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Rabštejn

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterRabštejn (Begriffsklärung) aufgeführt.
Rabštejn
Höhe803,4 m n.m.
LageTschechien
GebirgeRabenseifener Bergland
Koordinaten49° 56′ 53″ N,17° 8′ 58″ O49.9479317.149492777778803.4Koordinaten:49° 56′ 53″ N,17° 8′ 58″ O
Rabštejn (Tschechien)
Rabštejn (Tschechien)
BesonderheitenReste der höchstgelegenen Burg Mährens, Kletterfelsen

DerRabštejn (deutsch:Rabenstein oderRabstein) ist ein Berg inTschechien. Er befindet sich im Südosten des Rabenseifener Berglands (Hraběšická vrchovina). Sein Gipfel mit mehreren Felstürmen und wenigen Resten der Burg Rabštejn ist seit 1990 als Naturreservat Rabštejn geschützt.

Geographie

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Der Rabštejn befindet sich im südwestlichen Teil des Landschaftsschutzgebiets CHKO Jeseníky auf dem Kataster der GemeindeOskava. Der Berg erhebt sich nördlich der Ortschaften Véska, Bedřichov und Rabštejnská zwischen den Tälern derOskava und des Dlouhý potok. An seinem nördlichen Fuß liegen das ehemalige Hegerhaus Rabštejn und ein Campingplatz.

Geschichte

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Burg Rabštejn

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Ruine der Burg Rabštejnh

Die BurgHrabišův kámen/Hrabischstein wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch den Besitzer der HerrschaftÚsov, Hrabisch vonSchwabenitz (Hrabiš ze Švábenic, 1254–1296), angelegt. Es wird angenommen, dass die über dem durch das Oskavatal auf den Skřítek-Sattel führenden Weg angelegte Burg dem Schutz der nördlichen Gebiete der Herrschaft Úsov diente. Möglicherweise ersetzte sie auch die BurgFrankstadt.

Die erste schriftliche Überlieferung vonRabinsteina erfolgte 1318 in derLandtafel, als der Olmützer BischofKonrad I. die mit großen Anstrengungen erworbene Burg anJohann von Luxemburg überschrieb. Wahrscheinlich hatte der Bischof die Burg zuvor einem Gefolgsmann des rebellischenHeinrich von Leipa entrissen. Wirtschaftliches Zentrum der Herrschaft Rabenstein war Frankstadt.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts soll den Überlieferungen nach der Rabenstein ein Raubnest gewesen sein, so dass MarkgrafJohann Heinrich die Burg erfolgreich belagerte und danach in einem Strafgericht die Räuber an den Bäumen auf dem Rabenstein aufhängen ließ. 1355 verkaufte der Markgraf die Burg an Pertoldvon Leipa. Später fiel sie wieder an die mährischen Herrscher zurück. 1398 verpfändeteJobst von Mähren die Rabensteiner Güter zusammen mit der benachbarten HerrschaftStralek und den zugehörigen OrtschaftenRömerstadt, Irmsdorf, Andersdorf,Johnsdorf, Reschen, Hangenstein,Pürkau, Frankstadt undRabenseifen an Proček vonKunstadt undBouzov.

Nachfolgend gewann Römerstadt immer mehr an Bedeutung und entwickelte sich zum neuen Zentrum der Rabensteiner Güter. Proček von Kunstadt war für seine Fehden und Händel berüchtigt und brachte den Rabenstein in Verruf. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts wechselten sich die Pfandherren der Burg in rascher Folge ab. Nachdem sich während derHussitenkriege dieEulenburg in den Händen derHussiten befand, erlangte der Rabenstein als kaiserlicher Gegenpol strategische Bedeutung und KaiserSigismund reichte die Burg nur noch treuen Gefolgsleuten als Pfand aus. Dazu gehörten der Hauptmann der Söldnertruppen der StadtOlmütz, Hynčík Stosch von Albrechtice und dessen Sohn Jiřík. 1464 erhielt Heinrich von Jenczenstein das Pfand und ließ die Burg instand setzen.

Während des böhmisch-ungarischen Kriegs war Rabenstein an die auf der SeiteGeorg von Podiebrads stehendenTunkl vonBrníčko verpfändet, die sich mit dem ebenfalls an Rabenstein interessierten Besitzer der Herrschaft Eulenburg, Jan Heralt von Kunstadt, Machtkämpfe lieferten. Der Burghauptmann von Rabenstein, MatějTovačovský, unternahm Raubzüge nachŠumvald, Břevenec undLukavice in die Besitzungen der Anhänger vonMatthias Corvinus. Infolgedessen fiel der in den Diensten des Ungarnkönigs stehende Hauptmann PeterHaugwitz von Biskupitz auf Čeněk Tunkls Güter Rabenstein und Hangenstein ein. Wenig später wurde die gesamte Herrschaft Rabenstein von Mikuláš Hrdý z Klokočí gebrandschatzt.

Peter vonŽerotín aufSchönberg, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Herrschaft Rabenstein als Pfand gereicht bekam, ließ ab 1524 in Janowitz ein neues Schloss errichten und nahm dort seinen Sitz. Die wahrscheinlich bei den Kämpfen in den 1470er Jahren beträchtlich beschädigte und von Römerstadt schwer erreichbare und abgelegene kleine Burg gab er dem Verfall preis. Der Rabenstein diente danach nur noch als Wohnsitz herrschaftlicher Förster. 1535 wurde die Burg Rabenstein als wüst bezeichnet. Bei der Abschätzung der Herrschaft im Jahre 1569 wurde ein Tiergarten neben der Burg erwähnt. Als der Hofkammerpräsident Ferdinand Hoffmann von Grünbüchl 1584 die seit 1583 in seinem Pfandbesitz befindliche Herrschaft Rabenstein-Janowitz käuflich erwarb, wurde auch die wüste Burg Rabenstein genannt.

Bis ins 17. Jahrhundert wurden die Rabensteiner Güter noch als Zubehör zur Herrschaft Janowitz aufgeführt, danach verschmolzen sie ganz mit Janowitz. Im 17. Jahrhundert diente die Burg als Kerker der Herrschaft Janowitz. Nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges erfolgten Notreparaturen an der Burg und sie erhielt eine militärische Besatzung. Während der Streitigkeiten zwischen dem Rat zu Römerstadt und dem herrschaftlichen Hauptmann Hassnik auf Janowitz wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts auch der Römerstadter Bürgermeister auf dem Rabenstein gefangengehalten. Nach dem Einfall der Schweden diente die Burg wegen ihrer Abgelegenheit als Versteck der Schätze und Urkunden der Janowitzer Herrschaft und der Stadt Römerstadt. Dies war wenig erfolgreich, denn 1645 stürmten die Schweden den Rabenstein und hielten ihn unter dem Offizier Kuklender bis April 1646 als Festung. Danach erobertenkaiserliche Truppen die Burg und nahmen einen Großteil der Kuklenderschen Reiter gefangen. Letztmals war die Burg 1693 bewohnt, als dort herrschaftliche Bedienstete und ein Heger lebten.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts begann die Abtragung des Gemäuers der wüsten Burg durch die Bewohner von Friedrichsdorf (Bedřichov) als Baumaterial. Andere Teile fielen zusammen. Auf alten Forstkarten aus dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert sind noch mehrere Grundrisse der Burganlage überliefert, die stark voneinander abweichen.

Auf dem niederen der Felstürme befand sich eine Bastei mit einem Wehrtor. Auf dem höheren Felsen im Osten stand der als Warte dienende Burgfried, der im 18. Jahrhundert bis auf die Grundmauer abgetragen wurde. Gleiches erfolgte mit dem auf dem südlichen Felsen gestandenen Palas. Erhalten sind einige Mauerreste um den Burghof und Reste der Ringmauer der Vorburg. Letztere sind ebenso wie die noch vorhandenen Teile des Burggrabens durch den Waldbewuchs kaum noch erkennbar.

Hegerhaus Rabštejn

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Zwischen 1693 und 1759 entstand am nördlichen Fuß dasHegerhaus, das später zu einem kleinen Einzelgut erweitert wurde. Am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert eröffnete der Heger in einem Anbau eine kleine Ausflugswirtschaft. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Gut Rabštejn intensiv landwirtschaftlich genützt und im Sommer von bis zu zwölf Leuten bewohnt. Danach diente das Gut nicht mehr als Wohnsitz und wurde als Zubehör einer Baumschule und später als Waldarbeiterunterkunft verwendet. Dabei verfiel es zunehmend. Ab 1967 fand das Hegergut eine neue Nutzung als Lager für Touristen und Felskletterer. Da nur Notreparaturen durchgeführt werden konnten, war das Objekt zu Beginn der 1990er Jahre in einem desolaten Zustand. 1992 wurde es privatisiert und schrittweise zur Berghütte Chata Rabštejn umgestaltet. Kurz vor Beendigung des Umbaus brannte die Chata Rabštejn 2002 ab. Bis 2005 erfolgte der Wiederaufbau, wobei die ursprüngliche Innenausstattung durch eine moderne ersetzt wurde.

Touristische Nutzung

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Die auf dem Rabštejn befindlichen beiden 15–20 bzw. 37 m hohen FelswändePřední skály undZadní skály werden für den Klettersport als Übungsfelsen genützt. Am früheren Hegerhaus liegt ein Zeltplatz. Von den Felstürmen besteht Aussicht auf den Kamm desAltvatergebirges und in die südlicheMarchebene.

Der Gipfelbereich ist auf einer Fläche von 20 ha seit 1990 als Naturreservat Rabštejn geschützt.

Weblinks

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