Reihenschaltung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterReihenschaltung (Begriffsklärung) aufgeführt.

DieReihenschaltung (je nach Anwendung auchSpannungsteilerschaltung genannt) beschreibt in derElektrotechnik die Hintereinanderschaltung zweier oder mehrererBauelemente in einerSchaltung so, dass sie einen einzigen Strompfad bilden.[1] Zwei Bauelemente sind demnach in Reihe geschaltet, wenn deren Verbindung keine Abzweigung aufweist. Die Anzahl der in Reihe geschalteten Elemente ist beliebig.

Wie in der englischen Bezeichnungseries circuit werden anstelle des BegriffsReihenschaltung bzw. des Ausdrucksin Reihe geschaltet inzwischen auch die AusdrückeSerienschaltung bzw.in Serie geschaltet verwendet.[2] Sind zwei Bauteile in entgegengesetzter Polung (zum BeispielZenerdioden) in Reihe geschaltet, ist auch die BezeichnungAntiseriellschaltung üblich. Ursprünglich wurde der BegriffSerienschaltung für Schaltungen in derElektroinstallation verwendet, die einenSerienschalter enthalten.

Reihenschaltung zweier Widerstände mit einzigen Strompfad

Als Gegenstück zur Reihenschaltung gibt es als eine weitere Grundschaltung dieParallelschaltung.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften einer elektrischen Reihenschaltung

Reihenschaltungen von Lampen bzw. Widerständen

Die Reihenschaltung mehrerer Bauelemente hat folgende Eigenschaften:

  • Alle Elemente werden von demselbenelektrischen Strom durchflossen.
  • Die Reihenschaltung vonpotentialfreienSpannungsquellen ermöglicht es, eine höhere Gesamtspannung zu erzeugen. Das wird z. B. inBatterien oderSolarzellen angewendet.
  • Die Reihenschaltung vonVerbrauchern ist anfällig für Ausfälle (im Sinne einer Unterbrechung). Wenn ein einzelnes Element dieelektrische Leitung unterbricht oder aus der Leitung entfernt wird, fällt die komplette Reihe aus. Erwünscht ist dieses bei einer in Reihe zum Verbraucher geschaltetenSicherung.– Bei einem Ausfall im Sinne eines Kurzschlusses und bei konstanter Speisespannung erhöht sich die Spannung an den intakten Verbrauchern.
  • Die Reihenschaltung vonRelaiskontakten mit den Zuständen „gesperrt“ und „leitend“ realisiert für den Zustand „leitend“ eine UND-Funktion, für den Zustand „gesperrt“ eine ODER-Funktion. Letzteres wird angewendet bei in Reihe geschaltetenRuhestromkontakten einer Alarmanlage.

Gesetzmäßigkeiten von Reihenschaltungen

Lineare elektrische Netzwerke
Ideales Element

WiderstandKapazitätReaktanz
 Stromquelle

Elektrisches Bauelement

Reihen- undParallelschaltung

Netzwerkumformungen

GeneratorsätzeNetzwerksätze

Methoden derNetzwerkanalyse

Zweitor-Parameter

Widerstand

Bei ohmschen Widerständen gilt dasohmsche Gesetz

U=RI{\displaystyle U=R\cdot I},

worinU{\displaystyle U} dieelektrische Spannung,R{\displaystyle R} derelektrische Widerstand undI{\displaystyle I} dieelektrische Stromstärke sind. Dieses gilt fürGleichgrößen sowieEffektivwerte undAugenblickswerte bei mit der Zeit veränderlichen Größen.

Der Gesamtwiderstand einer Reihenschaltung nimmt mit jedem weiterenohmschen Verbraucher zu; der Gesamtwiderstand ist also stets größer als der größte Einzelwiderstand. Eine Ausnahme gibt es imReihenschwingkreis anWechselspannung.

Stromstärke

Die StromstärkeI{\displaystyle I} ist für alleN{\displaystyle N} Verbraucher der Reihenschaltung inFrequenz,Phasenwinkel undAmplitude identisch.

Iges=I1=I2==IN{\displaystyle I_{\mathrm {ges} }=I_{1}=I_{2}=\dotsb =I_{N}}

Spannung

Die Spannung verteilt sich nach derkirchhoffschen Maschenregel auf die einzelnen Verbraucher. Die Summe der Teilspannungen ist bei ohmschen Verbrauchern gleich der GesamtspannungUges{\displaystyle U_{\mathrm {ges} }}.

Uges=n=1NUn=U1+U2++UN{\displaystyle U_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}U_{n}=U_{1}+U_{2}+\dotsb +U_{N}}

Bei Wechselspannung an Bauelementen mitBlindwiderstand (Spulen, Kondensatoren) addieren sich die Teilspannungenpythagoreisch zur Gesamtspannung. Die einfache Addition der Beträge liefert einen falschen Wert für die Gesamtspannung. In Einzelfällen kann die Teilspannung an einem Bauelement der Reihenschaltung die Gesamtspannung sogar übersteigen (Spannungsüberhöhung).

Leistung

Bei Gleichspannung ergibt sich die Gesamtleistung aus der Summe der Leistungen eines jeden Verbrauchers:

Pges=n=1NPn=P1+P2++PN{\displaystyle P_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}P_{n}=P_{1}+P_{2}+\dotsb +P_{N}}

MitP=IU{\displaystyle P=I\cdot U} ergibt sich

Pges=n=1N(IUn)=In=1NUn=IUges{\displaystyle P_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}\left(I\cdot U_{n}\right)=I\cdot \sum \limits _{n=1}^{N}U_{n}=I\cdot U_{\mathrm {ges} }}

Bei Wechselspannung ist die Unterscheidung zwischenWirkleistung,Blindleistung undScheinleistung zu beachten.

Reihenschaltungen

Spannungsquellen

Die bei der Reihenschaltung von potentialfreien Spannungsquellen (z. B.Akkumulatoren, Transformator-Wicklungen) sich bildende Gesamtspannung ist die Summe der Teilspannungen, deren Vorzeichen nach der Maschenregel zu beachten ist.

Uges=n=1NUn=U1+U2++UN{\displaystyle U_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}U_{n}=U_{1}+U_{2}+\dotsb +U_{N}}

Werden ungleichnamigePole miteinander verbunden, entsteht eine höhere Gesamtspannung, beim Verbinden gleichnamiger Pole entsteht die Differenzspannung.

Die Innenwiderstände der Spannungsquellen summieren sich unabhängig von der Polung.

Stromquellen

Eine Reihenschaltung von idealenStromquellen unterschiedlicher Größe führt zwischen den Stromquellen zu unbegrenzt hohen Spannungen.

Widerstände

Zusammenfassung von zwei in Reihe geschalteten Widerständen mit gleichem QuerschnittA{\displaystyle A} und mit den Längenl1{\displaystyle l_{1}} undl2{\displaystyle l_{2}} zu einem Gesamtwiderstand

Die Abbildung rechts zeigt zwei WiderständeR1=ρl1A{\displaystyle R_{1}=\rho \cdot {\tfrac {l_{1}}{A}}} undR2=ρl2A{\displaystyle R_{2}=\rho \cdot {\tfrac {l_{2}}{A}}} mit demselbenspezifischen Widerstandρ{\displaystyle \rho } und den Gesamtwiderstand

Rges=ρl1+l2A=R1+R2{\displaystyle R_{\mathrm {ges} }=\rho \cdot {\frac {l_{1}+l_{2}}{A}}=R_{1}+R_{2}}

Allgemein für Reihenschaltungen gilt

Rges=n=1NRn=R1+R2++RN{\displaystyle R_{\mathrm {ges} }={\sum \limits _{n=1}^{N}R_{n}}=R_{1}+R_{2}+\dotsb +R_{N}}

Dabei fließt durch alle Widerstände ein Strom mit derselben der StärkeI{\displaystyle I}. Daraus ergeben sich nach dem ohmschen GesetzSpannungsabfall

U1=R1I{\displaystyle U_{1}=R_{1}\cdot I}
U2=R2I{\displaystyle U_{2}=R_{2}\cdot I}

Auch für diese gilt die kirchhoffsche Maschenregel

Uges=n=1NUn=n=1NRnI=RgesI{\displaystyle U_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}U_{n}=\sum \limits _{n=1}^{N}R_{n}\cdot I=R_{\mathrm {ges} }\cdot I}

oder umgestellt nach der Stromstärke

I=UgesRges{\displaystyle I={\frac {U_{\mathrm {ges} }}{R_{\mathrm {ges} }}}}

Ein Beispiel ist die Anreihung vonGlühlampen in einerLichterkette. Bei 16 gleichen Lampen in Reihe an 230 V bekommt jede einzeln knapp 15 V. Eine Unterbrechung des Stromkreises an einer Stelle (z. B. Durchbrennen einer Lampe) unterbricht den Strom für alle Teile der Kette. Lichterketten-Lampen sind daher meist mit einerStrombrücke ausgerüstet, die aufgrund der nach dem Durchbrennen auftretenden höheren Spannung das ausgefallene Element umgeht.

Sind statt der WiderstandswerteRn{\displaystyle R_{n}} dieLeitwerteGn=1Rn{\displaystyle G_{n}={\tfrac {1}{R_{n}}}} gegeben, so erhält man

Schaltschema eines Spannungsteilers
Rges=1Gges=n=1N1Gn{\displaystyle R_{\mathrm {ges} }={\frac {1}{G_{\mathrm {ges} }}}=\sum \limits _{n=1}^{N}{\frac {1}{G_{n}}}}

Spannungsteiler

DerSpannungsteiler ist eine spezielle Anwendung der Reihenschaltung von Widerständen. Er besitzt einen Abgriff (Abzweig) an der Verbindungsstelle und erlaubt eine Teilung der Gesamtspannung im Verhältnis der beiden Widerstände, sofern kein Strom an der Verbindungsstelle entnommen wird. Wird (beispielsweise) an die Klemmen fürU2{\displaystyle U_{2}} ein Verbraucher mit einem WiderstandRV{\displaystyle R_{\text{V}}} angeschlossen, so entsteht eine Parallelschaltung ausR2{\displaystyle R_{2}} undRV{\displaystyle R_{\text{V}}}, wodurch die SpannungU2{\displaystyle U_{2}} kleiner wird. Mit einem realenSpannungsmessgerät als Verbraucher wird die Spannung immer kleiner gemessen als sie bei offenen Klemmen ist.

Spannungsteiler sind bei Wechselspannung auch mit Kondensatoren oder Spulen realisierbar, wobei bei gemischten Bauelementen wieder auf pythagoreische Addition zu achten ist.

Kondensatoren

Zusammenfassung von zwei in Reihe geschalteten Kondensatoren mit gleicherPermittivitätε{\displaystyle \varepsilon }, gleicher FlächeA{\displaystyle A} und mit den Abständend1{\displaystyle d_{1}} undd2{\displaystyle d_{2}} zu einem Gesamtkondensator

Die Abbildung zeigt zweiPlattenkondensatoren mit denKapazitätenC1=εAd1, {\displaystyle C_{1}=\varepsilon \cdot {\tfrac {A}{d_{1}}},\ }C2=εAd2{\displaystyle C_{2}=\varepsilon \cdot {\tfrac {A}{d_{2}}}} und deren Reihenschaltung mit der GesamtkapazitätCges=εAd1+d2.{\displaystyle C_{\mathrm {ges} }=\varepsilon \cdot {\tfrac {A}{d_{1}+d_{2}}}.} Der Zusammenhang ergibt sich durch die Umrechnung

1C1+1C2=d1εA+d2εA=d1+d2εA=1Cges{\displaystyle {\frac {1}{C_{1}}}+{\frac {1}{C_{2}}}={\frac {d_{1}}{\varepsilon A}}+{\frac {d_{2}}{\varepsilon A}}={\frac {d_{1}+d_{2}}{\varepsilon A}}={\frac {1}{C_{\mathrm {ges} }}}}

Allgemein ist bei der Reihenschaltung von Kondensatoren der Kehrwert der Gesamtkapazität gleich der Summe der Kehrwerte der Einzelkapazitäten:

1Cges=n=1N1Cn{\displaystyle {\frac {1}{C_{\mathrm {ges} }}}=\sum \limits _{n=1}^{N}{\frac {1}{C_{n}}}}

bzw.

Cges=1n=1N1Cn{\displaystyle C_{\mathrm {ges} }={\frac {1}{\sum \limits _{n=1}^{N}{\frac {1}{C_{n}}}}}}

Die Formel entspricht derjenigen bei einer Reihenschaltung der Leitwerte (siehe oben).

Wird auf einen entladenen Kondensator mit der KapazitätC{\displaystyle C} eine LadungQ{\displaystyle Q} aufgebracht, so entsteht am Kondensator die SpannungU{\displaystyle U} gemäß

Q=CU{\displaystyle Q=C\cdot U}

Fließt durch die Reihenschaltung einVerschiebungsstrom (infolge eines Schaltvorgangs oder bei Wechselspannung), so ist er in allen Bauelementen der Reihenschaltung gleich groß, und er bringt auf jedem Kondensator eine gleich große Ladung auf. Die Gesamtspannung an der Reihenschaltung teilt sich auf gemäß

Uges=n=1NUn=n=1NQCn=Q1Cges{\displaystyle U_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}U_{n}=\sum \limits _{n=1}^{N}{\frac {Q}{C_{n}}}=Q\cdot {\frac {1}{C_{\mathrm {ges} }}}}

Der Kondensator mit der kleinsten Kapazität erhält die größte Teilspannung.

Bei Gleichspannung gilt die Gleichung nicht. Für diesen Fall gelten die folgenden Gesichtspunkte.

Spannungssymmetrierung

Das In-Reihe-Schalten mehrerer gleichartiger Kondensatoren erfordert bei Gleichspannung eine Symmetrierung, um die gleichmäßige Aufteilung der Gesamtspannung auf die einzelnen Kondensatoren zu erreichen. Ohne diese Symmetrierung bekommt in der Reihe der Kondensator mit dem zufällig höchstenIsolationswiderstand die höchste (möglicherweise zerstörerisch hohe) Gleichspannung.

Zur Spannungssymmetrierung bei Gleichspannung wird üblicherweise jedem Kondensator einen Widerstand parallelgeschaltet. Ist dieser zum Beispiel eine Zehnerpotenz kleiner als der minimal vom Hersteller garantierte Isolationswiderstand der Kondensatoren, ergibt sich bei zwei Kondensatoren ein Symmetriefehler bis 5 %. Durch die Parallelwiderstände steigen die Verluste allerdings an. Meist sind jedoch bei höheren Spannungen aus Sicherheitsgründen sowieso Entladewiderstände (siehe auchAbleitwiderstand) erforderlich, die für diesen Zweck benutzt werden können.

Bei Betrieb an Wechselspannung verhalten sich dieBlindleitwerte der Kondensatoren wie ihre Kapazitätswerte. Eine Symmetrierung mit Parallelwiderständen ist nicht notwendig, wenn die Blindwiderstände deutlich kleiner als die ohmschen Isolationswiderstände der Kondensatoren sind.

Hochspannungskondensatoren besitzen oft eine sogenannteinnere Reihenschaltung: Statt dicker Isolierfolie verwendet man mehrere Lagen metallisierter dünnerer Isolierfolien. Solche Kondensatoren besitzen eine höhere Zuverlässigkeit und ein geringeres Bauvolumen als jene mit nur einer Isolierschicht, da die spezifische Durchschlagsfestigkeit in der Regel mit abnehmender Dicke steigt. Der Grund ist die homogenere Feldverteilung entlang der Gesamtdicke der Isolierbarriere.

Spulen

Bei der nicht magnetisch gekoppelten Reihenschaltung vonSpulen mit denInduktivitätenLn{\displaystyle L_{n}} ist die Gesamtinduktivität wie bei Widerständen die Summe der einzelnen Induktivitäten:

Lges=n=1NLn=L1+L2++LN{\displaystyle L_{\mathrm {ges} }=\sum \limits _{n=1}^{N}L_{n}=L_{1}+L_{2}+\cdots +L_{N}}

Bei magnetisch eng gekoppelten Induktivitäten (zum Beispiel einesTransformators) erhöht sich die Gesamtinduktivität mit dem Quadrat der Windungszahl. Zwei Spulen mit gleichen Induktivitäten auf einem gemeinsamen Kern liefern daher bei Reihenschaltung die vierfache Gesamt-Induktivität.

Dioden

Bei in Durchlassrichtung betriebenenDioden in gleichsinniger Reihenschaltung summieren sich derenFlussspannungen.

Spannungssymmetrierung an Dioden in Sperrrichtung durch Parallelschaltung vonRS{\displaystyle R_{\mathrm {S} }} undCS{\displaystyle C_{\mathrm {S} }}[3]

Bei in Sperrrichtung betriebenen Dioden in gleichsinniger Reihenschaltung lässt sich die Gesamt-Sperrspannung erhöhen. Voraussetzung ist die statische und dynamische Symmetrierung (gleiche Spannungsaufteilung) sowohl wegen desLeckstroms als auch wegen derSperrschichtkapazität. Eine Ausnahme gilt, wenn die Dioden durch ihrDurchbruchsverhalten eine Reihenschaltung ohne zusätzliche Maßnahmen gestatten (kontrollierter Durchbruch,Avalanche-Durchbruch). Beispiele sind Hochspannungsgleichrichter mit Selen-Platten (Selenstab) oder auch mit Siliziumdioden-Chips (Gleichrichter inHochspannungskaskaden fürBildröhren oder inSpannungsverdoppler-Schaltungen inMikrowellenherde.).

Transistoren

Durch Reihenschaltung vonTransistoren lässt sich die Gesamt-Sperrspannung beziehungsweise deren Schaltspannung erhöhen. Voraussetzung ist die statische und dynamische Symmetrierung, um gleiche Spannungsaufteilung zu erreichen und unterschiedliche Schaltzeitpunkte abzufangen. Das gelingt mit Widerständen und Kondensatoren.

MOSFET können in Sonderfällen ohne Symmetrierung in Reihe geschaltet werden, wenn sie sich durch kontrollierten Durchbruch (wiederholt gestatteterAvalanche-Durchbruch) auszeichnen.

Gasentladungen

Gasentladungslampen gleichen Nennstromes können in Reihe geschaltet werden. Ein Beispiel sind dieLeuchtröhren von Leuchtreklamen, die bis zu einer Gesamtspannung von 7,5 kV an einem gemeinsamenStreufeldtransformator betrieben werden.

Gasentladungslampen erfordern zur Strombegrenzung immer die Reihenschaltung mit einem passendenVorschaltgerät bzw. einemVorwiderstand.

Glühlampen

Glühlampen können nur dann in Reihe geschaltet werden, wenn sie exakt den gleichenNennstrom besitzen – ansonsten brennt bereits beim Einschalten diejenige Glühlampe durch, die die dünnsteGlühwendel hat. Ursache ist der aufgrund des positiven Temperaturkoeffizienten des Widerstandes hoheEinschaltstromstoß.

Ein verwandter Fall ist dieSerienheizung vonElektronenröhren.

Lautsprecher (elektro-dynamisch)

Lautsprecher stellen für das Audiosignal keine reinen ohmschen Widerstände dar (z. B. 4 oder 8 Ω, das sind nur Nennwerte), sondern einekomplexe Last, bestehend aus zusätzlichen Schwingkreisen, die über die Wandlerfunktion aus der akustisch-mechanischen Welt in den elektrischen Bereich (zurück) gewandelt werden. Ursache dafür sind vor allem die Grundresonanz (Masse-Feder-System) aller Treiber, die Induktivität der Schwingspulen sowie – besonders wichtig in Mehrwege-Systemen – der Frequenzweichen. Diese können wegen weiterer Aufgaben nur selten so ausgelegt werden, dass sie in Summe eine konstante Impedanz (Wechselstromwiderstand) bilden.

Aus diesem Grund ist die Reihenschaltung von unterschiedlichen Lautsprechern nicht sinnvoll.Es kommt zu gegenseitigen Klang(ver)färbungen und unerwünschter Ungleichverteilung der Belastung auf die einzelnen Lautsprecher.

Hingegen ist die Reihenschaltung von zwei oder mehr Lautsprecherngleichen Typs kein Problem bezüglich des Klangs oder der elektrischen Anschlusswerte. Es ergibt sich jedoch eine Vervielfachung der Impedanz. Bei zu hoher Impedanz verringert sich die maximale nutzbare Ausgangsleistung der Audio-Endstufen (Spannungsanpassung, hoher Dämpfungsfaktor), sodass sich bei z. B. 4 oder 6 oder 9 Lautsprechern eine kombinierte Reihen-Parallel-Schaltung anbietet, womit die Impedanz der Gesamtschaltung gleich bleibt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. IEC 60050, deutschsprachige Ausgabe beiDKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE:Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch, IEV-Nummer 131-12-75.
  2. Wolfgang Böge, Wilfried Plaßmann (Hrsg.):Vieweg-Handbuch Elektrotechnik.Vieweg, Wiesbaden 2007,ISBN 978-3-8348-0136-4. Kap. II.3, S. 257
  3. Joachim Specovius:Grundkurs Leistungselektronik: Bauelemente, Schaltungen und Systeme. Vieweg+Teubner, 4. Aufl., 2010, S. 26
Normdaten (Sachbegriff):GND:4349432-8(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reihenschaltung&oldid=253725225
Kategorien: