Ramil Guliyev

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Ramil Quliyev


Ramil Quliyev in London 2017

NationAserbaidschan Aserbaidschan(bis 2010)
Turkei Türkei(ab 2011)
Geburtstag29. Mai 1990 (34 Jahre)
GeburtsortBakuSowjetunion Sowjetunion
Größe186 cm
Gewicht80 kg
Karriere
DisziplinSprint
Bestleistung9,97 s (100 m)
19,76 s (200 m)
VereinFenerbahçe Athletics
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften1 ×Goldmedaille0 ×Silbermedaille0 ×Bronzemedaille
Europameisterschaften1 ×Goldmedaille2 ×Silbermedaille0 ×Bronzemedaille
Mittelmeerspiele2 ×Goldmedaille4 ×Silbermedaille0 ×Bronzemedaille
Sommer-Universiade1 ×Goldmedaille0 ×Silbermedaille2 ×Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften1 ×Goldmedaille1 ×Silbermedaille0 ×Bronzemedaille
U18-Weltmeisterschaften0 ×Goldmedaille1 ×Silbermedaille0 ×Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
GoldLondon 2017200 m
Logo der EAA Europameisterschaften
SilberAmsterdam 2016200 m
GoldBerlin 2018200 m
SilberBerlin 20184 × 100 m
Mittelmeerspiele
SilberMersin 2013100 m
SilberMersin 2013200 m
GoldTarragona 2018200 m
SilberTarragona 20184 × 100 m
GoldOran 2022200 m
SilberOran 2022100 m
Logo der FISU Universiade
GoldBelgrad 2009200 m
BronzeGwangju 2015100 m
BronzeGwangju 2015200 m
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
GoldNovi Sad 2009200 m
SilberNovi Sad 2009100 m
Logo der IAAF U18-Weltmeisterschaften
SilberOstrava 2007200 m
letzte Änderung: 25. Juni 2024

Ramil Guliyev (aserbaidschanischRamil Eldar oğlu Quliyev, auchrussischРамиль Гулиев / Ramil Gulijew; *29. Mai1990 inBaku,Aserbaidschanische SSR,Sowjetunion) ist eintürkischerLeichtathletaserbaidschanischer Herkunft, der sich auf denSprint spezialisiert hat und seit 2011 für die Türkei an den Start geht. Seine größten Erfolge sind der Weltmeistertitel über 200 Meter im Jahr 2017 sowie der Titel über dieselbe Distanz bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Sportliche Laufbahn

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Erste internationale Erfahrungen sammelte Ramil Guliyev im Jahr 2006, als er bei denJuniorenweltmeisterschaften inPeking im100-Meter-Lauf mit 10,91 s in der ersten Runde ausschied. Im Jahr darauf gewann er bei denJugendweltmeisterschaften inOstrava in 20,72 s die Silbermedaille über 200 Meter und anschließend siegte er beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) inBelgrad in 10,50 s über 100 Meter sowie in 20,98 s auch im200-Meter-Lauf. 2008 startete er im60-Meter-Lauf bei denHallenweltmeisterschaften inValencia und schied dort mit 6,84 s im Vorlauf aus. Im Juli wurde er dann bei denJuniorenweltmeisterschaften inBydgoszcz in 21,00 s Fünfter über 200 Meter und nahm über diese Distanz anschließend an denOlympischen Spielen in Peking teil und schied dort mit neuem aserbaidschischem Landesrekord von 20,66 s imViertelfinale aus. 2009 wurde er bei denHalleneuropameisterschaften inTurin in 6,67 s Siebter über 60 Meter und wenige Monate später gewann er bei derSommer-Universiade in Belgrad in persönlicher Bestzeit und neuem Landesrekord von 20,04 s die Goldmedaille im 200-Meter-Lauf. Kurz darauf holte er in 20,33 s bei denJunioreneuropameisterschaften inNovi Sad ebenfalls die Goldmedaille über 200 Meter und stellte damit einen neuen Meisterschaftsrekord auf. Zudem gewann er über 100 Meter in 10,16 s die Silbermedaille. Daraufhin erreichte er bei denWeltmeisterschaften inBerlin auf Anhieb dasFinale über 200 Meter und klassierte sich dort mit 20,61 s auf dem siebten Platz. Daraufhin wurde er in 20,47 s Dritter beimMemorial Van Damme in Brüssel.

Seit Anfang 2011 startet Guliyev für die Türkei, durfte aber erst seit 2013 an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Guliyev begründete seinen Nationenwechsel mit besseren sportlichen und finanziellen Voraussetzungen in der Türkei.[1] 2013 gewann er dann bei denMittelmeerspielen inMersin in 10,23 s die Silbermedaille über 100 Meter hinter dem FranzosenEmmanuel Biron und im 200-Meter-Lauf musste er sich in 20,46 s nur dem GriechenLykourgos-Stefanos Tsakonas geschlagen geben. Daraufhin startete er über 200 Meter bei denStudentenweltspielen inKasan und schied dort mit 20,84 s aus. Im Jahr darauf siegte er in 10,24 s bei den Balkan-Meisterschaften inPitești über 100 Meter sowie in 21,04 s auch über 200 Meter. Anschließend wurde er bei denEuropameisterschaften inZürich im Vorlauf über 100 Meter disqualifiziert und über 200 Meter belegte er in 20,48 s den sechsten Platz. Zudem schied er mit der türkischen 4-mal-100-Meter-Staffel mit 39,83 s im Vorlauf aus. Bei denIAAF World Relays 2015 auf denBahamas schied er mit der 4-mal-200-Meter-Staffel mit neuem Landesrekord von 1:23,55 min in der Vorrunde aus und anschließend gewann er bei derSommer-Universiade im südkoreanischenGwangju in 10,16 s die Bronzemedaille über 100 Meter hinter dem SüdafrikanerAkani Simbine undKemarley Brown aus Jamaika. Auch über 200 Meter gewann er in 20,59 s die Bronzemedaille hinter dem IvorerHua Wilfried Koffi undBryce Robinson aus den Vereinigten Staaten. Kurz darauf verteidigte er bei den Balkan-Meisterschaften in Pitești in 20,59 s seinen Titel über 200 Meter und siegte in 39,35 s auch mit der türkischen 4-mal-100-Meter-Staffel. Daraufhin gelangte er bei denWeltmeisterschaften in Peking bis in dasFinale über 200 Meter und klassierte sich dort mit 20,11 s auf dem sechsten Platz. 2016 siegte er in 10,30 s bzw. 20,98 s bei den Balkan-Meisterschaften in Pitești über 100 und 200 Meter, ehe er bei denEuropameisterschaften inAmsterdam in 20,51 s die Silbermedaille über 200 Meter hinter dem SpanierBruno Hortelano gewann. Zudem belegte er in 10,23 s den sechsten Platz über 100 Meter und verpasste im Staffelbewerb mit 39,58 s den Finaleinzug. Anschließend startete er über 200 Meter bei denOlympischen Spielen inRio de Janeiro und belegte dort mit 20,43 s den achten Platz imFinale, während er mit der Staffel in 38,30 s trotz neuem Landesrekord den Finaleinzug verpasste.

2017 siegte er zum Saisoneinstieg in 10,06 s über 100 Meter bei denIslamic Solidarity Games inBaku und auch im 200-Meter-Lauf siegte er in 20,08 s und stellte damit über beide Distanzen einen neuen Spielrekord auf. Zudem gewann er in der 4-mal-100-Meter-Staffel in 39,56 s die Silbermedaille hinter dem Team aus Bahrain. Im August erreichte er bei denWeltmeisterschaften inLondon erneut dasFinale über 200 Meter und siegte dort überraschend in 20,06 s. Damit siegte erstmals seit 2001 wieder ein Europäer über diese Distanz bei Weltmeisterschaften und er war der Zweite überhaupt. Für diesen Sieg wurde er 2017 auch mit demSedat-Simavi-Preis in der Kategorie Sport ausgezeichnet.[2] Zum Saisonabschluss wurde er beim Memorial Van Damme in 20,02 s Dritter über 200 Meter. Im Jahr darauf eröffnete er die Saison mit einem dritten Platz bei derDoha Diamond League und lief dort 20,11 s, ehe er bei denBislett Games in Oslo mit neuem Landesrekord von 19,90 s siegte.[3] Anschließend siegte er in 19,92 s auch beimBauhaus-Galan in Stockholm[4] und siegte dann bei denMittelmeerspielen inTarragona in 20,15 s und stellte damit einen neuen Spielerekord auf. Zudem gewann er mit der türkischen Staffel in 38,50 s die Silbermedaille hinter Italien. Anschließend wurde er beimHerculis in Monaco in 19,99 s Zweiter und galt damit als großer Favorit für dieEuropameisterschaften in Berlin. Dort wurde er seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und siegte dort in 19,76 s über 200 Meter und stellte damit einen neuen Meisterschaftsrekord auf und löste damit die bisherige Bestmarke von 19,85 s des GriechenKonstantinos Kenteris aus dem Jahr 2002 auf. Zudem gewann er im Staffelbewerb gemeinsam mitEmre Zafer Barnes,Jak Ali Harvey undYiğitcan Hekimoğlu mit neuem Landesrekord von 37,98 s die Silbermedaille hinter dem Vereinigten Königreich. Anfang September wurde er in 20,28 s Zweiter beim IAAF Continentalcup inOstrava hinter dem PanamaerAlonso Edward und wurde mit der Europastaffel in 38,96 s ebenfalls Zweiter. 2019 siegte er zum Saisonauftakt in 19,99 s bei der Diamond League in Doha[5] und kurz darauf erreichte er bei denWorld Relays inYokohama nach 39,13 s Rang sieben in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Beim Bauhaus Galan wurde er in 20,40 s Zweiter und auch bei der Diamond League in Rabat lief er nach 20,28 s auf Rang zwei ein. Auch beimMeeting de Paris und beim Memorial Van Damme wurde er in 20,01 s bzw. 19,86 s Zweiter. Anschließend gelangte er bei denWeltmeisterschaften inDoha ein weiteres Mal dasFinale über 200 Meter und klassierte sich diesmal in 20,07 s auf dem fünften Platz. Zudem wurde er mit der Staffel im Vorlauf disqualifiziert. Bei denWorld Athletics Relays 2021 im polnischenChorzów verpasste er mit 39,59 s den Finaleinzug in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Im August gelangte er bei denOlympischen Spielen inTokio bis insHalbfinale über 200 Meter und schied dort mit 20,31 s aus. Zudem wurde er mit der Staffel im Vorlauf disqualifiziert.

2022 siegte er in 20,21 s erneut über 200 Meter bei denMittelmeerspielen inOran und gewann über 100 Meter in 10,16 s die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Jak Ali Harvey. Anschließend gewann er bei denIslamic Solidarity Games inKonya in 20,24 s die Silbermedaille über 200 Meter hinter dem KamerunerEmmanuel Eseme und siegte mit der Staffel in 38,74 s. Daraufhin kam er bei denEuropameisterschaften inMünchen im Halbfinale über 200 Meter nicht ins Ziel. Im Jahr darauf wurde er bei der 1. Liga derTeam-Europameisterschaft im Rahmen derEuropaspiele inChorzów in 38,96 s Zweiter im B-Lauf der 4-mal-100-Meter-Staffel. Anschließend siegte er in 20,69 s bei denBalkan-Meisterschaften inKraljevo über 200 Meter und in 39,09 s auch im Staffelbewerb. Im August kam er dann bei denWeltmeisterschaften inBudapest mit 20,89 s nicht über denVorlauf über 200 Meter hinaus. 2024 siegte er in 21,06 s über 200 Meter bei denBalkan-Meisterschaften inIzmir und siegte auch mit der Staffel in 39,54 s. Kurz darauf schied er bei denEuropameisterschaften inRom mit 20,87 s im Halbfinale über 200 Meter aus.

2023 wurde Guliyev türkischer Meister im 200-Meter-Lauf.

Ramil und Ekaterina Guliyev im Jahr 2020

Persönliche Bestleistungen

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  • 100 Meter: 9,97 s (+1,5 m/s), 6. Juli 2017 inBursa
    • 60 Meter (Halle): 6,58 , 13. Januar 2012 inSumy
  • 150 Meter: 8. September 2020 inOstrava (türkische Bestleistung)
  • 200 Meter: 19,76 s (+0,7 m/s), 9. August 2018 inBerlin (türkischer Rekord)
    • 200 Meter (Halle): 21,05 s, 14. Februar 2012 inLiévin

Persönliches

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Er ist mit der russisch-türkischen MittelstreckenläuferinEkaterina Guliyev (Jekaterina Poistogowa) verheiratet und hat mit ihr ein gemeinsames Kind.

Weblinks

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Commons: Ramil Guliyev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Azad Rahimov: Guliyev Requires Too Much.1news.az. 4. Juli 2012.
  2. Preisträger des Sedat-Simavi-Preises 2017 (www.tgc.org.tr), abgerufen am 19. Februar 2022 (türkisch).
  3. Cathal Dennehy: Samba’s momentum continues in Oslo – IAAF Diamond League. IAAF, 7. Juni 2018, abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch). 
  4. Cathal Dennehy: Samba blazes 47.41 Asian record in Stockholm - IAAF Diamond League. IAAF, 10. Juni 2018, abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch). 
  5. Bob Ramsak: Obiri defeats Dibaba in epic Doha showdown - IAAF Diamond League. IAAF, 3. Mai 2019, abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch). 
Weltmeister im200-Meter-Lauf

1983: Calvin Smith |1987: Calvin Smith |1991: Michael Johnson |1993: Frank Fredericks |1995: Michael Johnson |1997: Ato Boldon |1999: Maurice Greene |2001: Konstantinos Kenteris |2003: John Capel |2005: Justin Gatlin |2007: Tyson Gay |2009: Usain Bolt |2011: Usain Bolt |2013: Usain Bolt |2015: Usain Bolt |2017: Ramil Guliyev |2019: Noah Lyles |2022: Noah Lyles |2023: Noah Lyles

Liste der Weltmeister in der Leichtathletik

Europameister im 200-Meter-Lauf

1934: Christiaan Berger |1938: Martinus Osendarp |1946: Nikolai Karakulow |1950: Brian Shenton |1954: Heinz Fütterer |1958: Manfred Germar |1962: Owe Jonsson |1966: Roger Bambuck |1969: Philippe Clerc |1971: Walerij Borsow |1974: Pietro Mennea |1978: Pietro Mennea |1982: Olaf Prenzler |1986: Wladimir Krylow |1990: John Regis |1994: Geir Moen |1998: Douglas Walker |2002: Konstantinos Kenteris |2006: Francis Obikwelu |2010: Christophe Lemaitre |2012: Churandy Martina |2014: Adam Gemili |2016: Bruno Hortelano |2018: Ramil Guliyev |2022: Zharnel Hughes |2024: Timothé Mumenthaler

Personendaten
NAMEGuliyev, Ramil
ALTERNATIVNAMENGulijew, Ramil; Gulijew, Ramil Eldar oğlu; Гулиев, Рамиль (russisch); Guliyev, Ramil (englisch); Quliyev, Ramil Eldar oğlu (aserbaidschanisch)
KURZBESCHREIBUNGtürkischer Leichtathlet
GEBURTSDATUM29. Mai 1990
GEBURTSORTBaku,Aserbaidschanische SSR,Sowjetunion
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