Der Ort Rebolledo de la Torre liegt in derkastilischen Hochebene(meseta) zu Füßen einer kleinen Bergkette ca. 80 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der ProvinzhauptstadtBurgos in einer Höhe von ca.950 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 700 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[4]
DieMechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der damit einhergehende Verlust von Arbeitsplätzen haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahlen geführt (Landflucht). Zur Gemeinde gehören auch die nahezu aufgegebenenWeiler(pedanías)Albacastro,Castrecias undValtierra de Albacastro.
Die Einwohner der Landgemeinde lebten jahrhundertelang alsSelbstversorger von derLandwirtschaft. Städtische Märkte waren zu weit entfernt und so konnten nur haltbare oder haltbar gemachte Produkte (Tierhäute, Käse, Wurst) bei fahrenden Händlern getauscht oder verkauft werden.
Über die Ursprünge des Ortes ist so gut wie nichts bekannt.Keltische,römische,westgotische und selbstmaurische Spuren fehlen. Im frühen 10. Jahrhundert wurde die Gegend von den Christen unter der Führung des GrafenGonzalo Fernández zurückerobert(reconquista) und anschließend neu- oder wiederbesiedelt(repoblación); in dieser Zeit entstand wahrscheinlich der Ort, der im 11. oder 12. Jahrhundert eine Kirche und eine Burg erhielt.
Die den hll.Julian und Basilissa geweihte Kirche des Ortes wurde in mehreren Abschnitten errichtet. Ältester erhaltener Bauteil ist wahrscheinlich das ausBruchsteinen bestehendeLanghaus; später entstanden derromanischePortikus und in derSpätgotik bzw. derRenaissance die vonStrebepfeilern stabilisierteApsis und derGlockenturm(campanario). Einige Säulenschäfte undKapitelle der Vorhalle sind reich verziert. Das Westfenster des Portikus zeigt eine außergewöhnlich reich verzierte Bogenrahmung in der Art einesAlfiz mitVielpassbögen, Miniaturtürmchen und zwei Figuren, die alsAdam und Eva interpretiert werden. Das leicht aus der Mauerflucht hervortretendePortal ist zweifach zurückgestuft; eine derArchivolten zeigt einen Kugelstab. Das zweischiffige Innere der Kirche istrippengewölbt und bewahrt zwei sehenswerteBarockaltäre.[6][7]
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche stehen die Reste der ehemals von einem Wassergraben(foso) umgebenen mittelalterlichen Burg(castillo). Zu sehen sind Teile der Burgmauer und der ca. 20 m hohe und nahezu vollständig erhaltene fensterloseBergfried(torre del homenaje), dessen Mauerdicke ca. 1,20 m beträgt.[8]
Umgebung
Etwa zwei Kilometer vom Ort entfernt steht eine der heiligenLucia von Syrakus geweihte apsisloseKapelle(ermita) aus Bruchsteinen unter Verwendung einigerSpolien.