund 160 Millionen Kubikmeter Wasser strömten. Eine sechs bis acht Meter hohe Flutwelle ergoss sich durch das untereEdertal und über die Fulda schließlich ins Wesertal. Sie erreichte am 19. Mai abgeschwächt Vaake und Veckerhagen. Da die Bewohner der Orte über das bevorstehende Ereignis unterrichtet worden waren, konnten Schäden an Hab und Gut vermieden werden. DerFlurschaden war allerdings beträchtlich.

Weserhochwasser Januar 2003 in Vaake, Pegelstand 5,81 Meter

Im Februar 1946, am 12. März 1981, am 23. Dezember 1993, am 24. und 31. Januar 1995 und im Januar 2003 stieg der Weserpegel jeweils deutlich über 5,50 Meter, erreichte aber nie die Rekordmarke von 1909.

Flora und Fauna

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Etwa fünf Prozent der Gemeindefläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, vorwiegend im Taleinschnitt des Hemelbachs und den angrenzendenEichenwäldern. Ist die Gemarkung des Ortes von den Wäldern des Reinhardswaldes mit seinen Eichen-,Buchen- undFichtenbeständen geprägt und bringt der Boden außer den üblichen Wiesenpflanzen keine Besonderheiten hervor, ist der Tierbestand doch außergewöhnlich.Amphibien erreichen hier eine starke Population. So wurden 1997 bei einer Untersuchung weit über 5000 wanderndeErdkröten,Molche undFrösche festgestellt. DerFeuersalamander ist nicht selten im Ortsgebiet.

1925 wurde einAuerhuhn-Brutgebiet im Revier 1840/42 des Reinhardswalds unweit Veckerhagens erwähnt.Turteltaube,Waldkauz,Uhu undNeuntöter sind in der Ortslage zu beobachten, ebenso wieFischreiher und einStorchenpaar, das seit einigen Jahren in Vaake Süd mit Erfolg nistet. GroßeKrähenschwärme bedrängen in den letzten Jahren die Landwirtschaft.

Die über den Kasseler Raum hinaus sich ausbreitendeWaschbärpopulation hat auch auf Reinhardshagen übergegriffen und macht Hausbesitzern zu schaffen.

Geschichte

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Die Talbuchten, in denen Vaake, Veckerhagen und Hemeln liegen, müssen schon früh waldfrei und besiedelt gewesen sein.Steinzeitliche Funde in Vaake (Steinbeil) und Hemeln (Feuersteindolch) deuten dies an. Bis zurChristianisierung liegen jedoch keine schriftlichen Zeugnisse vor.

In der Talbucht um Vaake und Veckerhagen bestanden urkundlich erwähnt im 12. Jahrhundert weitere acht Kleinsiedlungen, die noch vor demDreißigjährigen Krieg entwederwüst fielen oder in den Gemarkungen angrenzender Orte aufgingen und heute noch inFlurnamen wieder zu finden sind. So befanden sich nördlich von VeckerhagenHaltmerden undHerboldessen, zwischen Veckerhagen und VaakeKaltenhof und südlich von VaakeHorode,Hottenhausen,Renebeck,Niederhagen undAltmünden.

DasStaatsarchiv Marburg gelangte 1978 zu der Feststellung, dass die ErsterwähnungVaakes zwar in denCorveyer Traditionen nicht genau datiert sei, das Datum aber von dem Witzenhäuser HistorikerKarl August Eckhardt mit ausreichender Genauigkeit auf 866 errechnet worden sei. Der OrtsnameVeckerhagen lässt die Annahme zu, dass die Gründung des Ortes in eineRodungsperiode des ausgehenden 13. Jahrhunderts fällt, in der die meisten Dörfer mit der EndungHagen entstanden sind.

Nach wechselnden Grund- und Lehensherrschaften und Verpfändungen setzten sich dieLandgrafen von Hessen nach und nach im Reinhardwald und im Gebiet von Vaake und Veckerhagen als Landesherren durch. LandgrafLudwig I. von Hessen ließ am Weserufer von Veckerhagen zum Schutz des Reinhardwaldes gegenKurmainz 1430–1431 die von einem Graben umgebene, später so genannteAlte Burg errichten.[4] Aber schon wenige Jahrzehnte später war sie militärisch nicht mehr von Nutzen und wurde dem Verfall überlassen. AlsLandgraf Philipp von Hessen undHerzog Erich von Braunschweig-Göttingen ihre gleichen Hälften an den Dörfern Vaake und Hemeln im Jahr 1538 austauschten, wodurch Vaake ganz hessisch und Hemeln ganz braunschweigisch wurde, war die bis in die Gegenwart bestehende Grenze Hessens an der Weser entstanden.[5]

Nach demDreißigjährigen Krieg wurde 1666 westlich von Veckerhagen am Rand des Reinhardswaldes und Hemelbachtals eine landgräflicheEisenhütte errichtet.Denis Papin ließ hier um 1706 den ersten Dampfzylinder der Welt gießen. 1838 untersuchteRobert Wilhelm Bunsen hier erstmals die chemischen und physikalischen Eigenschaften vonHochofengasen und des Hochofenprozesses.

Ende des 17. Jahrhunderts entstand neben der Alten Burg unter LandgrafCarl von Hessen-Kassel dasJagdschloss Veckerhagen.

Während der Zeit desKönigreichs Westphalen (1807–1813) gehörten Vaake und Veckerhagen zumKanton Veckerhagen. Danach war Veckerhagen Sitz desJustizamtes Sababurg und ab 1866 desAmtsgerichtes Veckerhagen.

Jagdschloss und anstelle derAlten Burg auf deren Grundmauern errichtete Farbenfabrik

Im Jahr 1810 erwarb der Kasseler Farbenfabrikant Habich das Jagdschloss und errichtete auf den Resten der Alten Burg Fabrikationsanlagen. Habich begann 1842 amGahrenbergBraunkohle und Schmierkohle für die Farbenherstellung abzubauen.

Zwischen 1830 und 1870 verließen viele Bewohner Vaake und Veckerhagen und wanderten nachNordamerika,Chile undJamaika aus. Waren es anfangs meist alleinstehende Personen, folgten nach den Ernährungskrisen 1845 ganze Familien.

Als Folge desDeutschen Kriegs 1866 wurde dasKurfürstentum Hessen vomKönigreich Preußen annektiert und so wurden Vaake und Veckerhagen Teil derProvinz Hessen-Nassau.

ImZweiten Weltkrieg wurde nach demWestfeldzug 1940 in Vaake einZivilarbeitslager errichtet, in dem bis zu 629 ausländische Arbeiter, vorwiegendFlamen undWallonen, untergebracht waren.

1945 in Veckerhagen: amerikanischer Militärpolizist befragt einen 15-jährigen Jugendlichen

Veckerhagen lag zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Hauptstoßrichtung des Vormarschs US-amerikanischer Kampftruppen aus RichtungHofgeismar nachGöttingen. Nach kurzzeitigem Artilleriebeschuss sorgte BürgermeisterHeinrich Becker[6] am 6. April 1945 mitweißen Fahnen für eine kampflose Übergabe des Ortes an die Amerikaner, die dann aus dem Reinhardswald durch das Hemelbachtal bis zur Weser vorrückten. Am 7. April 1945 überschritt die104. Infanteriedivision der amerikanischen Armee hier den Fluss auf einer schnell errichtetenPontonbrücke. Zwei Tage und zwei Nächte lang rollten ununterbrochen Panzer und andere Militärfahrzeuge durch Veckerhagen, sammelten sich in Hemeln und rückten nach Göttingen vor, das am Mittag des 8. April 1945 eingenommen wurde.

Die ersten Nachkriegsjahre prägte der Zuzug von über 1000Heimatvertriebenen, die in beiden Orten Unterkunft finden mussten. Nach anfänglichenEinquartierungen begann eine rege Bautätigkeit, getragen von der politischen Gemeinde, realisiert von drei ortsansässigenBauunternehmen und finanziert durchGeldinstitute wieRaiffeisenbank undSparkasse. Langsam besann man sich mit Erfolg auf die vorhandenen qualitativen Merkmale in Bezug auf Tourismus- und Wirtschaftsförderung. Diese Entwicklung wird in den nachfolgenden Abschnitten beschrieben.

Am 31. Dezember 1970 vollzogen die bis dahin selbständigen Gemeinden Vaake und Veckerhagen im Zuge derGebietsreform in Hessen einvernehmlich denZusammenschluss zur Gemeinde Reinhardshagen.[7][8]Ortsbezirke nach derHessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Einwohnerentwicklung

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Um 1750 wohnten in Veckerhagen und Vaake zusammen 1228 Menschen, um 1850 waren es bereits mehr als 2300 und 1950 etwa 3500. Bis 2005 wuchs die Bevölkerung auf über 5200 Personen an. Mitte 2010 wohnten nur noch 4798 Personen in Reinhardshagen.[9]

Ende 2019 lebten in Reinhardshagen 4414 Einwohner (in Vaake 1644 und in Veckerhagen 2770),[10] Ende 2023 waren es 4417 Einwohner.

Politik

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Die Gemeindeverwaltung hat ihren Sitz im Rathaus in Veckerhagen. Im ehemaligen Rathaus in Vaake dient nur noch ein Anbau, die sogenannte „Kulturscheune“, für Trauungen, aber auch kulturelle Veranstaltungen. Der Gemeindevorstand tagt regulär im Rathaus Veckerhagen, Sitzungen der Gemeindevertretung und des Haupt- und Finanzausschusses finden in derWesertalhalle statt.

Gemeindevertretung

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DieKommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 51,0 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
63,4
(−1,3)
31,3
(+2,8)
5,4
(−1,4)
20162021
Sitzverteilung
   
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
UWGUnabhängige Wählergemeinschaft Reinhardshagen63,41564,71556,11348,01128,87
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands31,3728,5634,6838,4939,99
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands5,416,829,4213,5320,04
F.B.R.Freie Bürgerliste Reinhardshagen11,33
Gesamt100,023100,023100,023100,023100,023
Wahlbeteiligung in %51,056,054,452,659,5

Die ersteGemeindevertretung Reinhardshagens setzte sich nach der Kommunalwahl am 12. Januar 1971 aus neun Vertretern der SPD, drei der CDU und drei der UWG zusammen.

Bürgermeister

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Nach der hessischen Kommunalverfassung wird derBürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einerDirektwahl. Er ist Vorsitzender desGemeindevorstands, dem in der Gemeinde Reinhardshagen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich einErster Beigeordneter und sieben weitereBeigeordnete angehören.[15] Bürgermeister ist seit dem 3. Dezember 2008Fred Dettmar (UWG).[16] Er wurde als Nachfolger von Lothar Merkwirth (SPD), der nach vier Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 8. Juni 2008 im ersten Wahlgang mit 57,6 % der Stimmen bei 67,1 % Wahlbeteiligung gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt der Wahltermin pandemiebedingt verschoben, am 1. November 2020.[17]

Amtszeiten der Bürgermeister[18][19]
  • 2008–2026 Fred Dettmar (UWG)[16]
  • 1984–2008 Lothar Merkwirth (SPD)
  • 1971–1984 Erwin Schuck (SPD)(zuvor Bürgermeister vonVaake)

Wappen

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Wappen von Reinhardshagen
Wappen von Reinhardshagen
Blasonierung: „Im grünen Schild vor silbernem Dreiberg im Schildfuß einen silbernen, beblätterten Eichenstumpf mit zwei Eicheln an der Spitze.“[20]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt eine der typisch hohlen, jahrhundertealten Eichen, wie sie im Reinhardswald zu finden sind, mit zwölf Blättern, die die elf ursprünglichenSprengel des Besiedlungsgebiets darstellen. Das zwölfte Blatt an der Spitze symbolisiert die neue Gemeinde Reinhardshagen, flankiert von zwei Eicheln, die für Veckerhagen und Vaake stehen. Die Verwurzelung der Eiche im silbernen Dreiberg soll ihren Standort auf den winterlichen, bis zu472,2 m ü. NN hohen Bergen des Reinhardswaldes darstellen.

Das Wappen wurde vonKlaus Günther gestaltet und am 14. Juni 1978 durch dasHessische Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

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Die Flagge wurde der Gemeinde am 14. Juni 1978 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt[21] und wird dort wie folgt beschrieben:

„Die Flagge der Gemeinde Reinhardshagen zeigt auf Weiß - Grün geteiltem Flaggentuch das Wappen der Gemeinde.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Fachwerkensemble in Vaake
Evangelische Kirche in Vaake
Hauptartikel:Liste der Kulturdenkmäler in Reinhardshagen

Bauwerke

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InVaake finden sich zahlreicheFachwerkhäuser verschiedener Epochen, vorwiegend aus dem 17. Jahrhundert. Der Bereich der ehemaligen Fischersiedlung, das Vorderdorf am Weserufer und das jüngere Hinterdorf an der Mündener Straße, stehen als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Zu den geschützten Bauwerken zählen namentlich

  • dieevangelische Kirche aus dem 13. Jahrhundert in der Fachwerkzeile am Weserufer
  • dieAlte Schule
  • dasPfarrhaus und
  • die ehemaligeBaptistenkapelle
Evangelische Kirche in Veckerhagen
FachwerkhausAmtsstraße 1 (18. Jahrhundert) in Veckerhagen
Jagdschloss in Veckerhagen
Eisenhütte in Veckerhagen
Parkanlage, Rosenhaus, Herrenhaus und Gießerei der Eisenhütte

InVeckerhagen gruppieren sich viele Fachwerkhäuser rund um die Kirche teilweise zu geschlossenenEnsembles. Besonders erwähnenswert sind

  • die evangelische Kirche, ein 1778 bis 1780 im Übergangsstil vomSpätbarock zumKlassizismus errichteter, kreuzförmiger mitSandstein verblendeterFachwerkbau mit einem stattlichen Haubendachreiter in der Mitte. Das Innere ist mit dreiseitigen Emporen als Längssaal gestaltet. Die Steinsäulen der Emporen stützen gleichzeitig das Kirchendach. Die Treppen befinden sich in den räumlich abgetrennten Kreuzarmen. Die Orgel stammt aus demSpätrokoko und wurde 1787 vonJohann Stephan Heeren gebaut.
  • das freistehende Wohn- und WirtschaftsgebäudeAmtsstraße 1, ein Längsdielenhaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit zweiStockwerken, ehemalsAmtshaus, heute Wohnhaus und nicht genutzte Gaststätte.[22]
  • dasJagdschloss Veckerhagen von 1689 (auch Habich’s Schloss genannt), eine barocke Dreiflügelanlage nahe am Weserufer.
  • dieEisenhütte Veckerhagen von 1666, ein Hüttenensemble aus Maschinenfabrik, Gießereihaus, Fachwerkhaus („Rosenhaus“) und Veckerhäger Bergamt („Herrenhaus“) am oberen Ende derKasseler Straße.

Parkanlagen

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Parkähnliche Anlagen befinden sich sowohl in Vaake (Weserpromenade) als auch in Veckerhagen mit einem kleinen „Kurpark“. Die Konzertpavillons in beiden Ortsteilen wurden bis zur Aufhebung des Luftkurort-Prädikats in den Sommermonaten wöchentlich bespielt, heute nur noch sporadisch. Ein weiterer aber erheblich kleinerer Musikpavillon befindet sich, jetzt als Lagerschuppen genutzt, am seit längerem schon als privates Wohnhaus genutzten ehemaligen„Hotel Felsenkeller“ am Waldrand von Veckerhagen. Angelegt ist auch die Uferpromenade in Veckerhagen, an der eine drei Meter hoheStele derBrama, der sagenhaften Herrin der Bramburg oberhalb Hemelns am gegenüberliegenden Weserhang, aufgestellt wurde.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Andrang auf der Fähre am Abend der Weserbeleuchtung

Überregionale Anziehungskraft übt die alljährlich am ersten Wochenende im August stattfindendeWeserbeleuchtung derFreiwilligen Feuerwehr Reinhardshagen aus, eine Großveranstaltung, die jährlich abwechselnd in Vaake und Veckerhagen am Weserufer durchgeführt wird. In den ersten Jahren wurden nach Einbruch der Dunkelheit hunderte von schwimmenden Lichtern oberhalb von Vaake auf die Weser gesetzt, die dann wie ein Lichterteppich an beiden Ortsteilen und Tausenden von Schaulustigen vorbeizogen. Dies wird aber aus Umweltschutzgründen seit einiger Zeit nicht mehr durchgeführt. Einbezogen in den Veranstaltungsablauf ist auch der gegenüber liegende Ort Hemeln mit seiner Feuerwehr, an dessen Weserufer die beleuchteten Wasserspiele stattfinden sowie das abschließendeHöhenfeuerwerk gezündet wird.

Regelmäßig an jedem dritten Wochenende im August findet in Vaake „unterm Dreschschuppen“ die längere ZeitFest der Vereine genannte Kirmes statt. Bei dieser handelt es sich um ein von Freitag bis Montag andauerndes Volksfest mit einem am Sonntagnachmittag stattfindenden Festumzug.

In Veckerhagen findet am zweitenAdventswochenende einWeihnachtsstimmung genannter Weihnachtsmarkt statt, der vom Gewerbeverein organisiert wird. Ebenfalls vom Gewerbeverein organisiert wird die alle zwei Jahre in und um die Wesertalhalle stattfindende Gewerbeschau, bei der viele heimischen Gewerbetreibenden ihre Unternehmen präsentieren. Beide Veranstaltungen haben während der „COVID-Pandemie“ (2020–2022) bzw. in der „Nach-Pandemie-Zeit“ nur noch sporadisch (Weihnachtsstimmung) bzw. nicht mehr (Gewerbeschau) stattgefunden. Als vergleichbare Nachfolgeveranstaltung der Gewerbeschau wird 2025 erstmalig dieWeserberglandmesse in der Wesertalhalle stattfinden.

Der Modellbauclub Lilienthal veranstaltet alljährlich im Sommer auf dem Modellflugplatz am nördlichen Rand von Veckerhagen einen Modellflugtag.

Seit Ende der 2010er-Jahre werden in der Wesertalhalle inzwischen regelmäßig jährlich Ende April einWeser Metal Meeting genanntes Heavy-Metal-Musikfestival und Anfang Oktober dieTattoo Convention Hann. Münden, eine Veranstaltung für Tattoo-Freunde durchgeführt.

Kulinarische Spezialitäten

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Felsenkeller, ehemaliger Bierlagerstollen

In Veckerhagen wurden bereits 1587Braurechte beurkundet. Zur Brauerei am Kirchplatz gehörte der nahe der Eisenhütte gelegeneFelsenkeller, ein in den Hang des Reinhardswalds getriebener Lagerraum, der heute noch vorhanden, aber ungenutzt ist. Das seit 1897 nicht mehr ausgeübte Braurecht für dasVeckerhäger Schwarzbier wurde seit 1997 wieder gewahrt und 1998 mit einem ersten Preis inDortmund ausgezeichnet. Es wurde bis dahin im seit ca. 2019 nicht mehr als Gasthaus genutztenHistorischen Brauhaus ausgeschenkt.

Als Spezialität gilt auch die „Reinhardshäger Stracke“, eine mehrere Monate lang an der Luft getrockneteMettwurst im Naturdarm. Sie ist eine gestreckte und dickere Version der in Nordhessen verbreiteten „Ahle Wurst“.

Religion

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Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind evangelischen, 15 Prozent katholischen, 5 Prozent anderen Glaubens. Es besteht je eineevangelische Kirchengemeinde in Vaake und Veckerhagen, die ihre Gottesdienste im Wechsel in den historischen Kirchen beider Ortsteile feiern. Auf eine über 150-jährige Tradition kann dieEvangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) zurückblicken, die ein Gotteshaus in Veckerhagen ihr Eigen nennt. Die kleinerömisch-katholische KirchengemeindeSt. Wigbert entstand nach demZweiten Weltkrieg vorwiegend getragen durch Heimatvertriebene. Sie erhielt 1958 ihr eigenes Kirchengebäude in Veckerhagen und gestaltete es 1973 neu. Vor 1958 benutzte sie für Gottesdienste die evangelische Kirche mit.

Sport

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Zwischen beiden Ortsteilen befinden sich zentrale Sportanlagen (fürFußball,Leichtathletik undTennis) und dieWesertalhalle für (auch sportliche) Veranstaltungen aller Art. Eine zur Schule gehörende Turnhalle gliedert sich an dieWesertalhalle an. In Vaake befindet sich im Ahletal ein ebenfalls dem Fußball dienender Sportplatz.

Infrastruktur und Wirtschaft

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Die Entwicklung von Wirtschaft und der damit verbundenen Infrastruktur und dem zunächst langsamen, nach dem Zweiten Weltkrieg sprunghaften Bevölkerungszuwachs begann in dem Gebiet des heutigen Reinhardshagen bedingt durch den Handelsweg Weser früher als sonst in ländlichen Gebieten üblich. Eisenhütte, Braunkohlengrube, Farbenfabrik, Zigarrenfabrik und Holzverarbeitung trugen einen Großteil zum Aufschwung Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts bei. So erhielten die Ortsteile Vaake und Veckerhagen bereits 1911 eine erste Wasserleitung und 1919 elektrischen Strom, sehr außergewöhnlich für zwei kleine, abgelegene Dörfer. In Veckerhagen wurde der Bereich um das Rathaus, das einGlockenspiel trägt, gestiftet von einem zu Reichtum gelangten Amerika-Auswanderer, fußgängerfreundlich ausgestaltet. Einen Erdgasanschluss bekam Reinhardshagen jedoch erst Ende der 1990er-Jahre. Ende der 2010er-Jahre wurde Reinhardshagen flächendeckend mit Glasfaseranschlüssen versorgt.

Bildung

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DieLucas-Lossius-Schule[23] in Reinhardshagen wurde am 17. Oktober 1970 alsMittelpunktschule eingeweiht. Sie machte die alten beengten Dorfschulen überflüssig, die daraufhin anders genutzt (Vaake) oder abgerissen (Veckerhagen) wurden. Die neue, ursprünglich alsGesamtschule konzipierteGrund- undHauptschule mitFörderstufe (Klassen 1–9) liegt zentral zwischen den Ortsteilen Vaake und Veckerhagen. Aktuell ist die Schule aber nur noch eine Grundschule bis zum Ende der vierten Klasse. Angegliedert an den eigentlichen Schulbereich ist einSchulbiotop, das einen naturnahen Übergang zwischen dem Besiedlungsraum, den landwirtschaftlich genutzten Flächen und dem großen Waldgebiet des Reinhardswaldes schafft. In beiden Ortsteilen betreibt die Gemeinde je einenKindergarten mit drei bis vier Gruppen.

DVB-T-Empfang

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Prognostizierter DVB-T –Empfang in Reinhardshagen

Am 28. Mai 2006 endete die Versorgung Reinhardshagens mit analogenFernsehsignalen durch dieFüllsender Bramburg und Wasserwerk Veckerhagen. Das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) nahm am Folgetag die flächendeckende Versorgung auf. Reinhardshagen liegt seitdem im Abstrahlbereich der SenderGöttingen undHoher Meißner. Ein Empfang der ausgestrahlten Fernsehprogramme ist jedoch nicht überall im Ortsgebiet prognostiziert. So liegt fast ganz Vaake und Teile des nördlichen Veckerhagen imFunkschatten. Die nebenstehende Karte gibt Aufschluss über die Empfangsmöglichkeiten und den erforderlichenAntennenaufwand in Reinhardshagen.[24]

Gewerbe und Dienstleistung

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Reinhardshagen weist mehrere kleineGewerbegebiete aus, in denen Sägewerke, Transport- und Busunternehmen, Bauunternehmen,Recyclingfirmen, Supermärkte und andereDienstleister angesiedelt sind. Von den ehemals sechs Tankstellen besteht keine mehr, die letzte im Ortsteil Vaake verbliebene wird (seit 2022) nur noch als Auto-Waschanlage bzw. (seit 2025) auch als Reparaturbetrieb für Rasenmäher und Fahrräder genutzt. In Vaake befindet sich noch eine Kfz-Werkstatt. Eine Apotheke und sieben niedergelassene Ärzte sichern die medizinische Versorgung. Gegenüber der Grundschule wurde zusätzlich zur dort bestehenden Seniorenwohnanlage„50 plus“ einSeniorenzentrum als Alten- und Pflegeheim errichtet, welches im Dezember 2024 seinen Betrieb aufgenommen hat.[25][26] Nachdem dieDeutsche Bundespost in den 1990er-Jahren ihr Postamt in Veckerhagen und die Poststelle in Vaake aufgegeben hatte, wurde zunächst in jedem Ortsteil eine private Servicestelle betrieben. Seit 2007 gibt es nur noch eineDHL-Partnerfiliale in Veckerhagen. Zwischen den Ortsteilen liegen Versuchsflächen derNordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt.

Banken

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DieKasseler Sparkasse und dieVolksbank Kassel Göttingen eG unterhalten je ein Servicecenter mit eingeschränkten Öffnungszeiten im Ortsteil Veckerhagen.
Die Kasseler Sparkasse entstand 1997 aus der Fusion der Kreissparkasse und Stadtsparkasse Kassel. Der Kreissparkasse Kassel waren 1994 die Kreissparkassen Wolfhagen und Hofgeismar angegliedert worden. Letztere unterhielt ursprünglich je eine Filiale in den beiden Reinhardshäger Ortsteilen bzw. bis 1970 in den selbständigen Gemeinden Vaake und Veckerhagen.
Bis in die 1970er-Jahre gab es in den beiden Gemeinden bzw. nach 1970 in der Großgemeinde eineRaiffeisenbank Vaake eG undRaiffeisenbank Veckerhagen eG. Nach der Fusion zurRaiffeisenbank Reinhardshagen eG unterhielt die Bank zeitweise Filialen an drei Standorten im Gemeindegebiet. 1993 entstand dieRaiffeisenbank Reinhardswald eG durch Fusion mit derRaiffeisenbank Immenhausen eG. 1997 erfolgte die nächste Fusion, und zwar mit derRaiffeisenbank Hofgeismar eG unter Weiterverwendung dieser Bezeichnung. Diese wiederum fusionierte 2001 unter Aufgabe des Namens mit derKasseler Bank eG. Die letzte Fusion wurde 2017 mit derVolksbank Göttingen eG zur nunmehrigen Volksbank Kassel Göttingen vollzogen.

Braunkohleförderung

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AmGahrenberg, der mit472,1 m ü. NN nach demStaufenberg (472,2 m ü. NN) der höchste Berg desReinhardswalds ist und durchschnittlich fünf Kilometer (Luftlinie) von den beiden Reinhardshagener Ortsteilen entfernt liegt, wurde nachweislich ab 1575Bergbau betrieben und von 1842 bis 1970Braunkohle imUntertagebergbau abgebaut. Außerdem wurden dort schon frühSchmierkohle zur Farbherstellung undAlaunerde gewonnen. Ein geringer Teil des Kohleabbaus diente nicht nur den Reinhardshäger Einwohnern als Hausbrandkohle.

Farbenfabrik

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Der größte Arbeitgeber der Gemeinde ist neben der Forstwirtschaft die FarbenfabrikHabich Farben (ehem. Habich’s Söhne), die 1823 nach dem Erwerb des Schlosses im Jahre 1810 von Kassel nach Veckerhagen umsiedelte. Neben dem Schloss wurden nach und nach dessen Stil angepasste Produktions- und Lagergebäude errichtet. Der Kauf derBraunkohlenzeche im Jahr 1834 und deren Ausbau ab 1842 ermöglichte dem Unternehmen seit 1865 die Produktion von Farbkohle, mit der man Farben herstellte, die alsCasseler Braun weltweit exportiert werden konnten. In der Folge wurde die Produktpalette um natürliche Erd-, Chrom- und Zinkfarben, Lacke wie den „Litholrot“ (seit 1910) und Druck- und Tapetenfarben (1921–1973) erweitert. Heute ist die Firma spezialisiert auf die Herstellung von Trocken-Farbpigmenten zur Einfärbung von Kunststoffen (seit 1955) und bunten Vollton- und Abtönfarben für Dispersionsfarben (seit 1959).

Friedwald Reinhardswald

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Im Jahr 2001 wurde im Reinhardswald im Forstamtsbezirk Reinhardshagen mit dem etwa 116 ha großenFriedWald® Reinhardswald der ersteFriedWald® Deutschlands eingerichtet. In dem zurNaturbestattung dienenden Waldfriedhof werden die Urnen Verstorbener im Wurzelbereich von Bäumen beigesetzt.

Holzindustrie, Land- und Forstwirtschaft

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Die holzverarbeitende Industrie in Reinhardshagen begründet sich aus dem Jahr 1882, der Registrierung eines erstenZimmereibetriebes, aus dem ab 1920 in mehreren Stufen ein leistungsfähiges Sägewerk entstand. Der für damalige Verhältnisse moderne Betrieb benutzte so fortschrittliche Maschinen wie eine Dingler-Dampfkraftanlage, zwei Lein-Vollgatter, eine Sachs-Hobel- und Fußbodenmaschine und mehrere Doppelsäumer, Kantholz- und Kreissägen. Das Sägewerk lieferte unter anderem 1936 das Bauholz zur Errichtung der Werratalbrücke der Autobahn Kassel-Hannover (heute A 7).

Weitere holzverarbeitende Werke entstanden in dieser Zeit, unter anderem 1910 eine Fassfabrik in Vaake und 1925 eine Kistenfabrik in Veckerhagen. Beide Fabriken lieferten ihre Produkte auf Weserschiffen bis nach Bremen. Unmengen anfallender Sägespäne machten deren Verarbeitung in einer eigens errichteten Brikettierungsanlage notwendig, deren Produkt gerne zumRäuchern von Fisch, Fleisch und Wurst verwendet wurde.König Faruk vonÄgypten kaufte solche Holzbriketts, die mit eigens eingeflogenen Nelken angereichert wurden, um einen angenehmen Duft in seinen ägyptischen Palästen zu verbreiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sich die Kistenfabrik auf die Produktion vonGartenlauben fürSchrebergärten und fand inBerlin reichlich Abnehmer. Einige Jahre später war die Firma maßgeblich am Aufbau des europäischen Palettenpools (Europalette) beteiligt, zusammen mit dem Sohn Rudolfs von Bennigsen, der seine Palettenproduktion im südhessischenNieder-Roden betrieb.

Dies alles ist Vergangenheit. Heute gibt es in Reinhardshagen noch ein großes Sägewerk, das Balken und Bohlen schneidet und eine Holzhandlung mit eigenem Hochdruck-Imprägnierkessel.

Trat bis Ende der 1980er-Jahre dieLandwirtschaft (Milchviehhaltung, Weideschafe) völlig in den Hintergrund, ist dieForstwirtschaft auch heute noch von großer Bedeutung. Seit 2003 verwaltet das zuHessenForst gehörende Forstamt Reinhardshagen rund 23.800Hektar Waldfläche und nimmt somit größenmäßig den Spitzenplatz in Hessen ein. 99,5 Prozent der Waldfläche sind Staatswald im Besitz des Landes Hessen, 0,5 Prozent entfallen auf Kommunal- und Privatbesitz. Die Waldflächen sind zehn Revierförsterdienstbezirken zugeordnet. Deshalb gibt es sowohl in Veckerhagen wie auch in Vaake zusätzlich eine Revierförsterei.

Im Forstamtsbereich Reinhardshagen befinden sich einige Versuchsflächen der Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung und Waldökologie. Die Untersuchungen, die hier durchgeführt werden, betreffen hauptsächlich das Waldwachstum.

17 Prozent der Bäume im Reinhardshäger Forstbezirk sindEichen, 39 ProzentBuchen, 37 ProzentFichten und 7 ProzentKiefern undLärchen. Der Holzeinschlag beträgt jährlich rund 58.000Erntefestmeter.

Mühlen

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Schon imSalbuch von 1587 des Amtes Sababurg sind in Veckerhagen sechs Wassermühlen aufgeführt, die entweder der Hemelbach oder der von ihm oberhalb der Eisenhütte abzweigende Mühlbach antreiben. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen in Vaake und Veckerhagen weitere Mühlen hinzu. Neben der vorrangigen Produktion von Mehl,Schrot undKleie gab es auch Schleif-, Poch- und Sägemühlen sowie eine Farbenmühle. Bis in heutige Zeit erhalten ist allein dieHemelmühle an der Landstraße von Veckerhagen nach Kassel, 500 Meter westlich des Ortes gelegen. Sie ist seit 1786 urkundlich belegt. Ein Jahr später übernahm Christoph Ludwig Lampe die Mühle, dessen Nachkommen sie bis zur Schließung Anfang der 2010er-Jahre in sechster Generation mit Wilhelm Lampe als moderne, mit einerOssberg-Turbine ausgestattete Getreidemühle betrieben haben.

Vereine und Verbände

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Im relativ kleinen Reinhardshagen sind achtSportvereine, vier Kulturvereine und achtHilfsorganisationen ansässig, ebenso ein Ortskartell desDeutschen Gewerkschaftsbundes, eine Bundeswehr-Reservistenkameradschaft, eine Ortsgruppe des Bundes für Vogelschutz, ein Sportfischerverein und ein Brieftauben-Zuchtverein.

Die ehemals zwei Freiwilligen Feuerwehren, aus im Jahr 1924 (Vaake) bzw. 1926 (Veckerhagen) gegründeten Pflichtfeuerwehren entstanden, erhielten in den 1980er-Jahren ein neues, recht zentral zwischen Vaake und Veckerhagen neben dem gemeindlichen Bauhof gelegenesFeuerwehrhaus. Die Modellbaugruppe Lilienthal unterhält seit 1968 einen Modellflugplatz am nördlichen Ortsrand (51.5072222222229.5891666666667), auf dem 1972 ein erster Flugtag veranstaltet wurde, der seither jährlich stattfindet.

Verkehr

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Vaake, Veckerhagen und Hemeln um 1905

Infolge der geologischen Verhältnisse waren bis Ende des 19. Jahrhunderts die im Tal sprengelartig zusammenliegenden Ortschaften vom Verkehr abgelegen. Der Straßenverkehr hatte nur örtliche Bedeutung, auch wenn bereits seit 1342 zunächst einePersonenfähre und ab 1866 eine Wagenfähre in Veckerhagen die Weser überquerte. Ein unbefestigter Karrenweg und derTreidelpfad führten weserabwärts nachGieselwerder. Weseraufwärts nach Münden gab es nur den Treidelpfad und um 1700 einen Waldweg über den Reinhardswald nach Immenhausen, denImmenhäuser Alte Eysensteinweg. Der erste befestigte Waldweg wurde 1791 durch das Tal des Hemelbachs zur Straße Sababurg-Kassel als Eichenallee angelegt (heutigeKasseler Straße). Die Eisenbahn mied aufgrund der zahlreichen engen Stellen das Tal. Lediglich die Wasserstraße der Weser verband bereits imMittelalter Münden mitBremen.

Die AnschlussstelleHedemünden/Werratal derBundesautobahn 7 ist nach 19 Kilometern Fahrt in Richtung Südosten von Reinhardshagen aus auf derBundesstraße 80 (B 80), die dem Weser- und Werralauf folgt, zu erreichen. In Richtung Süden bietet sich die AnschlussstelleHann. Münden/Lutterberg in 20 Kilometern Entfernung an.

Die heutige B 80 wurde als durchgehende Wesertalstraße erst ab 1892 ausgebaut. Hierbei trug man stellenweise das an die Weser herantretende Gebirge ab und benutzte das gewonnene Gestein zur Aufschüttung derTrasse. Da die Berghänge nach dem Bau der Straße deutlich steiler als zuvor anstiegen, kam es bis Ende der 1980er-Jahre immer wieder zu Verkehr behindernden Erdrutschen. So wurde die B 80 im Winter 1981/1982 gleichzeitig südlich und nördlich von Reinhardshagen verschüttet. Da auch die Fähre wegen Weserhochwassers ihren Betrieb einstellen musste und zusätzlich die letzte verbliebene Straßenverbindung über den Reinhardswald durch starken Schneefall unpassierbar wurde, war Reinhardshagen einige Tage lang nicht zu erreichen. Bei einem Erdrutsch im Jahr 1987 zwischen Hann. Münden und Reinhardshagen wurde ein Langholztransporter ausGottstreu in die Weser gedrückt. Der Fahrer des Lastwagens kam bei dem Unglück ums Leben. Daraufhin blieb die B 80 bis 1990 zeitweise auch halbseitig gesperrt. Man bannte die Erdrutschgefahr, indem man die gefährdeten Hänge mit Betonankern versah, mit Stahlnetzen überspannte und den Baumbewuchs entfernte.

Gierseilfähre über die Weser zwischen Veckerhagen und Hemeln
Fähre außer Betrieb wegen Hochwassers 2006

Der Durchgangsverkehr auf der B 80 ist von Überflutungen nicht beeinträchtigt, da die Straßenführung in den Ortslagen deutlich über den bisher erreichten Hochwassermarken liegt. Stärker gefährdet sind die tiefer liegenden Teile des Neubaugebiets zwischen Veckerhagen und Vaake durch das mit Hochwassern verbundene Ansteigen des Grundwasserspiegels. Oberflächenwasser spielt hier keine Rolle. Auch die durch Reinhardshagen fließenden BächeAhle undHemelbach führten dank geschickter Regulierung bisher kaum Hochwasser.

Gierseilfähre Veckerhagen

In heutiger Zeit stellt die 2000 in Dienst gestellte, größere Fähre tagsüber eine zuverlässige Verbindung nach Hemeln und von dort überDransfeld nachGöttingen dar. Sie fährt umweltfreundlich ohne motorischen Antrieb alsGierseilfähre und kann bis zu acht Personenkraftwagen transportieren. Die Überfahrt dauert vier Minuten. Fahrzeuge über 16 Tonnen Gesamtgewicht darf die Fähre nicht aufnehmen. Am 31. März 1967, als es diese Beschränkung nicht gab und noch eine kleinere Fähre im Einsatz war, brachte ein mit Frischbeton beladener Laster durch die Rotation seiner Mischtrommel die Fähre in Schräglage. Der Betonlaster kippte seitwärts in die Weser und sein Fahrer wurde eingeklemmt und ertrank. Dieses Unglück führte zu einem Verbot für Fahrzeuge mit Mischtrommeln auf allen deutschen Kleinfähren. Bereits 1937 stürzte bei einem Pegelstand von 3,52 m ein mit Langholz beladenes Pferdefuhrwerk von der Fähre, da durch unruhiges Verhalten der Pferde und den Riss einer Sicherheitskette die sechs Tonnen schweren Buchenstämme in Bewegung gerieten. Pferde und Ladung waren nicht zu retten.

An der B 80 entlang führt seit 2001 durchgehend einRadwanderweg von Hann. Münden nachBad Karlshafen. Er ist Teil des viel befahrenenWeserradweges von Hann. Münden nachBremerhaven, der in diesem Abschnitt beidseitig der Weser geführt wird.

Der Reinhardshagen nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Hann. Münden (10 km). Von hier aus fahrenRegionalzüge im Taktverkehr nach Kassel, Göttingen,Halle (Saale) undErfurt.

ImÖffentlichen Personennahverkehr sind Hann. Münden (mit Bus) über die B 80 undHofgeismar (mit Anbindung durch die RegioTram nach Kassel) über die Reinhardswaldstraße von Reinhardshagen aus direkt zu erreichen.

Ein dichtes Netz gekennzeichneter Rundwanderwege durchzieht von Reinhardshagen aus den Reinhardswald. So sind zum Beispiel der Gahrenberg in gut einer Stunde, dieTillyschanze oberhalb von Hann. Münden in drei Stunden und dieSababurg in vier Stunden zu erreichen. Historisch bedeutsam ist der (markierte)Bergmannspfad, der von Veckerhagen aus steil bergauf den kürzesten Weg zur ehemaligen Braunkohlengrube auf dem Gahrenberg wählt. Ihn benutzten die Bergleute in der vormotorisierten Zeit täglich als beschwerlichen Fußweg von und zur Arbeit. DerFernwanderwegWeserberglandweg führt ebenfalls durch Reinhardshagen.

Etwa 17 km (Luftlinie) südwestlich von Reinhardshagen liegt derFlughafen Kassel-Calden, der bis 2013 zu einemRegionalflughafen ausgebaut wurde.

Tourismus und Freizeit

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Tourismus

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Ein weiteres wirtschaftliches Standbein stellt der Tourismus dar, der allerdings nach derWiedervereinigung 1989 stark zurückging, blieben doch die zuvor zahlreichen West-BerlinerSommerfrischler aus, dieHarz und Weserbergland wegen deren relativ schneller Erreichbarkeit bevorzugten. Nicht wenige Berliner kauften in Reinhardshagen Grundstücke und ließen sich im Rentenalter hier nieder.

Wurde bereits im Jahr 1926 in Veckerhagen ein Verkehrsverein zur Förderung des Tourismus gegründet, folgte erst 30 Jahre später Vaake nach. Anfang der 1960er Jahre übernahmen die politischen Gemeinden die Fremdenverkehrsarbeit, da sich die Übernachtungszahlen seit 1956 nahezu vervierfacht hatten. Das Auf und Nieder der Tourismusbranche spiegelt sich in folgenden Übernachtungszahlen wider (Vaake und Veckerhagen zusammen, einschließlich Campingplatz, Landschulheim und bis 1980 Jugendherberge):

  • 1957 – etwa 45.250 Übernachtungen
  • 1962 – etwa 57.750 Übernachtungen
  • 1967 – etwa 74.590 Übernachtungen
  • 1972 – etwa 83.400 Übernachtungen
  • 1978 – etwa 84.460 Übernachtungen
  • 1982 – etwa 59.930 Übernachtungen
  • 1987 – etwa 45.100 Übernachtungen
  • 1992 – > 25.000 Übernachtungen
  • 2005 – etwa 5.596 Übernachtungen[27]

Gastronomie

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DieGastronomie in Reinhardshagen blickt auf eine lange Tradition zurück. In Vaake wurden zwei Gastwirtschaften 1750 erwähnt, derHerrschaftliche Krug (späterZum weißen Roß) und derBrauer Krug (späterZur Weser, dannReinhardswald). In Veckerhagen besaß die Eisenhütte aufgrund derBergfreiheit das Recht, Bier zu brauen und auszuschenken. 1720 führte der Besitzer des im Dorfkern gelegenen Brauhauses (heuteHistorisches Brauhaus) über die Gemeinde Beschwerde gegen die vermeintliche Eisenhütten-Konkurrenz. 1746 wurden im Veckerhäger Steuerkataster zwei Wirte, ein Braumeister und sechs Brandweinbrenner erwähnt.

Heute bieten ca. 20gastronomische Betriebe (Hotels,Pensionen,Gasthäuser,Restaurants) zahlreiche Fremdenzimmer und regionale wie internationale Küche an.

Die drei Kilometer weserabwärts gelegeneJugendherberge Veckerhagen, erbaut 1956 auf Veranlassung des Landrats Steinbrenner (ehemalsKreis Hofgeismar), hat Ende der 1980er Jahre ihren Betrieb eingestellt, diente zunächst alsAsylbewerberunterkunft und ist heute unbewohnt. Die nächstgelegenenJugendherbergen befinden sich bei Hann. Münden (8 km),Helmarshausen (28 km), Göttingen (30 km) und Bad Karlshafen (31 km).

Schullandheim in Veckerhagen

In Veckerhagen besteht seit den 1950er Jahren ein rege besuchtes Schullandheim am Rand des Reinhardswaldes, das bis 1972 dem ehemaligen hessischenKreis Dieburg gehörte und danach in dieSchulträgerschaft der StadtBad Pyrmont überging. Heute wird das Schullandheim von der Schulelternschaft der Max-Born-Realschule dieser Stadt unterhalten.

Freizeiteinrichtungen

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Gartenhallenbad und Campingplatz in Vaake

In Veckerhagen entstand in den 1960er Jahren ein beheiztesTerrassenfreibad und in Vaake einGartenhallenbad, die heute wetter- und jahreszeitabhängig wechselweise betrieben werden. Dem Gartenhallenbad in Vaake ist ein kommunalerCampingplatz mit separatemFerienhausteil angegliedert. Eine weitere Ferienhaussiedlung befindet sich am Waldrand von Veckerhagen. In beiden Ortsteilen ist einWohnmobil-Übernachtungsplatz ausgewiesen. Die Anlage in Vaake mit Gartenhallenbad, Campingplatz, Ferienhausanlage, Gaststätte mit Kegelbahnen (nicht betrieben) und Wohnmobil-Übernachtungsplatz bezeichnet sich in ihrer Gesamtheit als „Freizeitzentrum“. Außerdem wurde der Dreschschuppen, eine ehemaligeDorftenne, zu einem überdachtenFestplatz umgebaut.

Persönlichkeiten

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Söhne der Gemeinde

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Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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Siehe auch

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  • Gahrenberg – über den Braunkohleabbau in der Grube am Gahrenberg
  • Reinhardswald – Märchenwald der Gebrüder Grimm

Literatur

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  • Karl August Eckhardt:Studia Corbeiensia, 1970.
  • Walter Gerland:Veckerhagen – zwischen Weser und Reinhardwald. Die Geschichte eines Oberweserdorfes, Veckerhagen 1965.
  • Walter Gerland:Über die Frühgeschichte der Ortsteile Vaake und Veckerhagen, Gemeinde Reinhardshagen 1978.
  • Kurt Günther:Die Herrschaft Schöneberg, Sonderdruck aus der Zeitschrift f. Hess. Gesch. u. Landeskunde. Band 72, 1961.
  • Siegfried Lotze (Hrsg.):Veckerhagen in sieben Jahrhunderten. Beiträge zur Sozial-, Wirtschafts- und Kunstgeschichte eines Oberweserdorfes. Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e. V. Zweigverein Hofgeismar, Hofgeismar/Reinhardshagen 1997. 364 S.
  • Magda Thierling:Vaake. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 18. und 19. Jahrhundert. Gemeinde Reinhardshagen, Reinhardshagen 1992 (Reinhardshäger Hefte, 3). 207 S.
  • Literatur über Reinhardshagen nachRegister nachGND In:Hessische Bibliographie

Weblinks

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Commons: Reinhardshagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Reinhardshagen – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt:Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. DWD (Memento vom 21. Oktober 2013 imInternet Archive), letzter Zugriff: 21. März 2014.
  3. Umweltbundesamt, letzter Zugriff: 21. März 2014
  4. Veckerhagen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 22. September 2022). In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Vaake, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 20. Oktober 2022). In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Bürgermeister Heinrich Becker, Daten aus der Personalakte. Hessisches Staatsarchiv Marburg, abgerufen am 23. April 2025. 
  7. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Reinhardshagen“, Kreis Hofgeismar vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971Nr. 4,S. 139,Punkt 160 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;6,3 MB]). 
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 398 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  9. HSL Einwohnerzahlen hessischer Gemeinden (Memento vom 2. Mai 2015 imInternet Archive)
  10. Daten und Fakten über Reinhardshagen: Einwohnerstatistik. In: Webauftritt. Gemeinde Reinhardshagen, abgerufen im August 2020. 
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021. 
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016. 
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011. 
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006. 
  15. Reinhardshagen: Gemeindevorstand
  16. abHNA, 2. Dezember 2020:Dettmar als Bürgermeister von Reinhardshagen vereidigt. Am 3. Dezember beginnt Dettmars Amtszeit.
  17. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Reinhardshagen 2020
  18. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Reinhardshagen (Memento vom 26. Januar 2021 imInternet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endungindex.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  19. SPD Reinhardshagen:50. Geburtstag unserer Gemeinde. Herzlichen Glückwunsch Gemeinde Reinhardshagen. (Amtszeiten von Erwin Schuck und Lothar Merkwirth)
  20. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Reinhardshagen, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 3. Juli 1978. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1978Nr. 27,S. 1249,Punkt 790 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]). 
  21. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Reinhardshagen, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 3. Juli 1978. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1978Nr. 27,S. 1249,Punkt 790 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]). 
  22. Warlich-Schenk, Brigitte, 1988:Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Kreis Kassel: T. 1; ehemaliges Amtshaus Veckerhagen auf Seite 547
  23. Lucas-Lossius-Schule Grundschule Reinhardshagen. Abgerufen am 19. Januar 2025. 
  24. Empfangsprognose derTask Force DVB-T von ARD und ZDF (Memento vom 23. September 2017 imInternet Archive)
  25. Bernd Schünemann: Neues Seniorenzentrum in Veckerhagen ist in Betrieb gegangen. In: HNA. 12. Dezember 2024, abgerufen am 19. Januar 2025. 
  26. Seniorenzentrum MENetatis Reinhardshagen. Abgerufen am 19. Januar 2025. 
  27. Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2006
Gemeinden imLandkreis Kassel
Städte:

Bad Karlshafen |Baunatal |Grebenstein |Hofgeismar |Immenhausen |Liebenau |Naumburg |Trendelburg |Vellmar |Wolfhagen |Zierenberg

Gemeinden:

Ahnatal |Bad Emstal |Breuna |Calden |Espenau |Fuldabrück |Fuldatal |Habichtswald |Helsa |Kaufungen |Lohfelden |Nieste |Niestetal |Reinhardshagen |Schauenburg |Söhrewald |Wesertal

Gemeindefreies Gebiet:

Gutsbezirk Reinhardswald

Dieser Artikel wurde am 24. April 2006 indieser Version in die Liste derlesenswerten Artikel aufgenommen.
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