Mantel

DerMantel (althochdeutsch mantal, vonlateinischmantellum ‚Hülle‘, ‚Decke‘)[1] ist ein derJacke mit langen Ärmeln ähnliches, mindestens knielangesOberbekleidungsstück.[2] Der Gebrauch, ab welcher Länge ein Teil als Mantel bezeichnet wird, ist jedoch von der Epoche und der Mode abhängig. Bis auf Sonderformen (Hausmantel,Bademantel usw.) wird er im Außenbereich getragen, zum Beispiel als Wettermantel. Er ist das äußerste Kleidungsstück, außer eventuellen zusätzlichen Accessoires wie etwaSchals.
Damen- und Herrenmäntel unterscheiden sich in der Regel durch die Art der Knöpfung, bei Damenkleidung befindet sich der Übertritt rechts.
Geschichte
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Einer der ältesten archäologisch belegten Mäntel ist, neben seinem Pelzmantel, der fünftausend Jahre alte Grasmantel der GletscherleicheÖtzi. Die feine und kunstfertige handwerkliche Ausführung dieses und anderer seiner Kleidungsstücke führten zu einer umfassenden Neubewertung dermitteleuropäischen Kultur derJungsteinzeit.
DieRömer nannten ihre frühen MantelformenSagum undTrabea und unterschieden damit zwischen kurzen und längeren, halbkreisförmig geschnittenen Mänteln. DieGriechen trugenChlamys undHimation.
Mantelformen A–Z
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Caban
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DerCaban-Mantel ist einer der Klassiker maritimer Männermode. Er wurde speziell für bretonischeFischer gefertigt und war ursprünglich weiß. In derBretagne heißt dieser MantelKap Gwenn, was so viel wie „weißer Stoff“ bedeutet. Eine nur noch wenig gebräuchliche Bezeichnung ist „Stutzer“, die wiederum der Name für einen Trachtenkurzmantel in Österreich ist. Bei der US-amerikanischen Marine heißt erPeacoat, in der Deutschen Marine wird er auch „Kolani“ genannt.
Cape
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EinCape (auch alsPelerine bezeichnet) ist ein ärmelloser, weit geschnittener Umhang für Männer und Frauen, meist mit geschlitzten Armdurchgriffen, oft mitKapuze, die auch abnehmbar sein kann. Wie einPoncho und einRadmantel besteht ein Cape meist aus einem großzügigen Stück Stoff, das frei um den Körper fällt. Eine Variante ist das schwarze Cape, als „Abendmantel“ zumFrack getragen.
In den 70er Jahren sah man Capes (Lodencapes) häufig im normalen Straßenbild, jedoch fast nur als Damenkleidung. Obwohl sie durch ihren großzügigen Schutz durchaus praktisch sein können, sind sie nur noch selten zu sehen. Immer wieder versuchen Modeschöpfer ein Remake des Capes, sowohl für Damen als auch für Herren, allerdings mit eher mäßigem Erfolg.
Ein Cape ist ein klassischer Bestandteil einesSuperhelden-Kostüms.
Capuchon
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EinCapuchon (vonfranzösischcapuchon, Kapuze) ist ein kurzer Damenmantel mit einer großen Kapuze.
Chesterfield
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Chesterfield ist ein dreiviertellanger, taillierter Mantel. Häufig wird er mit schwarzem Samtkragen und/oder schwarzseidenen Reversspiegeln getragen. Typisch ist die verdeckte Knopfleiste. Der Chesterfield wird auch zweireihig gefertigt. George Stanhope, 7th Earl of Chesterfield (1831–1871) machte ihn populär; Lord Chesterfield avancierte schließlich zum Namensgeber des Mantels, war aber nicht sein Schöpfer. Zwischen den 1920er und 1960er Jahren zählte der Manteltyp zur Grundausstattung der bürgerlichen Herrenmode.
Crombie Coat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerCrombie ist ein klassischer englischer Stadtmantel, geschneidert aus dickemWollstoff, meist einreihig mit verdeckter Knopfleiste. Dieser Mantel ist in der Skinhead-Szene sehr beliebt, wohl weil er z. B. die Arbeiterklasse symbolisiert.
Deel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EinDeel (mongolisch Дээл, Kleid) ist ein traditioneller Mantel, der vor allem in der Mongolei seit mehreren Jahrhunderten in Gebrauch ist. Er wird über der Kleidung getragen, besitzt in der Regel keine Taschen und ist meist aus Baumwolle, Filz oder Seide gefertigt. Geknöpft wird der Deel am Kragen und auf der rechten Seite, außerdem ist er mit einer Stoff- oder Lederschärpe, dem Bus, zusammengewickelt. Am Bus können Werkzeuge und andere Dinge des täglichen Bedarfs befestigt werden. Die im Uhrzeigersinn um die Hüfte gewickelte Schärpe kann bei Männern bis zu sieben Meter lang sein. Frauen tragen eine etwa drei Meter lange Schärpe um die Taille.
Dufflecoat
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DerDufflecoat ist ein sportlich geschnittener Mantel aus Wollstoff; typischerweise mitKapuze, aufgesetzten Taschen und Knebelverschlüssen.
Garrick
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der SchauspielerDavid Garrick ließ sich diesen Mantel im 18. Jahrhundert als Erster anfertigen: Zahlreiche, übereinandergelegte Pelerinenkragen sollten den englischen Landadel, später dann hochherrschaftliche Kutscher vorRegen und Nässe schützen.
Havelock
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der moderne Havelock ist ein besonders langer, ärmelloser Pelerinenmantel für den Abend mit fallendem Seidenrevers (Reversecke tiefer als Kragenansatz), verdeckter Knopfleiste und Pattentaschen als Ergänzung zum Frack oder Smoking.
Inverness-Mantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerInverness-Mantel ist nach der Region Inverness in Schottland benannt und wird auchMacFarlane genannt. Er ist weit geschnitten und hat keine Ärmel. Die Arme werden durch ein vorne lose herabhängendes, zweiteiliges Cape verdeckt.
Bekannt wurde er durch dieSherlock-Holmes- undDracula-Verfilmungen.
Kapuzenmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In denMaghrebstaaten Nordafrikas weit verbreitet sind bodenlange Kapuzenmäntel mit Ärmeln(Dschellabas); ursprünglich bestehend aus einem Gemisch von Schaf- und Ziegenhaaren, heute auch aus natürlich weißer oder gefärbterBaumwolle. Kapuzenmäntel sind auch Bestandteil vieler christlicher Ordenstrachten (Habite).
Kotze
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieKotze (auch der Kotzen) ist ein aus grobem Wollzeug oder Loden gearbeiteterponchoartiger Überwurf ohne Ärmel. Der Schnitt ist entweder rechteckig oder rund und hat traditionell nur ein Kopfloch und einen Brustschlitz. Modernere Formen haben häufig einen modischen Stehkragen, eine durchgehende Knopfleiste und Einschubtaschen.
Lackmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Lackmäntel werden aus beschichteten Stoffen (PU oder PVC) hergestellt. Bei demLack kann es sich um Glanzlack oder Mattlack handeln. Mattlack wird auch im sportlichen Bereich für Regenjacken und Regenanzüge verwendet.
Die ersten Lackmäntel waren Damenmäntel, sie ersetzten den klassischen Regenmantel.
Zuletzt dienten sie weniger als funktionelles Kleidungsstück, sondern als modisches Accessoire. Klassische Lackmäntel sind schwarz, rot oder weiß, heute liefert der Handel alle Farbnuancen. Glanzlack wird, ähnlich dem Nappaleder, eine erotische Ausstrahlung zugeschrieben.
Bekleidung aus Lackstoffen gibt es in unterschiedlichen Formen und Designs, inzwischen auch für Männer. Hüte, Mützen undSüdwester werden ebenfalls daraus hergestellt.
Ledermantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Schnitt des Typs des sehr schwerenLedermantels ist an die Mäntel derOffiziere desErsten Weltkrieges angelehnt. Er ähnelt im Schnitt einem engen Blazer oder Sakko, die Revers können wie bei einem solchen nach außen umgeschlagen getragen, alternativ jedoch für besseren Schutz übereinandergeklappt und unter dem Kragen geschlossen werden. Diese Mäntel waren in sehr dunklem Grün mitSchulterstücken bei derWehrmacht und derSS in derZeit des Nationalsozialismus für Offiziere zulässige, jedoch privat zu beschaffende Uniformteile. Auch bei derGestapo wurden solche Mäntel in ziviler Version getragen, der offizielle Dienstmantel war jedoch aus gummiertem Baumwollstoff („Klepper“), trotzdem ist die Bezeichnung als „Gestapo-Mantel“ für diesen Typ Mantel auch aus Leder bis heute verbreitet. Aufgrund dieser Vergangenheit wird dieser Typ Ledermantel vielfach mit dem Dritten Reich assoziiert und in vielen Medienproduktionen gerne als offensichtliches Kennzeichen für NS-Funktionsträger verwendet.
Der Ledertrenchcoat von heute besteht in der Regel aus Rind-Nappaleder oderVeloursleder und ist leicht gefüttert, ebenso der Kunstledermantel. Mit einem warmen Wollfutter oder einemPelz- oderWebpelz-Futter ist er auch im Winter tragbar. Glattlederversionen sind oft nicht gefüttert, eineImprägnierung des Leders schützt bedingt vor Nässe.
In derMetal-Szene erfreut sich der Ledermantel besonderer Beliebtheit. Anders als bei den Uniformen des Dritten Reiches ist die normale Mantelfarbe bei Szeneangehörigen jedoch schwarz anstelle von dunkelgrün. In der Regel sind diese Mäntel weniger uniformartig geschnitten, dafür jedoch meist länger und aus schwarzem Rind-Nappaleder gefertigt. Durch dieMatrix-Filmreihe wurde der schlichte enge und lange Ledermantel um die Jahrtausendwende ein beliebter Modeartikel, obwohl die originalen Matrixmäntel eigentlich ausLatex und nicht ausLeder gearbeitet sind.
Lodenmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ein wirklicherLodenmantel besteht aus gewalkter und gekämmter Wollfaser und lässt den Regen gut abperlen. Die klassische Form ist weit und lang geschnitten, hat einen Umlegekragen und eine lange senkrechteKellerfalte im Rücken.
Mantelet
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EinMantelet (französischmantelet, wörtlich „Mäntelchen“) ist ein Kurzumhang mit Kapuze für Damen; vor allem im 18. und 19. Jahrhundert gebräuchlich.
Paletot
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EinPaletot (französischpaletot, etwa „Obergewand“; vermutlich vonanglo-normannischpaletok = „Strohhaufen“[3], eventuell für „Strohumhang“ als Regenschutz) ist ein taillierter, dreiviertellanger (also ein knapp über die Knie reichender) leichterWettermantel. Der Paletot kam um 1840 auf. Frühe Modelle und Militärversionen waren meist zweireihig und ähnelten demRedingote. Spätere Varianten waren auch einreihig. Als Uniformmantel in der Regel mit buntem Steh(- umfall -)kragen, als Zivilversion oft ein anzugähnliches Revers. Der Paletot ist aus ungemusterten Wollstoffen gearbeitet. Der Kragen des Zivilmodells ist manchmal ein Samtkragen und kann fallweise schmaler als das Revers sein. Die Taschen sind entweder schräg oder waagerecht. Im 18. Jahrhundert entsprach der zivile Paletot dem Stil des darunter getragenenAnzuges.[2]
In Frankreich bezeichnete Paletot allgemein einen Herrenmantel, ab etwa 1860 auch eine bestimmte Art eines Damenmantels.[4] Die zuletzt noch in der Pelzbranche übliche, allgemeine Bezeichnung Paletot für eine lange Damenpelzjacke[5] wurde seit etwa vor 2000 zunehmend durch den in der Textilbranche üblichen BegriffKurzmantel abgelöst.
Pardessus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerPardessus (französischpar dessus „darüber“) ist ein dem Paletot ähnelnder, leicht taillierter Mantel, der zur Zeit derKrinolinenmode im 19. Jahrhundert getragen wurde. Er unterscheidet sich vom Paletot vor allem dadurch, dass er etwas stärker tailliert ist (oft auch mit Abnähern imPrinzessschnitt) und mit Pelz oder Samt verbrämt ist.[6]
Pardesü
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DiePardesü (türkisch aus franz.: par dessus, „darüber“) ist eine in der Türkei verbreitete Damenoberbekleidung, die den islamischen Körperbedeckungsvorschriften entspricht (Hidschab). Die Pardesü ist ein meist weit geschnittener, bodenlanger Mantel. Die Pardesü kann die verschiedensten Farben haben. Sie wird teils auch in taillierter Form angeboten.
Pelisse
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DiePelisse (altfrz.la pelice oderle peliçon pelzgefüttertes Gewand) war im Spätmittelalter ein von Männern und Frauen getragenes pelzverbrämtes oder pelzgefüttertes Ober- oder Übergewand. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts bis um 1867 ein weiter, capeartiger Mantel oder Umhang aus Satin oder Samt, etwa knielang und mit Armschlitzen versehen.[7]
Pelzmantel
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AlsPelzmantel wird ein ausFellen, mit dem Haar nach außen, gearbeiteter Mantel bezeichnet. Siehe dazu den ArtikelPelz.
Poncho
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Poncho (spanisch, sprich pon-tscho, ursprünglich aus der Mapuche-Sprache Mapudungun) ist ein in Teilen Südamerikas gebräuchlicher Mantel, der seinen Ursprung bei derindigenen Bevölkerung hat und in seiner ursprünglichen Form demRadmantel und demCape ähnelt.
Heute wird auch dasRegencape alsRegenponcho bezeichnet.
Radmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerRadmantel ist eine der ursprünglichsten Mantelformen: Ein an einer Seite geschlitzter, kreisförmiger Stoff wird in der Mitte mit einer Halsöffnung versehen und über die Schultern gehängt. Ein Verschluss, Kragen und Öffnungen zum Durchschieben der Arme können vorhanden sein. Ein enger Verwandter ist dasCape.
Raglanmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Benannt ist derRaglanmantel nach dem einarmigen Feldmarschall LordFitzroy James Henry Somerset, später Baron Raglan, dem britischen Oberkommandierenden imKrimkrieg, der einen solchen Mantel trug. Charakteristisch für diesen Mantel ist dieÄrmelform: DieÄrmelkugel ist bis zum Halsloch angeschnitten, so dass die Ärmelnaht schräg von der Achsel bis zum Halsausschnitt verläuft und die Schulterpartie am Ärmel angeschnitten ist. DieserSchnitt erleichtert das An- und Ausziehen.
Redingote
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Der oder dieRedingote (französisch(la) redingote,Verballhornung vonenglischriding coat) war anfangs als langer Reitmantel für Mann und Frau konzipiert. Für die Urversion typisch waren ein großerStehumfallkragen und fallweise ein bis drei überlappendePelerinen, als Wetterschutz. Der Redingote wird meist seitlich geknöpft, wobei dann eine zusätzliche, rein dekorative Knopfreihe den Anschein derZweireihigkeit erweckt. Der Redingote entstand im England des 18. Jahrhunderts, gelangte aber bald auch nach Frankreich, wo er als bürgerliches Kleidungsstück und gerne als Uniformmantel der Offiziere diente. Die Damenversion glich einem eng anliegenden (Reit-)Kleid, bei dem die vordere Beinpartie ausgespart blieb und den Blick auf das darunter getragene Kleid freigab. Die Trägerin erlangte so die für das Reiten imDamensitz notwendige Bewegungsfreiheit. Redingotes, die nicht als Reitkleid genutzt wurden, besaßen in der Regel einen vorn geschlossenenRock.
Heute bezeichnet man in Frankreich langschößige Reitbekleidung häufig als Redingote, ungeachtet der Anzahl der Knopfreihen oder des Zuschnitts.
Regenmantel
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EinRegenmantel ist aus wasserabweisendem Material gefertigt. Früher war dies vor allemGummi – dafür stehen derMackintosh aus Schottland (ab 1824), derKleppermantel aus Rosenheim (ab 1920) und zunächst (in den 1970er Jahren) auch ein ironisch als „Friesennerz“ bezeichneter Regenschutz. Eine der Alternativen ist gewachster Baumwollstoff –Barbour produziert Wachsjacken seit ca. 1900 bis heute.
Um ca. 1950 wurden Regenmäntel allgemein aus PVC angefertigt, Plastikmäntel, wie sie ähnlich heute noch gebräuchlich sind. Ihr Nachteil ist, dass die durch Schwitzen entstehende Feuchtigkeit durch das luftdichte Material nicht verdunsten kann. Dem wird versucht, durch Lüftungsöffnungen entgegenzuwirken.
Heute werden Regenmäntel aus als „atmungsaktiv“ beschriebenensynthetischen Stoffen mit Klimamembranen (Goretex, Sympatex und andere) gefertigt. Darüber hinaus gibt es Regenmäntel aus beschichteten Materialien (PU oder PVC), die alsLackmäntel angeboten werden.
Regenmäntel sind meist lang geschnitten und haben einen hohenKragen oder eine Kapuze.
Roquelor
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Roquelor (oder frz. Roquelaure) ist die Bezeichnung für einen schweren Wollmantel, der von den Infanteristen der preußischen Armee des 18. Jahrhunderts getragen wurde, zu deren Ausrüstung ansonsten kein Mantel gehörte.
Staubmantel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlsStaubmantel(Duster) wird eine robuste Mantelform bezeichnet, die dem Träger besonderen Schutz beim Sitzen auf einem Pferd, Kutschbock oder in neueren Zeiten auch einem Motorrad bieten soll. Er entwickelte sich vermutlich aus dem Kutschermantel oderCarrick in den Pionierepochen Nordamerikas und Australiens.
Surtout
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DerSurtout (Aussprache [syʁ.tu],französischsur tout für „über alles“ bzw. „über allem [anderen]“) kam im 18. Jahrhundert in Frankreich auf. Ursprünglich bezeichnete er eineneinreihigenreverslosenHerrenrock mit hohem Stehkragen, der auch Einzug in dernapoleonischen Armee fand.Später mutierte er zu einem leichten Kurzmantel, teilweise mit mehreren übereinander lappendenPelerinen.
Trenchcoat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der klassischeTrenchcoat ist ein Regenmantel aus leichtem Baumwollstoff, wieGabardine oderPopeline. Im wörtlichen Sinn ist er, aus dem Englischen stammend, ein Mantel (= coat) fürSchützengräben (seit dem Ersten Weltkrieg). Trench hat dort die Bedeutung vonSchützen- oderLaufgraben, was sich wiederum aus dem Französischen „tranchées“ = Schützengräben ableitet. Der Trenchcoat gehörte damals zur Standardausrüstung derbritischen Armee. Sein Erfinder war ThomasBurberry, der auch den oben genannten Gabardine einführte.
Übergangsmantel
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Ein leichter Mantel aus dünnem, aber wetterfestem Stoff und dünnem Futter dient als Übergangskleidung im Fühling und im Herbst. Es kann ein Trenchcoat sein, Übergangsmäntel und -jacken gibt es aber auch als Damenbekleidung in einer Vielzahl an Schnitten und Mustern. Der „Übergangsmantel“ ist ein Lieblingswort des KabarettistenUrban Priol: „Mich fasziniert innerhalb der deutschen Muttersprache seit der Kindheit die Bezeichnung für etwas, das zu nichts so richtig nütze ist.“[8]
Ulster
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlsUlster wird ein langer, weiter Wintermantel bezeichnet, der gerne von Männern getragen wird, er besteht aus schwerem Stoff mit breitem Kragen und breitem Revers.
Der Name entstand im 20. Jahrhundert und leitet sich von derProvinzUlster inIrland ab, wo dieser schwere Stoff zuerst hergestellt und Mäntel daraus gefertigt wurden.
Sonstiges
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Redensart „den Mantel nach dem Wind hängen“ bedeutet, dass man sich stets der herrschenden Meinung oder den Machtverhältnissen anpasst.
- Der Spruch „etwas mit dem Mantel der Nächstenliebe bedecken“ besagt, dass man über eine Verfehlung großzügig hinwegsieht.
- Die Redensart „einer Sache ein Mäntelchen umhängen“ besagt, dass man etwas als harmlos hinstellt.
- Der Spruch „Die Wahrheit ist ein wärmender Mantel“ besagt, dass die Wahrheit etwas Gutes und Beschützendes ist.
- Weitverbreitet ist auch die Metapher: „den Mantel des Schweigens über etwas breiten“.
- 1842 erschienNikolai Gogols ErzählungDer Mantel.
- Martin von Tours teilte der Überlieferung nach mit seinem Schwert seinen Mantel und gab die eine Hälfte einem armen, unbekleideten Mann.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Herren in eleganter Straßenkleidung, um 1914/1915, Staatliche Museen zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ingrid Loschek, Gundula Wolter:Reclams Mode- und Kostümlexikon. 6. Auflage. Reclam, Stuttgart 2011,ISBN 978-3-15-010818-5,S. 363.
- ↑abAlfons Hofer:Textil- und Modelexikon. 7. Auflage. Band 2, Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997,ISBN 3-87150-518-8, Stichworte „Mantel, Paletot“.
- ↑Friedrich Kluge, Elmar Seebold:etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25. Auflage. De Gruyter, Berlin 2012,ISBN 978-3-11-022365-1,S. 679.
- ↑Elizabeth Ewing:Fur in Dress. B. T. Batsford Ltd, London 1981, S. 102 (englisch).
- ↑Alexander Tuma:Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde, Band XX. Alexander Tuma, Wien 1950,S. 99, Stichwort „Paletot“.
- ↑Ingrid Loschek:Reclams Mode- und Kostümlexikon. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2005,ISBN 3-15-010577-3, S. 389 f.
- ↑Ingrid Loschek:Reclams Mode- und Kostümlexikon. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2005,ISBN 3-15-010577-3, S. 391.
- ↑Rubrik: Die Frage: Was ist Ihr deutsches Lieblingswort? In:Süddeutsche Zeitung. 21. Februar 2009,S. 12.